Elternforum Aktuell

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für den Bruder von Morsal, ich wäre dafür die ganze Familie abzuschieben, wer unsere Gesetze nicht achtet hat bei uns nichts zu suchen, für die Mutter und den Rest der Familie, scheint die Verurteilung des Sohnes und Bruders schlimmer zu sein als sie Ermordung der Schwester und Tochter. Ich finde das Urteil gerecht und hoffentlich ist es auch ein Signal dass in D.die Sogenannten Ehrenmorde mit aller Härte geahndet werden: Dee


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dein posting beinhaltet keinesfalls eine bessere einstellung als die der von dir unterstellten haltung der familie. Hast du kein stück zweifel daran, dass eine mutter vielleicht wirklich glaubt, ihr sohn hätte im affekt gehandelt (das war doch die verteidigungsschiene, oder?)? kannst du nicht verstehen, dass eltern möglicherweise wirklich an die unschuld ihres sohnes glauben und nun merken, dass sie auch ihn verloren haben? Was auch immer die familie wirklich empfindet: du weißt es nicht, ich weiß es nicht und wir alle wissen es nicht! du unterstellest eine haltung, die möglicherweise nicht der realtität entspricht. du forderst etwa, was es bei uns nicht gibt und genau so ungesetzlich ist, wie ehrenmord: die sippenhaftung! somit ist deine forderung nach sippenhaftung doch auch kriminell, oder? wie wirst du jetzt bestraft? erst nachdenken, bevor man zu solchen themen schreibt, bitte...


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Die moralische Schuld der Eltern, das war irgendwo die Überschrift heute, und ich habe viel darüber nachgedacht. Ich gebe Malwinchen recht, können wir das überhaupt ansatzweise nachvollziehen. Mir war der Ausbruch der Mutter im Gericht - finde gar kein Wort - unangenehm, fremd, abstossend? Zurück bleibt das Gefühl, dass die Verurteilung des Sohnes als schmerzhafter empfunden wird als der Tod der Tochter.


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Zu deinem letzten Satz: das Gefühl bekam ich auch. Und natürlich wissen wir in keinem Fall, was der Täter empfand und was ihn bewogen hat - abgesehen von den sehr wenigen Fällen, in denen ein Täter ausführlich seine Beweggründe ehrlich beschreibt. Daraus folgt dann aber auch, dass wir über keinen einzigen Fall etwas zu schreiben haben oder uns überhaupt eine Meinung bilden dürften. Tun wir aber, mal mit mehr und mal mit weniger Hintergrundwissen, und mal mit mehr oder mal mit weniger Empathie und Menschenverstand. Mal sehen, was die Revision bringt. Denn das Urteil von heute wird ja nicht das letzte sein!


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Liebes Malwinchen, also an die "Unschuld" haben sicher auch die Eltern nicht geglaubt - aber sie haben vielleicht auf die SCHIENE der Verteidigung gesetzt, dass der Sohn als nur eingeschränkt schuldfähig angesehen wird. Ist natürlich die Pflicht einer jeden guten Verteidigung, sich eine Strategie zu überlegen. Mal sehen, ob das Urteil in der Revision einkassiert wird.


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zu gerade diesem fall habe ich irgendwie keine eindeutig zu begründende "meinung"... das, was uns die medien weiter geleitet haben, ist mal so und mal anderes eingefärbt... mal weniger, mal mehr objektiv... ganz wertungsfreie berichterstattung ließe sich wohl auch kaum verkaufen. ob der junge nun schuldig ist oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen, weil mir letztendlich das hintergrundwissen fehlt, welches das gericht wenigstens annähernd bekommt - wirkliche bewegründe sind ja nie genannt worden, also gibt es nicht einmal hierzu eine klare aussage. aussagen dazu zu treffen, wie die familie in der ersten emotionalen situation reagiert hat, ist wirklich schwer subjektiv eingefärbt... warum soll es bei den engsten angehörigen nicht wirklich verzweiflung auslösen, wenn sie ihren sohn jetzt wirklich auch noch für einen großteil seines lebens "verlieren"? vielleicht wollen sie ihn nicht als "mörder" seiner schwester sehen.


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denn ich glaube, ich muss dir einmal etwas näher erklären, warum sie sehr wohl an eine art unschuld glauben könnten...


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Heut hab ichs aber auch nur mit Vollkoffern zu tun, eyh....


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Danke, für den Vollpfosten, aber ich bleibe bei meiner Meinung.Diese Familie steht hinter dem Sohn, der Tod der Tochter und Schwester wurde billigend in Kauf genommen. Ihr verhalten und ihre Einstellung gegenüber Frauen ist Menschenverachtend, ich habe mich mit einigen Moslems unterhalten, diese verurteilen den "Ehrenmord " an dem Mädchen genau so wie ich und empfinden das Urteil als Gerecht. Dee


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Ich hab dein posting aufmerksam gelesen.... (deswegen auch der Vollkoffer...) Du meins wohl nicht so. Entspricht dem, wieviel Verständnis und Respekt du in deinem posting anderen und andersdenkenden auch entgegenbringst. Well underlined, thank you!


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Giesela Friedrichsen (von der ich _extrem_ viel halte) schrieb im SPIEGEL, daß in diesem Fall tatsächlich viel gegen einen Ehrenmord und für einen eskalierten Geschwisterstreit, der in einem Totschlag im Affekt endete, sprach. Es ist natürlich immer leicht: Muslimischer Junge tötet seine muslimische Schwester - ab in die Ehrenmord-Schublade. Gruß, Elisabeth.


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Der Bruder hat in einem Telefonat nach der Tat gesagt, besser so (nämlich einen Mord begangen zu haben) als keine Ehre zu haben. Frau Friedrichsen ist spektakulär gut, aber auch nicht unfehlbar.


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...ich les Frau Friedrichsen ja auch sehr gerne und ich finde, sie liegt meistens richtig (mir ist sie mal privat untergekommen, seitdem halte ich da etwas weniger von ihr, aber gut schreiben und darstellen und analysieren kann sie auf jeden Fall und ich les sie immer noch gerne). Ich denke auch, es war nicht "einfach" ein Ehrenmord, da steckte sehr viel mehr dahinter, und den "Totschlag im Affekt" hätte ich auch durchaus nachvollziehen können. Im Grunde tut mir die Familie leid, und ich glaube, ihnen sind beide Kinder "entglitten", da scheint insgesamt sehr, sehr viel schief gelaufen zu sein mit familiärer Gewalt, Lieblosigkeit, Flucht etc.


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Hier ist der heutige Kommentar zu finden: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,607509,00.html "Da leben Menschen unter uns in einer unzugänglichen Parallelgesellschaft, die sehen die Tötung eines jungen Mädchens als "Kleinigkeit" an. Die toben im Gerichtssaal, drohen, brüllen und schlagen um sich - nicht um der Familienehre willen, sondern weil sie gegen den deutschen Rechtsstaat und gegen unsere Werte und Normen aufbegehren. Von Integration oder auch nur dem Schatten eines Bemühens darum keine Spur." Ok, also nicht wegen der Familienehre. Aber warum dann... Weiter schreibt sie: "Daher ist die Auffassung des Gerichts, es sei in jener Mainacht 2008, als Ahmad im Beisein eines Cousins wütend über Morsal herfiel und 23 Mal zustach, um die Rettung der Familienehre gegangen, nur schwer nachvollziehbar. Denn niemand hatte von Ahmad die "Kleinigkeit" verlangt, er handelte auf eigene Verantwortung. Die Familie prügelte auf Morsal ein, doch es gab keine Verabredung innerhalb der Familie, sie um der Ehre willen zu beseitigen. Die Hauptverhandlung ergab auch nicht, dass die Familie unter Druck von außen gestanden hätte, ihr Ansehen mit einer solchen Tat aufbessern zu müssen." Und da kann ich ihr nicht so recht folgen. Denn was sonst als Hass auf die Lebensweise der Schwester und verquaste Rache- und Strafgelüste haben den Bruder bewegt? Ihr Schlusswort: "Was wird in dieser Familie noch passieren? Alle Hilfsangebote, alle Bemühungen um Unterstützung gingen bisher ins Leere. Ausweisen kann man die Obeidis nicht, sie sind längst Deutsche. Der Traum von Multikulti ist längst ausgeträumt." .-.-. Ich dachte eigentlich, zum Mord gehört im Gegensatz zum Totschlag im Affekt der Vorsatz. Und ich dachte, der Vorsatz ist schon gegeben, wenn jemand zu einem Gespräch mit einem Messer geht und es hinter dem Rücken versteckt hält.


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Er trug wohl, seit einem Straßenkampf oder so, immer ein Messer bei sich. Er hat es nicht explizit mitgenommen, sondern eben sowieso immer dabeigehabt. Dann kann es auch Affekt gewesen sein. Für Affekt spricht auch, daß er nicht einfach wortlos auf sie eingestochen hat, sondern zuerst mit ihr gesprochen hat. Erst ihre "aufmüpfige" Antwort hat dann wohl die Sicherung durchbrennen lassen. BEIDE sind in einem Umfeld der Gewalt und des Sich-minderwertig-Fühlens aufgewachsen. Beide - auch der Sohn - wurden von den Eltern regelmäßig verprügelt. Er hat seine Schwester sogar anfänglich vor der Gewalt der Eltern beschützt. Aber: Die Tochter mußte nie ein Kopftuch tragen. Sie durfte am Sportunterricht teilnehmen. Der Vater hat mit den Russen gegen die Taliban gekämpft. Die Eltern waren nicht fundamentalistisch. Sie waren sicher nicht liberal im mitteleuropäischen Sinne, aber sie waren auch keine radikalen Muslime, die ihre Kinder/Söhne zu Selbstmordattentätern herangezogen haben. Tatsache ist, daß diese Familie für keines ihrer Kinder ein Heim, eine Heimat bieten konnte - weder für den Sohn, noch für die Tochter. Gruß, Elisabeth.


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Na ja, wie die Familie zum Urteil steht, war schon deutlich zu hören. Der Angeklagte/Verurteilte meinte, in Kabul wäre er schon längst wieder frei, und sein "kleiner" Bruder schrie ins Gericht: Scheißdeutschland. Die Mutter wollte sich aus Verzweiflung vor ein Auto werfen. An Morsal hat die Familie heute weniger gedacht, und wenn doch, dann wohl negativ in dem Sinne, dass sie in den Augen der Familie die eigentlich Schuldige ist, die aufgrund ihres Lebenswandels ihren Bruder (ihn allein oder als Beauftragter der ganzen Familie) zu der Tat quasi nötigte.


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