SelinaMama
Ich mache hier in Dänemark gerade eine Ausbildung zur Social-und Gesundheitsassistentin (so ähnlich wie Altenpflegerin) und werde bald ein 4monatiges Praktikum im psykiatrischen Bereich machen. Ich hatte jetzt 3 Schnuppertage und ich werde für die Etabilierung gemeinschaftlicher Aktiviteten mitverantwortlich sein. Tolle Aufgabe, aber die Herausforderung liegt darin, dass kaum bis gar kein Budget vorhanden ist. D.h. die Betroffenen müssten selbst etwas beisteuern, wenn Materialien gekauft werden müssen. Problem hierbei ist meine Zielgruppe: aktive Alkohol-und Drogenabhängige, welche sich bereits außerhalb des Socialen Netzes befanden und nun in einem kommunalen Gebäude ihre 1-Zimmer Wohnungen haben, es gibt auch einen Gemeinschaftsraum zum gemeinschaftlichen Frühstück. Das wird einer meiner Arbeitsplätze sein. Gemeinschaftliches Kochen findet 1x in der Woche statt, die Bewohner müssen selbst planen, einkaufen und zahlen. Aber sie und wir wünschen uns mehr Gemeinschaftlichkeit, um sie aus dem ewigen Strudel der Einnahme und Beschaffund und letztendlich auch dem Rausch zu ziehen - wenn auch nur für 1-2 Stunden am Tag. Wie gesagt, von unserer Institution gibt es dafür kein Budget (kommunal) und die Bewohner kaufen sich u.U. lieber Bier/Schnaps/Drogen für das Geld. Es wurde eine Spendengruppe gegründet, diese kommt erst in Gang, ist fraglich ob Geld eingeht. Habe schon einige Ideen wie DVD-schauen mit Cola/Popcorn- quasi als Kino aufgemacht, backen, Marmelade machen, kreatives mit Muscheln und Bilder malen (Farben und Pinsel sind dort vorhanden), grillen im Garten, versch. Karten/Brettspiele. Achja, es sind 8 Männer und 2 Frauen zwischen 40-60 Jahre........wer hat Ideen ??? Danke :-)
Du schreibst "grillen im Garten". ist ein Garten da? Dann dort Anbau von verschiedenen Sachen. Gibt's ein Haustier..evtl eine gemeinschaftskatze?
Solche Gemeinschaftsräume sind ja meist sehr trist. Wie wäre es mit einem Wandbild. Farben und Pinsel sind ja vorhanden. Wenn regelmäßig gekocht wird, wie wäre es mit einer Kräuteranzucht? Sieht schön aus, ist praktisch und die Kosten halten sich in Grenzen.
Ja großer Gemeinschaftsgarten ist vorhanden, allerdings keine Möglichkeit von Gemüseanbei - leider. Wandbild dachte ich auch schon, steht auch schon auf meiner Liste, entweder auf der Wand oder auf Rahmen (die können für wenig Geld beschaffen werden). Haustiere sind nicht erlaubt. Handwerklich wird es schwierig, da nicht unbedingt mit "gefährlichem" Werkzeug hantiert werden sollte. Aber Kräuter für den Balkon ist eine super Idee - danke.
Puah ich beneide Dich nicht um Deinen Job... Haustiere fänd ich eine gute Idee. Evtl. Degus oder Kaninchen? Kommt halt drauf an, wieviel Platz vorhanden ist. Ein Gemüsebeet? Kochen mit Thema (Chinesischer Abend oder italienischer Abend usw). Karaoke? Theaterspielen? Kommt halt auch immer drauf an, auf was die Leute Lust haben.
Warum beneidest du mich nicht?
Ich könnte nicht mit Drogen- und Alkoholabhängigen arbeiten. Aber dafür bin ich gelernte Zahnarzthelferin (finden auch viele eklig) und arbeite mittlerweile an einer Schule. Darum beneidet mich auch nicht jeder - für mich ist es mein Traumjob!
Ja so sind wir verschieden - ich habe mich freiwillig gemeldet und freue mich darauf - ist sich nicht einfach, zumal dies "Hardcore"-Abhaengige sind (seit 30-40 Jahren schwer abhaengig).
Ist fuer mich eine Herausforderung
dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg bei deinem Projekt. Ich stelle mir das auch ziemlich hart vor. Aber du schaffst das schon. Lg RR
Im Garten könnte man landart machen. Da gibts sehr schöne Möglichkeiten. Ansonsten wurden bei uns an der Schule alte Stühle verschönert mit tapete,Folie und Farbe. Man könnte auch selbst Kosmetik herstellen aus Naturmatetial. Oder filzen ist auch günstig und lustig. Glg
Figuren aus Pappmachee basteln, kostet ganz wenig, man braucht nur Zeitung, Mehl und Wasser, als Basis kann man auch einen Luftballon nehmen. Hinterher bunt anmalen und lackieren
Es gibt ja einen Garten. Wie wäre es also, eines der selbst gekochten Essen als Picknick zu gestalten? Ein paar Decken reichen aus, oder sie tragen einfach Tische und Stühle für das Essen ins Freie. Ein paar Blumen vom Feldrand in Wassergläsern machen da eine schöne Sache draus. Dazu lecker Eistee...
Kleingeschnittenes Obst in geschmolzener Schokolade wenden, oder auch "richtiges" fondue, Käsefondue ... Kann man auch immer schön zusammen sitzen.
Wow, danke fuer die vielen Antworten und Ideen - einige davon werde ich versuchen umzusetzen. DAnke :-)
Radtour, falls Fahrräder vorhanden sind Karten Spiele (Rommé, Doppelkopf,...)
Hi, gehen Ausflüge auch? Viele Museen haben doch einmal pro Woche oder Monat freien Eintritt. Hier finden auch öfter kostenlose Konzerte in Schulen oder Kirchen statt. Könnte man vielleicht auch aus Naturmaterialien, die man bei Spaziergängen finden kann, Herbstkränze binden? Ein Strohrohling ist sehr günstig bzw. könnte sogar selbst hergestellt werden und ansonsten müßtet Ihr nur den Draht kaufen. Die Ergebnisse ließen sich möglicherweise bei einem Kirchenbasar z.B. verkaufen, d.h. sie bekämen damit Geld dafür und folglich eine Form der Anerkennung. Töpfern wäre auch noch eine Idee. LG Fiammetta
Je nachdem, wie "fit" die Leute schon wieder sind, könntest du doch auch ein Sozialprojekt ausserhalb anleiern. Also z.B. an einem Vormittag im Tierheim aushelfen, einen Flohmarkt organisieren, Bäume pflanzen, einen Gnadenhof eröffnen, alten Leuten die Einkäufe erledigen (im Sinne von Nachbarschaftshilfe), einen Aktionsnachmittag für einen Kindergarten organisieren, einen Besuchsdienst für Krankenhaus oder Altenheim organisieren und durchführen. Das wäre ein Schritt in Richtung positive Integration, vielen Menschen hilft dieser positive Sozialkontakt raus aus der Negativschleife, sie machen wieder gute Erfahrungen mit den Mitmenschen, es lenkt den Blick wieder aufs Leben und nicht auf das eigene Dilemma. Meiner Erfahrung nach machen die Menschen gerne "echte" Sachen mit Sinn und nehmen nur spärlich teil an Aktionen, wo der pädagogisch/therapeutisch wertvolle Charakter zu sehr durchscheint.
Hallo vielleicht findest du da was www.recyclingbasteln.de viele Grüße
Hi, Ihr könntet auch Nanas selbst "basteln", entweder mit Gips oder mit Tapetenkleister und Zeitungsschnipseln. Kostet also auch kaum etwas und ließe sich ebenfalls verkaufen. LG Fiammetta
Ich würde vielleicht etwas langfristiges in Angriff nehmen, womit man auch "werben" kann, was man eventuell sogar verkaufen kann... Etwas handwerkliches, etwas, was man ausstellen kann. einschließlich der Geschichte des "Künstlers". Das gut an die Medien "verkauft" könnte auch Spender mobilsieren.... und was nicht zu verachten ist, es steigert das Selbstbewußtsein etwas geschaffen zu haben und etwas geschafft und andere Menschen berührt....
Vielleicht einen Lebensabend mit anschließender Diskussion? Kurzgeschichten... Lg
Geocaching! Ein Freund von mir war letztes Jahr in so einer Klinik und hatte eigentlich gar keine Lust auf derartige Aktivitäten. Nur aus Zwang ist er zum Cachen mitgegangen - und seither Feuer und Flamme. Er hat in seiner Klinikzeit viele Caches selbst entwickelt und gebaut, mit ganz viel Kreativität, und ist heute noch jeden Tag auf "digitaler Schnitzeljagd". In seiner Stadt hat er eine Gruppe gegründet, ist durch das Geocachen viel an der frischen Luft und in Bewegung. Das ist ein toller Ausgleich, kostet nichts und gibt ihm Sinn. Und wo wir schon in der Medien-Ecke sind: vielleicht kleine Fotoprojekte? Dafür reichen ein paar alte Handys. Mit ein, zwei Laptops und kostenlosen Programmen können auch Anfänger viel auf die Beine stellen. Gleiches gilt für Comics oder kleine Filmchen oder Trickfilme. Oder man nimmt einen Song auf? Viel Erfolg dabei, terkey
....ich bekomme richtig Lust, auch mitzumischen ! Mir fällt noch ein: Einen Film drehen, ein Buch über die einzelnen Biographien schreiben.
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