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Kinder mit Dialekt und Diktate....

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Kinder mit Dialekt und Diktate....

peekaboo

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heute kam der Bub nach Hause und sie haben ein Diktat geschrieben haben und die Lehrerin das für "Dialektkinder" noch mal spezifisch in "SUPERHOCHDEUTSCH" ausgesprochen hat. also z.B Spitze nicht SCHPITZE gesprochen hat sonder SSSppppitze Das haben wohl die früheren Lehrer nicht gemacht und es gab wohl ein paar Kinder die nur Dialekt können, die dann "durchgefallen" sind. Ist das bei Euch auch so?


Morla72

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

"Schpitze" ist aber kein Dialekt. Das ist die hochdeutsche Ausdrucksweise für Sp.


Osterhase246

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Antwort auf Beitrag von Morla72

ich kenn das so nicht. gruß aus Sachsen.


peekaboo

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

.... es gab wohl schon Kinder in der Klasse die aufgrund des Dialektes (also die sprechen und schreiben nur so) echt miese Arbeiten geschrieben haben. Für diese Kinder ist es wohl extrem schwer "Hochdeutsch" zu schreiben, da sie das von daheim aus nicht kennen.


Häsle

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Die Probleme gibt es hier auch (bayr. Schwaben). Die Kinder mit dem regionalen Dialekt mussten vom "Neschd" und der "Weschbe" wegkommen. Das hat wohl recht gut geklappt. Jetzt (2. Kl.) haben manche nur noch Probleme, das "sp" und "st" am Wortanfang richtig als "schp" und "scht" auszusprechen und nicht, wie es geschrieben wird. Die Lehrer sprechen auch alle Dialekt, bemühen sich aber, im Unterricht "hochdeutsch" zu sprechen. Aber dann richtig, und nicht "spitz". Das ist ja sonst Blödsinn.


andrea_m

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Das ist aber komisch, hier wird auch im dialekt gesprochen und die kinder schaffen es richtig zu schreiben. Ok, rechtschreibprobleme haben beide, aber dialektische wörter hab ich noch nirgends gelesen *g* Lg


golfer

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

so ein Blödsinn.....hört euch doch mal die Hochdeutschen an.....da werden auch Berge an falschen Sachen gesprochen.....das g wird ein ch....Chemie gibt es diverse aussprechen.....also ich versteh die Aufregung nicht....ah da fehtl auch oft das t....


SchwesterRabiata

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Antwort auf Beitrag von golfer

die muß halt stimmen, egal wie es gesprochen wird. Wenn das Kind anstatt "guten Tag" "juden dach" sagt (Beispiel ;-)), muß es das dennoch richtig schreiben. Und ich denke schon, daß es hilfreich ist, gerade bei Neuschreiberlingen, daß auch dann beim Diktat richtig auszusprechen. Hier gibt es nicht wirklich Dialekt, dennoch vernuscheln Kinder schnell mal was... meine Nr. 3 macht das z.B., dennocch muß sie schreiben lernen, wie es im Duden steht und nicht nur nach ihrem eigenen Gehör oder Aussprache. Hier wird es so angegangen, daß die Kinder erst wirklich nach ihrem Empfinden schreiben sollen, wenn es falsch ist, man es aber erkennt, daß es paßt, blieb das in den ersten zwei Schuljahren meist so durch, man geht davon aus, daß das Kind das irgendwann selbst merkt, sieht, erkennt. Hat bei uns dummerweise nicht geklappt :-( Einige Worte haben sich total festgesetzt FALSCH, weil es halt erst immer so durchging.... Ich sehe diese frei nach Schnauze schreiben Regelung derweil sehr skeptisch....


peekaboo

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

sprechen können und oft gar nicht wissen, wie es "hochdeutsch" gesprochen wird, ergo schreiben sie auch Dialekt, was wiederum als Fehler zählt. Ich persönlich finde man sollte beides können für den Notfall. Zwei meiner Freundinnen sind Heilerziehungspfleger und die durften Ihre Prüfungen nur in Hochdeutsch ablegen


Mitglied inaktiv

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hier bei uns sprechen viele fränkisch. das ist ja bekannt dafür, daß es kein K gibt und oft das e weggelassen wird, wie z. b. in dem wort: Frangn (Franken) auch werden oft einfache i langgezogen und auch das harte T in ein D umgewandelt, wie im beispiel: Diesch (Tisch) Ich sprech schon immer fränkisch, kann aber durchaus auch hochdeutsch. und in der schule haben wir auch alles in hochdeutsch gelernt. ich habe sogar schwierigkeiten, dialekt zu lesen, von schreiben reden wir mal nicht. sprechen kann ich es einwandfrei. hier werden dialektfehler als fehler gekennzeichnet und zählen auch als fehler.


like

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

wir sprechen hier auch Dialekt, meinen Kinder ist aber ausreichend viel vorgelesen worden, dass sie die hochdeutsche Sprache kennen und auch in Diktaten korrekt wiedergeben können.


Häsle

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Antwort auf Beitrag von like

Meine Tochter hat es durch's Fernsehen gelernt ;-) Und von uns Eltern. Das hat erstaunlich gut geklappt, obwohl Freunde, Erzieherinnen und Großeltern stark schwäbeln. Ich hab als Kind bayrisch mit amerikanischem Akzent gesprochen. Im Kindergarten wurde mir das ausgetrieben. Und später hab ich Bücher verschlungen.


Leena

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Antwort auf Beitrag von like

Ich kenne durchaus studierte Juristen, Medizinprofessoren etc., die keineswegs "bildungsfern" sind - aber trotzdem breitesten Dialekt sprechen und denen man auch beim Vorlesen bei jedem Wort anhört, wo sie her kommen. Muss mit "bildungsfern" nichts zu tun haben, und auch nicht mit "nicht ausreichend viel vorgelesen"!


Wellensittich71

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Antwort auf Beitrag von Häsle

Hallo, ich denke auch, dass Lesen sehr viel hilft. Wir sprechen hier auch Dialekt, jedoch können die Kinder sehr gut zwischen Dialekt und Hochdeutsch unterscheiden. Z. B. auch Hörspiele, da spricht ja auch niemand bayerisch oder schwäbisch. Ich habe aber auch meinen Kindern schon mal gesagt: "Das war jetzt aber sehr schwäbisch", wenn sie mal wieder so einen richtigen "von der Alb ra"-Satz gesagt haben und ihnen erklärt, dass man so etwas z. B. in der Schule nicht im Aufsatz schreiben sollte Gruß A


like

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Antwort auf Beitrag von Leena

sondern ums Schreiben können, d.h. wissen, wie. Und das ihren Kindern zu lehren ist, denke ich, schon Aufgabe der Eltern. Ein Buch in breitestem schäbischen Dialekt vorlesen dürfte schwer bis unmöglich sein - es ist ja hochdeutsch geschrieben. Dass man immer ein bisschen den Dialekt raushört, dürfte dabei unschädlich sein. Dialekt zu sprechen ist was anderes - hat halt auch mit Herkunft, Tradition und Verwurzeltsein in der Region zu tun und hat durchaus seine Bereichtigung und seinen Reiz. Man sollte aber doch auch in der Lage sein, so zu sprechen, dass einem Menschen vom anderen Ende Deutschlands auch noch verstehen - und das hat selbst Öttinger geschafft. (zumindest, wenn er es nicht auf Englisch probiert hat)


Leena

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Antwort auf Beitrag von like

Man muss sich aber bei Öttinger schon Mühe geben. ;-) Ansonsten kann ich keinen eingeborenen hessisch-sprechenden Hessen, den einen Text mit "Apfelwein" nicht als "Äppelwoi" vorlesen würde. Für Diktate würde das also nichts bringen...


like

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Antwort auf Beitrag von Leena

Wer Apfelwein nicht zum Spaß, sondern, weil er es nicht anders kann, als "Äppelwoi" ausspricht, würde ich allerdings schon wieder als bildungsfern bezeichnen. Das klar und hochdeutsch abzulesen, müsste auch dem Durchschnittshessen möglich sein - so er denn gewillt ist. Dass Öttinger, Teufel, Spät... trotz ihrer stark schwäbelnden Sprache es bis zum Ministerpräsident gebracht haben, relativiert die Aussagekraft des Dialekts in der Sprache für den Bildungsweg doch auch wieder. Wär mal interessant, ihre Deutschnote zu erfahren, aber so schlecht wird die wohl bei dem Bildungsweg auch nicht gewesen sein.


Leena

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

Ich kenne auch Grundschullehrer, die grundsätzlich in Diktaten "Superhochdeutsch" reden bzw. teilweise bewusst so, wie es geschrieben wird, nicht so, nicht es sonst allgemein gesprochen wird. Da wäre es dann zwar keine "SSSpppitze", aber eben auch keine "Schpitze", sondern sehr akzentuiert eine "Spitze". Dialekt-Kinder haben wir hier in der Grundschule eigentlich nicht - die allermeisten sind "Zugezogene", fast niemand lebt in der x-ten Generation hier, von daher - richtig hessisch redet hier im Ort / Ortsteil eigentlich niemand. Allenfalls die alten Leute im alten Ortskern... Ist bei mir aber auch so mit dem "zugezogen" - meine Mutter ist im Sauerland aufgewachsen, mein Vater in Berlin, ich in Hessen. Ich habe schon oft gesagt bekommen, dass man mir nicht anhört, wo ich her komme... ist recht. :-) Ich kenne es allerdings von Kollegen, insbesondere aus der Eifel - da wird teilweise noch richtig Eifeler Platt geredet, und wenn die sich dann mit mir unterhalten und sich extra Mühe geben und hochdeutsch reden - dann verstehe ich immer noch maximal die Hälfte. Und das sind die, die hochdeutsch sprechen, nicht die Kinder im Dorf, die das nicht tun / können... regional sicherlich ein Problem!


Petra28

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

dass die Rechtschreibung der Kinder in den Bundesländern mit stark verbreitetem Dialekt (Bawü, Bayern, Sachsen) besser als anderswo ist, gerade WEIL dort die Methode "Lesen durch Schreiben" bzw. "lautgetreues Schreiben" nicht so auf fruchtbaren Boden fallen konnte.


kanja

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Antwort auf Beitrag von Petra28

So habe ich es noch nie betrachtet! Ich komme selbst aus dem allemannischen Sprachraum und weiß noch, dass es dieses Problem in meiner Schulzeit auch gab, auch auf dem Gym noch. Ich selbst hatte nie ein Problem, die gesprochene und die geschriebene Sprache zu unterscheiden. Mein Mann kommt aus Oberbayern, zuhause wurde auch richtig bayrisch gesprochen und er weiß noch immer, wie er mal in der Grundschule in einem Aufsatz den Ausdruck "Äpfel brocken" (bayr. ausgesprochen ungefähr Epfi brocka) für Äpfel pflücken geschrieben hat. Er hatte aber auch später mit den Fremdsprachen so seine Probleme, von daher passt das zusammen. Kann vielleicht auch generell unterschiedlich sein, wie sprachbegabt der Einzelne ist. lg Anja


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Petra28

und meine Jungs (nicht bildungsfern, viel und immer vorgelesen...) haben seeeehr lange Schbielen u.ä. geschrieben...


Mitglied inaktiv

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mein Großer, der das alles noch anders gelernt hat, hatte nie irgendwelche Probleme. kann auch an seiner überdurchschnittlichen Sprachbegabung liegen (2 Wochen in einem anderen land und er spricht diese Sprache...) Meine beiden Jüngeren, die lernten das Schreiben nach Gehör. Und ich denke, DIESES System macht ihnen bis heute Probleme.


Jule9B

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Antwort auf Beitrag von peekaboo

Bei uns im Rheinland sprechen viele Kinder "platt", können aber auch Hochdeutsch. Es gibt nur ehr wenige Kinder (wenn überhaupt), die kein Hochdeutsch sprechen. Ich selbst bin ja zugezogen und kann daher hier keine Beispiele wiedergeben, aber Probleme aufgrund des Dialekts im Diktat sind mir noch nicht untergekommen. Dass manche Kinder "schpielen" statt "spielen" schreiben, ist ja dialektunabhängig und wird generell geübt, auch in der 5. Klasse nochmal. Da ich generell hochdeutsch spreche, spreche ich auch beim Diktieren nicht anders als sonst. Das wäre doch Quatsch. Ich denke, Lehrer sollten generell versuchen möglichst gutes Hochdeutsch zu reden. Wie sie privat reden, ist ja ihre Angelegenheit. Wie gesagt, bei uns in der Gegend können fast alle sehr gut zwischen Dialekt und Hochdeutsch bewusst hin und her wechseln, ich vermute jetzt, dass das im Schwäbischen vielleicht nicht so klappt? Jule


Nikas

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Antwort auf Beitrag von Jule9B

richtige rechtschreibung hat null mit dem gesprochenen oder nicht gesprochenen dialekt zu tun; sondern mit den lehr- und lernmethoden und den experimenten, die man mit den armen kindern seit anfang der 70er plötzlich machte. mein sehr viel jüngerer bruder kam 1972 von zweitem schultag heim: "ich kann lesen" - und "las" reihenweise ganze worte vor. staunen. ui. ha, von wegen. das war die damals neumodische ganzwortmethode. stand das wort woanders, hatte er schon keine ahnung mehr - und später immer immens probleme mit der rechtschreibung. und bestimmt nicht, weil wir im tiefsten dialektwald wohnten. ich ein paar paar jahre vorher und meine freunde hatten nicht diese probleme und lernten noch buchstabe für buchstabe. fehler wurden auch sofort korrigiert. wir trugen keinen psychoschaden davon. was ist denn das für ein schwachsinn, kinder jahrelang worte falsch schreiben zu lassen, und sie dann mühsam umlernen zu lassen. bis heute geben sich immer neue methoden ständig die klinke in die hand. eine grundschullehrerin meines kindes sagte uns eltern auch, man solle kinder bloss nicht sofort korrigieren und entmutigen. hä? ich widersprach heftig und hielt mich natürlich nicht daran. u.a. gleich korrigieren und viel lesen lassen - anders lernt man weder rechtschreibung noch schriftsprache. welcher rechtschreiblernhumbug ist denn grad mal wieder aktuell? möchts gar nicht wissen.