Leewja
was genau kann der Staat uns dann beweislastumkehrgemäß wegnehmen, wenn wir nicht definitiv sagen können, woher wir es haben? nur die echten steuersünder und bösen panamageldwäscher betroffen oder auch...keine ahnung, Schenkungen, Erbe, familienbesitz ohne handfeste Belege dafür? ich hab nicht allzu viel vermögen, aber woher ich die Anzahlung für mein Auto hatte, würde ich jetzt nicht mehr nachweisen können.....es war einmal ein Sparbuch meiner omi für mich, längst aufgelöst....
Beweislastumkehr ist immer schwierig, finde ich. Ich wäre übrigens zufrieden, wenn Zuschätzungen bei Gewerbetreibenden leichter gerichtsfest wären. Und da will ich nur die Steuer, gar keine Enteignung. Sehen allerdings die Betroffenen regelmäßig anders. ;-) Das Autoanzahlungen jenseits des neuen Jaguars interessant werden könnten, glaube ich nicht. Das wären zu viele Fälle....
und dass wahrscheinlich vor allem die echten Bösewichte dran sein sollen. aber das steht dann da so nicht. da steht dann im grunde:erstmal gehört alles dem Staat, es sei denn du kannst uns hieb und stichfest beweisen, daß es dir gehört. kann Problem geben. muss nicht, soll vielleicht noch nichmal, aber kann....
Ach, das wüsste ich auch zu gerne. Vor Allem wie man dran kommt! Ist mir noch nie passiert dass ich auf einmal 1000Euro zu viel auf dem Konto hatte und nicht wusste warum. Schade.
Dann sage ich es noch mal so: Ich bin gegen eine Beweislastumkehr. Ich war letztens in einem Vortrag über die Mitwirkung der Finanzverwaltung über die Enteignung von Juden und "Volksschädlingen" in der NS-Zeit. Gerade bei "Familienbesitz" ist der positive Eigentumsnachweis nach -x Generationen faktisch nicht mehr möglich. Allein als Reaktion auf die Erfahrungen aus der Vergangenheit bin ich dagegen. (Ich fürchte nur, das interessiert niemanden bei den "Entscheidungsträgern". *seufz*) Bei ungeklärten Vermögenszuwächsen bin ich definitiv für bessere Möglichkeiten für Zuschätzungen, und vor allem für Handlungsoptionen, bei denen findige Berater nicht so lange "auf Zeit spielen" können, bis die Mandanten alles Geld "in Sicherheit" gebracht haben. Das ist oft extrem frustrierend! Aber ich bin entschieden gegen Enteignungen (außerhalb dessen, was heute möglich ist).
Ich sehe das differenzierter: die Berliner Staatsanwaltschaft klagt regelmäßig über Fälle (vor allem bei kriminellen Großfamilien, aber auch im sonstigen Bereich der OK), bei denen riesige Mengen an Bargeld auftauchen, obwohl alle Mitglieder Hartz IV beziehen. Da muss dann der Staat nachweisen, wo das Geld herkommt, was natürlich regelmäßig nicht gelingt. Da bin ich für eine Beweislastumkehr. Sonst aber nicht, weil das für mich zu sehr in Richtung Bürgerüberwachung wie z.B. auch Abschaffung des Bargelds geht Viele Grüße, Toni
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