Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe gestern in den Abendnachrichten gehört, dass die Frage im Raum stünde, evtl. wieder "geschlechtergetrennten" Unterricht einzuführen. Es war die Rede von einigen Fächern (z.B. Sprachen, Physik), nicht in allen. Ich hätte gern mal Eure Meinung dazu gehört. Die Idee ansich finde ich gut. Ich selbst habe mir als Schülerin so manches Mal gewünscht, die Jungs wären nicht dabei. Da ich eine eher zurückhaltende Schülerin war, die sich auch nichts fragen traute, blieb ich oft auf meiner Unwissenheit sitzen. Traute ich mich mal zu fragen, wurde gelacht... Mir fiel es einfacher, in einem Fach zu lernen und mitzuarbeiten, in dem Jungs nicht anwesend waren. Auch bin ich der Meinung, man könnte eben in bestimmten Fächern, jeweils besser auf die Schüler bzw. Schülerinnen eingehen und anders erklären. Ich jedenfalls würde dieses System sehr begrüßen, denn mir hat es irgendwie gefehlt. melli
total realitätsfern. grüße snuggles
Meine Schwester hat Physik studiert. In ihrem Semester war sie eine von 5 weiblichen Studenten. Davon waren drei aus Mädchenschulen. Es ist schon eine Weile her - meine Schwester ist nicht soooo viel jünger als ich - aber damals habe ich mich mit dem Thema beschäftigt. Tatsache ist, daß Mädchen aus Mädchenschulen statistisch relevant häufiger "typische" Jungsfächer studieren wie Physik, Mathematik und IT. Ich war selber auf einer Mädchenschule und hatte Mathe Leistungskurs und war Klassenbeste in Mathe und IT. Schließlich habe ich IT sogar zu meinem Beruf gemacht. Über reine Mädchenschulen kann man diskutieren - es gibt definitiv auch Nachteile. Aber die Möglichkeit (nicht den Zwang!!!), gewisse Fächer getrennt zu unterrichten, finde ich durchaus bedenkenswert. Gruß, Elisabeth.
Hallo, ich find es auch bescheuert - meine schlimmste Schulzeit waren die 3 Jahre Mädchenschule, ich was so froh, als ich aus dem Haufen wieder draussen war. In der gemischten Klasse, bzw - wir waren ja nur 2 Mädchen hatte ich dann 4 Jahre eine super Schulzeit. Für manche Mädchen kann es auch eine Strafe sein, nur mit Mädchen in der Klasse zu sein. Und wenn ich mir meine Jungs anschaue - denen würde auch was abgehen, wenn sie keine Freundinnen mehr hätten. Gerade in der Pupertät finde ich es sogar eher negativ, wenn Jungs und Mädchen komplett getrennt sind - also wären sie vom andren Stern - finde besser wenn auch noch ein normaler Umgang möglich ist.
Ich würde das auch begrüßen. Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, dass insbesondere der Physik- und Chemieunterricht sehr "jungslastig" gestaltet wurde, weil die Jungen forscher (nettes Wortspiel, merke ich gerade ;-)) waren und wir Mädels uns gerade in Klasse 8 - 11 nicht wirklich dazwischengetraut haben. Ich habe mir auch schon überlegt, meine Tochter auf ein Mädchengymnasium zu schicken, weil sie gerade im mathematisch-naturwissenschaftlichen Sektor interessiert und begabt ist - es gibt hier eins, das für seine pädagogische Arbeit regelmäßig hoch gelobt wird. Ich habe nur Bedenken, ob ihr Vater mitspielen wird - der fände die Idee eines nach Geschlecht getrennten Unterrichts wahrscheinlich auch abwegig. LG Nicole
Schicke Deine Tochter bloss nicht auf St. Uschi - das sind die schlimmsten Mädels. *lach* Die waren alle bei uns im Tanzkurs, ich weiss wovon ich spreche.... ;-)
Was meinst du mit "schlimm"? Ich kenne ein paar (Töchter von Bekannten), das sind richtig tolle Mädchen! Interessierte Grüße Nicole
Wir haben die Schülerkurse fast alle Gymnasien im Umkreis abgehalten. Die Uschi Schülerinnen waren schon sehr krass, sehr aufmüpfig, ziemlich Jungs geil *lach* und einfach generell "schwierig" im Umgang. Vielleicht hat sich das in der letzten Zeit etwas geändert - gilt ja auch nicht für alle Mädels dort. Das ist nur der Eindruck den wir alle von aussen hatten. Insbesondere die junge Tanzlehrer wurden heftigst belagert.
Aufmüpfig ist meine Tochter sowieso, das würde gut passen! ;-) Und wenn sie sich unbedingt in einen Tanzlehrer vergucken will... Ich war als Teenie auch schwer verliebt in unseren Bademeister
Nee, aber mal im Ernst: Mich schreckt da eher die Größe der Schule ab - und die Innenstadtlage...
LG
Nicole
Komisch.... ich ging von 1982 - 1986 in die realschule hof und dort gab es nur mädchen oder Jungenklassen, schön getrennt. hat es uns geschadet? glaube nicht, im gegenteil. die lehrer konnten so besser auf die probleme der schüler eingehen. mein großer sohn war ebenfalls 6 jahre lang in einer reinen Jungenklasse und auch ihm hat es nicht geschadet. im gegenteil. er meinte mal, er kann gut auf die hühner verzichten, die immer nur gaggern und kichern. im religionsunterricht waren sie gemischt und er war immer froh, wenn diese stunde vorbei war. den anderen jungs gings genauso. ich würde ein JA geben für getrennte klassen.
Hallo Nicole! Ich war auf besagtem Mädchen-Gymnasium und fand es sehr gut. Da ich die ersten Gymnasialjahre auf einer gemischten Schule war, habe ich den direkten Vergleich. Das ist zwar mittlerweile ein paar Jahre her ;-), aber ich denke, grundlegend wird sich nicht so viel geändert haben. Die Förderung war dort eine ganz andere. Bin leider auf dem Sprung und muss aufhören. Nur soviel: ich würde meine Tochter jederzeit dorthin schicken (was leider nicht geht), aber hier wo ich jetzt wohne, gibt es ebenfalls ein Mädchengymnasium. Schaun' wir mal. LG Schlaflos
als ich noch schülerin war, gabs an meiner schule so ein projekt für die fächer chemie, physik und mathe. kam bei den schülerinnen sehr gut an. lg
Und das ist schon ein Unterschied. Eine reine Mädchenschule halte ich auch nicht unbedingt für das Beste. Aber eben in gewissen Fächern einfach den getrennten Unterricht, DAS würde ich begrüßen. melli
sind doch eher zu große klassen, zu wenig geld und, sorry, überforderte lehrer. schavans vorschläge sind mir zu antiquiert. das gab es alles schon mal, oder??? was soll denn dann noch alles getrennt werden? ausländer? adipöse? brillenträger? fragt mal polemisch in die runde, snuggles
na ihr seid ja toll, alle reden über gleichberechtigung bzw. wollen alles gleichmachen und eine öffnung der homogenität der schule zu mehr heterogenität und ihr wollt back to the roots und wieder mädchenklassen. wäre es nicht sinnvoller eure mädels individuell zu fördern und ihr interesse an diesen jungslastigen fächer zu wecken als sie wegzusperren und und ihnen angst zu machen, dass die jungs in den fächern besser sind. Auch Schule hat sich in den letzten 30 Jahren weiter entwickelt.
Ich denke gerade wenn sie getrennt unterrichtet werden, trauen sich die Mädels mehr zu. Und genau DAS ist für mich dann die individuelle Förderung. Es hat nichts mit besser oder schlechter sein zu tun, aber es ist oft so, dass die Mädels einfach in gewissen Fachgebieten nicht so, ich sag mal "fit" sind wie die Jungs. Jungs wiederum sind auch nicht in allem besser, sprachliche Fächer waren bei unseren Jungs damals nie beliebt... melli
Hi, das ist nicht "Back to the Roots", sondern neuerer Stand der Forschung und gilt übrigens auch umgekehrt für die Jungs. Gleichberechtigung ist nicht gleich Gleichmacherei, und individuelle Förderung ist nicht prinzipiell Sektierertum. Es redet ja niemand von Klosterschulen, wo Mädchen und Jungen strikt voneinander getrennt werden und möglichst auch in der Freizeit nichts voneinander wissen sollen... LG Nicole
Und ich habe festgestellt, daß pubertierende Jugendliche da sich gegenseitig ausbremsen. Das war Unterricht an einer Werkberufsschule. Die Schüler waren zwischen 16 und 17. Die Jungs kamen da rein mit einem Gang wie Cowboys, testosterongeschwängert und ihre Unsicherheit durch ganz viel Arroganz überspielend. Die haben mir deutlich zu verstehen gegeben, daß ich als Frau ihnen nichts über Computer beibringen kann. Und jeder dachte, daß er alles über Computer weiß, weil er jeden Tag zwei Stunden irgendein Totschläger-Computerspiele spielt. Die Mädels kamen schüchtern und unsicher rein, mit der festen Überzeugung, daß Computer ganz merkwürdige unbekannte Wesen sind, deren Komplexität sich ihnen nie erschließen wird. Tatsache war dann aber, daß die Mädels in vielen Dingen fitter waren als die Jungs, aber anders fit. Es ging zum Beispiel um Algorithmen. Die Schüler sollten ein kleines Programm entwerfen. Die Jungs fingen an wie die Wilden und stellten hinten fest, daß sie vorne ganz falsch gedacht haben. Die Mädels gingen systematisch ran und haben das Problem erstmal von hinten aufgedröselt - so daß sie beim ersten Wurf oft richtig lagen. Mädchen können sowas. Aber gerade pubertierende Jungs geben ihnen oft das Gefühl, daß sie es nicht können. Und pubertierende Mädchen lassen sich von sowas dann entmutigen und "räumen das Feld" - obwohl sie das nicht müßten. Es gibt Fächer (Naturwissenschaften) und Phasen (Pubertät), in denen es BEIDEN Seiten hilft, wenn man die Geschlechter trennt. Nicht in jedem Fach, und nicht die ganze Zeit. Es geht nicht um Mädchen-Biotope, in denen die Mädels gefangen gehalten werden. Für mich geht es um kleine Freiräume, die für Mädels und für Jungs geschaffen werden. Gruß, Elisabeth.
wäre es nicht aber sinnvoller wenn sie von einander lernen würden, damit sie auch lernen dass ihre stärken die schwächen anderer beheben können. ist es nicht viel schöner wenn ich als Mädchen mir in Latein auch mal was von nem Jungen erklären lassen kann, als mit anderen Mädels nur dazu sitzen und zu kichern? auch wenn ich mich da besser verstanden fühle. Ist es nicht ziemlich polemisch zu behaupten Jungs und Mädchen würden sich in ihren prestigefächern gegenseitig unterdrücken. Ich finde die einzige Geschlechtliche trennung sollte im teil sexualkundeunterricht erfolgen. denn dort gibt es dinge zu besprechen die nicht für die ohren anderer bestimmt sind.
Da sind wir ja mal wieder beisammen, Hase!
Hab dir im "Upps" drüben geantwortet wegen der Beratung, ich kann dich gut verstehen ;-)
LG
Nicole
Ich glaube nicht, dass die Kids voneinander lernen wollen oder können, zumindest nicht in jeder Altersstufe. Das geht vielleicht vor und nach der Pubertät, könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Das wichtigste wäre sicherlich ein super Klassenverband, indem man sich wohlfühlt und alle Fragen stellen darf, sich auch was trauen darf usw., ohne das man ausgelacht wird. Aber das ist sehr, sehr selten. Bei uns war es damals erst in der 10. Klasse soweit. Unserer damalige Klassenleiterin hat seit der 8. Klasse mit uns daran gearbeitet, dass wir diesen Zusammenhalt hatten. Aber wie gesagt, es hat erst in der 10. geklappt. Und in einem stimme ich Dir voll und ganz zu, Sexualkunde sollte auf jeden Fall getrennt unterrichtet werden. Denn gerade dieses sensible Fach wird beim gemeinsamen Unterricht oft ins Lächerliche gezogen. Vor allem auch, weil die Lehrer gar nicht im Stande sind, es der gesamten Klasse richtig zu vermitteln. melli
...nur auf bestimmte Fächer - mathematische bzw. naturwissenschaftliche :-) - beschränkt, fände ich das nicht schlecht. Unser Physiklehrer hat meist die Mädels ignoriert. Und der mathematische Unterricht wurde so gestaltet, daß kein Raum für Fragen war. (Nach dem Motto friß oder stirb)
Vielleicht besteht die Möglichkeit, bei reinen Mädchenklassen den Unterricht nicht so theoretisch bzw. unanschaulich zu gestalten.
Nichtsdestotrotz gab es sowohl bei Mädchen als auch Jungs die totalen "Überflieger". Meine Freundin hat immer geheult, wenn sie in einer Schulaufgabe in Mathe mal nen zweier hatte. Und ich saß daneben mit meiner fünf
MFG
bei reinen Mädchenklassen/Jungenklassen den Unterricht geschlechterspezifisch (das fiel mir gerade erst ein) zu gestalten.
ja, wär doch wünschenswert, wirklich nur manche fächer wieder geschlechtergetrennt zu unterrichten. und die forschung tendiert doch auch wieder in diese richtung. mädchen und jungs lernen anders, begreifen anders und haben verschiedenes temperament. ich denke, da sind sich die meisten einig: keine getrennten schulen oder klassen, jedoch durchaus getrennt in manchen fächern. wobei hier natürlich der finanzielle und logistische aspekt (evtl. mehr lehrer, mehr schulraum) nicht ausser acht gelassen werden dürfte. und dann schauts gleich wieder mau aus. ich wär natürlich dafür!
gut vorstellen, allerdings aus dem Grund, dass der Unterricht - so wie ich das zu hören bekomme von Eltern, deren Kinder gerade eingeschult worden sind - anscheinend eher auf den weiblichen Intellekt zugeschnitten ist. U.a. auch aus dem Grund, dass offensichtlich ein Gros der Grundschullehrer weiblich ist. Für mich steht außer Frage, dass die verschiedenartige zerebrale Struktur der beiden Geschlechter auch ein verschiedenartiges Lernverhalten bzw. diversifizierte Lernpräferenzen nach sich zieht. Als fast perfekten Kompromiss sähe ich an, den Stundenplan und vor allem dessen pädagogischen Inhalte stärker nach männlich/weiblich aufzuschlüsseln und dementsprechend durchzumixen. Ein Beispiel: Einführung von Werk(el)-Unterrichtseinheiten, neben der KUnst natürlich. Oder mit Bewegung verbundene Sprach-Lerneinheiten, mehr bewegungsorientierte Unterrichtseinheiten usw. usf. Lg JAcky
ja, richtig. ich denke man sollte sich vielleicht noch die frage stellen, wem die trennung wann am meisten nützt. ich denke, wenn die kinder älter sind und ab beginn der pupertät würden vor all die mädchen vom geschlechtergetrennten unterricht am meisten profitieren.
Und nicht für die gesamte Schulzeit. Wichtig wäre es während der Pubertät, wo sich die Kids erst einmal selber finden müssen, da wäre vielleicht auch viel geholfen, wenn der Unterricht zu gewissen Fachgebieten getrennt würde. melli
Das ist heute auch schon möglich, dass muss nicht erst eingeführt werden. Jeder Lehrer muss dies lediglich didaktisch begründen und kann es dann durchziehen. In der Realität allerdings kaum machbar.