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Geschichtsunkenntnisse

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Leewja

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Bitte hört euch den Platz eins der Einslive-O-Ton-Charts einmal an... http://www.einslive.de/comedy/o_ton_charts/index.jsp ich habe gekichert, ja, aber: genau das ist der grund, warum eben rumgezickt werden SOLLTE, wenn hier SS und KZ als normale Abkürzung gesehen wird (HF und so weiter) und wennh manche Damen (oder Mädels) sagen, das sei doch nun alles genügens durchgekaut und man wisse das ja wohl, aber allmählich müsse man das auch mal ruhen lassen... NEIN, offenbar müssen wir immer weiter und weiter daran erinnern und darübr reden, also stay tuned everyone...


shinead

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Antwort auf Beitrag von Leewja

>>also stay tuned everyone... Nein, ich verweigere mich der politischen Korrektheit im Übermaß. Ich bin genauso gegen Änderung von einzelnen Wörtern in der Jugend- und Kinderliteratur und danke Christine Nöstlinger für ihr Veto gegen die Änderungen! Ja, man sollte wissen, dass die Abkürzungen SS und KZ eben auch anderes als Schwangerschaft/Schwanger und Kinderzimmer bedeuten können. Wir sollten das Wissen auch tief verankern. Jetzt aber um einzelne Buchstaben herum zu tanzen ist aber m.E. maßlos übertrieben.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von shinead

himmel, ich finde das zwar unsäglich und doof und armselig, diese abkürzungen NICHT mit schaudern zu betrachten, aber es geht mir eher um die allegeimen offenbar vorhandene verdrängung, und genau das sagst du ja auch: Wir sollten das Wissen auch tief verankern. Ja, und das passiert eben immer wieder in den "kleinkarierten" Buchstabendiskussionen, dass die entsprechenden sage "AAAAch, das ist doch soooo lange her und allmählich muss ja auch mal gut sein..." und raus kommt dann sowas---wann war WW II zuende? wer hat gewonnen? ist nicht nur Stillstand? Himmel....und das meinte ich


Leena

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Antwort auf Beitrag von shinead

...ich kann mir den Beitrag nicht anhören, mein Rechner mag nicht und spielt einfach nichts ab. Ansonsten - ein "SS" für Schwangerschaft im Mutterpass finde ich unbedenklich, und wenn in Steuerfachliteratur teilweise von "SA" für "Sonderausgaben" die Rede ist, dann finde ich das auch nicht dramatisch - allerdings kann man schon im Hinterkopf behalten, dass insoweit die Abkürzung "SoA" definitiv die gebräuchlichere ist. Bei "Slangsprache" im Stile von "ich schick mein Kind jetzt ins KZ" verlässt es mich allerdings definitiv, erstens besteht da noch nicht einmal eine Notwendigkeit, eine Abkürzung für ein ganz normales Wort wie "Kinderzimmer" zu verwenden, zweitens gibt die Formulierung gerade in diesem Zusammenhang doch einen üblen Beigeschmack, sowohl bezogen aufs Kind, als auch gemessen an dem, was nun einmal wirklich war. Fällt für mich ganz klar unter "geht gar nicht!". Postings wie "ich bin SS" finde ich dagegen doppelt doof, einerseits ist es einfach daneben, andererseits ist es nur blöd, denn schließlich ist niemand Schwangerschaft, sondern man ist höchstens schwanger. Das sind dann schon Buchstaben, um die ich definitiv "herumtanzen" werde, und das halte ich auch nicht für "maßlos übertrieben". Ich seh nicht ein, warum man Dummheit grundsätzlich ergeben hinnehmen sollte, zumal es zum Teil schlichte Ahnungslosigkeit ist - und/oder Desinteresse, was die Sache aber auch nicht besser macht.


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Die Abkürzungen KZ und SS sind etwas anrüchig, keine Frage. Das sehe ich ebenso, andererseits sind sie das nicht im gesamten deutschsprachigen Raum, und daraus allein würde ich kein Drama machen. Viel gewichtiger ist die Aussage, es wäre alles genügend durchgekaut und man müsse das alles auch mal ruhen lassen. Das ist so allgemein natürlich Unsinn. Da Faschismus und Neonazitum ein nicht nur ein rein deutsches, sondern ein internationales Problem ist, muß gerade Deutschland mit seiner "Erfahrung" wachsam bleiben und die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland immer wieder hinterfragen. Allerdings, und jetzt kommt meine Einschränkung, kann man es auch übertreiben. Nachdem ich seit etwa 35 Jahren mich bewußt mit dieser Epoche der deutschen Geschichte befasse, beschleicht mich gerade in den letzten Jahren das Gefühl, das in Sachen Gedenken und schwergewichtige Reden geradezu ein Overkill stattfindet. Machtergreifung, Verkündung der Ermächtigungsgesetze, Reichskristallnacht, Befreiung von Ausschwitz, Befreiung von Majdanek, Aufstand Warschauer Ghetto, Verkündung der Rassengesetze usw. usw. usw. die Aufzählung könnte man eine Weile ungebremst fortführen... immer wieder jedes Jahr bei jedem Ereignis gedenkfeier, Politiker, Nachrichten... meines Erachtens erreicht man damit irgendwann genau das Gegenteil von dem, was gewollt ist, nämlich eine gesunde (!!) Erinnerung am leben zu halten, aus der man hinsichtlich aktueller Entwicklungen gewarnt ist und entsprechend gegensteuern kann. Mit der Inflation von Gedenkfeiern werden solche Aussagen wie die von Dir zitierte m.E. erst langsam aber sicher herangezüchtet. Dazu dann noch mangelhafte oder sehr bruchhafte Geschichtskenntnisse, und man zieht sich ungewollt einen braunen Sumpf heran. Ich bin tatsächlich bei diesem Thema inzwischen der Ansicht, daß weniger mehr wäre. Viele Grüße Ralph


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich verahre mich deswegen auch dagegen, daß ich vom Ausland durch diese Massengedenkfeiern, wo ja immer auch internationale Gäste anwesend sind, als Deutscher sehr auf die Nazizeit reduziert werde. Deutlich bewußt wurde mir das in den letzten zwei Jahren, als in Griechenland, dessen Schwierigkeiten ja nun unbestritten mehr oder weniger hausgemacht sind, bei Demonstrationen Angela Merkel mit Nazibinde versehen wurde und überall Hakenkreuze zu sehen waren. Das nehme ich beides sehr persönlich, denn Angela Merkel, auch wenn ich sie nicht gewählt habe, ist die Vertreterin MEINES Landes, und deswegen verwahre ich mich gegen solche Anwürfe. Ich weiß nicht, ob es einen direkten Zusammenhang gibt zu der Vielzahl an Gedenken, aber ausschließen kann und will ich es nicht. Zumindest sollte man darüber einmal nachdenken. Ralph


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Ralph

kommt es manchmal aus den Ohren raus, ABER beiträge wie dieser erschüttern mich dann doch noch, bei aller Lustigkeit. und wie beim White Album gestern...frag mal die allegmeinheit nach den daten des 1. und 2. Weltkriegs, nach Fakten aus der zeit, nach den "Gewinnern" etc. Ich denke, auch da wäre ich vermutlich erschüttert....


joso1

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Sehe es ähnlich wie Ralph. Was mich erschreckt ist die zunehmende Gleichgültigkeit der Problematik gegenüber bei der jüngeren Generation, eben weil so inflationär- wie Ralph sagt- damit umgegangen wird. Dies erzeugt- und das ist menschlich, ein Gefühl des ´ich hab die Schnauze voll von dem alten Gedöns´ und ´was hat das mit mir als 15/20/25 Jährigem zu tun´? Und aus so einer Grundhaltung heraus wächst natürlich auch die angesprochene und völlig inadequate Einstellung einer Gleichgültigkeit wenn nicht sogar bewusster Abkehr. Ganz schlimme Strömungen die aus der erzeugten Trotzreaktion heraus entstehen. Weniger wäre da in der Tat mehr! Und ja, auch ich bin der Meinung, dass sich Deutschland in der Position eines Bewahrers der Liberalität und Toleranz gegenüber Anderen ( egal ob Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Sexuelle Orientierung etc.) sehen sollte, grad weil es eben aus seiner Geschichte lernen konnte. Eine Einschränkung zu meinem letzten Satz sehe ich nur dann wenn eine der angesprochenen anderen Richtungen gegen eine ebenso schützenswerte andere Richtung geht. Wenn sich zum Beispiel eine Religion oder politische Richtung aufschwingt die Freiheiten Anderer nicht mehr zu tolerieren! liebe Grüße Johanna


Leena

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Antwort auf Beitrag von Ralph

...ich glaube, die "Merkel mit Nazibinde"-Geschichte in Griechenland ist viel, viel weniger durch die ständigen "Massengedenkfeiern" verursacht, sondern sehr viel mehr mit der griechischen Geschichte, insbesondere hier mit all dem, was Griechenland im 2. Weltkrieg erlebt hat. Ich denke, da kommen jetzt eher die "schlechten Erfahrungen" (mal ganz euphemistisch formuliert) von damals quasi "wieder hoch", zusammen mit einer Ladung Vorurteile, Vorbehalte und verletzter Gefühle. Wobei ich selbst teilweise auch das Gefühl habe, die alljährlichen Massengedenken mit bedeutenden Politikern und stereotypen Kranzniederlegungen etc. sind zu viel und bewirken eher eine "Übersättigung", die das Gegenteil dessen bewirkt, was eigentlich beabsichtigt ist. Andererseits - wenn ich teilweise mitbekomme, wieviel es geschafft haben, in diesen Dingen komplett ahnungsfrei, blauäugig und triefend naiv durch die Gegend zu laufen... es wachsen eben auch immer wieder Leute nach... Mir ist jetzt gerade eine "Gedenktag 27. Januar"-Ausstellung zum Thema Stalingrad begegnet. Ich glaube, wenn man die Sache immer wieder von neuen Aspekten aus betrachtet, dann sind solche Veranstaltungen etc. schon wichtig und richtig, sie dürften vielleicht nicht so oft ins Stereotype abgleiten..?


Ralph

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Mein Sohn, aufgewachsen mit abendlichen Gesprächen am Abendbrotstisch, politische, historische, kulturelle, wissenschaftliche... an sich politisch wohl interessiert - jedenfalls hatte er in Politik und Gesellschaft immer ein 1 oder 2 - Abitur... frage den mal nach den Namen aller Bundespräsidenten und Bundeskanzlern seit 1949... die Liste wäre ja nicht mal vollständig, geschweige denn die Reihenfolge richtig genannt. Ich zähle mal ein paar Fragen auf, die wahrscheinlich für uns beide Allgemeinwissen bedeuten, von denen wir erwarten dürfen, daß ein Abiturient sie richtig beantworten kann, von denen ich aber ziemlich sicher bin, daß mein Sohn (und bei weitem nicht nur er) die Antworten nicht kennt: 1. Wofür steht das Kürzel SED? 2. Welche Stadt betraf das Vier-Mächte-Abkommen? 3. In welcher Disziplin spielen die Mendel'schen Gesetze eine Rolle? 4. Umreiße kurz das Problem der Kuba-Krise, und wer war damals US-Präsident? 5. Welchen Beruf hatte Leonard Bernstein? 6. Was fällt Dir zum Begriff Bikini-Atoll ein? 7. Was oder wer war "Little Boy"? 8. Nenne die vier Staatschefs, die zur Zeit der deutschen Einheit in ihren Ländern im Amt waren 9. Welche Einheit bezeichnet "Ohm" 10. Wofür stehen die Abkürzungen in der Formel E=mc2 ? Ich bin sicher, daß die meisten Absolventen diese 10 Fragen nicht richtig beantworten werden, m.E. alles Fragen zum Allgemeinwissen. Ralph


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Ralph

aber du hast wahrscheinlich recht :)


Leena

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Antwort auf Beitrag von Leewja

...liegt aber auch bestimmt daran, dass in meiner Familie die Naturwissenschaften definitiv unterrepräsentiert waren und ich mehr die klassisch-humanistische Allgemeinbildung genossen habe. Dafür kann ich Dir immer noch den Anfang der Odyssee aufsagen und bei Bedarf mit lateinischen Rechtsgrundsätzen um mich schmeißen. ;-) Aber ich glaube, ich versteh trotzdem, was Du meinst, und gebe Dir in der Sache gar nicht mal so unrecht...


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ralph

(Der erste Präsident hieß übrigens Wilhelm Pieck )


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Bei Little Boy musste ich passen - könnte damit zusammen hängen, dass dieser Begriff in meinem Geschichtsunterricht nicht verwandt wurde (da englisch).


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Ralph

1. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands 2. Berlin 3. Vererbeungslehre 4. Konfrontation zwischen der Sowjetunion und den USA aufgrund geplanter Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba (die Welt stand seinerzeit kurz vor dem III.Weltkrieg, daher die Relevanz). J.F.Kennedy 5. Dirigent und Komponist 6. Jahrelange Atomtests durch die Franzosen 7. Die erste Atombombe, die auf eine Stadt abgeworfen wurde (Hiroshima) 8. Ich meinte die Staatschefs der Aliierten, das wären Thatcher (GB), Mitterand (F), Bush sen. (USA), Gorbatschow (SU) 9. Elektrischer Widerstand (wobei wir wieder beim Musikthema von gestern wären, die Ohm-Zahl kannte jeder Musikfreak als wichtige Eigenschaft seiner Lautsprecherbox... ) 10. e = Energie, m = Masse, c = Lichtgeschwindigkeit Ich gebe zu, diese Fragen können von mir nur subjektiv herausgepickt worden sein, Ihr würdet andere auswählen, bei denen ich wohl z.T. alt aussehen würde... LG Snoopy


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ach Gott, Wilhelm Pieck... zweite Frage unpräzise gestellt, ja. Also was die Ebene der DDR angeht, weiß ich auch nicht sowirklich bescheid, die Reihenfolge Ulbricht, Honecker,Kkrenz kriege ich grade noch zusammen. Aber Präsident und Staatsratsvoresitzender waren doch auch verschiedene Ämter, oder? *kopfkratz* Ich sehe schon, wo ich in nächster Zeit dramatischen Nachholbedarf habe... LG Snoopy


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Und ja, es waren verschiedene Ämter. In der DDR wurden wir schon als Grundschüler dazu angehalten, uns politisch zu interessieren (natürlich nur in die "richtige Richtung"). Das hieß dann "aktuell politische Mappe" - ein Ordner, in dem Woche für Woche die wichtigsten Zeitungsberichte eingeklebt werden mussten. Tatsächlich war ich auch wirklich ein politisch interessiertes Kind - dieses Interesse ist nach der Wiedervereinigung in komplettes Desinteresse umgeschlagen. Vermutlich habe ich am Beispiel gelernt: mein Vater hat daran gelitten, dass alles, woran er in 40 Jahren gearbeitet hatte, falsch gewesen sein sollte (er wollte einen guten Sozialismus aufbauen), meine schon immer politisch desinteressierte Mutter fand sich im neuen System zügig zurecht.


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Petra28

... aber das stellt sich erst so nach und nach heraus. Ich bin früher viel in die DDR gereist und habe Augen und Ohren aufgerissen. Natürlich nicht auf dem Marktplatz, sondern in den Wohnzimmern wurde diskutiert, und ich habe immer betont 1. daß im Westen nicht alles Gold ist, was glänzt 2. daß natürlich ein privatwirtschaftlich geführtes System seine Vorteile hat 3. daß es durchaus erstrebenswerte Ansatzpunkte in der DDR gibt, diese aber 4. in einem falschen politischem System des Zwanges eingebettet sind Nach der Wende haben sich leider statt der positiven die eher negativen Kräfte aus dem Westen durchgesetzt, und das hat nicht nur die DDR, sondern auch den westlichen Teil durchgeschüttelt und die Republik verändert, auch durch die fortschreitende Globalisierung. Die Idee von der sozialen Martwirtschaft in der BRD aus den 50ern ist in letzter Zeit zu sehr in den Hintergrund getreten. So langsam dämmert es den Menschen aber, daß endlich gegengesteuert werden muß, daß etwas mehr soziales Gewissen, etwas mehr Rücksicht auf die Menschen auch dem Gemeinnwohl dienlich ist, und das ist dann durchaus die Stunde von Menschen wie Deinem Vater, die schlußendlich sagen können, daß die Werte, für die sie geschuftet haben, eben NICHT überholt sind und vergebens waren, sondern daß diese Werte lediglich jahrelang in Vergessenheit geraten sind und dringend wieder reanimiert werden müssen. In einem politischen System wie im heutigen Deutschland ist das aber eben nicht unmöglich. Von daher kann ich nur jeden ermuntern, sich politisch zu interessieren, sich einzumischen und seine Stimme zu erheben, seriöse Tageszeitungen lesen und TV-Nachrichten und Magazine möglichst öffentlich-rechtlich zu konsumieren... Meine Dienst- Software läuft anscheinend wieder besser, ich muß mich vorerst aus der Diskussion ausklinken. Viele Grüße Ralph


Kikilotta

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Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich gehöre wohl auch eher zu der Generation deines Sohnes ;) und bin absolut der Meinung, dass wohl die meisten Abiturienten die Fragen nicht komplett beantworten könnten. Aber: Gerade der Geschichtsunterricht hat sich doch stark verändert, von "Auswendiglernen" und Ereignisgeschichte hin zu quellenkritischem Denken und Hinterfragen. Natürlich schadet Allgemeinwissen nie und gerade die von dir erwähnten Fragen sind sicher alle wissenswert :) Wichtiger wäre für mich als Lehrperson für Abiturienten aber wohl eher, dass die Schüler wissen, WARUM es zur Kubakrise gekommen ist (was natürlich voraussetzt, dass sie auch sonst darüber Bescheid wissen ;)). Auch "little boy" gehört für mich jetzt nicht zu den wissenswertesten Dingen über die Atombombe, das stellen sich doch weitaus diskussionswürdigere Fragen, oder nicht? Die EMC - Frage zum beispiel, die hätte ich (obwohl absolute Physikhasserin an der Schule) beantworten können. Aber trotzdem ist es für mich Wissen, das irgendwo im Kopf ist, aber nicht brauchbar ist. Da ich nicht mit solchen Einheiten arbeite bzw. arbeiten muss ;)) gibt es für mich viel viel wichtigere Dinge, die wir wissen sollten.


lotte_1753

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Antwort auf Beitrag von Kikilotta

Aber wer weiss, warum es zur Kubakrise gekommen ist, wird auch wissen, dass es sie gab und wer Präsident war (letzteres ist ja nicht gerade unerheblich in diesem Zusammenhang). Auswendiglernen von Faktenwissen gab es schon zu meiner Zeit nicht, und das ist ne ganze Weile jetzt her, kann also nicht zur ENtschuldigung beitragen. Gut, Little Boy muss man nicht wissen, aber den Rest sollte man von einem Abiturienten schon verlangen können. ZUm AP: war das echt oder gestellt? Der zweite Weltkrieg ging unentschieden aus ... so daneben kann man doch eigentlich gar nicht sein?


platschi

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Moment mal, der Begriff Präsident wurde für das Staatsoberhaupt der DDR nicht verwendet!! Es war der Staatsratsvorsitzende und dieser wurde auch als Staatsoberhaupt oder Staatschef bezeichnet. Kann mich gut an eine Diskussion aus dem Stabü-Unterricht erinnern


Petra28

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Antwort auf Beitrag von platschi

http://de.wikipedia.org/wiki/Präsident_der_DDR


Kikilotta

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Geoffrey Hartman, Aleida Assmann, Die Zukunft der Erinnerung und der Holocaust. ch bin gerade dabei, das Buch zu lesen bzw. zusammenzufassen und vielleicht könntet ihr in so einer Abhandlung ein paar Antworten finden?


Holly87

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Antwort auf Beitrag von Kikilotta

Darf ich als "junge Generation" auch noch was beitragen? Also zuerst: Ich schaff 8 Fragen und ich habe kein Abitur gemacht sondern mittlere Reife + kaufmännische Lehre. Aber ich habe neulich auch zwei wirklich krasse Beispiele miterleben dürfen. Das eine war im TV. Auf VOX, dieses Shoppingqueen. Ich geb's ja zu, ich schau' das ab und zu auch ganz gerne. Jedenfalls kamen die irgendwie auf das Thema Krieg und da meinte ein Mädel in meinem Alter: "Wann war der nochmal zu Ende? 49, ne? Aber wir haben ja gewonnen gell?" Ich dachte, ich fall vom Stuhl. Und das Zweite zum Thema Allgemeinbildung. Wir hatten einen neuen Azubi bei uns im Laden. Eine Kundin kaufte eine Postkarte und wollte Briefmarken dazu, weil sie nach Spanien gesendet werden sollte.Unser Azubi dreht sich zu mir und meinte "Duuuuu? Ist Spanien Europa? Oder ist das Überseeversand?" Mein Gesicht dazu: Das Mädchen war 18 Jahre alt und wusste nicht wo Spanien liegt. Autsch!


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Holly87

den ich verlinkt habe ;)


Kikilotta

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Antwort auf Beitrag von Holly87

Ohje, das ist wirklich ganz übel!!! Aber kann passieren....vielleicht sinds ja auch kleine Blackouts, man ist besonders müde oder gerade absolut dusselig im Kopf. Was mir noch einfällt: In einem Englischkurs vor zwei Jahren war eine junge Frau, die gerade ihr Studium abgeschlossen hatte (Master in Geografie, Spanisch) und dann die Frage, wer Amerika entdeckt hat, nicht beantworten konnte!!! Und zwar nicht so, dass sie darüber sprach, dass man das nicht genau wisseund Eriksson schon früher da war oder so - nein, sie schien nicht zu wissen, dass normalerweise Kolumbus als der Entdecker Amerikas gilt...


platschi

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Nun ja, hier im Forum sind diese Abkürzungen aber doch mal ganz eindeutig, da finde ich das weniger schlimm. Arg befremdlich fand ich es, als Mitte der 90er in der Schulhorten die Einteilung nach Kernzeitkindern und Früh-/Späthortkindern eingeführt wurde. Die offizielle (!!!!), vom Bezirksamt (wenn nicht gar landesweit vom Schulamt - aber das weiß ich nicht genau) vorgegebene Abkürzung für erstere war wirklich und wahrhaftig "KZ-Kinder". Ich habe mich geweigert, dass so in mein Gruppenbuch zu schreiben und "Kzt" draus gemacht, was die Fachberaterin Hort doch tatsächlich bemängelte als sie zur Hospitation kam. Als ich ihr begründet habe warum, meinte sie erstaunt, dass sie es noch nie von dieser Seite betrachtet hätte


Nikas

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Wunderbar. Wenn die Queen sich dann mal schwängern läßt und der Schratz ab 12 sein KZ mit Adolf und Hakenkreuzen tapeziert, wird sie erfreut ausrufen: "Oh, geht der Krieg wohl endlich weiter?" Aja, und während der Schwangerschaft hatte die Ratekönigin ("Was denk ich eigentlich und wenn nicht, dann komm ich in die Medien") auch ein supercooles T-Shirt mit der dicken Aufschrift "Ich bin SS" getragen, weils das mittlerweile bei Baby Walz gab, weil das mainstream geworden war, weil sogar kluge, bestens informierte Leute die Segel gestrichen hatten und nicht einmal verstehen wollten, dass und warum griechische Zeitungen Merkel im Nazi-Outfit zeigten, weil das nämlich auf fruchtbaren Boden fällt, weil die Opfer und Zeitzeugen noch lebten und es so etwas wie ein kollektives Gedächtnis gibt, das auch noch die nächsten Generationen und Jahrhunderte andauern wird.