Elternforum Aktuell

Familienförderung in Dtld. verpufft?

Familienförderung in Dtld. verpufft?

DK-Ursel

Beitrag melden

Hejallesammen! nachdem die Wogen anderswo bereits schlagen (wie das eigentlich "typisch" für Dtld. ist), ich hier aber noch keinen Beitrag dazu gefunden habe, stelle ich die Meldung von gestern auch hier nochmal rein: http://www.tagesschau.de/inland/familienpolitik106.html Was sagt Ihr denn dazu? Gruß Ursel, DK- die jetzt schon den Kopf einzieht...


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ist die einzige Messzahl der "Wirksamkeit" die Geburtenrate???? Ich denke, da gibt es einiges mehr. Seit wir Kinder bekommen haben, hat sich in D, ja sogar bei uns im Ort so vieles verbessert, dass ich permanent neidisch bin auf die jetzigen Jung-Eltern. Wir hatten 600 Mark Erziehungsgeld für ein halbes jahr. Staatlich geförderte Tagesmutter oder gar Familiengruppe in der Kita war ein Fremdwort. Wäre ich zehn Jahre jünger, würde ich tatsächlich nochmal über zwei Jahre Elterngeld nachdenken. Trini


FrauKrause

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

ach, ich hatte vor 10 Jahren auch die zwei Jahre Erziehungsgeld. Das war eine so tolle Hilfe zusätzlich zu den anderen Leistungen. Ich war leider zu der Zeit auf ALG II angewiesen (während Erziehungsurlaub, der kurzfristig nicht verkürzbar war, da ungeplant ae geworden. Dank Erziehungsgeld ging es uns recht gut in dieser Zeit. Leider ist die Geburtenrate wohl die einzige Möglichkeit, die Maßnahmen zu reflektieren. Wahrscheinlich gibts nach der Wahl eine weitere Verschlimmbesserung des Dilemmas... LG fk


Nikas

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

Trini, Elterngeld etc. gibts nicht ohne Kinder. Welche andere Messlatte schlägst Du vor? Ich würde die Qualität von Kitas, Kigas, Schulen, Hochschulen vorschlagen. Aber genau dort hinein fließen die Milliarden ja nicht. Naja, im Grunde sind die ganzen Zuwendungen geldige Werbegeschenke der Parteien an ihre angepeilten Zielgruppen. Am Ende kommt ein unausgewogenes, abstruses Sammelsurium heraus, das null Wirkung hat und eher kontraproduktiv ist.


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von FrauKrause

einkommensabhängig ist, hat man schon Verbesserungen für die besser Verdienenden geschaffen ohne den anderen etwas wegzunehen. Trini


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

Es gab hier neulich irgendwo eine Diskussion, wo auch die Rede darauf kam... Ich schrieb, dass es hier in Tschechien einen "Elternzuschuss" gibt, der über 2 oder 3 Jahre dem Elternteil zusteht, der das Baby/Kleinkind zu Hause betreut (man kann sich natürlich auch abwechslen), damit zumindest teilweise der Verdienstausfall der Mutter/des Vaters aufgefangen wird. Es ist nicht viel, aber halt eine Art Grundsicherung, denn von nur einem Gehalt können die wenigesten Familien leben, und auch so wird es öfter in diesen Jahren etwas knapp. Und diese Leistung ist bewusst NICHT einkommensabhängig - das Argument ist ungefähr so - es steht aus Prinzip allen zu (egal ob angestellt, selbständig, studierend..., und egal wie hoch das Einkommen ist), die Kinder bekommen und damit ein paar Jahre verdienstmässig benachteiligt sind. Quasi als Anerkennung für dieses "Opfer" oder Beitrag an die Gesellschaft, oder wie auch immer... Das wurde angeführt, als vor ein paar Jahren mal anklang, die Reichen würden den Elternzuschuss doch eh nicht brauchen. Aber die Leistung ist eben nicht an "arm oder reich" gebunden, sondern an "ich betreue mein kleines Kind/Baby unter drei Jahren und habe dadurch einen Verdienstausfall". Im Unterschied dazu gibt es zusätzlich auch noch eine Leistung, die aber an das vorhergehende Gehalt geknüpft und einkommensabhängig ist - man bekommt cca. ein halbes Jahr nach Beginn des Mutterschutzes cca. 65% des Lohns, den man vorher durchschnittlich hatte. Das steht einem aber nur zu, wenn man so und so lange(?) versicherungspflichtieg gearbeitet hat - also nicht für Studierende etc. Die bekommen gleich "nur" den Elternzuschuss. Wie ist das in Deutschland jetzt aktuell? Das Erziehungsgeld war nicht einkommensabhängig, aber das Elterngeld jetzt schon...?


haima

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Es liegt nicht am Geld! Kinder stören in Deutschland. Nicht Babies und Kindergartenkinder, die will jeder haben! Aber 12-Jährige oder gar 16-Jährige werden als ständiger Störfaktor empfunden. Überall, im Restaurant, in der Wohnung, im Schwimmbad, in der Straßenbahn .... DAS muss sich ändern in Deutschland. Kein Geld der Welt kann diese Kinferfeindlichkeit auf die Schnelle (innerhalb weniger Jahre) ändern. Leider kenne ich auch genug Eltern, auch von Jugendlichen, die sich gestört fühlen und sei es nur, weil man für 12-Jährige den vollen Preis bezahlen muss aber trotzdem nur in den (teuren) Ferien in den Urlaub fahren kann. Als Bereicherung empfinden Kinder leider nicht alle. Eher als Karrierehemmnis und Armutsrisiko. Einschränkungen, die Kinder zu haben natürlich mit sich bringt, werden immer seltener in Kauf genommen.


MartaHH

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von haima

stimmt, Haima! Das ist mir auch schon seltsam vorgekommen. Es scheint, dass Babies und Kleinkinder grad noch "gehen", es aber dann schnell vorbei ist mit dem Interesse. Mit der Akzeptanz sowieso.


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von haima

Die Kunos sind 12 und fast 16 und bisher waren wir mit ihnen noch nirgendwo unwillkommen. Trini


Maxikid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

wir haben auch noch keine neg. Erfahrungen in D gemacht, auch noch in keinem Restaurant etc.Selbst wenn ich mit den Mädels in schicke Klamottenläden gehe, hatte ich noch keine Probleme, selbt mit meiner kl. Terroristen. Aber in DK ist es mit Kindern doch irgendwie entspannter. Mein Schwager hatte eine kurze Zeit drüber nachgedacht wieder nach D zurückzuwandern, aber mit den Kindern bleibt er doch lieber noch in DK. Obwohl er hier unserer Gesundheitsverorgung durchaus zu schätzen weiß. Gruß maxikid


Ralph

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Kinder zu bekommen und zu erziehen war früher eine Selbstverständichkeit, eine Berufung, auf alle Fälle wurden Kinder am wenigsten als Belastung (--> daher auch BELÄSTigung!) gesehen. Heute werden Kinder erst einmal einer Kosten-Nutzen_Rechnung unterworfen. Was kostet mich das? An Geld, an Lebensqualität? Wann paßt mir ein Kind, ach nein, jetzt noch nicht, eher in zwei-drei-sechs-zwölf-fünfzehn Jahren, nee jeeeetzt geht es aber auch nicht, will mich noch in Afrika verwirklichen... huch... biologische Uhr abgelaufen. Etwas überzogen, aber irgendwie in diese Richtung dürfte es gehen. Wenn ich mir zudem anschaue, wie ausländische Mitbürger mit ihren Kindern umgehen, wenn ich das sehe, wie in anderen Ländern mit Kindern umgegangen wird, dann muß ich konstatieren, daß offenbar KEIN anderes Volk ein so unentspanntes Verhältnis zu seinen Kindern hat wie die das Deutsche. Kin der stören zu häufig, in jedem Alter. Wenn es eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes braucht, damit ein Kindergarten aufgrund des zu erwartenden Kinderlärms (= umweltschädliche Immission!!) eine Konzession bekommt, ist damit ALLES gesagt. Die Politik versagt allenfalls auf dem Felde der Kinderbetreuungsplätze, weil die Anzahl nicht reicht, in erster Linie muß sich die Bevölkerung in Deutschland an die eigene Nase fassen. Viele Grüße Ralph


Maxikid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ralph

selbst wenn es pro Kind 500,00 Kindergeld und KiTas umsonst wären, glaube ich nicht, dass die Deutschen mehr Kinder bekommen würden. Es liegt an der Gruneinstellung....und evtl. weil es uns zu gut geht. Schließlich gehören wir ja nicht zu den ärmsten Ländern...... Gruß maxikid


Maxikid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Maxikid

wir sind einfach zu Bierernst und zu verbissen. Etwas mehr Leichtigkeit im Leben täte den Deutschen ganz gut..... Gruß maxikid


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ralph

... mit dem Umgang mit Kindern in ausländlischen Familien bzw. im Ausland? Findest du, es wird freundlicher mit ihnen umgegangen? Oder vielleictht auch strenger? Oder gar beides...? Mein Eindruck ist, anderswo als in Deutschland ist es einfach "normaler", Kinder zu haben. Dadurch wird aber auch nicht so ein Perfektionsanspruch an Eltern aufgestellt ("nicht schreien, immer ruhig bleiben..." etc.), weil ja sonst nur eine Handvoll Auserwählte Kinder haben dürften... Hm, auf jeden Fall interessante Gedanken und Anregungen hier!


carla72

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Leichtigkeit hin oder her - in meinen Augen sollte man das Geld für Kinderbetreuung und Bildung verwenden und alle anderen Transfers einstampfen. Es werden die gefördert, die Kinder haben und arbeiten. Es werden die gefördert, die Kinder haben und nicht arbeiten. Es werden die gefördert, die keine Kinder haben. Ich sehe da keine klare politische Linie - und sonst wohl auch niemand. Lg, carla


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von carla72

Wie ich anderswo schon schrieb, ist es m.E. erstmal normal zu arbeiten. Wenn man ein kleines Babys/Kind hat, macht einer der Eltern eine zwei- bis dreijährige Pause (in dieser Zeit fällt man in die Kategorie "Kinder haben und nicht arbeiten")¨)und arbeitet dann wieder, wenn das Kind mit 3 in den KiGA kommt - und hofft, dann alles unter einen Hut zu bekommen mit KiGA, Schule, Hort etc. So kenne ich das zumindest hier (Tschechien). Die, die sich momentan in dieser Pause befinden und somit einen Verdienstausfall haben, werden durch einen Elternzuschuss unterstützt, damit die Familie halbwegs über die Runden kommt. Wer fällt denn langfristig in die Kategorie "Kinder haben und nicht arbeiten"??? Ja OK, es gibt auch Gruppen/Minderheiten, die langfristig nicht arbeiten, (viele) Kinder haben und nur von Sozialleistungen leben - aber das ist ein komplexeres Problem, da hängt eine Menge an Faktoren mit dran... Da sollte die Unterstützung schon davon abhängig sein, dass sich gescheit um die Kinder gekümmert wird, und "bildungsferne", aber sich bemühende Familien müssen da mehr gezielte Unterstützung erhalten... usw. Was meinst du damit, dass in Dtl. die unterstützt werden, die keine Kinder haben? In welcher Form?


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MM

... in der Eingangsfrage.