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Ethik(rat) und Moral, wie weit darf der Mensch gehen?

Ethik(rat) und Moral, wie weit darf der Mensch gehen?

Mitglied inaktiv

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http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-09/ethikrat-mischwesen Ja und das ist mir heute auch über die "Maus" gelaufen und würde gern wissen, wie ihr das seht. Forschung und Heilung um jeden Preis oder klare und deutliche Grenzen? Und können wir es überhaupt verhindern? Ich persönlich finde, das die eigenen Stammzellen für Therapiezwecke geklont werden dürften (das liegt sicher an den Lebenserfahrungen mit einen Bruder, der Stammzellen benötigte zusammen), aber ich bin gegen einer Vermischung von tierischen und menschlichen Genen. Was denkt ihr? (Und bitte sachlich bleiben ;-) )


Butterflocke

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Irgendeine Meinung kann man zu allem haben. Ich würde mich da spontan aber eher zurückhalten. Denn um die Ausmaße zu verstehen (also sowohl die Vorteile als auch die Gefahren des Ganzen) müsste man sich viel länger mit dem Thema beschäftigen, sich viel mehr Wissen aneignen.... Grundsätzlich tendiere ich eher dazu, der Forschung Freiheiten zu gewähren, die im Ergebnis Menschenleben retten könnten! Ob das "richtig" oder "falsch" ist/war, ist oft eine Frage der persönlichen Sichtweise und der grundsätzlichen Prioritäten. Welche Fortschritte der Menschheit eher Segen und welche eher Fluch bedeuteten, darüber ließe sich ewig diskutieren... Ein fast philosophisches Thema..., bei dem mein geistiger Horizont u.U. überfordert sein könnte...;-) LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Butterflocke, ich wollte es ja auch gern eher in den philosophischen Bereich haben, das Thema. Ich weiß, das ich vor der Krankheit meines Bruders gegen Klonen im Allgemeinen gewesen war. Aber als dann die potentiellen Spender kein Knochenmark spenden wollten, sondern nur Stammzellen, was aber nicht für einen Erwachsenen gereicht hätte an menge, da dachte ich mir: Mensch, wenn man jetzt diese Stammzellen klonen dürfte, dann wäre er gerettet. Aber ich finde es schon heftig, was alles möglich ist und welche Fragestellungen dann kommen müssten (und auch kommen)


biggi71

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hallo, ich habe mich mit diesem thema noch nicht wirklich beschäftigt (in letzter zeit, bin also gar nicht auf den neusten stand). ich kann nur soviel sagen: " um eventuell das leben meiner kinder zu retten, wäre mir alles recht". ob falsch oder richtig kann ich nicht sagen. lg biggi


Patti1977

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um mich und / oder meine familie zu retten, würd ich sicher nach jedem strohhalm greifen. auch was klonen etc. angeht. wirklich entscheiden kann man das nur, wenn man es wirklich braucht.


yellow_sky

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hmmm gedanken dir mir gerade durch den kopf gehen.... ich bin mir noch nicht ganz sicher an was ich glaube, aber reinkarnation ist bei mir sehr treffend. also ein leben nach dem tot, wieder hier auf der erde. (oder vielleicht doch einem anderen belebten planeten?) und wenn man davon ausgeht, das sich jeder seine eltern, land usw. selber aussucht, wenn man wieder auf die erde kommt.... dann ist die frage, ab wann genau zieht die seele in der körper ein, schon bei der befruchtung? oder erst wenn man auf die welt kommt? wenn man aber wieder davon ausgeht, wird eigentlich nur ein körper getötet, und dann wärs ja wieder egal ob baby, kind, oder ausgewachsener mensch,... puhh und jetzt will ich glaube ich nicht mehr weiterdenken


Mitglied inaktiv

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Hi, erst mal vorab: Ich bin mit einem Wissenschaftler verheiratet und habe deshalb vielleicht einen etwas einseitig gefärbten Blickwinkel auf das Thema - ich bin z. B. auch keine grundsätzliche Tierversuchsgegnerin. Was mich an dem Link, den du oben eingestellt hast, zuallererst stört, ist der Begriff des "Mischwesens" - das ist der unglückliche Versuch, einen möglichst plakativen deutschen Namen für "Hybriden" oder "Chimären" zu finden - aber schon die meisten Pflanzen, die in unseren Gärten wachsen, sind Hybriden oder Chimären, weil aus Züchtungen oder Pfropfungen entstanden, wie sie der Mensch seit vielen Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden praktiziert. Problematisch ist für mich auch der Begriff "Artengrenze" - schon bei der Züchtung von Mulis werden verschiedene Arten gekreuzt, und mit neueren Züchtungen wie der "Schiege" (Kreuzung aus Schaf und Ziege) wird sogar die Gattungsgrenze überschritten. Geht es aber daran, Tieren menschliche Gene auf technischem Weg einzuschleusen, dann haben wir sofort ein Frankensteinszenario vor Augen oder denken an Horrorklassiker wie "Die Fliege". Deshalb mag ich grundsätzlich keine reißerischen Artikel zu dem Thema, die vor allem auf die Angst der Leute abzielen - eine Maus, deren Genom so verändert wurde, dass sie z. B. ein bestimmtes, mit dem menschlichen Organismus kompatibles Enzym produziert, ist kein Horrorwesen mit menschlichem Kopf und Mauskörper, sondern vor allem immer noch eine Maus - deshalb sollte man angesichts solcher wissenschaftlichen Fortschritte nicht in Panik und Katastrophenstimmung verfallen. Wichtig ist es aus wissenschaftsethischer Sicht natürlich, solche Entwicklungen streng zu kontrollieren und einem Missbrauch vorzubeugen - aber wenn wir uns erinnern, ging bei vielen wissenschaftlichen Neuerungen erst mal ein Aufschrei durch die Reihen, weil etwas einfach neu und ungewohnt war - das war bei der Entwicklung der ersten Schmerzmittel nicht anders als beim Bau der Eisenbahn. Veränderungen machen Angst, weil der Mensch, der keine Ahnung von den genauen Zusammenhängen hat, erst mal skeptisch und konservativ ist. Aber dass gerade Bereiche wie die Gentechnik solche hohen emotionalen Wellen schlagen, hat vor allem auch mit medialer Panikmache zu tun. LG Nicole