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Die Bahn hat Potential - s. Mainz

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Die Bahn hat Potential - s. Mainz

Leena

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Die Bahn hat doch immer noch weiter nach oben Luft, um mich in Erstaunen zu versetzen. Und - nein, ich glaube, das ist KEIN Kompliment. :-( So langsam bricht in Mainz jetzt endgültig alles zusammen oder auseinander - am Mainzer Hauptbahnhof herrscht seit letzter Woche das Chaos, denn seitdem ist die Stadt nachts vom Fernbahnverkehr abgekoppelt. Die Bahn entschuldigt sich mit Krankenstand und Urlaubszeit, die Stellwerke könnten nachts nicht mehr besetzt werden. Heute hieß es dann, bis Ende August bleibt das so, außerdem werden vielen Regionalzüge, Nahverkehr und S-Bahn ab jetzt auch tagsüber umgeleitet und fahren den Hauptbahnhof nicht mehr an. Für die Pendler eine extreme Katastrophe. :-( Schön wird es wohl auch am Sonntag beim Erstliga-Fußballspiel in Mainz. Anstoß ist gegen 15 h - ab 18 h soll der Bahnhof geschlossen sein und kein Fan kommt mehr weg. Grandios! Da denkt man doch echt, das kann nicht wahr sein... http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hauptbahnhof-mainz-aus-dem-verkehr-gezogen-1.1742396


Franke

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Antwort auf Beitrag von Leena

. . . seien ab kommendem Montag sieben krank oder verreist" Habe ich heute im Radio gehört und finde das auch online. Ich gehe mal davon aus, dass man in den Sommerferien wenigstens vier von 15 Leuten gleichzeitig in den Urlaub gehen lassen muss, damit alle "zum Zug" (haha) kommen, die schulpflichtige Kinder haben? Dann bleiben maximal drei, die krank sind. Und deswegen wird es noch wochenlang Chaos geben, das wissen sie jetzt schon! Also nee! Gibt's denn keinen einzigen Ruheständler, der gut bezahlt nochmal einige Wochen an den Arbeitsplatz zurückkehrt? Und keinen einzigen aktiven Mitarbeiter, der das Geld brauchen kann, das man ihm dafür zahlt, dass er seinen Urlaub ausnahmsweise verschiebt?


Leena

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Antwort auf Beitrag von Franke

Ich kapiere es auch nicht! Wenn bei uns auf einer Stelle Kollegen ausfallen, wird irgendwo Ersatz organisiert, damit zumindest eine Notbesetzung geboten werden kann, Komplettausfall geht gar nicht. Wieso gibt es keine Fahrdienstleiter aus der Umgebung, die einspringen können/wollen/dürfen? Den Hauptbahnhof einer Landeshauptstadt, in der immerhin auch viele Fernzüge halten und auf den viele Pendler wirklich angewiesen sind, so "stillzulegen", das ist in meinen Augen ein absolutes Armutszeugnis. Ganz vorsichtig formuliert. Aber anscheinend kann die Bahn es ja machen...?!? (Wobei ich es schon typisch finde - zu Schleifchen an der Unterwäsche gibt's einen langen Thread, und zu einem zerrissenen Ball samt Arztgattin noch viel länger... )


tweety76

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Antwort auf Beitrag von Franke

"Also nee! Gibt's denn keinen einzigen Ruheständler, der gut bezahlt nochmal einige Wochen an den Arbeitsplatz zurückkehrt?" Das ist nicht so einfach, weil hier gewisse gesundheitlich Eignungen vorausgesetzt wird und um auf dem Stellwerk wieder zu arbeiten darf der letzte Einsatz noch nicht so lange her sein, sonst ist wieder eine Einweisung und Prüfung fällig. Und keinen einzigen aktiven Mitarbeiter, der das Geld brauchen kann, das man ihm dafür zahlt, dass er seinen Urlaub ausnahmsweise verschiebt?" Hier sind Ferien da kann man davon ausgehen das die Kollegen mit schulpflichtigen Kinder Urlaub haben. Es dürfen übrigens nur 3 gleichzeitig Urlaub haben.


tweety76

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"Wieso gibt es keine Fahrdienstleiter aus der Umgebung, die einspringen können/wollen/dürfen? " Weil man in die Örtlichkeit eingewiesen werden muss und da dauert die Einweisung auf so großen Stellwerken nun mal länger als 4 Wochen.


bluerose

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Antwort auf Beitrag von tweety76

Guten Morgen! Da es Deutschlandweit überall an Personal fehlt und das was da ist, langsam überaltert.... ist es sicher ein längerfristiges Problem was auftreten wird. Man kann nicht einfach nachschieben. Das Personal muss auf diesem Stellwerk ausgebildet sein. Bei Ehemaligen Mitarbeitern im Ruhestand ist es so, dass die oft nicht mehr arbeiten dürfen, weil eine gewisse Betriebsdienst Tauglichkeit vorhanden sein muss. Nach einer gewissen Zeit aus dem Bahnbetrieb ausgeschieden, muss man nochmal neue Einarbeitungen plus betriebliche Schulungen/Bahnarzt machen. Auf Urlaub verzichten würde das Problem nicht lösen sondern nur verschieben. Man muss auch dazu sagen, dass viele Kollegen nicht nur Ihren Urlaub sparen oder verlegen sondern auch hunderte von Überstunden ansammeln. Da man diese bei der DB nur abbummeln kann, bleibt ja auch wieder ein Kollege zuhause. Es gibt zwar ein Zeitkonto was nachher auf die Rente, Pension angerechnet wird, aber dann geht der Kollege eben schon 2014 in Rente statt 2015. Wieder fehlt ein Mitarbeiter. Da von unten aber nichts mehr nach kommt, wird das auf Dauer an noch ganz anderen Stellwerken passieren! Auf kleineren Stellwerken kann man sich besser mal aushelfen indem man es unbesetzt lässt. Dies geht aber in Mainz nicht. Dann kommt noch dazu, dass nicht jeder zum Fahrdienstleiter ausgebildet ist sonder "nur" Weichenwärter. Dieser Mitarbeiter darf gar nicht auf so ein "großes" Stellwerk. Das immer mehr Kollegen im Krankenstand sind, liegt auch daran, dass es viele Karteileichen gibt. Mitarbeiter, die schon seit Monaten nicht mehr arbeiten dürfen vom Betriebsarzt aus, die warten auf Ihre Rente, bis dahin aber im Vorruhestand sind aber weiterhin als voller Mitarbeiter geführt werden. Das heißt, auf dem Papier gibt es genügend Mitarbeiter in allen Bereichen, in der Praxis sieht das leider ganz anders aus.


Franke

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Antwort auf Beitrag von tweety76

"Es dürfen übrigens nur 3 gleichzeitig Urlaub haben." Also drei in den ersten und drei in den zweiten drei Wochen der Sommerferien. Wobei: 15 Leute mal sechs(?) = 90 Wochen Urlaubsanspruch jährlich - zwei sind fast immer in Urlaub, zumal wenn auch im Sommer nur drei gleichzeitig gehen dürfen. Ist da alles auf Kante genäht bei denen? Muss die Bahn dafür Strafe zahlen an den Staat? So als Motivation, etwas mehr auf die Versorgungssicherheit zu schauen. Grundsätzlich haben wir da eine Deutsche Bahn, die gehört zu 100% dem deutschen Staat, also UNS - aber macht Geschäfte in der großen weiten Welt, statt zu gucken, dass in Deutschland alles auf hohem Niveau ist. Diese Geschäfte in der großen weiten Welt werden vielleicht sogar noch mit Geld subventioniert, das eigentlich für den Betrieb in Deutschland gezahlt wird - so sagen es zumindest die Grünen.


golfer

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Antwort auf Beitrag von Leena

und die die keinen Urlaub bekommen habn sind ....krank..... .....dann sollte man mal die alle zum Vertrauensarzt schicken.....und demnächst auf eine gemischte Altersstuktur schaune da auch Leute ohne kInder dabei sind....


shinead

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Antwort auf Beitrag von Leena

Aus betrieblichen Gründen kann man Urlaub auch streichen. Das ist blöd für den Mitarbeiter, aber so ist es noch blöder für 10.000e Pendler. Meine Cheffin würde meinen Urlaub im vergleichbaren Fall einfach streichen. Man könnte bestimmt auch von "besser" besetzten Stellwerke den ein oder anderen Mitarbeiter für Mainz abziehen. Das ist so eine schräge Posse...


tweety76

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Antwort auf Beitrag von shinead

"Man könnte bestimmt auch von "besser" besetzten Stellwerke den ein oder anderen Mitarbeiter für Mainz abziehen. " Das geht nicht so einfach siehe die vorheringen Beiträge. "Aus betrieblichen Gründen kann man Urlaub auch streichen." Das wurde geprüft aber die Leute sind nicht daheim weil in den Urlaub gefahren.


Zwurzenmami

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Antwort auf Beitrag von tweety76

Leute von anderen Stellwerken abziehen ist nicht möglich, weil die Gegebenheiten unbekannt sind. Jüngere einstellen und einarbeiten - tja würden die ja bestimmt gern machen, aber wieviele hören bei der Bahn wieder auf bzw fangen gar nicht erst an, wenn sie hören wie die Arbeitszeiten sind. Mein Mann ist Lokführer und von den Neuen, die ausgebildet werden, bleiben wenn überhaupt 20% der frisch ausgebildeten, weil die anderen nicht nachts um 1 Uhr anfangen wollen, die wollen alle einen geregelten Tagesablauf und wer will für 1400 € brutto arbeiten? Soviel an Zuschlägen kommt auch nicht dazu. Wochenende will doch auch keiner arbeiten. Ich habe 2 Jahre lang auf einem Stellwerk gearbeitet, nicht als Fahrdienstleiter aber als Zugmelder (den Beruf gibt es nicht mehr) aber auf dem einen Stellwerk kam ich klar und auf dem anderen, wo ich mal einen Kollegen abgeholt hab, weil wir verabredet waren, hab ich bei den Gleisen überhaput nicht durchgesehen. So einfach, wie es hier manche denken, ist es garantiert nicht


shinead

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Antwort auf Beitrag von tweety76

Solche Engpässe muss man m.E. mit Springern abdecken können. Klar können sie nicht von heute auf morgen einspringen, aber in jeder normalen Firma gibt es jemanden, der notfalls den Job machen kann. Was macht die Bahn bei Grippewellen?


bluerose

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Antwort auf Beitrag von shinead

Woher sollen die Springer kommen, wenn das "Normalpersonal" schon nicht vorhanden ist? Es kommt ja nichts mehr nach. Man hat über Jahre einfach verpasst für jeden Berufsstrang genügend Mitarbeiter auszubilden. Davon abgesehen, will das heute ja auch keiner mehr freiwillig machen. Die Azubis, die drei Jahre im Betrieb lernen und sich dann für eine Laufbahn entscheiden, entscheiden sich selten für den Posten als Fahrdienstleiter. Weil man da in der Regel noch mit am wenigsten verdient. Und wie ich weiter oben schon schrieb. Auf dem Papier hat die Bahn oft genug Personal. Da Mitarbeiter die im Vorruhestand sind, für den Betriebsdienst untauglich sind, mehrere Jahre schon im Krankenstand sind... auch mit geführt werden. Die Personalabteilung sitzt ja oft weit weg und kennt die örtlichen Gegebenheiten nur selten.


drops123

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Antwort auf Beitrag von bluerose

hausgemachtes problem der bahn. als mitarbeiter würde ich nicht auf meinen urlaub verzichten, um die suppe auszulöffeln,die sich die bahn selbst eingbrockt hat. wenn man personalmäßig auf dem zahnfleisch geht,braucht man sich nicht wundern wenns in die hosen geht. und dann soll es zu lasten der mitarbeiter gehen die ihren wohlverdienten urlaub angetreten haben ? von meinem betrieb kenne ich dieses problem auch nur zu gut. da wird gespart auf teufel komm raus. vom personal bis zum kugelschreiber,immer im blick die aktionäre,und der kleine depp da unten soll den schlammassel ausbaden !


Zwurzenmami

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Antwort auf Beitrag von bluerose

Geld zu wenig und Verantwortung zu groß


tweety76

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Antwort auf Beitrag von Zwurzenmami

Da sagst Du was wahres und dann noch der Schichtdienst. Mein Mann macht nämlich genau den Job und ich habe es auch ein paar Jahre gemacht.


Nikas

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Antwort auf Beitrag von tweety76

Was ist jetzt an/in Mainz so besonderes, dass derzeit nicht deutschlandweit die Bahnhöfe kopfstehen??? naiv gefragt. Urlaub, Erkrankungen gibts doch nicht nur dort. Oder ist das nur der Anfang? Wir sind zu blöd zum Flughafenbauen, zu bescheuert zum Inbetriebhalten von Bahnhöfen, und der Straßenbelag platzt auch weg. Sollen wir uns jetzt alle Paddelboote kaufen?


bluerose

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Antwort auf Beitrag von Nikas

Guten Abend! Mainz ist nur ein Stellwerk von ganz vielen und die Spitze vom Eisberg. Mainz ist halt groß genug um in den Medien zu landen. Viele kleinere Strecken/Nebenstrecken haben damit zu kämpfen, dass Personalmangel herrscht. Mainz ist erst der Anfang. Wenn nicht langsam angefangen wird Personal auszubilden für die Stellwerke und das Deutschlandweit, dann wird es bald neben den vier Feinden der Bahn "Frühling, Sommer, Herbst und Winter" auch noch Personalmangel geben, wodurch Züge ausfallen.