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Blüm-Artikel auf Zeit-online

Blüm-Artikel auf Zeit-online

koja

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Norbert Blüm meldet sich in einem sehr aufführlichen Artikel zum Thema Schule zu Wort. Aus meiner Sicht lesenswert: http://www.zeit.de/2012/12/C-Bluem/seite-1 Auszüge: "Die Idealkonstellation der pädagogischen Expertokratie besteht darin, dass die 40-jährige Mutter sich von der 20-jährigen Erziehungsberaterin sagen lässt, wie sie ihr fünftes Kind erziehen soll." "Ganztagsschule, schulische Ferienbetreuung, Kinderhort und -tagesstätte entpuppen sich als die klammheimlichen Instrumente der Enteignung der Kindheit und der verborgenen Machtergreifung der öffentlichen Verwaltung des Menschen und seiner wirtschaftlichen Verwertung."


Mitglied inaktiv

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Ich habe den Artikel jetzt in Auszügen gelesen und finde ihn argumentativ dünn, dafür aber sehr polemisch, schon zigfach Durchgekautes wird mit markigem Vokabular neu aufgeplustert präsentiert. Herr Blüm rührt an einigen Stellen sicher an Punkte, die überdenkenswert sind - alles in allem aber liest es sich wie das Stammtischpamphlet eines alten Mannes, der zwischen altersbedingter Nostalgie und plumper Anbiederung an "das Volk" schwankt. Ich bin enttäuscht, ich hätte von Blüm (und von der Zeit) mehr erwartet als plumpe Worthülsen. LG Nicole


fiammetta

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Hi, ich habe zwar den Artikel nicht gelesen, muss aber sagen, dass mich die ZEIT schon lange nervt. Seitenlanges Durchgekaue von wahren Nichtigkeiten, plakative Informationen über Vladimir in Nowosibirsk als Beispiel für ganr Rußland usw. Ansonsten Kurzabrisse über irgendwelche Berühmtheiten, damit auch der geneigte, aber eigentlich darüber uninformierte Leser anschließend sein Halbwissen mit ein paar Anekdoten würzen kann und einen auf schlau machen kann, obgleich er immer noch keine Ahnung hat. Wenn ich echte Informationen haben will, dann lese ich garantiert nicht die ZEIT. LG Fiammetta


koja

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Ich habe nicht gesagt, dass der Artikel brilliant ist und eine Lösung aller Probleme bietet. Wahrscheinlich hat er einfach zu den Gedanken gepasst, die ich mir gerade um mein Kind und ein paar grundsätzliche Sachen in unserer Familie mache. Der Artikel von Blüm behandelt an einigen Stellen die Problematik Schule vs. Freiheit. Und genau das geht mir gerade im Kleinen im Kopf herum: Wie viele Nachmittage meiner Kinder sollten verplant sein? Wie viel freie Zeit braucht mein Kind? Wie produktiv ist Langeweile? Muss ich mein Kind zwangsbespaßen? Jede Familie muss aufgrund ihrer Rahmenbedingungen da sicher sein eigenes Gleichgewicht finden und ein Zeitungsartikel hat doch aber schon mal getroffen, wenn er einen Menschen (also mich) zum Nachdenken gebracht hat.


KlaraElfer

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"und ein Zeitungsartikel hat doch aber schon mal getroffen, wenn er einen Menschen (also mich) zum Nachdenken gebracht hat." Seh ich genau so, zumal man auch gern hin und wieder hinterfragen darf, wieviel Schule und vor allem Einmischung in die Erziehung seitens der Schule man sich aufoktruieren lassen will... der Wille dazu nimmt bei mir proportional zur Beanspruchung der Kinder durch Schule ab. Über manche durch die Schule in die Wege geleiteten Maßnahmen kann ich nur lachen, da wird Kindern systematisch kindgerechtes Verhalten abtrainiert. Wollen wir dahin? Die Frage stellt der Artikel doch ganz gut zur Diskussion...


Mitglied inaktiv

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Koja, mir geht es auch nicht um "Brillanz". Wenn du dich in dem Artikel bestätigt und verstanden gefühlt hast, ist das doch gut. Mir ist der Artikel deshalb zu platt, weil er Dinge wiederkäut, die ich so oder ähnlich schon vielfach gelesen habe. Ich habe nichts dagegen, wenn Prominente gesellschaftliche Entwicklungen aus ihrer Sicht kommentieren, aber etwas mehr Reflexion und weniger Pauschalaussagen hätte ich mir gewünscht. @fiammetta: mein Mann würde dir wahrscheinlich beipflichten, eines seiner Lieblings-Hassobjekte sind die "Zeit-Feuilletonisten". Ich lese die Zeit vor allem gern wegen einiger Autoren, die darin schreiben (weil ich deren Schreibe mag), also mehr aus stilistischen Gründen. Dagegen habe ich mich weitgehend vom Spiegel verabschiedet, weil ich da immer mehr Schrott lese. Für mich passt der Stil dieses Blüm-Artikels nicht in das Bild, das ich von der Zeitung habe. LG Nicole