Mitglied inaktiv
Ich weiß nicht ob es unbedingt hier ins Aktuell Forum passt,aber ich weiß nicht wo ich es sonst hin schreiben soll. Es geht um eine Bekannte von uns,ihr erstes Kind ist vor einigen Jahren an SIDS gestorben.Es war grauenvoll und für uns alle ein Schock. Die beiden wollten schon lange wieder Nachwuchs und nach langem Üben hat es letztes Jahr dann endlich geklappt. Ich habe mich so gefreut für die beiden. Vor ein paar Wochen hat sie dann entbunden,die Diagnose das das Kind nur ein halbes Gehirn hat und laut Ärzte keine lange Lebenschance hat,es war für uns alle ein Schlag ins Gesicht. Ich dachte nur Warum? Warum wieder so ein Schicksalsschlag? Sie wollte plötzlich nichts mehr zu tun haben mit dem Baby und ging im Krankenhaus,schon nicht mehr zu ihm. Sie hat ihn in ein Sterbehospiz abgegeben. Ich kann sie ja auf der einen Seite verstehen,vielleicht ist es ja so eine Art Selbstschutz.Sie will das wahrscheinlich nicht noch einmal erleben müssen,ein totes Baby im Bett vorzufinden. In dieser Sichtweise kann ich sie ja verstehen. Aber mir bricht es das Herz wenn ich darüber nachdenke wie das kleine Würmchen nun in dieses Heim liegt ohne Liebe und Zuneigung von den Eltern. Ich muss sagen ich könnte es nicht,ich würde meinem Baby die Liebe und Zuneigung in seinem vielleicht kurzem Leben schenken. Es gibt Fälle da haben Menschen mit einem halben Gehirn ein Studium absolviert. Es gibt immer diese Wunder,wahrscheinlich würde ich mich an so ein Wunder klammern. Ich weiß es ist schwer so eine Entscheidung nachzuvollziehen wenn man nicht in so einer Situation ist und es geht einem im Grunde auch nichts an den es ist die Entscheidung der Eltern. Aber ich habe darüber viel nachgedacht und es zerreist mir fast mein Mutterherz und ich würde sie am liebsten schütteln und ihr sagen,mein Gott gehe zu deinem Baby es braucht dich jetzt. Ich habe Angst das sie es irgendwann einmal bereut so gehandelt zu haben,dann wenn es vielleicht zu spät ist. Vielleicht kann oder mag jemand dazu seine Meinung sagen. danke fürs lesen,ich musste es mir mal vom Herz schreiben. LG Blondie
ist sie in professioneller behandlung/therapie? mein erster gedanke war, dass sie psychisch völlig am ende ist. die ratio schaltet die emotionen aus, für viele nicht nachvollziehbar, aber wahr. sie ist bestimmt kein unmensch oder kalt, ich denke, das sind reaktionen auf alle ihre erlebnisse. wieviel kann ein mensch ertragen? claudia
ich weiß es nicht! Ich kenne die Krankenakte nicht und die genaue Diagnose nicht.Ich weiß nicht wieviel Gehirn genau fehlen,das einzige was ich weiß ist das ,das Baby eine guten Appetit hat und sich normal verhält.Soviel man bis dahin sagen kann.Das hat sie mal erwähnt. Sie war natürlich nach dem ersten Kind in Behandlung. Sie ist seid dem natürlich psychische sehr labil. Ich glaube sie hat ihrem Mann zu Liebe auf die erneute Schwangerschaft zugestimmt und nun das. Ach,ich finde es so schlimm und könnte heulen. LG Blondie
Ich könnte es auch nicht und ich weiß nicht was ich dazu sagen sollte... Was sagt der Mann dazu? Ist sie in psychatrischer Behandlung?
"Ich könnte das nicht" ist so leicht gesagt oder geschrieben. Ich weiß nicht, was ich täte, denn ich war noch nie in der Situation. Vielleicht würde ich genau das tun. Vielleicht kann sie nur so - psychisch - überleben. Ich hoffe, sie bekommt Hilfe - und zwar keine, die ihre Entscheidungen bewertet. Sondern eine, die sie mit ihren Entscheidungen nimmt und trägt - ohne Wertung, ohne "so hätte ich es gemacht". Hast Du mal einen Link oder so, oder woher hast Du die Erkenntnis, daß schon Menschen mit halbem Gehirn studiert haben? Ich las nur kürzlich von einem Kind, dem das halbe Gehirn wegoperiert werden mußte. Es wird derzeit integrativ beschult. Ein Abi ist nicht in Sicht. Aber seit dem Artikel interessiert mich das Thema.... Gruß, Elisabeth.
Ja, wieviel kann ein Mensch (er-) tragen??? Für sich allein genommen hört es sich hartherzig und grausam an, das kleine Wesen in ein Sterbehospiz zu geben. Die Situation, in der sich die Eltern befinden ist aber alles andere als nur DAS. Es gibt neben einer schreckliche Vergangenheit, die die Eltern in eine absolute Ausnahmesituation brachte auch eine schreckliche Gegenwart, die nicht minder eine Ausnahmesituation darstellt. KEINER von uns, der nicht dieses Erfahrungsspektrum hinter sich bringen musste, kann ernsthaft beurteilen, wie er (re-)agieren würde. Und keinem von uns, der nicht Gleiches erlebt hat, steht zu, über diese Entscheidung zu urteilen! Zu schreiben "Ich könnte das nicht" finde ich beinahe schon anmaßend.Genau so wie jede Bewertung und Verurteilung! Btw: Zu erwähnen, dass es Menschen gibt, die mit einem halben Hirn Abitur gemacht haben, ist nicht gerade feinfühlig. Wenn es denn so wenig schlimm wäre, würde das Kind wohl kaum in einem Hospiz aufgenommen werden. Ich kenne auch ein Kind, dass nach einer OP nur ein halbes Hirn hat und die Regelschule besucht, aber halbes Hirn ist eben nicht halbes Hirn. Ich hoffe deine Freundin hat Menschen an ihrer Seite, die mit ihr ihre Entscheidung leben und zwar ohne Vorwürfe! LG S
Ich habe mal google befragt ,da gab es einige Berichte von Menschen die sich normal entwickelt haben unter anderem ein Fall von einem 12jährigen Mädchen.Und es gibt Berichte von Menschen die einen sehr hohen IQ besitzen und wirklich Studiert haben.Ich weiß hört sich verrückt an.Aber die eine Gehirnhälfte kann in manchen Fällen die Funktion der andern "fehlenden"Gehirnhälfte übernehmen.So oder so ähnlich hat es mir mein Mann erklärt. LG Blondie
wenn das baby in einem hospiz ist, dann haben wohl auch die ärzte nicht viel hoffnung, oder? claudia
Ich glaube du hast mich falsch verstanden.Ich mache ihr keine Vorwurfe. Ganz im Gegenteil. Schade das du das so verstanden hast. Und das es so bei dir an kam. LG Blondie
bei mir kam es aber auch so an, Du möchtest sie ja am liebsten Schütteln damit sie zur Besinnung kommt und Du schreibst, Du würdest anders handeln, das hört sich nun doch nach Vorwurf an. Natürlich zeigst Du Mitgefühl, will ich sicher nicht abstreiten, aber ich glaube, Du und wir alle hier können und dürfen uns da gar nicht erlauben zu wissen, was wir tun würden geschweige denn jemanden am liebsten zu etwas zwingen, selbst wenn es irgendwann zu ihrem Besten wäre, wenn sie zu ihrem Kind gestanden hätte. Jetzt kann sie es nicht und die Qual, die sie damit durchlebt möchte ich mir gar nicht vorstellen....
Nein, ich hab dich nicht falsch verstanden! Aber du denkst zu viel, was DU tun würdest. Für deine Freundin zählt jetzt aber das, was SIE tut und dabei braucht sie Unterstützung und Zuspruch. Um ihr diese zu bieten, muss man sich aber selbst frei machen davon, diese Situation immer wieder ins eigene Leben zu übertragen, sondern sie dort lassen, wo sie gelebt wird und sie mitzuleben. Wenn du immer wieder dich in der Situation siehst und es nicht ertragen kannst, wie sie damit umgeht, sie wachrütteln willst - dann wirst du ihr gerade jetzt vermutlich kein großer Halt sein können. (Weißt, zu sagen oder zu umschreiben, man könne das selbst nicht ist auch ein Vorwurf, wenn auch ein versteckter.) DAS meinte ich damit. LG S
Die arme Frau, die armen Eltern, der arme kleine Wurm. Da sind zwei Menschen, die wollen Liebe geben, einmal wurde ihnen ihr Glück entrissen und ein zweites mal wird ihnen gesagt, auch dieses mal wird wieder die Hölle auf sie warten und zwar schon bald. Ich könnte jetzt weder sagen, daß die die Reaktion verstehe, noch daß ich es nicht tue, aber auch eine Mutter stößt vielleicht irgendwann an ihre Grenzen was ihr Herz erträgt, sich an wen zu binden, jemanden zu lieben, der bald geht und zu wissen wie groß der Schmerz dann sein wird ist vermutlich das Schlimmste was einem Menschen widerfahren kann. An eine Hoffnung klammern, die dann wieder zerstört wird und zwar auf grausamste Art....muss ein Mensch das schaffen können? Egal was sie tut, sie wird leiden, früher oder später, jede Entscheidung wird weh tun, ganz ganz tragisch...
zwischen einem heim und einem sterbehospiz liegen aber welten!
Hallo, ich hab da jetzt mal eben drüber nachgedacht. Irgendwie zerreisst es mir auch das Herz. Ich kann nicht sagen was ich tun würde. Einerseits kann ich verstehen das sie sich lieber nicht emotionel an ein Kind binden will, das bald stirbt. Andererseits, wenn dieses Kind sterben sollte, möchte ich natürlich soviel Liebe wie möglich geben und auch empfangen. Es ist emotional gesehen unheimlich schwierig. Zwei meiner Freundinnen haben Abgetrieben( sie waren finanziell abgesichert, also keine Not in dem Sinne, es passte einfach nicht. ) So etwas käme für mich nie in Frage. Ich habe es nicht und heisse sowas nicht gut aber ich stand trotzem zu meinen Freundinnen, ich habe eine zur Abtreibung gefahren und wieder abgeholt. Ich finde es heute rückblickend imme rnoch nicht richtig aber ich würde einen Teufel tun und etwas dazu sagen. Natürlich hab ich gesagt ich würde es niemals tun aber das ich ihre Entscheidung nicht gutheisse aber respektiere und auch nicht wieder auf den Tisch bringen werde. Ich habe das bis jetzt 15 Jahre durchgehalten. Eine Freundin bereut es heute auch. Aber auch darin tröste ich sie. Es wäre falsch zu sagen. Ich habs dir ja gleich gesagt. Mein Leitsatz: Urteile nie über einen Menschen in dessen Schuhen du nicht gelaufen bist. Unterstütz sie soweit es geht. Urteile nicht. Es ist traurig für das Kind und vielleicht kannst du ja da hinfahren und es besuchen. Lieben gruss Pinky
In einem Sterbehospiz ist es genau an der richtigen Stelle, wenn es wirklich am sterben ist. Dort arbeiten einfühlsame, mit dem Thema vertraute Menschen, oft auf ehrenamtlicher Basis, die dem Baby sicher Liebe und Zuwendung in seiner letzten Zeit geben - denn dafür ist ein Hospiz ja da, dass Menschen nicht allein und an Maschinen angeschlossen in den Tod vegetieren müssen sondern eine würdige Sterbebegleitung bekommen. Was kannst du tun? Versuche, deine Bekannte zu möglichst vielen Besuchen dort zu bewegen, sie kann dadurch viel gewinnen für das Leben danach und wird sich weniger Vorwürfe machen, wenn auch sie ihr Kind in letzten Wochen begleitet. Und die Menschen dort helfen ihr vielleicht auch, mit dem Thema besser klar zu kommen, denn sie sind sich beqwusster als wir, dass dieser letzte Weg uns alle trifft und es eben nur eine Frage des Zeitpunktes ist, wann wir dieselbe Erfahrungen machen werden wie jetzt das Kind. Und falls das Knid doch Hoffnung auf ein Weiterleben hat, baut sie vielleicht so doch noch eine Beziehung auf und es besteht die Möglichkeit, dass sie sich wieder finden.
Sie könnte das Baby zuhause ignorieren oder ihm Hilfe verweigern. So hat sie noch das Verantwortungsgefühl gehabt, das Baby nicht sich selber zu überlassen. Keiner kann sagen wie er reagieren würde, oder was er machen würde. Zum Glück!!! können wir es nicht wissen. Ich habe gehört, daß bei größeren Kindern und Erwachsenen eine gewisse Chance auf ein halbwegs normales Leben besteht. Da sie das Gelernte auf die andere Hirnhälfte "umpolen". Die Frau braucht psychologische Hilfe... Eine Hilfe, die - wie Emfut in ihrem guten Posting schon schreibt - nicht bewertet oder verurteilt. Du würdest Dich an das Wunder klammern. Sie hat schonmal ein Baby verloren und wird jetzt wieder eines verlieren. Wo sind da die Wunder? Wo ist da die Hoffnung? Ihre Reaktion ist verständlich. Mich würde die Reaktion des Mannes interessieren.
Mich berührt diese Geschichte unglaublich. Ich habe ja selber 2 Kinder, beide zum Glück kerngesund. Aber seit ich Mutter bin, treffen mich solche GEschichten tausendmal mehr als vorher. Aber ich denke, wenn man nicht in dieser Situation steckt, kann man nicht beurteilen, wie man handeln würde. Das ist einfach etwas, was man sich nicht vorstellen kann... das ist zu schlimm, als dass man als Aussenstehender beurteilen kann, wie man selber in genau dieser Situation handeln würde. Du kannst deiner Bekannten nur beistehen, sie unterstützen, sofern sie es zulässt. Mehr kannst du nicht tun. Und ich denke auch, dass kein Hospiz der Welt das Kind aufnehmen würde, wenn es nicht wirklich sterbenskrank wäre!! LG, Andrea
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