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Babyklappe

Babyklappe

Abb

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Habe gerade gelesen, dass das Schicksal von 20 Prozent der in Babyklappen abgelegten oder anonym geborenen Kinder ungeklärt sein soll. Ich frage mich ernsthaft und besorgt: Kontrollierte das keiner? Könnte jeder hergehen und eine Babyklappe bauen? Einzelne Politiker fordern jetzt die Abschaffung der Babyklappen, da sie offenbar auch das Ziel (weniger Kindstötungen) verfehlt haben. Könnt Ihr Euch das erklären, warum dort nicht schon früher mal kontrolliert wurde? Ich war immer der Ansicht, dass die Jugendämter da ihre Hand drauf haben. Würdet Ihr nun die Babyklappen abschaffen? Meiner Meinung nach sollten Träger nur unter Einhaltung und Kontrolle ganz eindeutiger Richtlinien eine Babyklappe anbieten dürfen. Ganz abschaffen würde ich sie nicht. Viele Grüße Susi


Keksraupe

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wie, Schicksal ungeklärt? ich könnte verstehen wenn ungeklärt bliebe, wo die kids her kommen, aber wo sie hin gekommen sind, müsse doch bekannt sein? und nein, nicht jeder darf eine babyklappe bauen!


muddelkuddel

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Antwort auf Beitrag von Abb

ich frage mich, wie man von anonym abgelegten kindern, deren schicksal nach babyklappenfund ungewiss ist, überhaupt wissen kann. sagt die einrichtung/das krankenhaus den statistikern: ja, wir haben im letzten jahr 25 kinder in der klappe gehabt, aber sie sind uns irgendwie abhanden gekommen? ich bitte um quelle zu dem gelesenen! ansonsten: definitiv pro babyklappe (und die bitte so groß, dass man auch nervige 4jährige für einige wochen da reintun kann) LG


Abb

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http://www.n24.de/news/newsitem_7723382.html http://www.wdr.de/tv/aks/sendungsbeitraege/2012/kw09/0304/babyklappe.jsp Außerdem auch noch in der Welt am Sonntag. LG Susi


Jamu

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unglaublich! Ich dachte immer: eine Frau bekommt das Baby, wickelt es in eine Decke o.ä. und bringt es zur Babyklappe. Eine KiKrsr empfängt das Baby dort und nimmt es auf die Säuglingsstation. Untersuchungen folgen und das Baby wird entsprechend behalten, kommt zu einer Pflegefamilie für einen bestimmten Zeitraum damit die Mama ggf. die Chance hat, ihr Baby doch noch zurück zu nehmen. Nach Ablauf der Frist kann das Baby offiziell zur Adoption frei gegeben werden. Da weiß das JA aber auch Bescheid und begleitet dies entsprechend. Kennt also neue Familie mit Adresse und Telefonnummer ... Ist das naiv?! Wie kann ein Baby "anhanden" kommen? Ist jemand ins KH gegangen und hat ein Märchen erzählt? Wurden die Babys geklaut? Menschen - Kinder- Babyhandel? Missbrauch/ Pädophilenring???? Mir graust es .... Wie konnte sowas passieren?


Annas Truppe

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Hallo, also der ausführlichere Zeitungsbericht liest sich aber nicht so, dass die Kinder "abhanden gekommen" wären. Dass einige Träger gar nicht geantwortet haben, wundert mich nicht. Warum sollte man dem Fragenden antworten ? Es gibt so unglaublich viele, die gerade auf dem Kinder/Jugendsektor gerne Auskünfte hätte. Wer die Anfragen alle beantwortet hat weniger Zeit für die eigentliche Arbeit. Wenn es heißt, dass zu einem Teil der Kinder keine Angaben gemacht werden können, heißt das doch nicht und liest sich m.E. auch nicht so, dass die Kinder irgendwo "verloren" wurden. Das hört sich wirklich viel eher nach mangelhafter Dokumentation an oder auch nach fehlendem Zugriff des die Fragen Beantwortenden auf die persönlichen Daten des Kindes/der neuen Eltern. Und das fände ich dann wieder eher gut und ein Zeichen für funktionierenden Datenschutz. Die Vorstellung, dass Mitarbeiter von Institutionen, die Babyklappen betreiben bzw. Babys anonym entgegennehmen, die Babys womöglich gegen Geld illegal weitergeben, halte ich für absurd. Gruß Anna


suchepotentenmannfürsleben

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Vielleicht auch eine Dokumentationslücke? Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass das Jugendamt bei anonymen Geburten und in Babynestern abgelegten Kindern die Vermittlung übernimmt. Der "Fund" oder die anonyme Geburt muss ja von der Klinik oder dem Betreiber des Babynestes standesamtlich angezeigt werden. Nachdem das Kind untersucht wurde, wird es in einem Adoptionsverfahren an Adoptiveltern vermittelt (alternativ Pflegeeltern) und an diese vom Betreiber des Babynestes nach Bestätigung vom Jugendamt "herausgegeben". Ich weiß aber auch, dass es (nicht gänzlich unbekannte) Institutionen gibt, die schon länger im Verdacht stehen, Babys aus ihren Babynestern oder Neugeborene von Müttern in Not, die ihr Kind an diese Institution abgeben, OHNE Jugendamt vermitteln. Das wird schon seit Jahren verfolgt. Haarsträubende Geschichten. Aber ich kann dazu hier logischerweise nichts sagen. Die Fragen, die du stellst, werden schon seit mittlerweile JAHREN aufgeworfen. Aber das interessiert ja keinen. Und NEIN, ich würde Babynester auf gar keinen Fall abschaffen. Man sollte nur gezielt alle Betreiber kontrollieren und ein zentrales Register einführen. Trotzdem wird es immer eine Grauzone geben. Im Prinzip kann man werdende Mütter in Not doch auch gut zur Baby- Freigabe ausnutzen, indem man sie überredet .... usw. Und schwupss, sind die Babys weg. LG S


Jamu

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Antwort auf Beitrag von suchepotentenmannfürsleben

übel ... arme Kinder! Wie könnte man es denn engmaschig kontrollieren und in den Griff bekommen? DAMIT die Kinder nicht am JA vorbei geschleust werden?


Ceca2

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Antwort auf Beitrag von Abb

Ich finde es grundsätzlich fast unerträglich, dass ein Mensch nicht weiss von wem er abstammt. Mir gefällt die Idee der offenen Adoption am besten, da wissen die Kinder, dass sie biologische Eltern haben, die sie gezeugt haben und aus welchen Gründen auch immer sich nicht um sie kümmern können oder wollen (wie sehr verletzend das auch sein mag) und dass sie Eltern haben, die sie grossziehen und die ihnen all die Liebe, Fürsorge etc. geben können, die sie benötigen. Bei einer Babyklappe ist es fast unmöglich je herauszufinden, wer die echten Eltern sind. Und ich bin der Meinung, dass Frauen in Not - denn diese legen Kinder in die Babyklappe - anders geholfen werden kann und muss. Viele Gruesse Ceca2