DecafLofat
wie wollt ihr begraben werden? 2001 starb mein opa, ich habe in der folgezeit viel zeit damit verbracht über "trauer" nachzudenken. denn so wie ich sie erlebte in meiner familie, fand ich sie schrecklich. über die formen der trauer der anderen mag ich nicht urteilen, meins wars zumindest nicht. er war auch nicht wirklich ein lieber mann, die letzten jahre vor dem tod sterbenskrank (starker diabetes/zeh-/fuß/beinamputation/schlaganfälle/herzinfarkt/koma/tod). die ehe meiner großeltern war eher zweckgemeinschaft, und das solange ich denken kann. dennoch starb auch im meiner geliebten oma etwas, das war ihr deutlich anzumerken, und das ist bei einer über 50 jahre andauernden ehe ja auch verständlich. mich machte also eher traurig, was es mit ihr machte. mein opa wurde eingeäschert und hat ein urnengrab. das wurde 2011 verlängert um weitere 10 jahre. nun starb völlig unerwartet meine oma im april d J meine oma an herzversagen. sie war "ansonsten" pumperlgsund. ihr ableben war der anlass für mich, komplett mit meiner familie in funkstille zu fallen, was für alle beteiligten das beste ist. mit dem abstand von nun einem guten halben jahr kann ich das beurteilen, mir geht es besser so ohne kontakt als mit dem vorher ständigen gehacke das da herrschte. es wurde entschieden, dass auch meine oma in ein urnengrab (so ein wandschrank) kommt. ich weiß, sie wollte nicht eingeäschert werden. erst kurz nach der geburt meiner tochter, im jahr 2012, hatte sie mich besucht, und bei mir lag ein buch rum, alternative bestattungsformen (wie gesagt, das thema interessiert mich...) unterhielten wir uns darüber. sie wollte ein erdgrab. udn auch nicht auf dem friedhof, wo sie wohnte (wo sie jetzt mit opa in einer urnennische im schrank steht) sondern in dem dorf wo sie herkommt, direkt am dorffriedhof, begraben neben ihrer schwester. über all dies wurde sich hinweggesetzt. das dorf ist gut 80 km weit weg von hier, daher entschieden ihre töchter, das wird so gemacht wie es für die erbngemeinschaft am günstigsten und besten erreichbar ist. mein vorteil: ich wohne am näheste, bin also gut und gerne wirklich ca alle zwei bis drei wochen am friedhof und bringe blümchen, ein bild, oder auch einfach nichts. ich mag die stille, meinen gedanken nachhängen, die natur. ich finde allerdings den gedanken schlimm (und das auch in hinblick auf mein eigenes ableben, irgendwann mal) dass die asche eines menschen in irgendeinem schrank steht und drauf wartet, dass der grabvertrag abläuft. das möchte ich so für mich nicht. ich mag aber auch nicht in eine kiste, verbuddelt werden. das stelle ich mir, wie die tessa unten schreibt, auch gruselig vor. das bild habe ich auch jedes mal wenn ich am friedhof bin und relativ frische, noch nicht abgesetzte gräber sehe... wuah. abaer das mit der urne im schrank (ich weiß, sie kann ja auch in die erde... aber die plombe in der urne, das aschebehältnis a SICH, das vergeht ja nie...) irgendie hab ich damit ein problem. was ich allerdings irgendwann mal will, weiß ich nicht so genau. ich habe keinen besonderen bezug zur see, nicht zu den bergen (in den bergen sein mag ich, gleichwohl mag ich es NICHT dorthin zu fahren, was ja im tal sein beinhaltet, und das macht mir immer ein wenig angst... wer den brenner nach italien kennt... ich bin froh wenn das etschtal und südtirol dann hinter uns liegt, jedesmal, obwohl ich sehr am örtchen wolkenstein hänge), anonym in einen friedwald verstreut sein - auch nicht so meins. was bleibt? ich weiß, ich hätte das buch besser lesen sollen das ich da ausgeliehen hatte... lol. oderist es euch egal, weil ihr dann ohnehin nicht mehr seid? braucht ihr für eure vorausgegangenen (dumme bezeichnung) einen ort, an dem ihr trauern könnt? urne mit nach hause wie in den USA möglich finde ich auch spooky... meine tante hat ihr baby an SIDS verloren udn als sie aus den USA zurückkehrte, hat sie illegalerweise die asche des kindes normal als gepäck mit eingeführt, steht noch immer bei ihr zuhause im schrank rum. kurt cobain wurde ja auch irgendwann mal aus dem schrank von courtney love geklaut, irre sowas. was sind eure gedanken dazu? habt ihr welche? wollt ihr euch welche machen?
Es ist mir wirklich nicht wichtig, wie und wo ich bestattet werde. Es ist mir nicht wichtig, ob ich "vollständig" bin ( da ich Organspender bin besteht ja die reelle Möglichkeit, daß etwas fehlt....). Einzig und allein der Gedanke daran, die Entscheidung meiner Familie abnehmen zu können, würde mich dazu bewegen dies im Testament festzuhalten. Je älter ich werde, desto egaler ist mir das ganze Zeremoniell.
Es ist mir vollkommen egal. Ich überlasse das jenen, die sich mit dem Thema herum schlagen müssen und hoffe darauf, dass denen bewusst ist, dass sie mir über meinen Tod hinaus nichts mehr beweisen müssen. Aus Praktikabilitätsgründen fände ich es gut, wenn man mich einäschert und in einem netten Gefäss auf dem Kaminssims verwahrt.
Verbrennen, Ruheforst, noch lieber Asche auf dem Kamin! Oder im Meer verstreuen. Vorher gerne Organe verwerten. Alles, nur kein lästiges Grab! Meine Großeltern (90 und 93) wollen anonym auf die grüne Wiese. Auch nicht schlecht. Gibt es hier aber nicht.
man muss doch nicht die Wiese nebenan wählen, man kann auch eine grüne Wieso weiter weg nutzen!
Es handelt sich um eine grüne Wiese auf dem friedhofsgelände. Das ist also schon was offizielles. Und hier in meiner Wohngegend gibt es eben nur die Variante Ruheforst, wenn man quasi was alternatives möchte.
Ich meine doch, dass man sich bzw. die Verwandten auch dann in einem Ruheforst begraben lassen kann, der eben nicht beim Wohngebiet ist. Bspw. 50 km weiter weg. Man darf das. Da gibts kein Meldegesetz.
Achso! Ja, das geht immerhin. Es wird einem ja schon genug vorgeschrieben.
ich hätte gern einen Baum in einen Friedwald. Da findet man auch mit dem GPS-Gerät hin
Ist mir eigentlich egal. Am besten so, wie es für die Hinterbliebenen am besten passt, räumlich und finanziell. Idealerweise unter einem Baum in einem Ruheforst in einer Urne, aber alles andere ist mir auch recht. Für mich endet das Leben mit dem Tod und daher gehe ich davon aus, dass ich eh nichts davon mitbekomme was hinterher passiert. Daher nach mir die Sintflut. Wünschen würde ich mir allerdings, dass ich in den Herzen meiner Familie und Freunde noch lange einen schönen Platz behalte. Silvia
Habe ich geschenkt bekommen. Das ist doch mal ein praktisches Geschenk: Nimmt keinen Platz weg, verstaubt nicht im Regal, und wird auf jeden Fall irgendwann benötigt.
Da dort grundsätzlich sowohl eine Urne als auch ein Sarg bestattet werden können, ist das auch okay für mich.
Mir ist es egal, wie ich wo liege oder nicht oder was. Ich bin tot, ich merke davon nichts. Wenn ich vorausplane - und deswegen war ich auch durchaus einverstanden mit dem Geschenk - dann vor allem deswegen, um meine Erben von Entscheidungen, die sie dann vielleicht ungerne treffen wollen/können, zu entlasten.
Du hast Dein eigenes Grab geschenkt bekommen? da mache ich dicke Backen, da mir so ein Geschenk völlig fremd ist.
Von wem hast Du es bekommen? Welcher Anlass? Wie ist es Dir damit im ersten Augenblick gegangen?
Sorry der Nachfrage ;-) Interessiert mich gerade.
Meine Eltern haben es mir geschenkt, kein besonderer Anlaß, und sie haben vorher gefragt, ob es mir recht ist. Es hat sich einfach so ergeben. Das Familiengrab - größere Grabstätte - stand zur Verlängerung an und es waren drei Grabstellen wieder "zu vergeben". Meine Eltern haben sich für zwei davon angemeldet (was dann auch beinhaltet, daß sie einen Anteil der Verlängerung zahlen, klar). Irgendwie fand sich keiner für die dritte, und da haben meine Eltern gefragt, ob sie mir die schenken dürfen. War okay für mich. Es entlastet ja, wie gesagt, vor allem meine Erben. Im Oktober hatte ich dann leider zwei Mal Gelegenheit, "mein" Grab anzuschauen, weil wir zwei Beerdigungen im Verwandtenkreis hatten.
Okay, das "erklärt" sich dann aus einer für mich nachvollziehbaren Logik.
... wenn man möchte. Oder bei sich im Garten, wie auch immer... Warum nicht, wenn es jemand mag bzw. tröstlich findet? Aus hygienischer Sicht ist die Asche ja nicht bedenklich, also gibt es keinen Grund, dass sie nur auf dem Friedhof oder dafür vorgegebenen Orten sein darf.
In Deutschland verdienen halt die Bestattungsunternehmen wohl recht gut an diesem Gesetz, das Angehörigen verbietet, die Asche ihrer Angehörigen in die eigenen ¨Hände zu bekommen...
Ich selbst - weiss nicht so recht...
Mach mir momentan mal wieder ziemlich viele Gedanken über "Gott und die Welt" - und das auch wörtlich. Folglich auch über das "danach", über das Leben nach dem Tod... usw.
Über die Beerdigungsfrage eher nicht so, aber schon auch ansatzweise. Hm, keine Ahnung... Irgendwie finde ich dieses (hier sehr verbreitete) "maschinelle Verbrennen" ziemlich gruselig - ihr auch?
Erdgrab finde ich an sich nicht gruselig - nur die Vorstellung, dass es wohl vielerorts so ist, dass Gräber schon viel zu früh wieder "recycelt" werden und wie das dann abläuft (hab darüber gelesen, wie es z.B. in Griechenland ist, wo Einäscherungen bis vor kurzem verboten waren und auch jetzt nicht gerade im Kurs - da ursprünglich "unchristlich") - DAS fand ich dann gruselig! Dass die "ewige Ruhe" dann total zur Farce wird...
Schwierige Fragen, das alles...
Wir haben vor einigen Jahren einen Familienbaum im Ruheforst gekauft. Zuerst war das ein seltsames Gefühl, also vorher, ich habe lange gebraucht, bis ich es wirklich für mich begriffen hatte, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war sehr oft im Wald und habe nach dem perfekten Baum für mich gesucht, als ich ihn dann ausgewählt hatte, war es ok. Das Thema Tod ist seitdem für uns anders geworden, da der Baum immer irgendwie einbezogen wird, das hat was beruhigendes, es fühlt sich an, als wüsste man, was einen erwartet. :) Ich persönlich würde lieber komplett auf den Baum und nicht darunter, aber das geht ja leider nicht!
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