Mitglied inaktiv
http://www.zdf.de/37-Grad/Eine-f%C3%BCr-alle-28323646.html Ich schau es mir gerade online an, eine der Frauen ist die Schwester einer guten Freundin von mir.
Ich habe es gestern Abend geschaut.... Hut ab vor dem was die Frauen da leisten!!
Danke für den Tipp! Dann weiß ich schon, was ich heute Abend gucke! Zu dem Thema "Elternpflege" habe ich letztens erst ein Buch gelesen (Mutter, wann stirbst Du endlich). Die Verfasserin hat die Pflege für ihre Eltern organisiert (Pflegedienst, Pfleger im Haus) und war eben anwesend. Selbst das hat schon für ordentlich Streß gesorgt. Hut ab, vor jedem der das durchziehen kann. Ich werde für meine Eltern gerne eine Pflegekraft bezahlen... Selbst Pflegen kann und will ich nicht.
das buch habe ich auch gelesen, und fand das jammern der autorin doch auf recht hohen niveau. sie hatte zig hilfen bei der pflege der eltern, also gar nicht zu vergleichen mit den frauen im film. ich arbeite selbst in der altenpflege und weiß was es bedeutet sich um alte menschen zu kümmern. allerdings kann ich nach meinem dienst nach hause gehen. mir geht es da wie eine der frauen im film- für mich ist arbeit fast wie entspannung. ich war über 20 jahre nur familenfrau ( wir haben 8 kinder ),da ist arbeit wie ein ausgleich, noch dazu wo ich sie sehr gern mache. meine eigenen eltern ( 73/75 und noch topfit) wollen sich nicht von ihren kindern pflegen lassen, sollte es irgentwann nicht mehr zuhause gehen werden sie in ein pflegeheim oder altenwohngruppe ziehen. wie es dann ist wenn es wirklich so kommen sollte wird sich zeigen. vg,iris
>>das buch habe ich auch gelesen, und fand das jammern der autorin doch auf recht hohen niveau. sie hatte zig hilfen bei der pflege der eltern, also gar nicht zu vergleichen mit den frauen im film. Ich habe ja geschrieben, dass die Autorin die Pflege der Eltern eben organisiert und nicht selbst gepflegt hat. In der Situation, in der sie sich befand, kann ich ihren Stress sehr gut nachvollziehen. Der Vater, der an der Situation verzweifelt, die Tochter zwischen den Stühlen. Das mag man als jammern auf hohem Niveau bezeichnen. M.E. hat sie aber das Recht dazu. Auch ihr Beitrag war (zu) anstrengend für sie und der eine ist hier, der andere da dünnhäutiger...
Es ist ja auch die Verantwortung für das Wohlergehen der Gepflegten, der Eiertanz zwischen dem Kümmern und dem Lassen der alten Eltern als eigenständige Persönlichkeit. Ich wäre wahrscheinlich auch bei "hohem Niveau" schnell sehr angestrengt, ich bin nicht so ein Funktionierer. (Das Buch kenne ich nicht.)
Alle Kinder dieser Mütter schienen mir etwas unselbständig zu sein. Auch die Omas waren recht anstrengend von ihrem Wesen her. Haben diese Frauen ein Problem damit auf den Tisch zu hauen? Die eine Mutter staubsaugt zusätzlich zu all ihren Belastungen die Kinderzimmer, während ihre älteren Kinder sie anrufen um nach Essen zu fragen statt selber den Nudelsalat auf den Tisch zu bringen ( der ja anscheinend schon fertig war). Die Kinder der korpulenteren Frau geben Oma ein Gute-Nacht-Küsschen während die eigene Mutter nur einen seltsamen Blick bekommt. Und wer will mir ernsthaft erzählen, dass die 40 kg Übergewicht von der Hausmannskost kommen ( während alle anderen am Tisch eher normalgewichtig sind). Und dann der Text des einen Mannes, dass er der Frau nichts abnehmen kann, da Frauen nunmal von Frauen gewaschen werden wollen. Als ob er nur beim Waschen helfen könnte. Alles in allem taten mir die Frauen leid. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass diese Art von Doppelbelastung teils auch hausgemacht war. Grüße Sodapop
Sodapop, genau diese Dinge sind mir auch aufgefallen. Das gemeinsame Essen, wo ALLES nach unten getragen wird, um es dann wieder abzutragen, weil Oma die Decke nicht gefällt, würde es bei mir höchstens einmal die Woche geben. Und die Kinder, die brav warten, bis Muttern das Essen auf den Tisch stellt dürften sich bei mir gerne auch mal selber bedienen. Und richtig, der Mann kann sicherlich ausser Waschen auch noch andere Dinge. Eigentlich ist 37 Grad eine sehr gute Sendung, diesmal fand ich es etwas merkwürdig.
Das ist doch gestellt, damit die Belastung erkennbar ist - meine Freundin sagte, sie muss es nachher nochmal anschauen, weil sie erstmal auf die schauspielerischen "Leistungen" ihrer Familie konzentriert war. Und IHRE Mutter wäre deutlich anstrengender als im Film ;)
mir ist auch aufgefallen,dass die frauen kaum arbeiten delegiert haben. so hätten mann und kinder viel mehr helfen können. allerdings fand ich die beiden alten damen noch gar nicht sooo "anstrengend ", weil beide nicht dement waren, noch klar denken können. nein, ich würde auch nicht täglich das gesamte mittagessen nach unten schleppen... ich denke,dass die beiden frauen auch einen großen perfektionismus hatten, dass es ihnen wichtig war es allen recht zu machen- und daran geht frau oft kaputt. nur wer zu sich selbst gut ist, kann auch für andere gut sein. vg,iris
Schade, bisher kannte ich 37 Grad als eine der wenigen authentischen Sendungen, wo die Betroffenen ohne Bewertungen erzählen. Aber wahrscheinlich gehört das zum Filmen einfach dazu und ich bin viel zu naiv......
Auf jeden Fall ist es schon mal toll die Welt so an seinem Leben teilnehmen zu lassen. Das Thema Elternbetreuung geht ja leider oft unter. So bin ich auf jeden Fall schonmal vorgewarnt und werde mir eventuell Tabletten zur Seite schaffen, damit sich mein Kind mit mir nicht so abplagen muss. Schon alleine die Vorstellung, dass ich das Leben meines Kinder dermaßen enschränken müsste ist unerträglich. Es wird dringend Zeit dass ich mich um eine ordentliche Pflegezusatzversicherung kümmere. Kann mir da jemand Tipps geben? Was für eine Pflegezusatzversicherung ist sinnvoll? Grüße Sodapop
Also wegen des Geldes muss niemand seine Eltern pflegen, zumindest solange er nicht auf den Besitz der Eltern angewiesen ist. Das Erbe ist dann natürlich weg, aber ansonsten springt das Sozialamt ein und prüft, was es von den Kindern zurückfordern kann. Da gibt es aber großzügige Grenzen. Ich bin immer fassungslos bei solchen Berichten und sehr froh, dass zwischen mir und Eltern/Schwiegereltern mehrere hundert Kilometer liegen. Wenn man quasi sein ganzes Leben zusammen verbracht hat, rutscht wohl leicht in eine solche Situation rein. Wenn wir mal soweit sind, hoffe ich auf großzügige Regelungen zur Sterbehilfe. Und ehrlich, was in den letzten gammligen Jahren ist, ist mir weitgehend wurscht; ich hoffe sehr, dass meine Kinder sich da nicht zu sehr reinhängen/unterDruck setzen lassen.
Das geht einfach gar nicht, ein großer Junge, der seine Mama küsst und das noch vor der Kamera. Würde ich auch nie erwarten. Arme, gebrechliche Oma - das geht (grenzwertig).
Hi, wir waren damals in der undankbaren Situation, dass die Gesetzeslage nicht nur die eigenen Kinder, sondern sogar die Schwiegerkinder schröpfte. Nachdem ich verdiente, mein Mann aber nicht, mein Schwager ein notorischer Hungerleider, meine ältere Schwägerin nicht mit ihrem Stiefvater verwandt und meine jüngere Schwägerin Dauerhausfrau mit zwei Teenagerkindern war, waren wir in der deutlich schlechtesten Situation. In Deutschland muss keiner arbeiten, der nicht will, v.a. nicht Hausfrauen, auch nicht für ihre nächsten Verwandten und das Haus war ihr zwar erst vor kurzem überschrieben worden, aber solange nicht zurückforderbar wie ich zahlte... Man kann Dinge auch so drehen, dass sie ohne Rücksicht auf Verluste für einen selbst passen, vorausgesetzt, man ist gewissenslos genug... Wäre ich in Streik getreten, wäre ALLES, was ich mir als Freiberuflerin hart aufgebaut hatte, unwiederbringlich zerstört und wir wären selbst zu dauerhaften Sozialhilfeempfängern geworden. Mein persönlicher Supergau. Mir blieb also nichts anderes übrig als den Geldbeutel weit aufzumachen für meinen süßen Schwiegervater und ein Pflegeheim wäre nicht finanzierbar gewesen - uns blieb so schon weniger als jedem HartzIV-Empfänger und ich finanzierte erst fünf, dann sechs Personen. Zwei Pflegebedürftige (nicht mir mir verwandt), meinen Mann, der ihnen den Hintern wischte und zwei Kleinkinder. Ach ja, mich gab es auch noch - als Schröpf- und Arbeitsesel. Das war schlecht für uns, aber gut für den Rest der putzigen Familie und gut für den Steuerzahler... Heute sind die Gesetze wieder anders. Das ist aber auf Dauer nicht durch den Staat finanzierbar, weshalb absehbar ist, dass zu der Gesetzeslage zurückgekehrt wird. Dann blecht nämlich wieder der Dumme in der Familie, d.h. derjenige, der ordentlich und ehrlich arbeiten geht. Der steht dann für Vatilein und Muttilein gerade, egal ob tatsächlich verwandt oder nur angeheiratet. Ach ja, HEUTE würde das Haus erst zur Finanzierung der Pflege herangezogen und dann müßte sie auch noch einen gesetzlich festgelegten Prozentsatz an meinen Mann für die geleistete Pflege auszahlen. Aber auch das läßt sich mit Hilfe eines gewieften Notars und eines entsprechenden Testaments oder Erbvertrags umgehen. Mit Rücksichts- und Gewissenslosigkeit sowie entsprechender Egozentrik geht alles, glaub mir, denn ich habe die Konsequenzen dieses Verhaltens hinter mir. LG Fiammetta
Hast Du das von einem in Sozialrecht bewanderten Anwalt durchrechnen lassen?
Hi, was meinst Du, wieviel Geld ich damals beim RA gelassen habe, nur um meinen Frieden zu haben. Hatte ich trotzdem nicht, denn die waren gerissener. Dumm, aber dreist... LG Fiammetta
"Letzte gammlige Jahre sind egal" und so... also ich weiss nicht.... Bei den ersten Jahren im Leben spricht man auch nicht so, und da können Babys/Kleinkinder auch vieles (noch) nicht, sie sabbern, man muss sie wickeln usw. Natürlich ist das insofern anders, als es ein Anfang und kein Ende ist, aber so grundsätzlich empfinde ich das schon so, dass die Eltern sich doch einst auch gekümmert und einiges "geopfert" haben, und dann kümmert man sich halt, wenn sie es im Alter brauchen, auch. Klar, es kommt auf die Situation an, ob eine Pflegeeinrichtung besser ist oder das Pflegen zu Hause, oder mobile Hilfe... Keine Frage, es ist bestimmt wirklich schwierig, wie auch der Film zeigt (ich fand übrigens ungefähr dieselben Sachen seltsam, wie sie hier schon angesprochen wurden). Aber über die letzten Lebensjahre so zynisch zu sprechen, als gehe es NUR um das Zur-Last-Fallen, das finde ich irgendwie nicht OK, fühlt sich für mich nicht richtig an... Da ist doch noch mehr an Beziehung usw. - ähnlich wie man (s)ein Baby auch nicht darauf reduziert, dass es in die Windeln macht... Generell sollte man vielleicht mehr darüber nachdenken, dass nunmal Menschen in verschiedenen Lebensphasen sich in verschiedener Form uneinander kümmern (seien es Babys/Kleinkinder, "behinderte" Angehörige, alte pflegebedürftige Menschen, Partner mit psychischen Erkrankungen... etc.) und dass es da verschiedene fachliche Hilfsmöglichkeiten geben sollte, damit man damit nicht alleine dasteht, auch und verschiedene Varianten, wie das für Familien zu schaffen und auch mit der Arbeitswelt zu vereinbaren ist. Über Baby-/Kleinkindbetreuung wird ja auch diskutiert, wie das am besten zu machen und mit dem Beruf zu vereinbaren ist...
Hi, das setzt aber voraus, dass es sich bei den eigenen Eltern um Menschen handelte, die selbst liebevoll mit ihren Kindern umgegangen sind. Und das setzt voraus, dass man als noch relativ junger bzw. mittelalter Mensch nicht zwei Generationen gegenüber unterhaltsverpflichtet ist, denn dann bleibt einem selbst nur noch die Selbstverwirklichung innerhalb der Hartz4-Grenzen und zwar trotz Dauerackerei oder, anders ausgedrückt: Alle sind versorgt und gepampert und Du selbst schaust Deiner Umgebung über unabsehbar viele Jahre beim Leben zu. Das ist dann nicht mehr lustig. Ansonsten glaube ich jetzt einfach `mal, dass Daffy eigentlich nur ihrem eigenem Horror vor einer statistisch wahrscheinlichen Situation Ausdruck verleihen und nicht pflegebedürftige Menschen herabqualifizieren wollte. LG Fiammetta
Ich kann es so nicht sehen - einerseits dieses Aufrechnen "Die Eltern haben ja... also musst Du auch..." und andererseits diesen Anspruch auf die Erfüllung emotionaler Bedürfnisse. Es gibt eben Bedürfnisse, die werden nicht erfüllt. Auch wenn sie nachvollziehbar sind (Sex ist dafür auch ein gutes Beispiel). Aber emotionale Nähe und Zugewandtheit erlebe ich, wenn es ´passt`. Und nicht von jetzt auf gleich, weil jemand arm, alt und krank (und dann womöglich noch dement, aggressiv und inkontinent) ist. Ich rede nicht, wie Fiammetta, von liebloser Kindheit oder Leuten, die sowieso immer nur nehmen. Aber man lebt auf Distanz, weil man das eben so möchte. Krankheit und Behinderung sind kein ausreichender Grund für das Zusammenleben auf engstem Raum. Und weil wir eine arbeitsteilige Gesellschaft haben, ist das ja auch nicht nötig. Die Mühe, die man in die eigenen Kinder steckt, kann man damit überhaupt nicht vergleichen. Wie Du schon sagst, Kinder entwickeln sich und es ist bei aller Anstrengung und allen Konflikten eine Freude, das miterleben zu dürfen - da gibt es nichts auszugleichen oder abzuarbeiten. Außerdem sind sie hübsch und niedlich, was bei der Pflege schon einen großen Unterschied macht. Ich sehe den körperlichen und geistigen Verfall mit großem Grauen. Wobei ich natürlich hoffe, dass ich fit alt werde, es immer allein auf`s Klo schaffe und auch geistig noch so auf der Höhe bin, dass man sich gerne mit mir unterhält und nicht nur, weil die arme Alte mal wieder Ansprache braucht. Aber dass meine Kinder mir den Hintern abwischen, ist eine schreckliche Vorstellung. Am ehesten erträglich erscheint mir die Vorstellung von einem Einzelzimmer mit Wickelroboter, DVD-Recorder mit all meinen alten Lieblingsfilmen und einer täglichen Dosis Soma.
... dass man einen Horror davor hat, also bei dieser Vorstellung. Das wollte ich auch nicht schönreden, fand es nur halt in deinem Posting etwas "eindimensional" oder wie ich sagen soll... Hm, aber auf jeden Fall ein nachdenkenswertes Thema...
Hallo zusammen, ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu ab, weil ich die Sendung gestern abend auch gesehen habe und sie mir sehr nachgegangen ist. Ich denke, die größte Belastung und das, was einen wirklich fertig macht, ist die psychische, emotionale Komponente. Den eigenen Elternteil so abbauend und hilflos zu sehen. Dann der Spagat dazwischen, den Angehörigen zu versorgen und trotzdem als Erwachsenen zu behandeln. Dann das permanent schlechte Gewissen und das Mitleid, aber andererseits auch die Wut über gewisse Marotten des Pflegebedürftigen und die eigene Hilflosigkeit. Das finde ich weit schwieriger, als die Pflege an sich... GlG
Ich habs auch gesehen. Besonders die Krankenschwester mit Mutter und behinderter Schwester - sehr leidensfähig. Es ist mir bewusst geworden, wie gut ich es habe, dass es meinen Eltern noch beiden soweit gut geht, das von Pflegebedürftigkeit noch keine Rede ist, obwohl sie auch schon älter sind. Ich bin Einzelkind, wenn da mal die Pflege meiner Eltern akut wird - prost Mahlzeit ich wohne 600 km entfernt, das überleg ich mir jetzt mal lieber noch nicht :-/
Ich habe es auch gesehen und war ebenfalls enttäuscht. Ich hatte mir unter dem Titel jemanden vorgestellt, der kleine Kinder hat, die wirklich noch intensiv betreut werden müssen und einen Pflegefall als Eltern, der sich gewaschen hat, sprich, wo wirklich intensiv gearbeitet werden muss. Die beiden Mütter (also die Omas) waren geistig fit, vor allem fit genug, die eigenen Kinder zu schikanieren (die Tischdecke ist die falsche, ich will abends unten essen, ich bin ja so schwach...) - und auf der anderen Seite haben sie in ihrem Haushalt rumgekruschtelt und sich nicht dreinreden lassen. Andererseits sind die Mütter (also die Mütter) selber schuld, bei mir würde da ein anderer Wind wehen. Klar liebt man seine Eltern, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass die beiden Omas nur "gepflegt" werden mussten, um nicht alleine zu sein. Oder?
ja genau den eindruck hatte ich auch. Aber man weiß nie wie man selber im alter wird. viele werden halt undankbar und alles wird selbstverständlich was aber gar nicht selbstverständlich ist. ich kenn zwei fälle. der eine fall spielt sich in einer verwandten familie ab. die frau arbeitet ganztags in einem büro. in ihrem haus wohnt in der einliegerwohnung die mutter des mannes, leicht pflegebedürftig. wenn sie abends von der arbeit kommt, muß sie für die gesamte familie kochen, obwohl zwei erwachsene kinder im haus sind und der mann bereits rentner ist. nein, die frau arbeitet den ganzen tag im büro und steht dann ab 17 uhr noch in der küche und kocht für alle. das könnten bei mir auch gerne mal die kinder oder der mann übernehmen. dann macht sie abends oft noch die wäsche für alle, bis spät in die nacht. die oma könnte das auch noch selber machen, aber sie will nicht. sie läßt sich gerne bedienen und macht auf hilfsbedürftig. aber einmal die woche kommen freundinnen zum kaffeekränzchen, dann kann sie auf einmal backen, kochen, putzen, tisch decken und kaffee kochen. aber nur wenn die freundinnen kommen. ansonsten muß das die schwiegertochter machen. ob ich mir das gefallen lassen würde? ich glaube nicht. vor allem weil der mann den ganzen tag zuhause ist und sich null um seine mutter kümmert. er will seine ruhe haben :( bei meiner freundin war es einen tick anders. ihre schwiegermutter war wirklich hilfsbedürftig nach einem schlaganfall. Sie wohnte im dachgeschoß des hauses vom sohn. hatte dort wohnrecht auf lebzeit. weil sie mal einen batzen geld in den neubau des hauses gesteckt hat. ist ja auch kein thema. wenn da der schlaganfall nicht gewesen wäre. meine freundin macht den selben job wie ich, sie arbeitet auch nachts. wenn sie ging, mußte sie jedesmal alles versperren, weil ihre schwiegermutter sonst abgehauen wäre. sie kannte sich nicht mehr aus. es kam oft vor, dass sie angezogen im hausflur stand und wollte nach hause :( ihr sohn (also der mann meiner freundin) wollte mit der ganzen situation nix zu tun haben. er kümmerte sich nicht um seine mutter. das überließ er alles meiner freundin. aber das pflegegeld kam schon recht. ich merkte meiner freundin an, daß sie immer weniger wurde. sie nahm viel ab, war ein nervenbündel, sie durfte nichtmal mehr aus dem haus gehen, weil ihr mann meinte, es ist zu gefährlich die mutter alleine zu lassen. es passierten teilweise wirklich gefähliche sachen. sie ließ den e-herd an, sie schnitt vom bügeleisen das kabel durch usw. meine freundin saß nur noch die ganze zeit bei der schwiegermutter in der wohnung, aus angst, sie könnte mal wieder was anstellen. sie brauchte aufsicht wie ein kleinkind. irgendwann brach meine freundin zusammen :( erst da merkte ihr mann, wie ernst die lage war. er bekam ja nix mit, war den ganzen tag auf arbeit und abends wollte er seine ruhe haben. wenn meine freundin erzählte, sagte er immer nur: Ach du übertreibst!! nach dem zusammenbruch holte er die diakonie, also den pflegedienst. ab da kümmerten sich fremde um die alte frau. aber auch das ging nicht mehr lange gut. der hausarzt sagte irgendwann, er kann das nicht mehr verantworten, daß die dame alleine wohnt. entweder sie nehmen sie mit runter in ihren wohnbereich, oder sie muß in ein pflegeheim. jetzt ist sie im pfegeheim und vegetiert vor sich hin. hatte inzwischen einen zweiten schlaganfall. ihr sohn kümmert sich null um seine mutter. er sagt immer nur: wieso soll ich hinfahren, sie erkennt mich doch eh nicht mehr! meine freundin fährt einmal die woche zu ihr, setzt sich neben sie und liest ihr aus kinderbüchern vor. dann strahlt sie und nach etwa einer stunden fährt sie wieder nach hause. und das, obwohl es "nur" die schwiegermutter ist. DAS sind die wahren fälle, die nebenan passieren. Alles was im Fernsehen läuft, ich glaub da oft nichtmal die hälfte. und da ist es egal um welchen sender es geht :(
Hi, ich habe es nicht gesehen, weil ich froh bin, wenn ich damit nicht (mehr) sonderlich konfrontiert werde. Die Situation, Pflege + zwei kleine Kinder + Job und weder Unterstützung noch Anerkennung von außen - da hätte das Team gerne zu uns kommen können... Alte Menschen können tatsächlich sehr eigenwillig sein. Viele sind es nicht und sind nette umgängliche Menschen wie früher eben auch, die die Leistung ihrer pflegenden Angehörigen honorieren. Es gibt aber eben auch andere, die sich selbst schon immer für so immens wichtig erachteten, dass sie diese Leistung auf Gedeih und Verderb einfordern und eben keine Anerkennung zeigen. Es reicht vollkommen, selbige durch ein "Danke! Ich weiß, was Du für mich tust" sowie durch einen ordentlichen Passus im Testament (so denn Kohle überhaupt vorhanden ist) zum Ausdruck zu bringen (s.u.). Für jeden mickrigen Gefallen bedankt man sich mit einer Schachtel Pralinen oder einer Flasche Wein, warum nicht auch dafür? Anderenfalls fühlt sich der Pflegende zu Recht irgendwann ausgenutzt, denn es ist SEINE Freizeit, SEINE Lebensqualität, SEINE Lebensqualität, SEIN Familienleben, SEIN Geld, die dabei draufgehen. Das muntere Tyrannisieren wegen hirnrissiger Kleinigkeiten (wie die von Euch geschilderte Tischdecke), geht nicht zwingend auf echte Bösartigkeit zurück, sondern soll in dem Moment ein Beherrschen der Situation und ein Bekämpfen der maßlosen Langeweile und der darus resultierenden Unzufriedenheit erbringen. Wobei ich persönlich ja aufgrund des Erlebten der Meinung bin, dass ein gebildeter Mensch auch im Zustand der altersbedingten Pflegebedürftigkeit nicht vor Langeweile Mist ersinnt, weil er sich schlicht und ergreifend die Zeit mit Lesen oder Lernen vertreibt. Meine SM jammerte ständig über ihre Langeweile, hatte bis zu ihrem Ableben Augen wie ein Adler und weigerte sich strikt, auch nur eines meiner mehreren tausend Bücher zu lesen oder sich etwas auf Bestellung mitbringen zu lassen. Okay, wer nicht will, der hat schon - aber dann ist man anstandshalber ruhig und nervt nicht seine Umgebung, die einem eigentlich nur helfen will. In zahlreichen Fällen freut sich der alte Mensch nicht über den, der ihn täglich wickelt, bespaßt und versorgt, denn der gehört zum Inventar. Der überschwengliche Halleluja-Gesang wird dann angestimmmt, wenn der schleimige Erbschleicher, der trotzdem nur alle Jubelzeiten aufkreuzt den tollen Ratschlag erteilt: "Gell, deck Dich immer gut zu!" Das ist auch der, der hinterher tüchtig erbt. Derjenige, der sich wirklich gekümmert hat, wird ja schließlich vom lieben Gott belohnt (O-Ton "Der liebe Gott wird`s schon gutmachen!" - Klar, mit Sicherheit... Was will man darauf sagen?) Die geschilderte Situation habe ich nicht einmal erlebt und bei anderen mitangesehen, sondern x-mal. Für meinen Mann und mich ist die Situation im Moment so, dass wir es (vorübergehend) hinter uns haben. Früher hat uns keiner verstanden, wenn wir nur noch am ganzen Körper geklappert haben, wir auf ganzer Länge angeschlagen waren und eben nicht den ganzen Abend immer lustig, immer froh wie der Mops im Haferstroh waren. Heute hören wir immer öfter "Ihr habt`s gut, Ihr habt`s hinter Euch. Wir wollten nicht glauben, dass das wirklich sooo schlimm ist" und dann wird ausgepackt... Mit dem Unterschied, dass wir nicht genervt zuhören, sondern das Geschilderte verstehen, weil wir es selbst erlebt haben.... Ich arbeite immer noch viel, aber ich arbeite heute fast nur noch für uns. Wir nehmen uns als Familie wahr und nicht mehr als Getriebe, bei dem die Zähnchen in einander greifen müssen. Ich hatte im letzten Lebensjahr meiner SM vor lauter Erschöpfung nahezu jede Pilzerkrankung (außer an den Nägeln), die man haben kann. Es gab keinen Virus, der nicht bei mir angeschlagen hat, ich hatte Schlafstörungen, ich wußte, wenn A nicht erledigt ist, dann funktioniert B nicht und C und D stauen sich so, dass ich hinterher noch mehr Arbeit hatte. Wenn man jede Nacht maximal sechs Stunden Schlaf hat, weil sonst alles zusammenbricht, dann robbt man irgendwann auf dem Zahnfleisch und wird angreifbarer. Ein unerträglicher Dauerdruck. Heute ist es mir egal, ob die Bügelwäsche heute gemacht ist oder erst nächste Woche. Der Zeitfaktor ist nicht zu unterschätzen. Den Druck der Pflege kann man besser ertragen, wenn Anerkennung und Unterstützung (muss aber langfristig bezahlt werden und das geht nur dann, wenn genug Geld vorhanden ist, was meistens nicht der Fall ist) vorhanden sind. Arbeiten im Sinne der innerfamiliären Pflege will keiner, weil es eben anstrengend ist und Zeit, Kraft, Geld, Nerven etc. kostet. Kritisieren soll diese Nichtleistung kaschieren. Leider gibt es kein Gesetz, das er erlauben würde, dem faulen Kritiker `mal eine mitzugeben (Huch, wie politisch inkorrekt!), wenn er schon nicht den Anstand besitzt, wenigstens den Rand zu halten. Aber am Ende stehen diese Kritiker zum Erben nicht nur Schlange, sondern kloppen sich sogar noch darum, wer am meisten absahnen darf. Das muss man allerdings auch erst einmal erlebt haben, sonst glaubt man`s nicht. Naja, wenigstens werden jetzt die Pflegezeiten auf das Erbe angerechnet, ein Fortschritt, der so manchem Erbschleicher mißfallen dürfte. Es ist immer leicht zu sagen, "die = die Pflegenden wollen das offenbar nicht anders" - so wie in der vorangehenden Diskussion auch schon geschehen. Dann pflegt ´mal schön und erlebt dabei, dass für den Außenstehenden manches einfach aussieht, die familieninternen Dynamiken und die äußeren Zwänge wie Geldverdienen, die eigene Familie etc. auch noch immer einkalkuliert werden müssen und man oft nicht die Kraft hat, um Veränderungen, deren Erfolg fraglich ist, vorzunehmen. Die von Euch geschilderten Kinder werden nicht fleißiger werden, weil ihr aktuelles Dasein ja keine zusätzlichen Nachteile mit sich bringt. Dass sie die Oma abbusseln, nicht aber die Mutter ist auch klar, denn die Mutter ist gestresst und die Oma ist ausgeruht. Nur: Wenn es die Oma nicht mehr gibt und sie anfangen nachzudenken, verstehen sie auch den Stress der Mutter und welchen Anteil die Oma daran getragen hat. Will sagen: Jeder will auch nach seinem Ableben als Gutmensch in Erinnerung bleiben, aber die Erinnerungen der Überlebenden hängen von deren Verstehen ab und da wird sehr schnell aus der possierlichen Oma die Person, die einem letztlich über viele Jahre hinweg relativ weit die Mutter genommen hat und zwar nicht aus Liebe, sondern aus Eigennutz. Darüber sollte man auch `mal nachdenken, bevor man sein Dasein nicht auf Dankbarkeit und Anerkennung, sondern auf Forderungen aufbaut. LG Fiammetta
Besser kann man es nicht beschreiben.
So, ich hab's gestern Abend verpasst und mir jetzt angeguckt, weil das ja eigentlich exakt meine Situation beschreibt. Die allererste Frage, die sich mir stellt: Warum nimmt sich nur eine dieser Familien einen Pflegedienst und warum die, die es tut, nur für so wenige Stunden? Gerade dieser Mutter würde vermutlich Pflegestufe 1 zugestanden werden, so dass ein Besuch 1 - 2 x täglich kein Problem wäre. Ich kenne das Weigern der zu Pflegenden, hatten wir auch. Kein Fremder sollte das Duschen und Waschen übernehmen, auch das Insulin habe ich gespritzt, geschweige denn so viele andere alltägliche Dinge wie Einkaufen, Kochen, Umziehen, etc. Irgendwann ging es nicht mehr. Mein Vater wurde vor vollendete Tatsachen gestellt, der Pflegedienst kam ins Haus. Zunächst nur 1x täglich, dann 2x, inzwischen sind wir bei 3x täglich plus 24-Stunden-Pflegerin. Das klingt nach entspannter Lage. Ist es in gewisser Weise auch, aber viele stressbringende Komponenten und zeitraubende Aufgaben bleiben eben. Ich richte die Tabletten, ich spritze das Nachtinsulin, ich koordiniere Arzt-, Physio- und Ergotermine, ich besorge Rezepte und löse sie in der Apotheke ein. Ich gehe für meine Familie und meinen Vater nebst Pflegerin einkaufen. Dazu kommen mein TZ-Job, drei Tiere (alle noch vor Kindern und Pflegebedürftigkeit ins Haus geholt), zwei rel. kleine Kinder mit 7 und knapp 5 und ein Mann, der viel auf Reisen ist. Und ehrlich: Ich gehe am Stock. Auch ich fühle mich fremdbestimmt, habe Schlafmangel ohne Ende und Zweisamkeit kann ich kaum mehr buchstabieren. Noch nicht mal der bevorstehende Urlaub kann mich richtig locken. Sicher, vieles an der Belastung, die im Film zu sehen ist, ist hausgemacht: Die Mütter (Omas) könnten sicher mehr übernehmen und sollten sich in ihren Ansprüchen und Forderungen etwas zurücknehmen. Aber das ist schwierig. Und auch die meisten der Kinder wären alt genug, Kartoffeln und Spiegelei auf den Tisch zu bringen. Aber auch das ist ein Lernprozess. Die behinderte Schwester könnte von Zivis in die Tageseinrichtung gebracht und/oder nachts von einem Pfleger gedreht bzw. versorgt werden. Aber ich verstehe die Spirale, in der sich die Töchter befinden und aus der der Ausweg sehr, sehr beschwerlich ist. Man WILL es jedem Recht machen. Man WILL es schaffen. Zu begreifen, dass eine Doppelt- bzw. Dreifachbelastung ohne Wertschätzung der eigenen Person nicht dauerhaft zu wuppen ist, ist harte Arbeit. Im Übrigen, das wollte ich noch anmerken, können nicht demente Angehörige und Patienten mindestens genauso anstrengend sein wie z.B. Alzheimerpatienten. Denn sie haben ihre eigene Vorstellung, wie Dinge abzulaufen haben. Dem nicht zu entsprechen, bedeutet oftmals Reaktionen wie Aggression, Frust, Verweigerung. Das möchte man im Idealfall doch lieber vermeiden. Danke für die Erinnerung an die Sendung! LG ANndrea
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