Mitglied inaktiv
Habe mich lange auf die Finger gesetzt, bin aber jetzt doch mal runtergerutscht.. Nochmal zum Halal-Thema unten, aber doch bissel abgewandelt: Moslems und Gebote(Alkohol) ..und um bösen Unterstellungen vorzubeugen, auch paar nichtmoslemische und nichtalkoholische Beispiele. Noch zur Erklärung: in meinem Leben spielte Religion nie eine Rolle. Würde mich als Mischung aus Atheist und Agnostiker bezeichnen. Das als Entschuldigung, weil ich bei den unten angeführten Beispielen/Geboten nicht unterscheiden kann, welche wirklich im jeweiligen „Handbuch“ der Religion festgeschrieben sind und welche nur mal so gebräuchlich. Mir liefen irgendwann in meiner Schulzeit die ersten bekennend christlichen Mitschüler über den Weg (vielleicht war es vorher einfach egal). Jedenfalls dachte ich ganz naiv, die Christen müssten ja besonders „gute Menschen“ sein, wegen der 10 Gebote. Nix war. Welch Zufall, es war die schulbekannte Lügnerin (später hat sie auch „Ehe gebrochen“ ) darunter und die anderen waren auch nicht besser. Später die erste Backpackertour in ein arabisches Land. In Marokko landeten wir schneller als ich denken konnte in einem Biergarten. Von außen ein normales ganz einfaches Restaurant (nix Hotel, Sterne.. sonstwas), und dann im Hinterhof das! Geschützt von einer dichten hohen Hecke tranken die Männer friedlich ihr Bierchen (mein Mann also auch). Es wäre kein Problem, Allah würde es ja nicht sehen… Interessant waren die religiösen Feiertage in Israel. Z.B. das Laubhüttenfest. Eigentlich sollen die Gläubigen 7 Tage in einer Laubhütte leben. Allerdings genügte es völlig, dass das Dach der Hütte teilweise aus Palmwedeln (Laub) bestand. Ob da wirklich die Leute drin leben? Nein, in der Hütte zu essen, sei ja so, wie drin zu leben.. . Bekannte waren während des Ramadan in Ägypten und haben mehrere Ausflüge mit Fahrer und Koch.. gemacht. Ihre ägyptischen Begleiter erklärten, da sie arbeiten müssten, dürften sie ausnahmsweise auch mit essen… Ich finde es immer wieder interessant, wie kreativ man religiöse Gebote leben kann, wenn man WILL. Und finde es total blöd, damit umzugehen wie man es braucht: Kreativ, wenn es einem passt, und das nächste Mal streng pingelig.. Ja, alles Einzelbeispiele und, bevor das Argument kommt, natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren, die einen sind streng gläubig und die anderen weniger, jeder wie er mag. Aber wenn noch einer schreibt, dass richtige Moslems keinen Alkohol trinken, platze ich - wohl in Erinnerung an den moslimischen Biergarten... Und jene, welche Alkohol trinken, sollen hinter ihrer Hecke oder im Knast bitte auch keinen Aufstand wegen bissel Schweinefleisch machen. Vielleicht kann jemand, der sich mit Religion besser auskennt, mal etwas Erhellung ins Dunkel bringen, so im Sinne, dass die Gebote ja eigentlich im Leben Sinn machen sollen. Die ersten Juden hatten nun mal keinen Kühlschrank und aßen besser koscher. Und Schweinfleisch verdirbt möglicherweise schneller als Rind… Und nach Alkoholgenuss sitzt das Messer lockerer.. Dann sind viele Gebote heute inzwischen einfach überholt, es haben nur noch nicht alle begriffen? fragt sich carow
Da machst Du jetzt aber ein großes Fass auf. Mir fehlt leider die Zeit umfassend zu antworten und ich habe auch nicht ganz verstanden, worauf Du hinaus willst. Der menschliche Faktor verhindert halt oft, dass man allen Ansprüchen gerecht wird.
Ich denke auch, dass viele Vorschriften und Rituale ursprünglich praktischen Nutzen hatten, so wie Du es anführst. Darüber hinaus waren und sind sie identitätsstiftend. Das war z.B. für das Judentum zur Zeit des babylonischen Exils sehr wichtig.
Ich faste seit drei Jahren vor Ostern. Damit bin ich nicht groß geworden und ich glaube auch nicht, dass Gott das irgendwie interessiert , aber in einem zunehmend atheistischen Umfeld, empfinde auch ich das als identitätsstiftend.
Religion wird vielschichtig gelebt. Da sind die, die alles sehr locker sehen und jene, die alles sehr streng auslegen. Dazwischen gibt es jede mögliche Abstufung und Mischung. Welche Mischung jeder für sich präferiert, darf (zum Glück) jeder für sich selbst entscheiden. Die Christen haben schlichtweg Glück, dass Jesus alle Essensgebote aufgehoben hat. Trotzdem gibt es christliche Strömungen, die die vegane Ernährung als einzig mögliche Ernährung für Christen proklamieren. Andere Gruppierungen verabscheuen Alkohol, die nächsten essen keine Blutwurst oder englisches Steak. Es gibt nichts was es nicht gibt und ich denke nicht, dass die Christen mit dieser Auswahl alleine sind, das zieht sich durch alle Religionen. Ganz ehrlich, ich würde mir nie erlauben den Glaubensfestigkeit eines Menschen an solchen Kleinigkeiten fest zu machen. Man sollte die m.E. sowieso nicht bewerten.
Danke, Stjerne und Ahinead, für Eure Antworten. Ich verstehe auch nicht, was das Ausgangsposting soll außer einer Negativ-Bewertung der religiösen Überzeugungen, die (heute) zum Glück indivuell verschieden sind. Sich aufschwnigen und bewerten ist für mich schon eine derartige Hochmütigkeit - biblisch nennt man es oft auch pharisäerhaft - daß ich mich kaum damit auseinandersetzen mag. Denn es liege darauf hinaus, das eine gegen das andere aufzuwiegen und für UNS und unsere SUBJEKTIVE Wahrnehmung anzupassen.- Damit kann man aber niemals weiterkommen -daher finde ich dein Beispiel mit dem Fasten auchs ehr gut, Stjerne. den nwas Dir da subjektriv wichtig ist, kann jemand anderes wieder so gar nicht nachempfinden. ich z.B. gehe auch gern in die kirche- auch wenn ich weiß, daß "die ja sowieso die schlimmsten Heuchler aller Zeiten sind". Aber ich mag die Musik, ich singe gern die Lieder, ich finde die Predigten unserer Pastorin gut und nachdenkenswert und ich liebe den Ort der Besinnung in Zeiten hektischer Betriebsamkeit. Ich maße mir dennoch und gerade darum auch nicht an, über meine Mitirchgänger den Stab zu brechen - ebenso wenig wie über die, die sich dort nicht blicken lassen (und vielleicht bessere Christen als ich sind). manchmal setzen eben religiöse Gebote (heutzutage) "nur noch zeichen" - welche, ist dan auch schon wieder individuell. Fazit oder Resumée: So ein Postnig bringt nichts --- außer dem Fragesteller das Gefühl: Seht her, wie altmodisch Euer Kram doch ist, nichtsnutz und überholt - ich lebe besser. Und das wolltest Du doch nach eigenen Beteuerungen eigentlich ja nicht, oder habe ich was mißverstanden? gruß Ursel, DK
Und meine Religion hat Fernseher, Kino, Zirkus etc. verteufelt, irgendwann hatten wir einen Fernseher im Schrank, heute hat jeder einen, zum Zirkus, in die Disco bin ich heimlich und ohne schlechtes Gewissen, heute grinse ich über diesen Quatsch, gehe in keine Kirche, ich glaube zwar immer noch an einen Gott, aber ich kann sein Bodenpersonal und die "Gesetze" aller Religionen nicht mehr ernst nehmen. Vielleicht sollten die Gläubigen mal ihren Verstand benutzen und z.B.(das fällt mir als erstes ein) mal überlegen, ob Gott es wirklich gut fände, dass jemand einem Tier die Aterie, die Luftröhre und die Speiseröhre bei vollem Bewusstsein durchtrennt und das Tier an seinem Blut erstickt, bzw. ertrinkt wo es doch inzwischen echt humaner geht. Ich glaube, einen Gott, der diese Gesetze gutheißt, gibt es gar nicht. Und zu dieser Schweinesache habe ich mal eine Frage, ein Bekannter von mir ist Lehrer und der hat öfter Reisen gemacht, u.a. Türkei abseits der Touristengegenden, der sagte mir mal, viele Bauern halten Schweine. Wozu? Milch geben die ja nicht und die Haut ist auch nicht das beste Leder.
Der Vollständigkeit halber: Beim korrekten Schächten erstickt das Tier nicht in irgendeiner Form, sondern verblutet, wobei es im Idealfall bei korrekt gesetztem Schnitt mit ausreichend scharfem Messer aufgrund plötzlichem Kreislaufabfall sofort bewusstlos wird Ob und inwieweit das Schächten tierquälerisch ist und ob es "schlimmer" als das bei uns übliche Schlachten mit vorheriger Betäubung mit Bolzenschuss ist, ist sehr umstritten. Es gibt inzwischen auch Untersuchungen/Studien/Beobachtungen neutraler Stellen und selbst da kamen höchst unterschiedliche Ergebnisse heraus. Bei einer Beobachtung (ich glaube, durch ein Veterinäramt) stellte sich heraus, dass der o.g. Idealfall eben doch nicht immer eintritt, sondern, dass es gar nicht so selten vorkommt, dass die Tiere noch lange bei Bewusstsein sind. Andererseits gibt es auch eine Studie, bei der wurde bei den Tieren vor und während des Schächtens ein EEG gemacht und dieses zeigte keine "Ausschläge", die auf Stress oder Schmerzen hindeuten, währemd die Tiere der Vergleichsgruppe, die nach "unserer Art" und mit vorheriger Betäubung mittels Bolzenschuss geschlachtet wurden, hier wohl deutliche Reaktionen zeigten. Von daher: Schlachte bzw. Fleischessen ist IMMER mit Töten und ggf. auch (kurzen?) Schmerzen verbunden. Wer das überhaupt nicht ertragen kann, sollte sich fleischfrei ernähren. Wer auf Fleisch nicht verzichten will, sollte bewusst einkaufen, dort, wo es ihm/ihr am _tierfreundlicjsten" erscheint.
Ach, gegen eine kreative Auslegung der religiösen Gebote ist doch eigentlich nichts einzuwenden. Wenn man diese laissez-faire-Einstellung dann auch anderen zubilligt. Nur Bigotterie steht jenen dann eben schlecht zu Gesichte. Im übrigen waren ja auch die früheren christlichen Mönche recht erfinderisch, wenn es darum ging, die Fastenzeit angenehmer zu gestalten. Da wurde eine Ente mal eben auf den Namen Karpfen getauft - und schon gab's Fleisch zu futtern. Und Maultaschen würden wohl heute noch auf ihre Erfindung warten, wenn's den Fleischhunger der Gottesdiener nicht gegeben hätte...
kenne ich auch so, beim Weihnachtsfest in der Schule wird selbstverständlich alkoholischer Glühwein getrunken (wobei ich, obwohl ich gerne mal einen Wein oder ein Bier trinke, alkoholische Getränke bei Schulveranstaltungen doof finde), aber bei den Gummibärchen wird ein Riesentrara gemacht. Klar darf sich jeder aus seiner Religion aussuchen, was ihm gefällt, ich faste auch an Karfreitag aber nicht die Wochen vorher z.B. etc. Aber gerade bei meiner Tochter in der Klasse ist es extrem mit den Gummibärchen, da werden extra Süßigkeiten bei der Lehrerin deponiert, falls es mal zum Geburtstag Gummibärchen gibt und die ja muslimische Kinder nicht essen dürfen.
Der kreative Umgang der ist nicht neu,im Mittelalter schon wurden Speisen entwickelt die das Fleisch versteckten(maultaschen,pasteten)damit man es an Fastentagen trotzdem essen konnte. Ich sehe das so das alle religiösen Gebote eben das sind,und jeder selbst dafür verantwortlich ist inwieweit er sie einhält,vom verstecken und kreativ auslegen halte ich nichts.
Nur dumme, begriffsstutzige Menschen halten sich an religiöse Gebote? Gebote, deren Sinn sich nicht mit der Rationalität des 21. Jhd. erklären lassen, haben keine Berechtigung? Und weil es lügnerische Katholiken und Alkohol trinkende Moslems gibt, leben alle religiösen Menschen ihre Gebote kreativ aus und biegen sie sich hin, wie sie gerade passen? Verstehe nicht, warum man nicht einfach Verhaltensweisen, die anderen nicht weh tuen, akzeptieren kann, ohne hintenrum über sie zu lästern oder sie als überkommen abzutun. Egal, ob aus der Warte des Agnostikers oder als Christ oder Moslem.
Dem schließe ich mich nochmal ausdrücklich an, Emilie Gute Nacht -Ursel, DK
danke Emilie! nichts hinzuzufügen.
schon ganz schön viel gefallen lassen. da werden religiöse Gefühle nicht nur nicht respektiert sondern gerne jkräftig mit schmutzigen füßen getreten. ich finde es immer wieder interessant, dass diese umfassende alltoleranz fast ausschließlich für nicht-typisch-westeuropäische Religionen gilt.
Da gebe ich Dir Recht. Da braucht man hier schon harte Bandagen.
Da handelst Du Dir zumindest keine Rassismusvorwürfe ein.
Zwei eigene Threads, weil jemand "Halal und ähnliche Scherze" geschrieben hat. Wir können uns wohl ziemlich sicher sein, dass "Bibel-Blödsinn" oder "Abendmahl und ähnlicher Schwachsinn" kaum eine Resonanz hervorgerufen hätte.
Man müsste wahrscheinlich nicht so lange suchen, um sowas zu finden. Trini
"Zwei eigene Threads, weil jemand "Halal und ähnliche Scherze" geschrieben hat. Wir können uns wohl ziemlich sicher sein, dass "Bibel-Blödsinn" oder "Abendmahl und ähnlicher Schwachsinn" kaum eine Resonanz hervorgerufen hätte." Nein, ich habe wegen dem "Halal und ähnliche Scherze" einen eigenen Thread aufgemacht, weil ich es respektlos finde, Dinge, die anderen wirklich wichtig sind, als "Scherze" zu bezeichnen und quasi lautstark zu erklären, diese Gefühle sind Unsinn, die nehm ich nicht ernst! Wobei bei mir wahrscheinlich der emotionale Auslöser war, dass für mich Essen und Ernährung ein wesentliches Thema ist, das mir am Herzen liegt, und wenn jemand aus Überzeugung eine bestimmte Ernährung einhalten möchte, dann ist mir das wichtig! Genauso, wie mir wichtig ist, dass das nicht verächtlich gemacht wird. Und da ist es mir tatsächlich völlig wurscht, ob ein Muslem halal essen möchte, ein Jude koscher, oder ein Christ am (Kar-)Freitag kein Fleisch und keine Süßigkeiten - oder ein Vegetarier kein Fleisch oder ein Veganer keinerlei tierischen Produkte. Ich gebe ja zu, z.B. mit Rohköstlern habe ich auch so meine Problem - ich komm also auch an meine Grenzen. Und fordere Respekt für mich, wenn ich mein Essen zubereiten und kochen, garen, backen möchte. Aber im Großen und Ganzen... :-) Wobei mir sehr wohl bewusst ist, dass bekennende Christen hier im Forum durchaus schon die eine oder andere "Breitseite" abbekommen haben. Was ich auch schade (und despektierlich) finde.
Dass die hiesigen Traditionen, egal ob St. Martin, Ostern oder Weihnachten, Gummibärchen oder Schnitzel ständig als blöde überkommene Privatsache hingestellt werden, "wir " uns aber im vorauseilendem Gehorsam ständig verbiegen. Oft genug stört es die Zuwanderer ja noch nicht mal, dass es christliche Feste gibt. Aber sie werden trotzdem umbenannt. Trini
Bei uns im Ort gibt es irgendeine "Wir sind ..."-FB-Gruppe, wo entsprechend besorgte Bürger sofort lamentiert haben, sie würden aber nicht wollen, dass unser Adventsmarkt künftig sicherlich angesichts der Flüchtlinge etc.pp. gaaanz bald umbenannt werden würde, waah! Völliger Kappes, kein Mensch hat das hier vor, aber Hauptsache, die Herren dort haben mal wieder lamentiert. *argh* Ansonsten bastelt unser Kindergarten für St. Martin und es gibt einen großen Zug mit Polizist und Pferd vorneweg bis zum Martinsfeuer, die Konfirmanden backen Martinsgänse und unter Absingen entsprechender Lieder ziehen wir durch die Straßen und pflegen Brauchtum - da wird auch nichts in "Lichterfest" umbenannt! Und Ostern und Weihnacht wird auch nichts umbenannt - auch wenn sie zu Ostern Hasen basteln, was ja nun nicht originär christlich ist. ;-) Ist aber auch ein konfessioneller Kindergarten. In den städtischen Kindergärten hier wird übrigens St. Martin nicht mehr gefeiert, seit biodeutsche Eltern vor rd. 15 Jahren mal Sturm gelaufen sind gegen solche christliche Beeinflussung. Das hat nun auch mit Zuwanderern etc. nichts zu tun! Klar GIBT es Tendenzen mit solchem "vorauseilenden Gehorsam", aber das sind wirklich Ausnahmen, und oft genug wird auch was aus dem Kontext gerissen und mistverstanden. Wenn z.B. die Wiesbadener ihren Weihnachtsmarkt vor einigen Jahren in "Sternschnuppenmarkt" umbenannt haben, ging's mit der Umbenennung und der speziellen Lilien-Beleuchtung eher um ein "Alleinstellungsmerkmal", definitiv nicht darum, hiesige Traditionen als überkommene Privatsache oder was auch immer hinzustellen...
An der Grundschule meiner Tochter musste z.B. der Weihnachtsbasar in Winterbasar umbenannt werden.
Es geht doch übrigens überhaupt nicht um Zuwanderer, es geht nur darum, dass so oft mit zweierlei Maß gemessen wird. Und ich empfinde das einfach als ungerecht.
Ich habe viel übrig für Gerechtigkeit.
Deshalb bin ich ja auch für gleichen Respekt im Umgang mit Halal-Essern, Veganern etc. - ich habe nämlich auch viel übrig für Gerechtigkeit. :-)
Herr je, Leena, kann es sein, dass wir aneinander vorbei reden? Ich habe nichts, absolut gar nichts, gegen Respekt vor Halal-Essen. Ich finde das wichtig und achte da immer drauf. Auch mich hat der "Scherze"-Spruch gestört. Das ist doch gar nicht das Thema. Hast Du das wirklich nicht verstanden? Es geht mir darum, dass Beleidigungen in eine andere Richtung viel größere Akzeptanz haben und DAS finde ich unfair!
ich achte jede speiseidee, die mri so unterkommt als Gastgeberin (ich biete aber schon grundsätzlich haram, fleisch und auch fleisch in sahne an, nur mache ich eben zusätzlich was passendes für die entsprechenden "Gruppierungen". aber jetzt regen sich reichlich leute auf, dass man die essensgebote einer Religion belächelt oder nicht ernst nimmt, wo bei christen schon der glaube an einen Gott AN SICH unfassbar heftig ins lächerliche gezogen und verachtet wird.
Ich finde Religionen spinnert. Das hält mich dennoch nicht davon ab, jedem seine "Spinnereien" zu lassen und das zu respektieren, so lange es mein Leben nicht negativ beeinflusst.
Meinetwegen darf gerne jeder glauben was er will, ich gebe meine Meinung dazu auch wirklich nur wenn man mich konkret fragt, aber ich nehme mir schon das Recht heraus Institutionen die glauben ein Recht darauf zu haben aktiv oder manilupativ in die demokratischen Prozesse des Staates in dem ich lebe einzugreifen (oder dass Antidiskriminierungsgesetze fuer sie nicht gelten), alleine dadurch legitimiert, dass sie an einen Gott glauben, diese argumentativ anzugreifen und mich auch ueber sie zu mokieren. Dass die Grenze hier fliessend ist und dass viele Mensches persoenlich nehmen wenn man ihre Kirche kritisiert ist mir klar aber nicht immer vermeidbar.
Das ist hier eigentlich nicht gemeint, die Kirche kritisiere ich selbst auch oft genug.
Das mag ja sein, aber in meiner Erfahrung sehen es Glaeubige sehr viel weniger gern wenn man die Kirche als Aussenstehender kritisiert als wenn das ein Glaeubiger tut und das wird dann oft als Beleidigung empfunden auch wenn es nicht gegen eine konkrete Person ging. Das ist auch nicht nur mit Kirchen so, man muss auch als nicht-Buerger eines Staates meist sehr sehr sorgfaeltig formulieren wenn man die leiseste Kritik an diesem Staat und seine Gepflogenheiten aeussern will ohne dass sich jemand auf den Schlips getreten fuehlt, selbst wenn sie die gleiche Kritik aeusern. Ich halte mich auch aus innerkirchlichen Dingen komplett raus, none of ny business. Ich kaeme nie auf die Idee zu kommentieren wenn jemand fastet oder Ramadam befolgt oder irgendwelche Sachen aus welchen Gruenden auch immer nicht isst. That's just plain rude. Obwohl zugegebenermassen, als die neue freundin eines Kollegen wegen deren gluten intolerance ich extra noch einen glutenfreien Kuchen gebacken habe, angesichts meirner Mokkaeclairs erklaert, dass Gluten in Eclairs anders sei und sie es in der Form vertragen wuerde und mehr als die Haelfte davon verputzte, da konnte ich mir ein sichtbares Augenrollen nicht verkneifen.
Da hätte ich wohl auch mit den Augen gerollt. ;-) Ich hatte auch gar nicht vor, so ein Endlos-Thema daraus zu machen. Ich habe mit sachlicher Kritik kein Problem, mag aber Beleidigungen nicht. Und da sich gerade zwei lange Stränge gegen Beleidigungen gebildet hatten, habe ich mal eingeworfen, dass man dann ja vielleicht anderen Beleidigungen gegenüber genauso sensibel sein könnte. Übrigens kann ich mit Deiner Art, Kritik anzubringen, auch bestens umgehen. :-)
Ich bin ja in einem Umfeld wo Religion nicht existiert nicht in der Oeffentlichkeit zumindestens. Ich weiss nur von einem Kind in der Klasse meiner Kinder das es Sonntags in die Kirche geht aber ich weiss noch nicht mal in welche und ein Maedchen bei meinem Sohn ist Jain und die darf so gut wie nichts essen. Unter all meinen Wissenschaftskollegen/freunden wird Religion nicht diskutiert, nicht weil man niemanden zu nahe treten will, sondern weil es niemanden wirklich interesssiert und vielleicht auch weil wir eine so multikulturelle/ethnische Gruppe sind, dass man vielleicht doch vorsichtiger ist. Alle paar Wochen Sonntags kommen unsere Mormonen vorbei, meist wenn es regnet/stuermt und waermen sich bei mir auf dem Sofa mit einem Handtuch und heisser Schokolade wieder auf, aber wir reden mit denen nie ueber Religion, anfangs haben sie es noch versucht aber wenn Herr Alba eine superpower hat dann ist es vom Thema ablenken ohne dass man es merkt. Hier redet einfach keiner ueber Religion insofern fallen mir auch nie Beleidigungen auf.
Nein, aus meinem Alltag kenne ich das auch nicht so sehr. Da schwadroniere ich auch nicht halb soviel über Religion, weil ich die Leute entweder tolerant oder desinteressiert erlebe. Das Forum ist schon speziell.
Ich als Agnostikerin maße mir nicht an, über Vertreter anderer Glaubensrichtungen zu urteilen, wenn sie nicht fanatisch sind oder mich missionieren wollen.
Jeder Mensch darf seine Religion so auslegen, wie er will, und auch die Gebote. Und es ist OK, wenn man Religion und ihre Regeln flexibel auslegt. Das impliziert doch nicht, dass man nicht "glaubt".
Was Deine Meckerei gegen das Fastenunterbrechen angeht: Reisende dürfen (bei Erfüllung bestimmter Kriterien) das Fasten unterbrechen, sollten aber die Tage "nachholen". Weißt Du denn, dass sie das nicht tun?
Du glaubst doch auch nicht gar nicht. Und nach Deiner Argumentation wäre dies nicht möglich. Entweder Du bist Agnostiker oder Atheist.
Ich finde Dein Posting sehr seltsam. Du scherst, aufgrund einzelner Erlebnisse, alle über einen Kamm. Auch wenn Du Gegenteiliges behauptest. Ich vermisse da eine gewisse Toleranz. Es gibt zum Beispiel bei Juden sehr viele Witze, die sich mit der "flexiblen" Religionsauslegung beschäftigen. Das ist doch eigentlich sehr schön: Eine Religion zu leben, aber sie eben flexibel zu leben, und das Ganze nicht so bierernst zu nehmen. (So wie Du es hier tust, aber aus der Warte des Agnostikers/Atheisten)
Hm, zuerst mal: ich finde das Ausgangsposting weder überheblich noch empfinde ich es als Angriff. Eher als Versuch zu verstehen, warum so oft "mit zweierlei Maß" gemessen wird. Einerseits Aufstand wegen der Gelatine im Gummibärchen, andererseits moslemischer Biergarten. Kann ich nachvollziehen, daß das irgendwie nicht zusammenpasst. Egal, welcher Glaubensrichtung ich angehöre oder auch als Atheist oder Agnostiker dürfen solche Fragen durchaus gestellt werden, finde ich. Ich kann sie auch nicht umfassend beantworten (bin übrigens in einem christlichen Umfeld aufgewachsen). Allerdings habe ich schon oft beobachtet, daß Regeln - egal welcher Natur - sehr gerne so ausgelegt werden wie es dem Auslegenden gerade in den Kram passt (bei Rot über die Ampel gehen und andere Verkehrsregeln, religiöse Gebote etc.). Ob man Gebote als überholt begreift, weil sie sehr oft locker genommen werden, ist eine Sache der persönlichen Einstellung und der Wertigkeit, die diese Gebote/ Regeln für den Einzelnen haben. Für mich machen Regeln im menschlichen Zusammenleben Sinn. Das Hinterfragen ansich und auch das Äußern einer persönlichen Meinung dazu ist aus meiner Sicht kein Angriff.
Viele Menschen sind damit aufgewachsen, dass Schweine eklig sind. Deshalb sind Bestandteile vom Schwein auch so ein großes Thema. Wenn in Gummibärchen Bestandteile von Taranteln wären, fände man das in Kambodscha auch nicht tragisch. Hier wäre es unverkäuflich. Ist also eher ein Ekel- als ein religiöses Thema
Gelatine, nicht GelaNtine. Sagen meine Töchter auch immer, deshalb kritisiere ich reflexartig.
Du hast so recht (und ich kein Autokorrekt hier )
riesige Menschengruppen, die einen Monat lang fasten, ausdrücklich "verbotene Speisen" usw., das sind eher keine Christen. Ich finde nicht, das dagegen was einzuwenden ist, muss aber asuch grinsen, wenn dennoch locker ein halbes Literchen Rotwein zum italienischen essen beim Betriebsausflug verzehrt wird, nur dann nicht, wenn "fremde" (evtl. strengere) Moslems dabei sind. Das machen Kollegen von mir tatsächlich.----selbst das weinsauerkraut wurde dann plötzlich umbestellt, als der ägyptische Gastarzt dabei saß, von Leuten, die im jahr davor fröghlich udns ehr sachkundig über barolo vs. Nero d´avola diskutiert haben ;) das finde ich persönlich doof, trotzdem darf ja jeder leben und Religion ausüben, wie er will. außerdem glaube ich, dass es was anderes ist, Genussverbote zu umgehen (Alkohol ist dann eher wirklich ein "verzicht" oder etwas zu essen, das einem seit der Frühkindheit als "eklig" suggeriert wurde. Das ist wie "ich verzichte auf Schoki in der Fastenzeit" vs. "bah, ich könnte niemals schnecken essen".
Wahrscheilich "verzichten" die muslimischen Kumpels meiner Söhne deshalb gern auf das Schwein, aber eben NICHT auf den Alkohol. Trini
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