Der erste Brei - die Beikost

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Wie Anfangen mit Beikost

Thema: Wie Anfangen mit Beikost

Hallo ihr Lieben :) Mein Sohn ist jetzt 4. Monate alt nun kommt bald der Zeitpunkt wo ich mit der Beikost beginnen möchte , blöd nur das ich Null Ahnung habe wie ich dies anstellen soll (erstes Kind) hab mich schon viel belesen und wollte nun von euch hören wie man da am besten startet?Soll ich ersteinmal mit Gläschen testen was ihm so liegt bevor ich es selbst zubereite?Mit welcher Gemüsesorte fängt man an?und muss man immer Kartoffel beimischen?Fragen über Fragen :) ich bedanke mich jetzt schon einmal im Vorraus :)

von HoppelHase am 10.04.2013, 14:54



Antwort auf Beitrag von HoppelHase

Hallo, für einen allg. Überblick kopiere ich Dir einfach mal einen meiner letzten Beiträge zum Thema Beikoststart hier rein: Zunächst solltest Du darauf achten, wann der richtige Zeitpunkt für den Beikoststart ist - sprich der Kleine reif für Beikost ist (Interesse am Essen, gesteigertes Bedürfnis nach Milch ohne andere erkennbare Ursache, gute aufrechte Haltung auf dem Schoß, Nachlassen des Refelxes durch den die Zunge jegliche festere Kost direkt wieder aus dem Mund schiebt). Wann es soweit ist, ist individuell ganz unterschiedlich (sei es mit 20 oder 28 Wochen). Du als Mutter kannst das am besten beurteilen. Falls es nicht klappt, einfach ein paar Wochen abwarten und dann erneut probieren... Du brauchst keine Mahlzeiten zu ersetzen und kannst weiterhin nach Bedarf Muttermilch / Pre Milch geben. Milch ist im ganzen ersten Lebensjahr das wichtigste Nahrungsmittel des Säuglings. Alles andere ist BEIkost (nicht Anstattkost) und dient der Ergänzung der Milch und dem Kennenlernen anderer Lebensmittel. Du kannst also einfach 1-2 mal am Tag etwas Beikost anbieten (er darf davon so viel oder so wenig er möchte essen) und danach Milch zum satt trinken geben - so lange bis er von selbst auf die Milch nach dem Brei verzichtet. Für den Anfang ist ein recht flüssiges Gemüsepüree aus einer Gemüsesorte wie Pastinake, Zucchini (stuhlauflockernd), Kürbis oder Karotte (stuhlfestigend) gut geeignet: einfach das Gemüse waschen, schälen, klein schneiden, in wenig Wasser garen und dann mit einem Teil des Kochwassers pürieren. Solange noch nur kleine Mengen Gemüse pur gegessen werden ist es praktisch den Gemüsebrei in Eiswürfelportionen einzufrieren (wenn die Würfel fest sind in Dosen oder Beutel umfüllen). So lässt sich der Brei gut portionieren und schnell auftauen. Als Tageszeit wählt man am besten eine, zu der das Kind ausgeschlafen, gut gelaunt und nicht allzu hungrig ist (zu welcher Uhrzeit welche Nährstoffe in den Körper kommen ist ansonsten egal). Die Menge darf das Kind immer selbst bestimmen. Hilfreich ist es nur alle 5-7 Tage eine neue Zutat einzuführen, da sich so die Verdauung langsam darauf einstellen kann und man evtl. Reaktionen der Verdauung/Haut leichter einem bestimmten Nahrungsmittel zuordnen kann. Wenn 2-3 Gemüsesorten pur gut vertragen werden, kann man diese mit Kartoffeln und Öl kombinieren (wenn Du selbst kochst immer doppelt soviel Gemüse wie Kartoffeln und 1 Eßl. raffiniertes Rapsöl auf 200 g Brei). Als nächstes wird der Brei um eine eisenreiche Zutat ergänzt. Das können jeweils gerechnet auf 200 g Brei sein: - 1 Eßl. milchfreier Getreidebrei Hirse (oder Hafer) von Alnatura o. Babylove etc. - 1 Teel. weißes Mandelmus von Alnatura oder Rapunzel - 30-50 g Fleisch (oder später auch Fisch) Die verschiedenen Eisenquelle kann man beliebig untereinander abwechseln oder auch zunächst nur die vegetarischen anbieten (Fleisch liefert zwar gut verfügbares Eisen, ist relativ schwer verdaulich). Damit das Eisen aus den o.g. Zutaten vom Körper besser verwertet werden kann, ist es sinnvoll 2 Eßl. Obst als Nachtisch einzuführen oder 3 Eßl. Saft unter den Brei zu rühren (als letzte neue Zutat). Damit wäre das erste Menü komplett ;) Alternativ könntest Du auch mit Getreide beginnen. Dazu kannst Du einfach die gewohnte fertig zubereitete Pre Milch bis zur gewünschten Konsistenz mit milchfreiem instant Getreidebrei, der nur Getreide und Vitamin B enthält (siehe Zutatenliste) aber kein Milchpulver wie z.B. Hirse oder Dinkel anrühren - fertig ist der zuckerfreie Milchbrei ohne unnötige Zusätze wie in den meisten fertigen Breien zum Anrühren mit Wasser oder aus dem Glas. Als Stillmutter kannst Du den milchfreien Brei auch einfach mit Wasser anrühren und später stillen für den Milchanteil der Mahlzeit. Womit man beginnt, ist Geschmackssache. LG

von lanti am 10.04.2013, 18:31



Antwort auf Beitrag von HoppelHase

Jetzt noch was zu Deinen konkreten Fragen: Als erstes Gemüse sind Pastinake, Kürbis (beides eher stuhlnormalisierend), Zucchini (stuhlauflockernd) und Karotte (stuhlfestigend) gut geeignet. Ob Du zunächst Gläschen gibst, oder direkt selbst kochst, ist Deine Entscheidung. Gläschen sind halt eher haltbar gemachte Fertigprodukte, die zwar einen gleichbleibenden Nährstoffgehalt liefern, aber oft auch unnötige Zusätze (bei Gemüse pur meist noch nicht, ansonsten siehe Zutatenliste) enthalten. Zudem ist der Geschmack ganz anders als bei frisch gekochtem Gemüse (vor allem bei Pastinake und Kürbis) und die Konsistenz sehr fein. Manchmal wird selbst Gekochtes von an Gläschen gewöhnten Babys zunächst abgelehnt. Wenn Du das Gemüse pur wie beschrieben in Eiswürfelportionen einfrierst, kannst Du es gut portionieren, schnell auftauen und musst ggf. nicht viel weg werfen. Kartoffeln sind sehr gesund - sie enthalten viele Vitamine und Spurenelemente. Da sie mehr Nährstoffe liefern als Reis und Nudeln, würde ich am Anfang (wenn 2-3 Gemüsesorten pur gut vertragen werden) nur Kartoffeln (immer halb soviel wie Gemüse pro Portion) anbieten und auch nachher mind. 4 Mal pro Woche. Ab 7 Monate kann man auch ab und zu mal Reis anbieten und später auch Nudeln. Das Tempo darf und sollte immer das Kind selbst bestimmen dürfen ebenso wieviel eine Portion ist (80-250 g) und ob es danach noch Milch zum satt trinken möchte.

von lanti am 10.04.2013, 18:39