Ernährung von Babys ab dem 6. Lebensmonat

Schale mit Apfelmus

© Adobe Stock, Corinna Gissemann

Im zweiten Lebenshalbjahr geht es vor allem darum, die Weichen hin zu einem bunt gemischten und vielseitigen Speiseplan zu stellen.

Vielseitigkeit fördern

Schritt für Schritt soll Ihr Baby im Laufe der nächsten Monate die verschiedensten Lebensmittel kennenlernen. Dies ist die richtige Zeit, das Verdauungssystem mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln in Kontakt zu bringen, um es daran zu gewöhnen. Wichtig ist dabei allerdings, dass der Übergang zur Familienkost allmählich geschieht.

Große Bandbreite mit Fleisch, Fisch und Gemüse

Mit den Zähnchen kommt nun die Neugier auf alles, was bei den Großen auf dem Teller liegt. Nützen Sie das Interesse Ihres Kindes ruhig aus und lassen Sie es immer wieder die verschiedensten Speisen probieren. Ihr kleiner Spatz sollte im nächsten halben Jahr möglichst viele Lebensmittel kennenlernen. Aus dem einfachen Kartoffel-Karotten-Brei zu Beginn der Beikost-Einführung darf im Lauf der nächsten Monate ruhig ein abwechslungsreiches Mittagessen mit wechselnden, altersgerechten Menüs werden. Am einfachsten geht das mit fertigen Babymenüs, die alternativ mal Fleisch oder Fisch enthalten und ruhig auch öfter mal rein vegetarisch sein können. Je nach Wunsch und Geschicklichkeit Ihres Babys dürfen kleine weiche Stückchen, die zum Kauen anregen, hier schon enthalten sein.

Neugier wecken

Wie schnell Kinder sich an Neues gewöhnen und wie sie auf neue Geschmacks- erlebnisse reagieren, ist eine Typfrage. Bieten Sie Ihrem Kind einen neuen Brei oder ein Menü einfach immer wieder mal an. Wenn es zunächst ablehnt, können Sie es ja in ein paar Wochen noch einmal damit probieren. Die meisten Kinder entwickeln im Laufe des zweiten Lebenshalbjahres aber ganz von selber ein großes Interesse an allem, was essbar ist. Fördern Sie dieses Interesse, dann entwickelt Ihr Baby ganz allmählich den Geschmack für eine vielseitige und ausgewogene Ernährung.

Keine Angst vor Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Ernährungsexperten haben inzwischen festgestellt, dass die Vielfalt der Lebensmittel die Allergieneigung nicht erhöht, sondern im Gegenteil sogar senken kann. Falls Sie dabei bemerken, dass Ihr Kind bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen sollte, ist das noch kein Grund zur Sorge. Unverträglichkeiten sind in diesem Alter oft vorübergehender Natur. Lassen Sie dieses Lebensmittel einfach eine Zeitlang weg und probieren Sie es später vorsichtig noch einmal aus.

Auf hochwertige Produkte achten

Das Wichtigste für Babys Mahlzeiten sind gesunde, vitaminreiche, schadstofffreie Zutaten. Mit fertigen Babygläschen oder selbst anzurührenden Baby-Getreidebreien können Sie dabei auf Nummer sicher gehen. Denn diese Produkte unterliegen, wie jede Babynahrung, der strengen Diätverordnung und werden intensiver als alle anderen Lebensmittel in Deutschland kontrolliert. Auch hier sollten sie aber im Moment noch darauf achten, dass nicht zu viele verschiedene oder zu exotische Zutaten enthalten sind. Fertigbreie sollten etwa 5 g Fett pro Mahlzeit enthalten (die Angaben finden Sie auf dem Etikett). Ist das nicht der Fall, geben Sie wie bei selbst zubereitetem Brei etwas Keimöl (1 Teelöffel = 4g) oder Butter zu. Wenn Sie für Ihr Baby lieber selber kochen möchten, sollten Sie soweit möglich auf Bio-Produkte zurückgreifen.

Milchzufuhr reduzieren

Ab dem 7. Monat reichen 2 bis 3 Milchmahlzeiten pro Tag aus. Diese werden durch 1 bis 2 Milchfläschchen oder Stillmahlzeiten und den Milch-Getreidebrei abgedeckt. Ansonsten bekommt Ihr Baby möglicherweise mehr Milcheiweiß, als seinem Organismus jetzt noch gut tut. Nach dem Milch-Getreide-Brei und dem mittäglichen Babymenü sollten Sie nun eine weitere Still- oder Fläschchen-Mahlzeit, beispielsweise nachmittags, durch einen milchfreien Obst-Getreidebrei ersetzen.

Ballaststoffe und Energie mit dem Obst-Getreide-Brei

Der Obst-Getreide-Brei liefert energiespendende Kohlenhydrate sowie Eisen und pflanzliches Eiweiß aus dem Getreide. Dieses sollte möglichst aus Vollkorn bestehen. Auch fertig gekaufter Obst-Getreidebrei sollte keine Milch oder Milchprodukte enthalten, denn diese behindern die Aufnahme des Eisens aus dem Getreide.

Als Obstsorten eignen sich Apfel, Birne, Pfirsich oder Aprikose - entweder als Obstmus aus dem Gläschen oder frisches Obst der Jahreszeit. Frische Früchte erst gut waschen, schälen und dann roh zerdrücken oder reiben. Bananen enthalten viel Zucker, bieten Sie diese daher Ihrem Baby lieber mit weniger süßem Obst gemischt an. Auch tiefgekühltes Obst (ungezuckert!) können Sie verwenden.

Achtung: Tiefkühl-Himbeeren können in seltenen Fällen keimbelastet sein. Sicherheits- halber vor dem Verwenden einmal kräftig erhitzen oder für Ihr Baby ganz weglassen.

Bitte etwas zu trinken, Mama!

Je mehr feste Nahrung Ihr Kind bekommt, desto mehr braucht es zusätzlich zu trinken. Bieten Sie ihm daher zu den Mahlzeiten, aber auch zwischendurch, immer wieder etwas zu trinken an. Stilles Mineralwasser, stark verdünnter Saft oder ungesüßter Tee ist hier am besten geeignet. Anfangs darf das ruhig noch aus der Flasche sein. Versuchen Sie Ihr Baby aber möglichst bald daran zu gewöhnen, aus dem Becher zu trinken. Auf diese Weise gewöhnt es sich das Dauernuckeln am Fläschchen, das für die Zähnchen sehr schädlich ist, gar nicht erst an.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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