Der erste Brei - die Beikost

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Verzweifel kind will nicht essen 18 Monate

Thema: Verzweifel kind will nicht essen 18 Monate

Hallo, ich weiß nicht mehr was ich machen soll unsere tochter weigert sich zu essen. Sie aß noch nie wirklich viel aber auf ein glas am tag kammen wir, jetzt will sie nur milch und auch nur kuhmilch. Sie ißt am tag 1 dicke scheibe gelbwurst und das wars und trinkt 2 flaschen milch je 300 ml. Obst gemüse verweigert sie komplett und wenn sie nur essen sieht fängt sie an zu weinen. Muss dazu sagen das sie seit 2 Monaten 4 Backenzähne bekommt auf jeder seite einen. Was sie nicht daran hindert kekse zu essen die ich ihr gebe aus verzweiflung damit sie was im bauch hat. Ich habe 10 Monate voll gestillt. Ihre trinkmenge in der nacht ca 900 ml davon 600 ml milch am tag 300 ml. Hoffe jemand hat ein rat für mich. Danke

von christina848 am 22.03.2014, 11:01



Antwort auf Beitrag von christina848

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von christina848 am 22.03.2014, 11:04



Antwort auf Beitrag von christina848

Das Gewicht muss man immer im Verlauf sehen und nicht als Momentaufnahme. Zudem nehmen die Kleinen jetzt viel langsamer zu. Mein Sohn hat mal ein ganzes Jahr kaum zugenommen und es war trotzdem alles ok - die Kurven verlaufen ja jetzt auch viel flacher (siehe Link). Wie schwer war sie denn bei der Geburt, mit 6 Mon. und einem Jahr? Mit ihrem jetzigen Gewicht liegt sie ja etwas über der 3% Perzentilkurve: http://www.hebamme4u.net/fileadmin/Image_Archive/Sonstige_Grafiken/WHO/cht_wfa_girls_p_0_2.pdf Das heißt 3% der gleichalten weiblichen Säuglinge sind noch leichter ;)

von lanti am 22.03.2014, 12:48



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Dann lag sie mit 6 Mon. ebenso knapp über der unteren roten 3% Perzentile wie jetzt. Mit 1 Jahr lag sie drüber. Ob das ein Ausreißer ist, hängt davon ab, wie es bei der Geburt war bzw. zu anderen Zeitpunkten war oder sein wird - kannst Du ja selbst im Auge behalten - macht aber auch der Kinderarzt

von lanti am 23.03.2014, 11:44



Antwort auf Beitrag von christina848

Hallo, Kinder nehmen sich eigentlich, was sie brauchen. Mehr als regelmäßig geeignete Nahrung anzubieten und selbst mit Freude zu essen (Vorbild) kann und muss man daher nicht tun. Kontraproduktiv ist ihr Essverhalten zu kommentieren, zu kommentieren, sie zum essen zu überreden oder ihr süße Alternativen wie Kekse, Pudding und Co. anzubieten. Denn Ersteres führt dazu, dass viele Kinder die Essenverweigerung noch verstärken, weil sie dadurch zusätzliche Aufmerksamkeit bekommen. Und Zweiteres führt in einen Kreislauf ungesunder Ernährung und Erpressbarkeit ("damit sie wenigstens überhaupt etwas isst"). Wichtig ist daher bei aller Sorge nicht zu verzweifeln! Kein Kind verhungert freiwillig am gedeckten Tisch Nun zur Ernährung im Einzelnen: Wird sie jetzt auch noch gestillt? Und bekommt sie zusätzlich zu den zwei Flaschen mit je 300 ml Kuhmilch noch weitere Milch (Dein vorletzter Satz verwirrt mich ein bisschen). Dass sie während des Zahnens weniger isst, bestimmte Nahrungsmittel ablehnt bzw. sich einseitig ernährt ist nachvollziehbar und auch unbedenklich. 600 ml Vollmilch am Tag sind allerdings sehr viel und sättigen natürlich auch gut. Aber das ist eigentlich zuviel Eiweiß und belastet somit auf Dauer die Nieren. Daher würde ich beide Milchflaschen zur Hälfte mit Wasser verdünnen, so dass sie 2 x 150 ml Vollmilch = 300 ml Milch pro Tag bekommt (auch wenn es Dir schwer fällt weil sie sehr leicht ist). Damit ist ihr Milchbedarf abgedeckt, sie nimmt weniger Eiweiß zu sich und die Flaschen sind nicht so sättigend so dass mehr Appetit für anderes übrig bleibt. Darüber hinaus würde ich ihr anbieten, was sie mag/vorher mochte bzw. am ehesten essen würde egal, ob das Gemüse gekocht oder als Rohkst, Kartoffeln/Kartoffelbrei, Suppe, Obst zum selbst essen, gerieben/püriert oder als Smoothie, Getreideprodukte wie Brot, Dinkelstangen etc. ABER keine Kekse oder Süßigkeiten (am besten gar nicht mehr kaufen). Wäre das eine Möglichkeit für euch bzw. kannst Du Dir vorstellen mal zwei Wochen lang keine Extrawurst mehr für sie zu machen und abzuwarten wie es sich entwickelt? Wenn Du Sorge wegen des Gewichts hast ist zusätzliches Öl oder weißes Mandelmus (zum Gemüse oder Obst, als Brotaufstrich oder notfall auch in der Milch) eine gute Möglichkeit ihr zusätzliche Kalorien zukommen zu lassen. Trink sie eigentlich keine Milch aus der Tasse? So könnte man nämlich so große Trinkmengen auch verringern... LG

von lanti am 22.03.2014, 12:36



Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo Lanti, Vielen Dank für deine ausführlichen antworten. Bin leider heute erst zum lesen gekommmen. sie wog mit 6 Monaten ca 5800 gramm und mit einem Jahr 8200 gramm. Sie kriegt 600 ml Milch in der Nacht und der Rest ist Rotbäckchensaft verdünt mit wasser ca 20 zu 80. Bis vor kurzem trank sie 1,5 liter in der nacht. Dann verdünnten wir den Saft und sind so runtergekommen. Die Milch zu verdünnen ist eine gute Idee das werde ich heute gleich ausprobieren. Weißes Mandelmus habe ich daheim für ihren Brei gekauft den sie nicht mehr essen will, werde es heute mit der Milch vermischen. Vielen Dank nochmal :-)

von christina848 am 23.03.2014, 10:53



Antwort auf Beitrag von christina848

Das heißt sie trank bisher 1,5 Liter Kuhmilch in der Nacht und jetzt - 300 ml Kuhmilch aus der Flasche am Tag - 600 ml Kuhmilch aus der Flasche in der Nacht - plus 300 ml mit Wasser verdünnten Saft (60 ml) in der Nacht - und isst dazu tagsüber eine Scheibe Wurst Ist das so richtig? Bei einer so hohen Trinkmenge ist es kein Wunder, dass sie keinen Appetit hat zumal Milch ein Nahrungsmittel ist und kein Getränk (kaum etwas anderes hat eine so hohe Energiedichte wie Milch). 900 ml Kuhmilch pro Tag sind auf jeden Fall viel zu viel. Das belastet die Nieren mit sehr viel Eiweiß (der Eiweißgehalt in Kuhmilch ist auf das Wachstum von Kälbchen abgestimmt - nicht aus das von Menschenkindern). Selbst wenn Du die Milch zur Hälfte verdünnst, wäre es eigentlich noch zuviel. Denn mehr als 300 bis max. 400 ml Kuhmilch (incl. Käse, Joghurt, Milchbrei o.ä.) sollte sie nicht bekommen. Und auch Saft ist ungünstig. Er liefert viel Fruchtzucker und greift (auch verdünnt) die Zähnchen an. Ich würde in einem ersten Schritt alls Milchflaschen zur Hälfte mit Wasser verdünnen, die Saftschorle komplett weg lassen bzw. wenn sie Durst hat, Wasser pur anbieten und keine anderen Kuhmilchprodukte wie Käse, Frischkäse, Joghurt, Quark o.ä. geben. Danach kann man immer noch schauen, wie man die Milchmenge weiter reduziert zB einfach die Gesamtmenge pro Flasche von 300 ml auf 200 ml reduzieren. Solche Veränderungen werden sich natürlich vermutlich nicht ohne Protest umsetzen lassen. Aber als Eltern ist man verantwortlich für die Ernährung der Kinder und mit Konsequenz, Geduld und Trost wegen des Verlustes der lieb gewonnenen Gewohnheiten, schaffst Du das schon - auch wenn es anstrengend wird und eine Weile dauern kann Wenn sie nicht mehr soviel Milch bekommt und keine anderen süßen Nahrungsmittel mehr im Angebot sind, wird sie bald auch wieder andere Dinge essen. Bitte gibt das Mandelmus nicht direkt mit zur Milch. Das macht diese nur wieder gehaltvoller (läuft dem verdünnen dann zuwider) und mindert so den Appetit auf andere Kost. Wenn sie wieder Obst, Brot oder Gemüse isst, kannst Du hier das Mandelmus beifügen (1 Teel.), um ihr zusätzliche Kalorien über die Nahrung (nicht mehr nur über die Milch) zuzuführen. Was denkst Du? LG

von lanti am 23.03.2014, 11:32



Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo Lanti, das mit der Trinkmenge stimmt so in etwa. Also ich denke das hört sich nach einem sinnvollen Vorschlag an und werd ihn umsetzen. Das Mandelmuss werd ich vorerst weglassen und außerdem geb ich ihr seit einiger Zeit Appetitglobulis. Hoffe das wenn ich deinen Vorschlag umsetze, es Wirkung zeigt und meine Maus vernünftig isst. Im Voraus schon mal danke und werd dir bescheid geben wenn es sich bessert. liebe Grüße Christina

von christina848 am 23.03.2014, 20:00



Antwort auf Beitrag von christina848

Hallo nochmal, es kann ein bis zwei Wochen dauern, bis sich der Stoffwechsel umstellt und eine Veränderung sichtbar wird, aber das klappt schon ;) Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft - denn Veränderungen sind anstrengend und den Saft weg zu lassen unter Umständen nicht so leicht, aber wenn man ein Ziel vor Augen hat und überzeugt ist das Richtige zu tun, lassen sie sich dennoch umsetzen. Wichtig ist ihr Eßverhalten egal wie es aussieht nicht zu kommentieren (nicht kritisieren, nicht überreden, nicht loben, nicht problematisieren auch nicht am Telefon oder mit anderen), damit sie aus der gesunden Kost, die Du ihr anbietest wirklich frei und ohne unterschwelligen Druck wählen kann. Bin gespannt auf Deine Rückmeldung.... LG

von lanti am 23.03.2014, 21:48