Der erste Brei - die Beikost

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Mit Beikost angefangen... wie gehts weiter?

Thema: Mit Beikost angefangen... wie gehts weiter?

Hallo, ich habe gestern mit Beikost angefangen, meine Maus ist jetzt 5 1/2 Monate und wurde bis jetzt voll gestillt. Sie hat gestern so 3-4 Löffel Karotte bekommen, heute warens schon 6-7 Löffel... Wie verfahre ich denn nun weiter? Wann gebe ich Kartoffel dazu und wann Fleisch? Nach einer Woche oder zwei Wochen? Was für eine Menge sollte sie bis dahin essen? Ab wann kann ich das stillen danach weglassen? Fragen über Fragen... Irgendwie finde ich das Thema Beikost ganz schön kompliziert :-( Oder bin ich zu doof?? Wie läuft das mit der Uhrzeit? Muss oder sollte ich das immer zur etwa gleichen Zeit geben? Wir haben jetzt samstags Babyschwimmen, das ist genau zur Mittagszeit, mit Hin- und Rückfahrt sind wir so 2 Std. unterwegs... Brei vorher so um 11 geben oder später so um 14 Uhr? Kann mir jemand helfen? Gibt es nicht irgendwo sowas wie einen "Leitfaden" an den ich mich halten kann? Ich mag Pläne... :-) Lieben Gruß Sun

Mitglied inaktiv - 31.05.2014, 17:16



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Noch eine Frage... Ab wann muss ich ihr zusätzlich zu trinken geben?

Mitglied inaktiv - 31.05.2014, 17:27



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Hallo, Essen ist wie schlafen und Motorik ein ganz individuelles Thema, das man deswegen am besten möglichst flexibel handhabt. Menschenkinder sind Säuglinge, deren wichtigstes Nahrungsmittel im ersten Jahr Milch ist. Alles andere ist nur BEIkost und dient zur Ergänzung und zum Kennenlernen. Sprich Menge, Tempo etc. darf immer das Baby selbst bestimmen und jederzeit Milch zum satt trinken bekommen (sowohl wenn nur wenig gegessen wird als auch in Breiverweigerungsphasen etc). Als Faustregel kann man sagen: Nicht mehr als eine neue Zutat pro Woche. Ob das bei euch nun 4 oder 7 Tage sind, ist euch selbst überlassen und hängt u.a. von der Empfindlichkeit und Experimentierfreude des jeweiligen Babys ab. Du kannst jetzt erstmal 2-3 Gemüsesorten pur (je nach Vorlieben, Saison und Verdauung zB Karotte, Zucchini, Kürbis, Avcado, Pastinake, Fenchel) einzeln und im Abstand mehrerer Tage einführen und in Ruhe schauen, wie es sich entwickelt. Wir alles gut vertragen, kannst Du die bekannten Gemüsesorten mit Kartoffeln und Öl kombinieren (immer doppelt soviel Gemüse wie Kartoffeln plus etwas Kochwasser und 1 EL Öl pro 200 g Brei, den man frisch für drei Tage im Vorraus kochen und im Kühlschrank aufbewahren kann) - sprich ein paar Tage Zucchini Kartoffel, Karotte Kartoffel etc. Danach kannst Du entweder weitere Gemüsesorten jeweils mit Kartoffeln einführen (Brokkoli Kartoffel, Blumenkohl Kartoffel) oder schon eine eisenreiche Zutat beifügen. Da Fleisch relativ schwer verdaulich ist, würde ich erstmal vegetarische Eisenquellen wie Hirse, Hafer (einfach 1 EL Getreidebrei Hirse oder Hafer unterrühren) oder weißes Mandelmus (1 Teel. Mandelmus von Alnatura oder Rapunzel unter den erwärmten Brei rühren) zugeben, was dann Menüs wie Karotte Kartoffel Hirse, Zucchini Kartoffel Mandelmus oder Brokkoli Kartoffel Hafer und später auch zB Blumenkohl Kartoffel Rind ergibt. Alle Gemüsesorten und Eisenquellen die gemocht und gut vertragen werden kannst Du beliebig untereinenander kombinieren und abwechseln. Man sollte nur nicht gleichzeitig zwei neue Nahrungsmittel geben (um evtl. Reaktionen von Verdauung oder Haut leichter zuordnen zu können und die Verdauung nicht zu überfordern). Eine bestimmte Menge muss die Kleine nicht essen, um eine neue Zutat beizufügen und auch ob eine Portion später 80 g oder 250 g ist, ist egal. Appetit und Stoffwechsel sind von Kind zu Kind verschieden, was völlig ok ist. Ich persönlich würde allerdings solange ein Baby nur 10 Löffel ist (manche tun das eine ganze Weile, andere sind Breifans und steigern schneller die Menge), kein Menü mit Gemüse Kartoffeln Öl und Fleisch geben - zu meinen ist das nicht nötig und zum anderen recht aufwändig. Die Uhrzeiten sind völlig egal und auch darauf, welche Mahlzeit Du zu welcher Tageszeit gibst, kommt es nicht an. Für den Körper spielt es keine Rolle, wann er welche Nährstoffe aufnimmt. Unsere diesbezüglichen Vorstellungen sind rein kulturell geprägt. Du kannst also am Tag vom Babyschwimmer das Gemüse ebenso morgen wie auch nachmittags oder abends anbieten oder auch einfach weg lassen. Das Hauptnahrungsmittel bleibt ja sowieso die Milch ;) Ab dem Beikoststart kann man zum trinken üben Wasser aus einem Becher anbieten. Wasser ist geschmacksneutral, kalorienarm, zahnschonend, überall verfügbar, zieht draußen keine Insekten und macht keine Flecken. Es ist als Getränk also ideal. Auf Tee und Saft kannst Du komplett verzichten. Wirklich benötigt wird zusätzliche Flüssigkeit erst ab der dritten vollen Beikostmahlzeit. Bis dahin deckt sie ihren Flüssigkeitsbedarf überwiegend übers stillen. Bei Interesse kann ich Dir gerne eine pdf Datei mit Infos zur Beikost und den einzelnen Mahlzeiten incl. Grundrezepten zukommen lassen (einfach Emailadresse per PN an mich, da man über RuB leider keine pdf Dokumente versenden kann). Darin findest Du auch ein paar hilfreiche Links zu Seiten mit weiteren Rezepten... LG & einen schönen Sonntag

von lanti am 01.06.2014, 12:05



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hi, hast von lanti ja schon einiges erfahren. nur so als tipp noch: gemüsesorten die nicht so kräftig im Geschmack sind, oder nicht so beliebt beim kleinen kann man mit Süßkartoffeln interessanter gestalten, zum Beispiel bei Spinat. wenn du anfängst kohl zu füttern wie Blumenkohl... kann es sein das mehr luft abgeführt werden muss, da kann ein stilltee mit kümmel, Fenchel anis schon helfen.

von amiro am 01.06.2014, 12:37



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Stimmt, Süßkartoffeln kann man mit der Zeit ebenso wie Reis ab und zu mal anstelle von Kartoffeln verwenden. Spinat (frischer oder TK bio Blattspinat ohne Salz oder Rahm) würde ich allerdings erst ab etwa 9-10 Monate geben aufgrund des Nitratgehalts und auch nur einmal pro Woche Solange Du stillst ist das Praktische, dass nicht das Baby Tee bei Bauchweh bekommen muss, sondern Du die Kräuter zu Dir nehmen kannst und sie in die Milch übergehen ;)

von lanti am 01.06.2014, 13:07