Der erste Brei - die Beikost

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Geht auch ein 2. Getreidebrei?

Thema: Geht auch ein 2. Getreidebrei?

Hallo, ich habe eine Frage bzgl. des Milchbreis bei der Beikost. Nach zwei (jeweils 4 Tage) Versuchen mit dem Milchbrei (mit PreHA-Milch zubereitet), während derer mein Sohn mit starken Blähungen, Bauchweh, Hausausschlag und rotem Po reagiert hat, vermute ich eine Milcheiweißunverträglichkeit. Nach dem Meiden der Milch ging es meinem Sohn schnell besser und auch der Hausausschlag klang ab. Da mein Sohn inzwischen fast 8 Monate ist, möchte ich gerne den 3. Brei einführen. Bisher erhält er mittags GK(F) und abends GO-Brei. Er verträgt sämtliches Getreide und alles an Obst und Gemüse. Meine Heilpraktikerin (die auch von einer Kuhmilcheiweißunverträglichkeit ausgeht) hat mir vorgeschlagen, den 3. Brei mit Pflanzenmilch (Reis-/Hafermilch) zuzubereiten. Was halten Sie davon? Könnte ich auch erstmal einen weiteren Getreidebrei einführen? Ich stille meinen Sohn derzeit morgens, nachmittags, abends und nachts, durch den 3. Brei würde das Stillen am Nachmittag wegfallen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen könnten. Vielen Dank und herzliche Grüße!

von KakiCanada am 30.07.2017, 20:45



Antwort auf Beitrag von KakiCanada

Hallo, Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch (Muttermilch oder Pre Milch als Muttermilchersatz). Aufgrund dessen sollten Babys bis einschl. 9 Mon. noch mind. 3 Milchmahlzeiten (Muttermilch, Pre Milch oder Milchbrei) erhalten - ab 10 Mon. reichen auch 2 Milchmahlzeiten. Pflanzliche Alternativen wie Reismilch, Hafermilch etc. enthalten Salz (siehe Zutatenliste auf dem Produkt) und es fehlen wichtige Nährstoffe. Solche Wasser-Getreide- Mischungen dürfen auch vom Hersteller nicht mehr als "Milch" bezeichnet/verkauft werden. Sie sind für Säuglinge nicht gut geeignet - siehe Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Vor allem „Frischkornmilch“ und „Mandelmilch“ weisen ein hohes Allergierisiko auf. Diese und weitere selbst hergestellte Mischungen auf pflanzlicher Basis wie Reis oder Haferdrink, wie sie von Vertretern alternativer Kostformen empfohlen werden, sind für die Ernährung des Säuglings aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung, die nicht den Bedürfnissen von Säuglingen entspricht, nicht geeignet......" Quelle: http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/bevoelkerungsgruppen/saeuglinge/saeuglingsmilch-und-allergierisiko/ Zu klären wäre langfristig gesehen, ob es sich um eine echte Kuhmilchallergie handelt oder lediglich um eine Unverträglichkeit bzw. Überempfindlichkeit. Denn das sind zwei völlig verschiedene Dinge, mit sehr ähnlichen Erscheinungsformen. Gute Infos dazu findest Du hier: https://www.babytipps24.de/kuhmilch-unvertraeglichkeit/ Frau Cremer berät auch kompetent in solchen Angelegenheiten: https://www.9monate.de/community/forum/Babyernaehrung?forumId=3267 Wenn es nur ums Kuhmilcheiweiß geht, könnte im Einzelfall z.B. auch Bambinchen Säuglingsnahrung (aus Ziegenmilch, aber voll vitaminisiert) einen Versuch wert sein bzw. beim älteren Kind normale Ziegenmilchprodukte. Wird tierisches Milcheiweiß generell nicht vertragen, bringt Ziegenmilch keinen Vorteil - dann wäre z.B. Neocate Spezialnahrung eine vollwertige milchfreie Alternative. Das wäre mit dem Kinderarzt zu besprechen. Solange Du noch stillst, ist das aber kein Problem! Morgens, abends und nachts sind drei Milchmahlzeiten abgedeckt. Du kannst also einfach als dritte Beikostmahlzeit einen zweiten Getreidebrei - angerührt nur mit Wasser - anbieten :) Ab 1 Jahr kann man dann schauen, ob z.B. Butter als Brotaufstrich oder Sahne in Gerichten verarbeitet, in kleinen Mengen vertragen wird, da beides wenig Eiweiß enthält und einen hohen Fettanteil aufweist, wodurch das Eiweiß häufig besser vertragen wird. Dann kann man sich langsam an die Sache heran tasten... LG & alles Gute

von lanti am 31.07.2017, 11:00



Antwort auf Beitrag von lanti

Bei uns in Südtirol wird Milchbrei erst ab 10 Monaten empfohlen und auch nicht zwingend. Ab 10 Monaten eventuell etwas Joghurt in den Obstbrei. Vor 10 Monaten wird keine Milch empfohlen. Stillen nach Bedarf bis zu 1 Jahr oder alternativ Flaschennahrung dann bekommt das Kind bestimmt genug Milch und auch noch die Gesündere.

Mitglied inaktiv - 10.08.2017, 09:24



Antwort auf Beitrag von KakiCanada

Uns wurde ein Obstbrei Nachmittags empfohlen und Abends ein Gemüse Getreidebrei.

Mitglied inaktiv - 10.08.2017, 09:18



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Joghurt im Obstbrei enthält ja auch Kuhmilch. Das sind die zZt in D geltenden Empfehlungen zu Beikost und Milch: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/#c759 Den Milchbrei kann man ab 6 Mon mit Vollmilch zubereiten, aber ebenso mit Pre Milch. Der GOB sollte idealerweise milchfrei (ohne Milch, Joghurt etc) sein, da das Eisen aus Hafer oder Hirse in Verbindung mit Vitamin C aus frischem Obst und ohne Hemmung durch Kuhmilch vom Körper besonder gut verwertet werden kann. Welche Mahlzeit man zu welcher Tageszeit oder in welcher Reihenfolge fütter ist (dem Körper) egal.

von lanti am 21.08.2017, 01:30