Der erste Brei - die Beikost

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Abendbrei statt Stillmahlzeit?

Thema: Abendbrei statt Stillmahlzeit?

Hallo, mein Kleiner wird in Kürze 5 Monate alt. Ich habe vor 3 Wochen mit dem Mittagsbrei angefangen, die Mahlzeit ist fast ganz ersetzt. (Ich habe vorher voll gestillt bis auf ein Fläschchen Pre am Abend dazu). Nun möchte ich langsam mit dem Abendbrei beginnen. Seine Essenszeiten sind: 5-6 Uhr stillen 9 Uhr stillen 12 Uhr Mittagsbrei 15 Uhr stillen 18 Uhr stillen 21 Uhr Fläschchen (Pre) und stillen Er schläft meistens durch. Meine Frage ist nun: Soll ich die Stillmahlzeit um 18 Uhr durch Abendbrei ersetzen oder die um 21 Uhr?? Oder soll er nach dem Abendbrei dann beteits satt sein für die Nacht? Wenn ich ihm um 21 Uhr vor dem Schlafengehn weiterhin sein Fläschchen gebe, wird er sich dann nicht zu sehr daran gewöhnen und es ewig einfordern? Aber ich finde die letzte Mahlzeit so um 18 Uhr zu früh, oder? Danke vielmals für eine Antwort !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

von elfi1 am 24.01.2013, 23:07



Antwort auf Beitrag von elfi1

Grundsätzlich solltest du durch den Brei keine Stillmahlzeit ersetzen, sondern ergänzen. Es heißt BEIkost, weil man sie Zusätzlich dabei und nicht Anstatt gibt. Für die optimale Entwicklung und Wachstum braucht der Körper im 1. Lj als Hauptnahrungsmittel Muttermilch, die Beikost dient zum langsamen einführen im Sinne des Kennenlernens fester Nahrung. Muttermilch enthält alle nötigen Nährstoffe, besonders wertvolle Fette, gut verwertbares Eisen usw., die Nährstoffdichte ist viel höher als bei Brei. Daher solltest du auch mittags noch vor oder nach dem Brei stillen. Dies verbessert auch die Aufnahme einiger Nährstoffe. Das Einschlafstillen ist die ideale Einschlafbegleitung für kleine Babys. Im Gegensatz zur Flasche umspült die Muttermilch nicht die Zähne sondern wird ganz hinten am Gaumen ersaugt und geschluckt. Im Alter von 4 Monaten mach dir bitte Keine Gedanken über verwöhnen!! Neurologisch geht das nicht, so kleine Kinder haben Bedürfnisse und keine Angewohnheiten. Ich kann dir raten, mittags zusätzlich zum Brei zu stillen, um 18 Uhr erst zu stillen und dann zum Nachtisch sozusagen ein wenig milchfreien Hirsebrei (instantflocken von Babylove z.B., oder Alnatura) mit Wasser angerührt anbieten, zum nachspülen zu stillen. Und dann um 21 Uhr nochmal Stillen, Flasche langsam ausschleichen. Generell ist 4 Monate noch recht früh für Beikost, wenn die aktuelle Mode bei den Kinderärzten das auch gerade vorsieht - die WHO empfiehlt weiter 6 Monate voll zu stillen. Vielleicht findest du zu den Gründen diesen Artikel interessant? "Beikost? Nicht übereilen ..." Originaltext: "Solids? Wait a bit ... " von Diane Wiessinger, MS, IBCLC Einem gut gedeihenden, gestillten Baby in den ersten Monaten andere Nahrung zu zufüttern, kann seine Gesundheit beein-trächtigen. Sogar eine einzige Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Getreideflocken führt zu Veränderungen im Körper eines jungen Babys und kann Allergien auslösen, die sich hätten vermeiden lassen. Junge Babys können Stärke nicht gut verdauen, daher können die frühen Flocken zwar ihren Magen füllen, haben aber keine hohe Nahrungsqualität. Frühe Gabe von Früchten oder Gemüse kann die Eisenaufnahme stören. Und wissenschaftliche Studien ergaben, dass Babys anfangen nachts durchzuschlafen, wenn sie von ihrer Entwick-lung reif dafür sind, nicht wenn mit der Beikost begonnen wird. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt, zu warten bis das Baby etwa 6 Monate alt ist, bevor etwas zur Diät eines gesun-den, gestillten Babys hinzugefügt wird. Nimmt Ihr Baby schlecht zu? Das Zufüttern kann Ihre Milchmenge noch weiter reduzieren. Wenn Sie sich Sorgen wegen der Gewichtszunahme Ihres Babys machen, rufen Sie eine Stillexpertin an, die Ihnen hilft, Ihr Baby gut zu ernähren und zu stillen.   Und wann ist das Baby bereit für Beikost? Wenn Ihr Baby etwa sechs Monate alt ist, alleine sitzen kann, nach Essen greift, es in seinen Mund stecke, kaut und schluckt und mehr davon möchte, dann ist es bereit und kann selber essen, ohne die Unterstützung der Babynah-rungsindustrie zu benötigen. Im Gegensatz dazu zeigt das bekannte Bild einer Mutter, die geduldig mit dem Löffel pürierte Nahrung in den Mund des Babys schiebt, während das Baby sie wieder ausspuckt, ein Baby, das einfach noch nicht bereit dafür ist.   Die alten Richtlinien mit der Empfehlung "mit vier bis sechs Monaten" mit Beikost zu beginnen, beziehen die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Säuglinge und die wenigen gestillten Babys, deren Wachstum wirklich stockend ist, mit ein. Für ein Baby, das sich ausschließlich mit Muttermilch gut entwickelt, ersetzt frühe Beikost eine vollständige, gut verdauliche Nahrung durch eine unvoll-ständige, schlecht verdauliche. Sie kann zu Fettleibigkeit, Allergien und niedrigem Eisenwert führen. Es gibt gute Gründe bis zum Alter von etwa sechs Monaten zu warten, besonders wenn es in der Familie bereits Allergien gibt.   Einige Säuglinge im Alter von vier und fünf Monaten möchten sich alles in den Mund stecken und erwecken den Eindruck unbe-dingt essen zu wollen. Trotzdem ist es wahrscheinlicher, dass sie auf etwas beißen, trainieren oder einfach nur dabei sein möchten. Häufig sind sie völlig zufrieden, mit den Großen am Tisch zu sitzen und mit Tassen, Löffeln und Tellern spielen zu können. Es ist auch möglich, dass sie nach weiteren Gelegenheiten suchen, zur Ernährung oder zur Beruhigung zu stillen. Andererseits kennt ein Baby, das auf Beikost besteht, bevor es sechs Monate alt ist, seinen eigenen Körper. Es ist ein menschliches Wesen, kein Kalender. Bieten Sie ihm altersgerechtes Fingerfood an und lassen Sie es damit selbst hantieren. Das wird den Unterhaltungswert steigern, die Unordnung und die Kosten gering halten und Sie brauchen sich nicht zu sorgen, es möglicherweise zu überfordern.   Andere Babys sind vielleicht nicht an fester Nahrung interes-siert, bis weit nach ihrem 6-Monats-Meilenstein. Das ist kein Problem, so lange sie weiterhin normal zunehmen. Überlassen Sie Ihrem Baby die Führung. Es wird mit der Zeit mehr feste Kost essen, wenn Sie sie ihm am Familientisch verfügbar machen.   Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung, wenn Sie das Stillen einschränken) sollte mindestens für das erste Lebensjahr die Haupt-nahrung Ihres Babys sein. Seien Sie versichert, Ihre Milch ist ein voll-ständig nährendes Nahrungsmittel solange Ihr Baby es mag. Gestillte Kinder sind bestens ernährt. Also, entspannen Sie sich und haben Sie Spaß an der Ernährung. Es ist nicht nötig, sich zu eilen.   Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2004   Quelle: http://www.stillkinder.de/beikost_warten.html

von DreiJungsMama am 25.01.2013, 01:09



Antwort auf Beitrag von elfi1

Hallo, wie schon beschrieben ist Milch im ersten Lebensjahr das wichtigste Nahrungsmittel für den Säugling und alles andere ist nur Beikost, die mehr dem Kennenlernen und Ergänzen als zum Ersatz dient - kann mich da nur anschließen. Man sollte also schauen, dass immer noch ausreichend Milchmahlzeiten erhalten bleiben. Wenn Du abends einen Getreidebrei anbieten möchtest, würde ich Dir auch milchfreien instant Getreidebrei z.B. Hirse von Alnatura, Babylove oder Hipp (falls Hirse bläht Reis), der nur Getreide und Vitamin B enthält (siehe Zutatenliste) angerührt mit Wasser plus anschl. stillen empfehlen, was dann einem zuckerfreien Milchbrei entspricht. Diesen Brei würde ich um 18 Uhr füttern, da der Kleine um 21 Uhr vermutlich viel zu müde zum löffeln ist und ihm dann der Brei evtl. auch schwer im Magen liegen könnte. Gegen das Fläschchen/stillen zum einschlafen spricht nichts - auch nicht dagegen, dass er sich daran gewöhnt. Menschenkinder sind Säuglinge und saugen daher eine gute Einschlafhilfe. Das kannst Du -anschl. Zahnpflege vorausgesetzt- noch lange so beibehalten. Noch was zum Thema ge-/verwöhnen: Babys gewöhnen sich an alles, was man regelmäßig macht. Aber sie lernen auch jeden Tag Neues dazu, ändern Gewohnheiten mit zunehmender Reife von selbst und man kann auch alles wieder um-/abgewöhnen (meist ist das aber nicht nötig, weil die Kleine wenn man Geduld hat, ganz von selbst selbständiger werden). Genieß die Zeit solange er noch so klein ist :) LG

von lanti am 25.01.2013, 09:09