Der erste Brei - die Beikost

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3 Fragen zu Joghurt, Milch und Brot ;)

Thema: 3 Fragen zu Joghurt, Milch und Brot ;)

Hallo, meine kleine ist nun 7 Monate alt. Beim Frühstück heute habe ich ihr mal meinen Naturjoghurt zu kosten gegeben, den sie anscheinend ganz lecker fand, denn sie sperrte immer weiter den Schnabel auf. Darf sie schon Joghurt essen? Wenn ja, wieviel und welchen? Bisher bekommt sie morgens und abends Milch-Getreidebrei und mittags Gemüse-Fleischbrei. Ansonsten wird gestillt, bzw. mal GOB, mal Hirsekringel/Reiswaffeln zwischendurch. Ab wann könnte ich denn anfangen, ihr auch mal zum Frühstück ein Butterbrot oder ähnliches anzubieten? Bisher lutscht sie noch mehr auf festem Essen herum und befördert etwas größere Stückchen mit der Zunge aus dem Mund heraus (geb ihr ab und zu mal ein Stück Breze bzw Semmel). Sie hat schon 2 Zähne und die nächsten schieben grad durch. Und zum Schluss: Mein Mann wollte wissen, warum der Milchbrei mit frischer Milch zubereitet werden soll und warum nicht mit H-Vollmilch? Vielen Dank schonmal!

von boxjellyfish am 04.11.2014, 12:26



Antwort auf Beitrag von boxjellyfish

Hallo, normale Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Frischkäse, Quark etc. sind für Babys aufgrund des hohen Eiweißgehaltes nicht gut geeignet. Zuviel Eiweiß kann die Nieren belasten, die erst mit 18 Monaten voll ausgereift sind. Daher sollte/n Kuhmilch/-produkte erst ab 1 Jahr in kleinen Mengen (200-300 ml pro Tag) in den Speiseplan integriert werden. Einzige Ausnahme ist ein Vollmilchbrei, den man füttern kann, aber nicht muss. Der Milchbedarf wird ansonsten durch Muttermilch bzw. eiweißreduzierte und voll vitaminisierte und mineralisierte Säuglingsmilch abgedeckt, so dass auch keine weitere milchhaltige Beikost nötig/sinnvoll ist. http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=328 Ab 1 Jahr ist Naturjoghurt pur oder mit etwas frischem Obst oder im Müsli prima geeignet :) Sie muss jetzt noch keine feste Kost essen. Das Interesse und auch die Fähigkeit kommt mit der Zeit ganz von selbst. Mehr als immer wieder mal weiches Obst, ohne Salz gegartes Gemüse/Kartoffeln/Nudeln oder salzfreies/salzarmes Brot wie zB Dinkelbrot (kann man prima selbst backen) anzubieten kannst und musst Du nicht tun. Damit täglich frisches rohes Obst auf dem Speiseplan steht, würde ich in den nächsten Monaten einen der beiden Milchbreie auf GOB umstellen oder anderweitig frisches Obst in die Ernährung integrieren (als Nachtisch, im Milchbrei, zwischendurch). Wenn Du zwei Kuhmilchbreie fütterst, sollten beides Halbmilchbreie sein (100 ml Milch, 100 ml Wasser, Getreide, 1 Teel. Öl, 2 EL rohes Obst). Wenn ihr für frische Vollmilch ansonstne keine Verwendung habt, kannst Du auch H-Vollmilch (3,5%) verwenden. LG

von lanti am 04.11.2014, 15:25



Antwort auf Beitrag von boxjellyfish

Wir haben Naturjoghurt in dem Alter schon ab und zu gegeben. Ca. 100 bis 150 g mit etwas Obst. Allerdings haben wir dafür dann an dem Tag keinen Kuhmilchbrei gegeben, sondern den Milchbrei mit Pre angerührt. Die Milchmenge von 200 ml am Tag sollte man wegen der Nierenbelastung nicht überschreiten (bis zu einem Jahr, danach bis 1 1/2 Jahre ca. 300 ml.) Joghurt und Käse sind konzentrierter und daher sollte man da noch weniger geben. Aber aufs Gramm genau kommt es jetzt auch wieder nicht an. Mit dem festen Essen musst Du Dir keinen Stress machen. Wenn Dein Kind das kann, dann kannst Du es geben. Manche essen mit 6 Monaten schon Fingerfood, manche noch mit 1 Jahr ziemlich ungern. Das kommt manchmal von einem Tag auf den anderen.

von Halluzinelle von Tichy am 05.11.2014, 12:41



Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Danke für Eure Antworten! Also sollte ich darauf achten, dass 200ml Kuhmilch am Tag das Maximum ist! Das denke ich, sollte kein Problem werden, da sie immer nur ein paar Löffelchen vom Milchbrei isst! (Aber meinen Joghurt findet sie anscheinend spitze ) Die Frage wegen dem festen Essen war nur interessehalber!

von boxjellyfish am 06.11.2014, 12:08



Antwort auf Beitrag von boxjellyfish

Hier nochmal ein Auszug aus dem obigen Link (http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=328) "Ein Einsatz von proteinreichen Beikostprodukten ist in der Säuglingsernährung überflüssig und nicht erwünscht. Zwischenmahlzeiten sollten bevorzugt aus Obst und Getreide oder Getreideprodukten bestehen. Sie werden beim Übergang auf die Familienernährung gegen Ende des 1. Lebensjahres eingeführt (2). In der Familienernährung kann die Milch mit Beginn des 2. Lebensjahres in Form von handelsüblicher pasteurisierter Trinkmilch oder ultrahocherhitzter (H-)Milch, z. B. als Getränk im Rahmen von Brotmahlzeiten, gegeben werden. Ein Austausch im Verhältnis 1 : 1 gegen Joghurt ist möglich. Quark ist auf Grund des relativ hohen Eiweiß- und Caseingehaltes und des niedrigen Calciumgehaltes nicht zu empfehlen. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen eines Getreide-Milch-Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen." Ich persönlich würde meinem Kind daher im ersten Jahr - abgesehen von einem Vollmilchbrei, den man anbieten kann, wenn man möchte, aber nicht muss - keine Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte geben, sondern eher Beikost in Form von Gemüse, Kartoffel, Getreide und Obst. Der Milchbedarf ist über Muttermilch bzw. Pre Milch mit aufs Kind abgestimmtem Eiweiß- und Nährstoffgehalt bestens abgedeckt. Mit ab und zu einem Löffelchen Joghurt oder etwas Frischkäse hat man häufig das Problem, dass das Kind wenn es diese Nahrungsmittel einmal kennt, sie auch (in größerer Menge) verlangt.

von lanti am 06.11.2014, 13:00