Hallo Katrin.
Ich wende mich mal wieder voller Verzweiflung an dich!
Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden, dass Isabell (am 18.12. 2Jahre) den Mittagsschlaf abgeschafft hat. Wir machen eine halbe Stunde Mittagspause,auf dem Schaukelstuhl in meinem Schoß mit Augen zu) und das reicht völlig aus. Abends geht sie gegen 19:30 Uhr ins Bett. Aktuell ist es so, dass Papa und ich sie zusammen bettfertig machen, dann bekommen alle einen Gutenachtkuss und ich singe noch bisschen im Stuhl mit ihr auf dem Schoß. Dann lege ich sie ins Bett und sage ihr, dass ich noch weiter singe und erst raus gehe, wenn sie eingeschlafen ist. Das findet sie toll und schläft auch innerhalb 5 Minuten ein. Früher ist sie auf mir eingeschlafen und ich musste fast 20-30 Minuten warten, bis ich sie erfolgreich ablegen konnte. Also ist das schon echt eine Verbesserung. Das wars dann auch schon! Vor 3 Wochen war sie das erste mal richtig erkältet. Zwar ohne Fieber aber sonst alles von husten bis Schnupfen und Heiserkeit. Da waren die Nächte natürlich schlimm. Ich hab glaube ich da den ersten Fehler gemacht. Eigentlich hab ich ihr immer gesagt, dass sie in ihrem Bett schläft und ich und Papa im großen Bett. Da ist jeder ungestört und es hat immer super geklappt. ((Vielleicht erinnerst du dich: bis 9 Uhr schlafen bzw wenn wach dann nicht melden und warten bis ich komme). Auf jeden Fall ging es ihr schlecht und ich hab sie mit ins große Bett genommen. Da hat sie relativ gut geschlafen. Aber nur diese eine Nacht. Die nächste war katastrophal. Ab dem Moment wo ich sie rüber geholt hatte hat keiner von uns 3 mehr geschlafen. Nur geturne und gekicher und keine Spur von krank. Ok nächste und übernächste Nacht wieder gut durch geschlafen. Dann war die Erkältung rum. Aber dann hat sie wieder angefangen nachts zu rufen. Es war schon zu ihren Babyzeiten so, dass wenn sie wach war, sie mindestens 2-3 Stunden wach war. Ich habs versucht mit viel Geduld, kuscheln, singen, ignorieren (natürlich nicht alles auf einmal) leider auch mit Schimpfen. 3 Nächte haben wir beide nur max 7 (sie) und 5 (ich) Stunden geschlafen. Dann der 2. Fehler. Ich konnte einfach nicht mehr. Also hab ich eine dünne Matte neben ihr Bett gelegt und mich zugedeckt. Dass ich auch bisschen schlafen kann. Sie ist erstaunlich schnell eingeschlafen. Das habe ich dann noch eine Nacht gemacht. Leider war das nichts für meinen Rücken und erholsam war es auch nicht wirklich. Seit dem kämpfen wir jede Nacht darum, dass ich in meinem Bett schlafen will und sie will, dass ich bei ihr bleibe! Sie hat so eine krasse Ausdauer, wir sind seit einer Woche jede Nacht 4 Stunden wach!! Ich kann nicht mehr!! Abgesehen davon, dass ich einfach müde bin (und sie ja auch) weiß ich nicht mehr was ich nachts noch mit ihr anstellen soll! Heute Nacht zb stand sie eine halbe Stunde einfach am bettrand (Gitter) und hat mich angegrinst und gesagt „Mama hierbleiben“ sobald ich einen Schritt Richtung Tür gehe, fängt sie an zu kreischen (richtig Trotzphase mäßig)
Ich will aber nicht nachgeben! Ich will einfach nur schlafen. Sie hat ja quasi von 13 Stunden Nachts und 1,5 Stunden Mittagsschlaf auf 7 Stunden nachts und kein Mittagsschlaf reduziert! Das kann ja nicht normal sein!!!
Was kann ich tun?
Lg
von
Isabell141216
am 10.12.2018, 05:26
Antwort auf:
Grenzen austesten oder Zähne oder Phase??
Liebe Isabell
Eine Erkältung oder andere Krankheit bringt oftmals einen guten Rhythmus aus dem Lot. Das trifft umso mehr, wenn man diesen wirklich intensiv erarbeitet hat.
Das, was ihr erarbeitet habt, ist zunächst einmal großartig und es klingt, als sei es eine gute und für Euch harmonische Situation-zumindest bisher.
Die Erkältung und damit eine neue und anstrengende Bedürfnissituation hat die Struktur durcheinandergwirbelt.
Was also nun tun?
Derzeit beobachte ich aus meiner Perspektive ein Zusammenspiel aus verschiedensten Einflüssen, die das Schlafen derzeit so anstrengend machen.
Der Infekt war quasi der Impuls für eine erweiterte Entwicklungsstufe Deiner Tochter. Das ist sehr sehr oft zu beobachten, dass Kinder nach dem Durchleben einer Erkrankung wie umgewandelt sind oder eben sehr gereift wirken. Dieses empfinde ich auch bei Deiner Tochter.
Ich denke, Du nimmst es auch wahr- allerdings trifft nun ein geforderter Erziehungsschritt auf die Müdigkeit und Erschöpfung und damit auch auf die Handlungsunfähigkeit konsequent zu sein- zumindest so, dass auch ein Protest der kleinen ausgehalten werden kann.
Deine Tochter fordert Dich ein wenig heraus ;). Sie ist zwei Jahre alt und ja, sucht nun bewusst die Grenzen, um sich selbst in ihrem ICH zu finden. Falls es noch nicht geschehen ist, so denke ich, wird es bald passieren, dass sie nicht mehr ihren Vornamen als ICH Bezeichnung nennt, sondern das ICH tatsächlich einsetzt. Diese Phase ist für die kleinen oftmals sehr irritierend und sie suchen dahingehend noch viel Nähe zu den Eltern. Die Kinder spüren die neue Abgrenzung und ihre Willensentwicklung. Ist dies passiert, dann wird geschaut, was man mit seinem Willen alles erreichen kann :). Ein Kind überprüft quasi, was ein Wille überhaupt ist und wie es sich anfühlt, ihn zu fordern und mit welchen "Mitteln" man ihn bekommt. Dies ist nicht "bösartig", sondern ein normaler Entwicklungsschritt. Und genau jetzt, werden die Eltern gefordert sehr deutliche Grenzsetzungen zu ziehen.
Auch die Eltern lernen in dieser Phase konsequent zu werden, nicht einzuknicken, ihre eigenen Grenzen zu finden und Handlungsmöglichkeiten zu finden, um eine Lösung zu finden. Wichtig ist, dass Kinder in der
"Trotzphase" nicht vor Alternativen gestellt werden. Oftmals überfordert es die kleinen bereits, sich zwischen zwei Dingen entscheiden zu müssen.
Eine klare Vorgabe, eine überzeugte Haltung und eine immer wiederkehrende Linie im Alltag hilft sehr, dass Ruhe einkehrt- auch was das Schlafen anbegeht. Aber- dazu wird Kraft benötigt.
D.h., der erste Schritt ist, dass Du wieder in Deine Kraft kommst. Folgende Ideen:
- Dein Kind wird tagsüber mal fremdbetreut und Du kannst schlafen! Ob Babysitter, Freundin, Oma oder Dein Partner am Wochenende muss Dich unterstützen
- Du schläfst tagsüber einfach mal im Beisein Deines Kindes. Lege Dir eine Matratze vor die Zimmertür in einem Raum, der so gestaltet ist, dass Dein Kind sicher spielen kann, wenn Du ruhst, schläfst... Statt Schaukelstuhl könnte dies ggf ein Ritual geben, was Dir Kraft gibt.
- Dein Schlafmangel ist so hoch, dass Du es schaffen kannst, Deinem Kind nachts ganz klar zu signalisieren, dass KEINE Spielzeit ist und Mama ins Bett muss.
- lass Deine Tochter bei Dir schlafen oder schlafe bequemer gebettet im Zimmer Deiner kleinen, so dass ihr wieder in eine ausgeruhte Situation kommt und dann ein ganz bewusster Neuanfang gemacht werden kann.
- wenn Deine Tochter Dich angrinst nachts und Dich als Spielkameradin sucht; dann ist alles gut und Du kannst den Raum ganz klar verlassen- Deine Tochter darf alleine spielen und beobachte einmal, ob sie im Spiel wieder einschläft.
- eine weitere Möglichkeit. Öffne das Bett; Gitterstäbe rausnehmen... einen nächtlichen absolut sichereren Weg gestalten ( Treppenabgang, Bad- und Küchentür schließen etc.), Nachtlicht installieren und Deine Tochter darf Dich aufsuchen, ohne dass Du aufstehen musst ;).
Kinder können auch im Schlafsack erstaunlich gut laufen und sich fortbewegen. Dieser neue selbstständige Radius kann bereits schon helfen, dass das Rufen nach Dir weniger wird oder sogar ganz ausfällt. Manchmal ensteht aus der Möglichkeit der Selbstständigkeit auch die Tatsache, dass die Kinder sich für das eigene Bett entscheiden.
Schau einmal, was in Euren Ablauf passen könnte.
Berichte gerne, wie es Dir mit den Ideen geht.
Bis ganz bald, Katrin
von
Katrin Simon
am 11.12.2018
Antwort auf:
Grenzen austesten oder Zähne oder Phase??
Dass sie dann irgendwann wieder einschläft ist eher Glück. Ich sitze dann im Zimmer und denke sie schläft und schleiche mich raus. Das muss ich manchmal mehrere Male wiederholen. Wobei ich auch immer betone, dass ich raus gehe wenn sie schläft!
Morgens weint sie auch wieder wenn sie wach ist...
von
Isabell141216
am 10.12.2018, 05:29