Elternforum Aktuell

Wenn das Schulsystem an seine Grenzen kommt: Mobbing/Gewalt

Wenn das Schulsystem an seine Grenzen kommt: Mobbing/Gewalt

Berlin!

Immer wieder gibt es Kinder, die andere terrorisieren. Oder gleich die ganze Klasse. Gab bzw. gibt es an der Grundschule, vermutlich an jeder Grundschule. Und wir reden hier nicht von sog. Brennpunktschulen. Aktuell geht es um eine GS in Zehlendorf und eine in Steglitz, beides eher sog gutbürgerliche Bezirke. Was macht man da, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind? Das Kind (Junge) verfolgt ein Mädchen, beleidigt sie, schlägt sie. Junge war auch schon in einer psychiatrischen Ambulanz. Aber es hört nicht auf, die Schule sagt"Wr können da nix machen". Tatsächlich ist fast alles schon gelaufen: Schulleitung, Schulamt, Gewaltmeldung ans Jugendamt. Ich habe jetzt sogar, ganz wider dem, was ich sonst tue, zu einer Anzeige geraten, gegen die Schule. Einfach, damit SL und Schulamt mal kapieren, dass es ernst ist. Schulwechsel geht natürlich, ist aber mitten im Schuljahr schwer. Und Warum muss das Opfer gehen? Das löst ja auch das Problem nicht sondern verlagert es nur. Im anderen Fall gab es einen Übergriff, der als sexueller Übergriff eingestuft wurde. In der 4. Klasse. da ist dann der "Täter" tatsächlich mal suspendiert worden und auch Gewaltmeldung und Anliegen sind raus (es gibt da eine Vorgabe, was in welchem Fall zu passieren hat). Aber ganz grundsätzlich: was tut man, wenn ein oder zwei Kinder die ganze Klasse terrorisieren, einzelne Kinder drangsalieren und einfach nicht aufhören? Die betroffenen Eltern sind bestimmt nicht auf den Kopf gefallen und wissen, sich zu wehren bzw. holen sich auch rat und Hilfe. Und dennoch ist es, als würde man den berühmten Stein auf den Berg rollen....... Mich frustriert das enorm. Das es so aussieht, als sei Mans olchen Dingen mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Da ist manche Brennpunktschule echt besser in dem, was da gemacht wird. Grummel.


cube

Antwort auf Beitrag von Berlin!

In letzter Konsequenz kann ein Kind als "unbeschulbar" eingestuft werden. Juristisch gibt es den Begriff natürlich nicht, da Schulpflicht/Recht auf Bildung etc. Aber ja, ein Kind kann der Schule verwiesen werden, wenn es sich als "unbeschulbar" erweist. Das ist ja dann idR aggressives Verhalten gegen andere, welches durch keine Erzieherische und /oder Ordnungsmaßnahme in den Griff bekommen werden kann. Diese Kinder werden dann aber nicht einfach gar nicht mehr beschult - sie werden idR in Jugendgruppen untergebracht/entsprechenden Einrichtungen, in denen natürlich auch Unterricht stattfindet. Ziel ist dann immer die Rückkehr zur Regelschule. Wird ein Kind seiner Schule verwiesen, reicht das aber nicht für die Unterbringung in zB einer entsprechenden Gruppeneinrichtung. Meist wird das Kind erst mal von Schule zu Schule weitergereicht und dann erst aller Regelschulen verwiesen. Ich gebe dir völlig Recht - es kann nichts ein, das ein/die Opfer die Schule wechseln müssen, um dem Terror zu entkommen. Aber vermutlich würde ich das auch eher tun, als mein Kind noch jahrelang einem Mobbing, Gewalt etc auszusetzen, nur um den Punkt zu machen, dass der Täter gehen muss. Bis der geht, ist das Kind eh aus der Schule raus :-( Und dazu kommt ja noch: idR können diese Kinder da ja auch nichts für. Die sind seltenst selbst so geworden. Ich denke aber, das die Kinder, die eigentlich aus einer intakten, engagierten Familie kommen und die Eltern nachweislich nichts schwerwiegendes verbockt haben, auf Erkrankungen untersucht werden sollten. Juvenile Schizophrenie kommt nicht so selten vor und wird häufig erst mal als ADHS diagnostiziert mit einhergehender Entwicklungsverzögerung oder emotionalem Förderschwerpunkt. Später erst kommt dann immer mehr Gewalttätigkeit dazu und die Unfähigkeit, sich an Regeln zu halten. Ist nur ein Beispiel. Aber ich frage mich manchmal schon, wieviele Kinder einfach gar nicht richtig diagnostiziert werden oder eben erst viel zu spät und so sich und anderen jahrelang schaden können.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von cube

Na ja, wie gesagt: das Kind war ja schon in der Ambulanz vorstellig. Kinder- und Jugendpsychiatrie, die können, was sie anbieten. Da kann Grads. auch festgestellt werden, dass das Kind nicht regelbeschulbar ist. Das ist dann sehr wohl auch ein juristischer/verwaltungstechnischer Begriff. aber dafür braucht es einzufassende Diagnostik, die dauert und ist auch nur und ausschliesslich mit Zustimmung der Eltern möglich. Solche Kinder werden dann alternativ beschult, in Schulprojekten, speziellen Einrichtungen etc., damit ist die Schulpflicht erfüllt. Aber auch das geht nur mit den Eltern. Aber das ist ja bestenfalls eine sehr langfristige Lösung des Problems. Natürlich haben Kinder, die in der 4. Klasse sexuell übergriffig werden, Schlimmes erlebt und brauchen ganz dringend Hilfe. Mir geht es aber um die andere Seite: Schutz der anderen Kinder in der Klasse. Schnell. Und das passiert einfach nicht. Ein Grundschulkind wird nie von der Schule verwiesen. Suspendierung für 10 Tage ist das höchste der Gefühle. Egal, was das SchulG sagt.


Pamo

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Der Junge, der nebenbei erklärte, dass er meine Tochter abstechen will, wurde selber gemobbt. Ich habe keine Lösungen. Die Situation war auch so vielen Ebenen schlimm, dass ein Verbleib auf der Schule nicht in Frage kam. Da meine Tochter eine gute Schülerin ist, wurde sie an der "besten" Schule der Stadt angenommen. Das Mobbing löst einen unglaublichen Hass und Verzweiflung aus - bei den Eltern der Opfer. Ich weiß nicht, ob ich das nochmal durchstehen würde, ohne den Mobber körperlich fertig zu machen.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von Pamo

Ja, ich weiß. Kinder, die in dem Alter sowas machen, sind selbst Opfer. Zur Verdeutlichung: wir reden hier von 2. und 4. Klasse. Und ja, die brauchen ganz ganz dringend Hilfe. Mir geht es gerade um die andere Seite: wie werden die Opfer besser und schneller geschützt? Mir fallen da schon Mittel und Wege ein, klar. Aber die sind nicht so ganz toll. Ich kann mir so einen auch mal nach der Schule schnappen und ihm klar machen, dass es mächtig Ärger gibt, wenn er mein Kind nochmal angeht. Nur würde das gar nix bringen und es hat eben einen Beigeschmack. Verlagert alles nur auf eine andere Ebene und macht es eher schlimmer. Es scheint so zu sein, dass die beste Möglichkeit ist, wenn das gemobbte Kind geht. Das ist doch aber grosser Mist.


Pamo

Antwort auf Beitrag von Pamo

Meiner Meinung wird die Saat dafür schon in der Kita gelegt. Es werden Gruppen gebildet, diese Gemeinschaften werden benannt ("die Erdmännchen-Gruppe") werden idealerweise in der Grundschule zumindest teilweise weitergeführt ("Die Löwenklasse steht zusammen"), um dann in der weiterführenden Schule selbstverständlich eine starke Kerngruppe im neuen Klassenverband zu bilden. Das ist eine perfekte Grundlage zur Ablehnung von jedem, der nicht zu dieser Kerngruppe gehört. Hier wird eine dörflicher Zusammenhalt einschließlich der Ablehnung aller "Zugezogenen" künstlich generiert. Dazu kommt, dass es keine Kultur der Toleranz und Höflichkeit gibt, es wird als OK erachtet, wenn bereits kleine Kinder abfällige Kommentare über Dinge machen, die sie nichts angehen. In diesem Haifischbecken gedeit Mobbing perfekt. In der Orientierungsstufe, wenn Anti-Mobbing-Kampagben gestartet werden, ist es längst zu spät.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von Pamo

Sehr guter Aspekt, habe ich noch nie drüber nachgedacht. Das klingt sehr plausibel.


Pamo

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Der Witz ist ja, dass zwecks Mobbingverhinderung die Klassenverbände noch mehr Zusammenhaltstärkung über pädagogische Maßnahmen bekommen. Nur dass eine Gruppe, ein Zusammenhalt, sich ja immer gegen jemanden abgrenzen muss - wer ist das? Alle anderen! Und das "andere" können wir ruhig wörtlich nehmen: zu groß, zu klein, zu unsportlich, zu hibbelig, zu still, zu laut, zu intelligent, zu ausländisch, zu homosexuell...


Felica

Antwort auf Beitrag von Pamo

Ja, das denke ich auch. Es wäre deutlich besser dort mal anzusetzen.


IsiMom

Antwort auf Beitrag von Pamo

Deswegen gibt es bei unserer Kita einfach nur Zahlen.


bellis123

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Vor ein paar Tagen hatte ich mit einer Freundin eine ähnliche Diskussion, da es an unserer Grundschule auch Vorfälle gibt (auch kein Brennpunkt). Außer "wir haben diese Schüler im Blick" bekommt man auch keine Aussage von den Horterziehern. Ich glaube aber, es hat auch etwas damit zu tun, dass es bei Vorfällen so gut wie keine Konsequenzen gibt. Wenn ich an meine eigene Schulzeit denke, haben Mitschüler für verhältnismäßig "harmlose" Vergehen einen Verweis inkl. Standpauke vor der gesamten Klasse bekommen und jeder wusste, dass man nach 3 Verweisen von der Schule fliegt. Warum ist das heute nicht mehr so?


Pamo

Antwort auf Beitrag von bellis123

Wohin soll der Schüler, der von der Schule fliegt? Es gibt keine Strafschulen.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von Pamo

Eben. Und es löst ja das Problem nicht. Zudem: Strafen haben leider keine abschreckende Wirkung. Wenn ein Kind zB traumatisierten ist, selbst Opfer von Gewalt etc. sind ihm Konsequenzen egal. Es überlegt ja nicht vorher: mache ich das jetzt? Oder besser nicht?


IngeA

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Aus eigener Erfahrung: das gemobbte Kind auf eine andere Schule geben. Die jetztige Grundschule wird nichts machen, hätte sie Interesse daran, wäre es so weit gar nicht gekommen: Der Fisch stinkt vom Kopf, bzw: Mobbing ist ein Strukturproblem. Ihr werdet die Struktur und die Einstellung der Schule nicht ändern können, also nichts wie weg LG Inge


Pamo

Antwort auf Beitrag von IngeA

Blöd ist nur, dass die nächste Schule auch einen Kopf hat.


IngeA

Antwort auf Beitrag von Pamo

Der Kopf unserer nächsten Schule hat aber nicht gestunken (war übrigens die Brennpunktschule der Stadt). Nicht jede Schule hat so eine desinteressierte Einstellung Mobbing gegenüber. LG Inge


Zwergenalarm

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Wenn mobbing so gezielt benannt werden kann, weil es verbalisiert wird bzw. sich in physischen Angriffen äußert, dann hat man als „Opfer“ bzw. Elternteil ja wenigstens noch etwas in der Hand. Viel schwieriger wird es, wenn es sich in subtilem Ausgrenzen manifestiert. Was sag ich da meinem Lehrer, Mutter, Vater…..sag ich‘s überhaupt? Ich fände ja sinnvoll, wenn in den Schulen als Prävention Strategien vermittelt würden, wie man sich selbst gegen mobbing wehren kann bzw. davon abgrenzt. Hilft sicher auch nicht in allen Fällen, aber vielleicht in dem einen oder anderen. Schwieriges Thema jedenfalls


Petra28

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Fall 1, extrem aggressives Kind (in manchen Dingen auch psychopathisch meiner Ansicht nach): In der Grundschule ging nichts (und mir hat die Mutter sehr leid getan, sie war sehr bemüht - aber das Kind war so aggressiv und hat die Klasse ständig aufgemischt), die weiterführende Schule hat dann im ersten Halbjahr mehrere Verweise erteilt. Das Kind geht nun auf ein Internat, welches auf solche Fälle spezialisiert ist (verkürzte Stunden, sehr viel Aktivität pro Tag) - es geht ihm sehr gut und das Verhalten hat sich geändert (mittlerweile fast erwachsen). Fall 2, klassischer Mobber (einfach weil er es konnte): hier hat geholfen, alle mit ins Boot zu holen, Eltern, Lehrer, Erzieher. Als das Kind keine Helfer mehr hatte (die aus Angst, selber Opfer zu werden, mitgemacht hatten), hatte sich das Problem erledigt.


lilly1211

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich bin entsetzt! Bei uns gab es sowas nicht an der Grundschule, Gott sei Dank! Auf der jetzigen Schule legt man sehr viel Wert auf gutes Benehmen und Klima. In der 5. Klasse gab es ein Mädchen das angefangen hätte zu mobben, hat einem anderen Mädchen Geld geboten wenn es mit einer dritten nicht mehr spricht. Die musste sofort die Klasse wechseln. In der neuen Klasse hat sie alsbald einen Verweis bekommen weil ein Lehrer in der Pause beobachtet hat wie sie einem Kind ein Bein stellte. Seitdem habe ich nichts mehr gehört. Es werden regelmäßig Kinder der Schule verwiesen wegen schlechten Benehmens. Dass das auf einer öffentlichen Grundschule nicht geht ist mir bewusst. Was Pamo beschreibt finde ich auch entsetzlich! Ideen habe ich leider keine.


KKM

Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich glaube, nur so geht es. Wehret den Anfängen und sofort knallhart eingreifen. Schreckt andere ab und führt oft zum Überdenken des eigenen Handelns


KKM

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Schule wechseln.... Das ist leider die einzige Möglichkeit. Wir mussten leider auch die Erfahrung machen...... Kind wurde gemobbt: Haare doof, Kleidung doof, durfte nicht neben anderen Kindern stehen. Ein Kind sagte zu meinem Kind: spring da runter, dann bist Du endlich tot. Haben 5 Kinder gehört, aber weil das Kind nicht zugab, das gesagt zu haben, meinte die Schule, ohne Geständnis sei kein Handeln möglich. Kind hat die Schule gewechselt, es fand sich sofort ein neues Opfer. Das Kind hat die Schule dann auch verlassen. Wenn nicht sofort, hart und rigoros seitens der Lehrkräfte eingeschritten wird, entwickelt das eine unglaubliche Dynamik, die man nicht unterbrechen kann. Mein Kind war auf einer gut bürgerlichen Schule im ländlichen Münsterland, kein sozialer Brennpunkt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Es ist ein absolutes Armutszeugnis der Schule, dass sie sich so aus der Verantwortung zieht. Mobbing muss da bekämpft werden, wo es passiert, also in der Schule. Am besten unter Einbezug der ganzen Klasse und der Lehrer. Anzeige halte ich für eine gute Idee, um die Schulleitung in Zugzwang zu bringen. Wenn die Schule da "nichts machen" kann, muss eben eine externe Beratung hinzugezogen werden, und da muss man möglicherweise Druck aufbauen. Ich bin mir sicher, dass Jugendamt und/oder Polizei Anti-Mobbing-Programme haben und sich da etwas in die Wege leiten lässt.


Feuerschweifin

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich kann dir leider in der Sache nicht weiterhelfen, aber ich möchte sagen, dass in Bezug auf mobbing in unserem Schulsystem sehr viel im Argen liegt. MMn resultiert das aus einer Atmosphäre einer viel zu großen Toleranz Mobbern gegenüber. Der Mobber wird in den Blick genommen bzgl. Unterstützung, das Opfer fällt für gewöhnlich hinten runter und muss, um einfach weiterleben zu können, die Schule wechseln. Und das ist aufgrund des derzeit herrschenden (Nicht-) Umgangs mit der Problematik auch leider das einzige, was ich raten kann.


Maxikid

Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Das tut mir auch so leid. Bei meiner Tochter wurde in der Grundschule auch gemoppt. Da kam vieles zusammen. Schüler, die Eltern der Schüler dir ordentlich angefeuert haben, die Lehrerin die das wusste es sich aber mit einigen Eltern nicht verscherzen wollte. Wechseln ist das Einzige was hilft. Hier auch, eine Schule in einer sehr guten Gegend mit der passenden Elternschaft. Ein reines geklüngel. Es war nicht ein einzelnes Kinde, es war die ganze Gemeinschaft mit ein paar Anführern. Auf der neuen schule ist mein Kind aufgeblühte. Es ist eine Schuld geworden, wo ein Querschnitt der Bevölkerungszahl hingeht. Mein Kind ist von einer extrem schlechten Schülerin zur sehr guten Schülerin gewachsen. LG


SassiStern

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Da es sicher über einen langen Zeitraum so lief ist das Kind sicher schon in den Brunnen gefallen. Man sollte Kindern beizeiten beibringen wie sie sich effektiv dagegen wehren können.


miaandme

Antwort auf Beitrag von SassiStern

Wie kann das aussehen? Es geht manchmal sehr schnell, dass sich auf ein Kind eingeschossen wird. Die anderen Kinder laufen mit oder tun nichts aus Angst. Wie kann sich das betroffene Kind effektiv wehren?


SassiStern

Antwort auf Beitrag von miaandme

Meistens beginnt nur ein Kind mit dem Mobbing, die Anderen ziehen wenn dann als Mitläufer nach. Und genau diesem Kind muss sich das gemobbte Kind eben verbal oder wenn nötig auch körperlich stellen. Deswegen sollte man Kinder auch schon rechtzeitig zu einer Kampfsportart schicken. Nicht nur damit sie sich wehren können, sondern weil sie dort auch Selbstbewusstsein stärken und Selbstbehauptung erlernen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von SassiStern

Sein Kind zum Kampfsport zu schicken, ist aber auch nur die Verlagerung der Verantwort auf die Opfer und die Bekämpfung eines Symptoms, das eine Institution wie Schule an der Wurzel angehen sollte. Und jetzt, im konkreten Fall, ist das sowieso hätte, hätte, Fahrradkette. Es gibt ein mobbendes Kind und mehrere Kinder, die darunter leiden. Da muss jetzt eine Lösung her, die die "Opferkinder" schnellstmöglich schützt und dem "Täterkind" nachhaltig hilft, damit es hier eben nicht in eine Täterkarriere startet. Jetzt ist es vielleicht noch jung genug. Und da das Ganze in der Schule passiert und dort auch auffällt, sind auch die Lehrer und die Schulleitung in der Pflicht, sich da mit zu kümmern.


Pamo

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Genau. Das Problem ist die gesellschaftliche Akzeptanz von Intoleranz und Übergriffigkeit des Täters. Und nicht der Mangel an Stärke des Opfers.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Berlin!

nachdem wir doch hierzulande täter auf augenhöhe abholen müssen , gesprächstherapien erfolge versprechen und die gründe zu finden sind , warum wer wie handelt und das mit viel liebe ,empathie und verständnis, kann es doch nicht schwer sein , kinder wieder in die richtige richtung zu lenken . nachdem den kids doch beigebracht wurde , dass jeder als individuum und nach seinen befindlichkeiten wahrgenommen und behandelt werden muß, kann das doch nicht so schwierig sein . aber stop < . labern kann man immer viel aber betrifft es die eigene brut oder den eigenen inneren kreis ja dann....


SassiStern

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Mitglied inaktiv

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Ist dein Kind schon mal gemobbt worden, pm? Manchmal ist dein Sarkasmus einfach deplaziert, so sehr du dir auch in dieser Rolle gefallen magst.


Feuerschweifin

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Ist ihr doch alles egal, weißte doch.


miaandme

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Beim Lesen von Berlins Beitrag dachte ich nur: Ja es will man da als Betroffene machen. Dass das Opferkind letztlich die Schule wechseln muss, finde ich auch absolut mies. Aber du hast offensichtlich einen Plan. Wir würdest du vorgehen, wenn es dein Kind beträfe?


Mitglied inaktiv

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Nein natürlich nicht, weil mein Kind nicht als Nabel der Welt erzogen wurde


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

Nein , hier in der Schule mobbt keiner. Hier wird jeder von grundauf so angenommen wie er ist , ohne das immer extra einzufordern und danach zu schreien Das nennt Jan Werte und regeln im zwischenmenschlichen Leben


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von miaandme

So wie in der Asylpolitik...der Stoerer der Gemeinschaft wird der Schule verwiesen. Aber wir kennen das ja nicht wirklich


miaandme

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Ich gebe dir recht, dass Eltern von Mobbern sowie Schulen oftmals versagen. Wenn es sich so ganz eindeutig auf ein bestimmtes Kind zurückführen lässt, verstehe ich auch nicht, warum nicht härter durchgegriffen werden kann. Nur Berlins Frage löst es nicht, denn es passiert ja scheinbar nichts mit dem Mobber und die Frage ist, was kann man als betroffene Familie tun.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von miaandme

Einfach vehement an die Schule wenden.... Bei anderen Dingen sind die Eltern doch auch immer anwesend ,wenn es was zu sagen gibt Ein Störenfried braucht Hilfe und die bekommt er nicht von den Mitschülern. Ich selber greife selten ins Schulgeschehen ein aber hier muss man handeln , wenn das eigene Kind Opfer ist...ich versteht nicht das Problem wenn man anwaltlich unterwegs ist und sich auskennt...


KKM

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Man kann nichts machen, wenn die Lehrer bzw. die Schulleitung nicht handeln. Und wenn die nicht sofort zu Beginn des Mobbings einschreiten, entwickelt sich eine Dynamik, die kaum zu durchbrechen ist. In unserem Fall wartete die Schulleitung auf ein Geständnis, Zeugenaussagen reichten nicht.... Das Geständnis kam nicht, also handelte die Schule nicht. Andere Kinder duckten sich weg, aus Angst, die nächsten zu sein. Als mein Kind ging, fand sich ein nächstes Opfer. Das Kind hat dann auch die Schule verlassen. Danach haben wir den Kontakt zu der Klasse verloren. Aber, soweit ich weiß, ist da keine Ruhe eingekehrt. Eines der "Täterkinder" ist vollkommen abgerutscht. Inzwischen obdachlos und drogenabhängig. Ob das in einem Zusammenhang steht, weiß man natürlich nicht. Aber auch das Täterkind hätte sicher Hilfe gebraucht! Und, wie das im Dorf so ist: Meine Mutter kennt die "Täter-Großeltern". Ich kenne die "Täter-Eltern" Und mein Kind hatte mit dem Kind zu tun - seit dem Kleinkinderturnen. Und plötzlich entwickelt sich ein Mobbing.... Neue Schule, neue Mitschüler, Unsicherheit, Profilieren auf Kosten anderer Kinder, Finden der neuen Rolle im neuen Klassenverband


Mitglied inaktiv

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Ich glaube gar nicht mal, dass es um Berlin!s eigenes Kind geht, sie ist doch Elternvertreterin. Deshalb hätte sie juristisch auch keine Handhabe. An der Schule meines Sohnes gibt es für solche Fälle Gott sei Dank einen Beratungslehrer und eine Lehrerin, die auf den Bereich Mobbing/Cybermobbing geschult ist, außerdem arbeiten die beiden eng mit der Schulsozialarbeit zusammen. Das ist aber erstens eine weiterführende Schule und keine Grundschule, wo man weniger mit so einer Problematik rechnet (zu Unrecht, wie man hier bei einigen liest), und zweitens können auch solche Strukturen nicht alles auffangen. So, wie es sich bei Berlin! liest, besteht bei der Schule eine abwartende, ausweichende Haltung, die ganz verschiedene Gründe haben kann. Dörfliche Strukturen, wo jeder jeden kennt und man es sich mit manchen Eltern nicht "verscherzen" will, sind es in dem Fall ja eher nicht, aber möglicherweise personelle, oder es fehlt das Bewusstsein für die Tragweite des Problems. Es ist auch einfach bequemer, das mobbende Kind einfach zum Schuldigen zu erklären und zu sagen, dass es reicht, wenn dieses Kind therapiert oder suspendiert wird. Damit ist die Schule dann aus dem Schneider. Aber hier scheint der Fall ja so zu liegen, dass gleich mehrere Kinder von dem Verhalten des "Täterkindes" betroffen sind. Schulwechsel ist in dem Fall ja auch keine Option, es kann ja nicht ein Viertel oder ein Drittel der Klasse die Schule verlassen. Es muss also eine Lösung im Unterricht oder auf dem Schulgelände gefunden werden, und zwar innerhalb der betroffenen Gruppe, funktionieren tut das auch nur, wenn "Täter- und Opferkind(er)" gleichermaßen an dem Programm teilnehmen, am besten gleich die ganze Klasse. Die Klassen- und Schulleitung haben da schon ein paar Hebel, auch wenn sie kein Anti-Mobbing-Konzept ad hoc aus dem Boden stampfen und auch nicht im Alleingang eine Schulbegleitung für das mobbende Kind organisieren können, schon gar nicht in einem Umfang, dass das Kind "dauerbetreut" wird. Da müssten schon die Eltern kooperieren, und man müsste auch die Finanzierung bewilligt bekommen. Trotzdem kann die Schule sich auch nicht nur hinstellen und sagen, dass die "Opferkinder" gefälligst damit zu leben haben, dass ein Kind sie drangsaliert. Bzw.: Sie kann schon, aber dann muss man als zuständiger Elternvertreter oder betroffenes Elternteil m. E. Druck ausüben und ggfs. andere Instanzen einschalten, damit die Herrschaften in die Hufe kommen.


Mitglied inaktiv

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Ich wünsche dir - ganz im Ernst, das ist nicht zynisch gemeint - dass dein Kind niemals irgendwelche Auffälligkeiten entwickelt und immer ein "Selbstläufer" bleibt. Oder dass du, falls einmal nicht mehr so ist, mal deine Vorurteile beiseite legst und versuchst, richtig hinzuschauen und lösungsorientiert zu denken.


Pamo

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Ich glaube, hier haben wir einen wichtigen Kernaspekt des Mobbings: Nicht wenige Menschen glauben, dass das Mobbing nicht grundlos erfolgt und dass das Opfer (oder seine Eltern) es im Grunde selbst zu verantworten hat: Wäre er eben schlanker, deutscher, durchschnittlicher, kleiner, größer, intelligenter, dümmer, sportlicher, kreativer, sachlicher... Wäre er einfach unauffälliger, wäre er nicht "falsch erzogen", dann würde ihm auch keiner blöd kommen. Dahinter steht natürlich die Idee, dass es auch ok ist, jemanden zu bewerten; dass die Körpergröße, Sportlichkeit, Intelligenz, Kleidungsstil etc einer Person im Umfeld die umstehenden Personen etwas angeht und er damit rechnen muss, dass die Mitschüler etwas sagen, wenn er bspw "so komische Schuhe trägt". Die Idee, bei sich zu selbst zu bleiben, höchstens auf eigene Balken im Auge zu prüfen, ist noch nicht gekommen. Das Opfer ist selber Schuld: - Das Kind spricht komisch geschwollen, es hat Crocs an, es trägt eine Brille: Wäh, strange, allen bitte deutlich zeigen, wie ätzend man das findet. - Die Frau war nachts unterwegs und trug sexy Klamotten: Ist doch klar, dass die Typen rübergerutscht sind. Eine extrem erhellende Bemerkung, Pauline-Maus.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Pamo

Dabei wird umgekehrt ein Schuh draus: Oft ist es gerade diese bewertende Haltung gegenüber anderen, die Mobbingstrukturen zu Grunde liegt. Weil diese bewertende Haltung ein Symptom eines Konkurrenzsystems ist, in dem jeder auf Teufel komm raus besser, cooler oder zumindest stärker sein oder die größere Klappe haben muss. Oft ist es auch nur letzteres.


Mitglied inaktiv

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Das ist aber mehr Glückssache als das Ergebnis von "Werten und Regeln" im Umgang. Das kann schnell kippen. Und ist auch, wie man aus dem Ausgangsposting bereits herauslesen kann, kein schicht- oder wohnortspezifisches Problem. Und wenn dann etwas passiert, sind oft gerade die Schulen, die nicht auf diese Art von Problemen vorbereitet waren (weil es sie vorher nicht gab und man sie nicht auf dem Schirm hatte) diejenigen, in denen lange gar nichts passiert.


Mitglied inaktiv

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unsere schule achtet auf zusammenhalt ,gemeinschaft und dass diese funktioniert. man kann natürlich nicht sagen" für immer " aber gerade klappt das sehr gut.


Mitglied inaktiv

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Das ist doch schön. Das Glück hat Berlin! an ihrer Schule aber momentan nicht, und darum ging es ja in ihrem Post.


Mitglied inaktiv

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man muß aber auch sagen , dass es immer so war und bleiben wird , dass es kinder gibt , die ein opfer sind und geärgert werden . leider hat die qualität sich stark verändert. auch in meiner kindheit gab es die außenseiter , da wurden auch mal sprüche geklopft aber nie grenzen überschritten. wenn es denn doch mal so war durfte auch der lehrer noch ein machtwort sprechen , ohne gleich zu fürchten ,dass er die eltern auf dem hals hat . da gab es eher daheim noch ne extra ansage. heute werden die kinder erzogen uin dem bewußtsein ,dass ein lehrer gar nix zu melden hat und man selber der mittelpunkt eines gefüges ist . funktioniert das dann nicht wie gewünscht entsetht frust . hinzu kommt was die erwachsenen vorleben , was den umgang miteinander betrifft.


Maxikid

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Es ist halt schwer, wenn der Lehrer Teil des Mobbings ist, diese noch befeuert, das Kind ausgrenzt. LG


miaandme

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Was könnte man anwaltlich erreichen? Das Mobber-Kind ist nicht strafmündig. Die Schule verklagen? Wegen Was?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Maxikid

ich bin eigentlich nicht fürs einmischen der eltern aber dafür gibt es ja den elternrat . dort können die eltern alle gemeinsam einen einspruch schalten und sich somit für ihre kinder einsetzen


Maxikid

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Manchmal geht es nicht anders. Da müssen die Eltern ran. Bei uns war es auch die Tochter einer der Elternvertreter. Diese war sehr hoch angesehen bei Lehrern und Eltern. Da war bei uns nichts zu machen. Wir hätten viel früher wechseln müssen. Und wurde ja von den Lehrern immer vorgeworfen, wir würden uns immer zu wenig einmischen. So allgemein. Such jetzt bei der Lütten in der 7. Klasse, meint der Lehrer zu mir, ich würde mich zu selten melden. Ja, ich habe ja auch nichts zu beanstanden. LG


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von miaandme

ich? nicht verklagen , da bin ich kein freund von . berlin ist doch anwalt für???? auch wenn es nicht ihr bereich ist , hat si doch das knohow dazu, wie man etwas erreichen und durchsetzen kann


Mitglied inaktiv

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dann mu´ß man das eben ändern und alle eltern mit ins boot nehmen


Mitglied inaktiv

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Anwältin nicht, aber (systemrelevant) in einer Behörde tätig, meine ich. Abgesehen davon ist sie meines Wissens Elternvertreterin (oder nicht sogar Vorsitzende des Schulelternbeirats?) und fragt hier, weil sie mit den Mitteln, die ihr bisher zur Verfügung standen oder einfielen, nicht weiterkommt.


Mitglied inaktiv

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sie wird schon eine lösung finden ...


Jumalowa

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich finde sowas ganz furchtbar. Mein Mann ist im sozialen Brennpunkt aufgewachsen, wir wüssten wie wir das klären! Ich habe mal von einem ähnlichen Fall gehört, am Ende hat sich der Vater des Opfers den Jungen gepackt. Anscheinend waren dann alle schockiert, wäre mir sowas von egal. Wie kann es sein, dass Kinder so schlecht geschützt werden? Bzw gar nicht geschützt werden und ernsthaft erwartet wird, dass auszuhalten.


miaandme

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Das wäre ehrlich gesagt auch das einzige, was mir einfiele. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass mit "gepackt" geschlagen gemeint war. Nur gibt es eben auch da Kinder, denen das völlig Wurst ist, dass der Vater des Opfers mal aufläuft. Die haben dann schon von so vielen Erwachsenen ernste Worte gehört, das prallt einfach ab.


misssilence

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Das war vor 20 Jahren auch schon so. Was sagte meine Klassenlehrerin zu mir, nachdem ich endlich den Mut gefunden hatte, es anzusprechen? "Wenn du gemobbt wirst, weil du dick bist, musst du mehr Sport machen. Sonst kann es ja gar nicht aufhören!" Ja, was will man dazu noch sagen... Es ist ein Armutszeugnis. Aber leider gibt es effektiv nicht viel, was man tun kann. Das Opfer kann die Schule wechseln. Und...das war's meist auch...


Maxikid

Antwort auf Beitrag von misssilence

Ich bin 47 und wurde in der Grundschule auch massiv gemoppt, von der Klassenlehrerin und den Schülern. LG


Schneewittchen123

Antwort auf Beitrag von misssilence

Oha... Also Menschen, die so etwas sagen, sollten sich nicht dazu entscheiden, soziale Berufe zu ergreifen, schon gar nicht mit Kindern und Jugendlichen!


luna8

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Mich frustriert sowas auch enorm. Wir haben/ hatten in der Klasse meines Sohnes zwar kein richtiges Mobbing, aber so kleine Terroristen ( die immer stören, andere nicht lernen lassen und die Lehrerin einfach 'binden'). Da sind eindeutig die Eltern Schuld, die sich selbst über große Klappe definieren, denken, dass das toll ist und ihre Kids da auch teils selbst drangsalieren oder ihnen keine Grenzen aufzeigen. Wie gesagt, in der Klasse meines Sohnes gab es sowas auch schon - das sind trotzdem sehr liebenswerte KINDER, die sich bei uns zuhause nie so aufgeführt haben. Die werden zuhause auf still getrimmt und klar, müssen es die wo rauslassen. An unserer Schule gibts zwar sowas wie 'Wieder gut machen', da schreiben die Kinder dann eine Entschuldigung an das betroffene andere Kind.... ich weiß nicht. Mir tun da beide Kinder leid, obwohl der Fokus mehr auf dem Opfer liegen sollte. Weiß da auch keinen Rat, ausser seinem eigenen Kind mitzugeben, Schwächeren zu helfen. Immer.