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warum muss man immer die Rute ins Fenster stellen?

warum muss man immer die Rute ins Fenster stellen?

Butterflocke

Oder kommt das nur mir so vor? Ich empfinde es zur Zeit als extrem unangenehm, dass man immer erst zum Ekel werden muss, damit einen die Menschen ernst nehmen oder schlimmer: damit sie sich auch nur angemessen bzw. korrekt verhalten. Immer muss ich so sein, wie ich gar nicht bin und gar nicht sein will. Die Ärschin heraushängen lassen, drohen...usw. Ob das nun die Kommunikation mit "unserer" Hausverwaltung ist, dienstliche Belange betrifft...., oder wie derzeit die Verhandlungen mit einem Bauträger.... Egal wo und wann, mit Freundlichkeit, Höflichkeit und guten Umgangsformen hat man ganz offensichtlich VERLOREN. Sobald man aber zum drohenden Monster mutiert, funktioniert plötzlich alles und jeder....:-( Was hab ich mich in den letzten Wochen mit der verantwortlichen Mitarbeiterin des Bauträgers abgemüht. Rotzfrech und abweisend war sie. Wie kann das sein, dachte ich mir immer. Sind wir nicht die Kunden? Zahlen wir nicht, sollte es klappen, ein Saugeld? Nun ist mir dann jetzt die Hutschnur geplatzt und ich hab eine bitterböse Mail abgesondert. Wirklich bitterbös. Wenn mir Freundin, Mann und Mutter keinen Mut zugesprochen hätten, hätte ich die "netten" Worte vermutlich gar nicht abgeschickt. KEINE 12 STUNDEN hat es gedauert und ich bekomme plötzlich TROTZ des Feiertages, was ich möchte. Man...das ist doch Mist! Ich bin nicht der Typ dafür und stehe "so" sicher auch keinen Hausbau (alleine noch dazu) durch. Mich nervt das alles.... Übertreibe ich? Ist das heutzutage schon normal geworden? Wenn ja..., find ich´s schlimm:-(


Curly-Cat

Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Ich mache grundsätzlich gegenteilige Erfahrungen, bekomme sozusagen alles was ich möchte, weil ich lieb, nett und freundlich bin. Gerade beruflich, wir sind oft auf Auskünfte anderer Behörden angewiesen, darf ich ran, wenn die Kollegen nicht weiterkamen. Aber auch bei Reklamationen, Beschwerden oder allem anderen, bei dem mein Umfeld regelmäßig schwere Geschütze auffährt, bekomme ich immer mehr, als nötig wäre. Und mir ist das manchmal fast unheimlich, wenn z.B. die Verkäuferin den Kunden vor mir angeblafft hat und dann ihr freundlichstes Lächeln aufsetzt, wenn ich an der Reihe bin, obwohl ich noch nicht mal was gesagt habe.


Leena

Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

Wahrscheinlich guckst Du schon so niedlich und leicht schüchtern-verängstigt, wenn Du mitbekommst, wie die Verkäuferin Deinen Vorgänger anblufft, dass sie dann Deinem (An-)Blick nicht widerstehen kann und automatisch freundlich zu Dir wird. :-) Nett, freundlich, umgänglich, sympathisch, ohne bösen Arg... also lauter sympathische Eigenschaften, die Du ausstrahlst!


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Mir geht es auch eher wie Curly-Cat. Die größten Probleme habe ich allerdings, das zu bekommen, was ich möchte, wenn ich mich bei etwas nicht so richtig "raustraue" und dann anfange, mein Anliegen zu verklausulieren. Die Message kommt dann schlichtweg nicht an, und ich bilde mir auch ein, dass besonders flegelige und unsensible Zeitgenossen auch schneller darüber hinwegpoltern, wenn jemand vor lauter höflicher Zurückhaltung zu viel soziales Gleitmittel einsetzt. Zu deiner Bauträgergeschichte fallen mir zwei Dinge ein: a) ein Dienstleister, den ich erst anblaffen muss, damit er mich als Kunde ernstnimmt und reagiert, würde von mir ganz sicher nicht einige hunderttausend Euro in den Rachen geschoben bekommen. Allerdings ist es b) auf dem Bausektor generell sinnvoll, Klartext zu reden, energisch aufzutreten und die Erfüllung der eigenen Anliegen zeitnah einzufordern. Diese Erfahrung haben wir weniger mit den Bauleitern, Architekten und Maklern als vielmehr mit den Handwerkerfirmen gemacht, die vielfach so eine "Komm-ich-heute-nicht-komme-ich-morgen"-Haltung an den Tag gelegt haben, und mir gegenüber (als kleiner, blonder Frau) waren sie anfangs auch deutlich wurschtiger als gegenüber meinem Mann. Man muss die Herrschaften also schon ein bisschen "erziehen", und man kann auch vielfach nicht erwarten, dass sie selbst mitdenken, man muss also immer genau prüfen, ob auch alles so gemacht wurde, wie man das haben wollte. Oder man lebt eben mit einem nicht optimalen Ergebnis.


Leena

Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Grundsätzlich bin ich auch der Typ Mensch, der grundsätzlich eher freundlich und höflich und geduldig versucht, mit seinen Mitmenschen klar zu kommen. Beruflich bin ich damit auch durchaus zufrieden - ich versuche, den Leuten so lange freundlich und geduldig die Rechtslage etc. darzulegen, bis sie verstehen und - meinetwegen auch unterbegeistert - akzeptieren, dass die Rechtslage nun mal nicht immer so ist, wie man sie gerne hätte, bzw. auch nicht immer unbedingt nett, naheliegend, verständlich o.ä. ist. Grundsätzlich sind meine Erfolgsquoten da ganz nett. :-) Okay, es gibt ein paar Exemplare, die WOLLEN nicht verstehen - die fühlen sich ungerecht behandelt und überhaupt und stampfen wütend mit den Füßen. Dann sollen sie eben vor dem zuständigen Richter wütend mit den Füßen stampfen, stört mich auch nicht - und ich muss es ja nicht bezahlen, wenn sie auch den Richter nicht überzeugen konnten. *grins* Persönlich - ja nun, es gibt Leute, da kommt man mit ganz normaler, netter, umgänglicher Freundlichkeit nicht weiter. Die sehen sich als Imperator ihrer Welt und wollen sich nicht bewegen - oder was auch immer. Da stoße ich dann schon gelegentlich an meine Grenzen - etwa, als wir zum vierten Mal Mutter-Vater-Kind persönlich zur Bank sollten, um das Konto fürs Kind zu eröffnen, weil die zweite Bearbeiterin plötzlich festgestellt hatte, so einfach, wie ihr Kollege bei Termin 1 und 2 uns erklärt hätte, wären die benötigten Formulare gar nicht... die Dame war sowas von bärbeißig - fürchterlich. Darauf legte dann mein Mann einen seiner "Teufel-aus-der-Kiste"-Auftritte hin und ließ "den Arsch raushängen" - und dann war plötzlich doch alles ganz einfach und schnell zu erledigen. Seufz... er hat allerdings seinen Spaß an solchen Auftritten und freut sich wie Bolle, wenn er erfolgreich ist - und er ist damit eigentlich immer erfolgreich. Aber dabei geht es dann eigentlich um "Recht haben und Recht bekommen", also nicht irgendwie um wie auch immer geartete "Gefallen", "Entgegenkommen" oder ähnliches. Ansonsten fürchte ich, bei Deinem angehenden Bauträger müsstest Du vermutlich öfter solche Auftritte hinlegen... och Mensch, Flocke.


taram

Antwort auf Beitrag von Leena

Ich kenne beides - und kann bei beidem gute Erfolge erzielen @Leena: das mit dem Konto kenne ich auch und in deinem Fall haben sie einfach nur nachgegeben. Sie haben gegen ihre Vorschrift gehandelt um Ruhe vor euch zu haben


Leena

Antwort auf Beitrag von taram

Wir hatten online das Konto beantragt, hatten dann einen Termin zu dritt mit dem ersten Sachbearbeiter, der sagte uns dann, er könne die Daten aus dem System irgendwie nicht abrufen, wir sollten nochmal online einen Antrag stellen und nochmal zu ihm kommen, haben wir gemacht, dann sagte er, er braucht noch ein Formular und kopiert sich schon mal alle unsere Ausweise etc.pp., dann sollten wir das Formular ohne Termin noch vorbei bringen... und als wir das taten, war dann die zweite Sachbearbeiterin da, die erklärte, so ginge das aber gar nicht und wir sollten noch mal einen Termin ausmachen und dann (eben zum vierten Mal) noch mal allesamt kommen - und da wurde mein Mann ungnädig. Und dann konnte sie die restlichen unterschriebenen Formulare doch entgegennehmen... Wieso hat sie da "gegen ihre Vorschriften gehandelt", um Ruhe vor uns zu haben? Ich fand die Gesamtsituation sehr mäßig kundenorientiert, ehrlich gesagt. *grmpf*


Strudelteigteilchen

Antwort auf Beitrag von taram

Warum soll es notwendig sein, daß man zwangsweise vier Mal mit allen Beteiligten aufschlägt? Als ich die Konten für die Kinder beantragt habe, habe ich mit den Kindern bei einem Besuch alles beantragt, der KV war dann einmal alleine dort, danach waren die Konten - pro Kind ein Giro- und ein Sparkonto - fertig.


lotte_1753

Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Meine Erfahrung am Bau ist in der Tat, dass derjenige, der am lautesten schreit, den Handwerker bekommt. Die meisten guten arbeiten ja an mehreren Baustellen gleichzeitig. Mir waren es die Prozente für den Architekten wert, dass er auch für Sachen für die ich keinen Architekten brauchte, die meiste Schreierei übernommen hat. Das bestätigt sich aber in anderen Lebensbereichen nur sehr bedingt. Freundlichkeit bringt einen da meistens weiter, und wenn es die freundliche, aber bestimmte, E-Mail mit Vorgesetzten in Kopie ist ...


Julie

Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Da ist der Ton rauer. Wir haben selber vor 20 Jahren um- und ausgebaut, mit mir als Bauherrin. Manchen Handwerkern gegenüber half nur ein sehr deutlicher Ton. Da solltest du dich mal direkt dran gewöhnen, wenn ihr bauen wollt und du die Hauptverantwortliche bist. Sonst lass die Finger davon ....