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Schullaufbahnempfehlung Gymnasium - wir sind uns unsicher, weil...

Thema: Schullaufbahnempfehlung Gymnasium - wir sind uns unsicher, weil...

Hallo liebe Leser, unsere Tochter ist jetzt 10 Jahre alt und nun steht uns der Wechsel auf die weiterführende Schule bevor. Unsere Tochter hat eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten und wir waren überrascht darüber. Sie wechselt in Deutsch und Mathe zwischen 1-2 auf dem Zeugnis, jedoch hat sie durch schwankende Konzentration auch mal eine 4 in Abschreibübungen. Aktuell steht sie in Deutsch auf 2, Mathe 2, Sachunterricht 1 und in Englisch 1 - ohne übermäßig lernen zu müssen. Lernt sie, geht dies meist sehr schnell. Aber dann gibt es diese Tage Zuhause, die oft vorkommen: Hausaufgaben vergessen, Unterlagen vergessen, Hausaufgaben werden nicht im angemessenen Tempo geschafft, es gibt Tränen und schon ist es 20 Uhr... Steht ein Lehrerwechsel an, reagiert sie sehr sensibel, wird unsicher. Fast alles müssen wir ihr 10x sagen, sie vergisst ihr Pausenbrot usw. Allgemein schätze ich meine Tochter noch als zu unreif für die Anforderungen des Gymnasiums ein. Wir möchten für ihre Entwicklung nur das Beste und wissen nicht, ob das Gymnasium unsere Tochter positiv fordert oder unglücklich machen wird... Andererseits befürchte ich, dass wir sie zu sehr beschützen, denn unser Kind hat Lust auf diese Herausforderung. Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

von 2kleineHexen am 04.02.2020, 20:47



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Hallo, ich habe einen Sohn der nun die 5. Klasse eines Gymnasiums besucht. Er ist ein Chaot, kann sich nicht gut organisieren, benötigt möglichst klare Strukturen, Konzentration oft schlecht, impulsiv, niedrige Frustrationstoleranz,... Aber: uneingeschränkte gym Empfehlung weil schnelle Auffassungsgabe, interessiert, viel Allgemeinwissen, Notendurchschnitt am Ende der 4.Klasse 1,6 trotz zwei Dreien in Kunst und Sport. Wir haben lange überlegt, ob Gymnasium richtig ist, aber Gesamtschule machte mir Bauchschmerzen. Noch größer und durch die unterschiedlichen Anforderungen besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich ein Kind wie mein Sohn nach unten orientiert, weil es anstrengend ist, sich zu konzentrieren. ( Aussage des Psychiaters nach IQ und konzentrationstests) Wir haben uns bewusst für ein Ganztagsgymnasium entschieden, da es dort keine Hausaufgaben gibt. Mein Sohn tut nichts für die Schule bisher, dafür war der Schnitt von 2,6 vollkommen in Ordnung. Manchmal hat er in der Grundschule in einer Stunde nur das Datum zu Papier gebracht. Das passiert ihm jetzt auch, dann muss er hält mal was nacharbeiten. Aber das hat die Lehrerin nicht abgehalten, die Gxm. Empfehlung zu geben. Gruß Aeonflux

von aeonflux am 04.02.2020, 22:35



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Mein Sohn lernt regelmäßig die falschen Vokabeln, vergisst die Hälfte, bekommt irgendwas nicht mit, eckt mit Mitschülern an,... Und manchmal verzweifelt ich daran ( er manchmal auch), aber dann schreibt er die beste Erdkundearbeit der Klasse und wird beim NW Wettbewerb Jahrgangsdritter. Dann wissen wir, er ist dort richtig und das Gymnasium bietet mit Sicherheit mehr Struktur als unsere Gesamtschulen.

von aeonflux am 04.02.2020, 22:40



Antwort auf Beitrag von 2kleineHexen

Nun ja... Lehrerwechsel hat sie auch an anderen Schulformen. Pausenbrot braucht sie auch an jeder Schule. Hausaufgaben gibt es auch überall.... Sprich: diese Probleme hat sie an JEDER Schulform! Ich würde sie mit dem Lernvermögen und den Noten ohne zu zucken auf das Gymnasium schicken. Die Lehrer sehen sie ja auch dort. Und dann das Kind halt ohne Vorwürfe unterstützen. Ich vertrete nämlich die hier oft unpopuläre Meinung, dass Kinder mit 10 Jahren ihre Schule eben nicht komplett alleine auf die Reihe kriegen müssen. Kind 2 musste ich bis zur 9. Klasse mehr oder weniger anleiten. Jetzt kann er es. Alles Gute!

von KKM am 05.02.2020, 06:46



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So sehe ich das auch. Du wirst sie auch an einer anderen Schulform in diesen Dingen unterstützen müssen.

von Shanalou am 05.02.2020, 10:18



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Sie steht überall zwischen 1 und 2 und ihr dachtet gar nicht ans Gymnasium? Seltsam. Meine Kinder standen in der Grundschule schriftlich in Deutsch und Mathe meist zwischen 2 und 3, auf dem Zeugnis gab es wegen des Mündlichen fast immer eine 2. Rechtschreibung oft 3. Eine 4 z.B. in einem Aufsatz gab es auch mal. Dies und das vergessen, keine Lust auf oder Trödeln bei den Hausaufgaben hatten wir auch alles. Bei allen 3 Kindern: Gym kein Problem (und 2 sind schon fertig und studieren). Nur sensibel auf Lehrerwechsel hat hier kein Kind reagiert, aber diese Wechsel hat deine Tochter ja an jeder Schule, oder nicht?

von Emmi67 am 05.02.2020, 13:08



Antwort auf Beitrag von 2kleineHexen

Deine Tochter hat Lust auf diese Herausforderung... sie muss nicht viel zu Hause lernen um mitzukommen. Lernt sie Vokabeln im Schlaf. Beste Voraussetzungen für das Gymnasium. Wir wachsen an unseren Aufgaben. Das Thema mit den vergessenen Aufgaben hatten wir auch.. ist eben schon langweilig in der Grundschule. Schulen ansehen und Kind entscheiden lassen. LG

von Kalianer am 05.02.2020, 16:17



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Diese Schwierigkeiten würde sie auch auf der Hauptschule / Realschule, Gesamtschule haben. Sie hat die Noten.... von daher ... versucht es. Oder tendiert zur Waldorfschule. Will eigentlich nur sagen... sie schafft das.

von ak am 05.02.2020, 16:49



Antwort auf Beitrag von 2kleineHexen

Hallo, Gerade wollte ich einen ähnlichen Beitrag schreiben, witzigerweise davor deinen angeklickt :-) ! Ich habe hier genau das gleiche Exemplar !!!!10 Jahre, allerdings seit diesem Schuljahr schon Klasse 5 Gymnasium. Vom Stoff her kommt sie gut mit, Noten bewegen sich zwischen 1 und 3 (3 ist aber die Ausnahme), wobei sie, wie deine, kaum lernt. Aber organisatorisch ist es auch hier ein einziges großes Chaos! Hausaufgaben/ Pausenbrot/ Federmäppchen/ Schulbücher vergessen (oder die Sporttasche im Bus) gehören zur Tagesordnung, schulische Informationsbögen, die wir Eltern unterschreiben sollen, werden erst nach Tagen abgegeben, wenn ich mit ihr ihren Ranzen aus- bzw aufräumen, finde ich darin regelmäßig Spielsachen, Süßigkeitenpapiere und alles, was sonst noch so nicht hinein gehört!!! Beim Elterngespräch vor Weihnachten meinte die Klassenlehrerin, Töchterchen sei "goldrichtig" an der Schule, aber wir müssten sie zu Hause mehr unterstützen (puuuuuh ) Es sind aber alle Lehrer sehr nett und bemüht, in Klasse 5 haben die Kleinen am Gymnasium, so empfinde ich es, noch ein wenig Narrenfreiheit. Insofern würde ich dir dazu raten, dem ganzen eine Chance zu geben, wenn vom Prinzip her das Köpfchen den Stoff hinbekommt und es "nur" an den organisatorischen Dingen liegt. Zumal wenn deine Tochter selbst sagt, dass sie aufs Gymnasium möchte!!! Meine Tochter besucht übrigens dieselbe Schule, auf der auch ich war und bezüglich Stoff kann ich wenigstens aus unserem Fall berichten, dass Tempo und Umfang sich extrem verringert haben! Ich weiß nicht so ganz, ob das analog in Real- und Gesamtschule auch der Fall ist (und ich finde es ehrlich gesagt überhaupt nicht gut- aber das ist ein anderes Thema) - wenn nämlich ja, dann wäre deine Tochter stofflich vielleicht an der Gesamtschule unterfordert??? Und ja,es stimmt, dass man ohne Zeitverlust das Abi nach dem Realschulabschluss noch "draufmachen" kann. Das Problem sehe ich aber als ein anderes, deswegen noch kurz das hier (sorry schonmal für den langen Text...): Unsere Älteste (heute 13) hatte in der 4ten Klasse in Deutsch und Mathe eine 2, weswegen sie eine Realschulempfehlung bekam, die Klassenlehrerin meinte jedoch sofort, dass das nur rechnerisch zustande käme und sie sie durchaus auf dem Gymnasium sehen würde. Ich dachte dann nein, das macht man doch nicht und habe sie auf eine Gesamtschule (Grund-, Haupt- und Realschule) geschickt. Unsere Tochter- unser großes und sehr vernünftiges Sensibelchen- hat extrem darunter gelitten, dass andere Kinder gemobbt wurden und die Lehrer ihrer Meinung nach einfach nur zugeschaut haben, obwohl sie selbst zum Glück immer toll integriert war, sogar zur Klassensprecherin gewählt wurde etc. Sie wollte unbedingt auch aufs Gymnasium, als feststand, dass ihre kleine Schwester dorthin gehen würde. Haben wir dann auch gemacht, ging mit ihren Noten recht problemlos, aber weil am Gymnasium Französich ab Klasse 6 unterrichtet wurde und sie in Klasse 6 an der Realschule noch kein Französisch hatte, muss sie nun diese Stufe wiederholen und ist die älteste in der Klasse. Und trotzdem ist sie so glücklich jetzt! Ihr Zeugnis zum Halbjahr war super. Sie ist aber auch schon immer sehr ruhig und verständig, lernt von sich aus viel und ist top durchorganisiert. Was sich eben so geändert hat ist, dass sie jetzt in einer Klasse ist, wo ein tolles Miteinander herrscht, sie hat viele neue Freunde und ich muss ehrlich gestehen, dass mir deren Eltern um einiges sympathischer sind als die der Kids von früher... Also kurz gefasst: Das Problem auf Real- oder Ganztagesschule liegt, so war jedenfalls unsere Erfahrung, darin, dass da nicht ein so tolles soziales Klima herrscht, wie auf dem Gymnasium. Das kann sicherlich von Schule zu Schule verschieden sein, auch von Klasse zu Klasse. Wenn deine Tochter den Wunsch hat, aufs Gymnasium zu gehen, zumal so von der Grundschule empfohlen, wäre mein Rat ganz klar, dass ihr sie hinschickt!!! Und wenn du noch Tipps für mich hast bzw Erfolge verzeichnen kannst beim Organisatorischen, dann lass es mich gerne wissen !!! Wir sind jetzt an dem Punkt, wo ich jeden Abend mit ihr die Schultasche für den nächsten Tag kontrolliere und auch das Hausaufgabenheft durchsehe... Ich hoffe, dass sie in dieser Hinsicht bald selbstständiger wird :-b ! Liebe Grüße !!!

von Claenelsa am 06.02.2020, 10:43



Antwort auf Beitrag von 2kleineHexen

Juhu....hier ein Kind , was superleicht den Stoff bewältigt, allerdings mit allen anderen krankheitsbedingt Probleme hat/ haben kann. Ich habe mich immer gefragt , was von den Gegenargumenten, hätte er auf der Gesamtschule dann nicht. Und ehrlich? Es gab keines! Nichtmal ein einziges. Im Gegenteil, empfinde ich die Lern- und allg. Schulatmosphäre auf dem Gym. , viel viel besser und strukturierter, als ich es von der Gesamtschule mitbekomme. Auch das darauf eingehen, auf einzelne Schüler ( ist nat. Lehrer abhängig) empfinde ich als sehr engagiert. Natürlich wird auf einem Gymnasium, Leistungen erwartet, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass das drumherum, zu einem gewissen Grad gut toleriert wird, wenn das " Gesamt" passt. In der 5 hatten sie hier ausserdem noch Welpenschutz und konnten sich quasi 1 Jahr an die Abläufe gewöhnen.

von memory am 07.02.2020, 09:49



Antwort auf Beitrag von memory

So schreibt man in Kürze, wofür ich einen Roman verfassen musste !!! Setze ich genau so meine Unterschrift drunter hihi ! LG

von Claenelsa am 07.02.2020, 10:28



Antwort auf Beitrag von 2kleineHexen

Hm....also Sachen vergessen....das passiert immer noch unser zerstreute Prof. Er ist seit 5 Jahren auf dem Gym und kommt damit klar. Das wäre für mich kein Grund gewesen denn das würde ja auch auf der Gesamtschule oder Realschule erfolgen. Wichtiger ist, dass man bei einem Thema was einem nicht liegt am Ball zu bleiben und nicht gleich frustriert den Stift fallen zu lassen

von Brummelmama am 08.02.2020, 15:10