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Noten bei mündlichen Abfragen

Thema: Noten bei mündlichen Abfragen

Meine Tochter (7. Kl., Gymnasium) hatte heute eine mündliche Abfrage in Deutsch. Sie hatte wohl alles richtig beantwortet. Der Lehrer meinte aber es wäre Note 2, da sie etwas unsicher war (vom Auftreten her). Der Lehrer ist jetzt erst neu an die Schule gekommen. Meine Tochter hatte also erst wenige Stunden bei ihm (Schule hat ja erst vor 5 Tagen begonnen) und weiß noch nicht so richtig, wie er tickt. Sie gehört sie zu den Klassenbesten, hatte auch bisher bei mündlichen Abfragen nie eine 2 wegen Unsicherheit, wenn sonst alles richtig beantwortet wurde. Eine gewisse Aufregung/Nervosität bei Abfragen ist ja auch nicht so selten bei Schülern. Darf der Lehrer aber deswegen eine Note schlechter geben ?

von heinrikk am 20.09.2011, 02:29



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....und zwar in allen Fächern. Wer zwar alles richtig sagt, aber nicht zu 100% sicher, bekommt keine 1 mehr. MfG

von 77shy am 20.09.2011, 07:16



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Das ist wirklich schade für deine Tochter, aber woher sollte denn der Lehrer wissen, das ihre Unsicherheit an ihm liegt? Er wird es so eingeschätzt haben, das sie den Stoff zwar kann, aber eben noch nicht sicher. Sie muß lernen, das sie einfach sicher auftreten muss, wenn sie den Unterrichststoff beherrscht, egal welcher Lehrer dort steht. Das ist schwer, aber es nützt nichts....meine Tochter lernet das gerade ;-) , denn sie ärgert sich auch über, ihrer Meinung nach, ungerechtfertigte Noten. Sie ist eine gute-sehr gute Schülerin, ihr fehlt es aber an Selbstbewußtsein und sicherem Auftreten in der Schule. LG mamaj

von mamaj am 20.09.2011, 09:54



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Den Unterrichtsstoff beherrschte meine Tochter sicher. Es ist nicht so, daß sie z.B. erst länger überlegen mußte, sich verhaspelte, herumstotterte, ein Blackout hatte o. ä.. Sie weiß auch , was sie kann und kann dies in der Regel auch ohne Probleme "abrufen". Was der Lehrer wohl meinte, war, daß sie insgesamt ein nicht so sicheres Auftreten hatte, was sich durch die Körpersprache ausdrückte, z. B. durch heftigeres Gestikulieren mit den Armen. Bisher wurde aber auch noch nie von einem Lehrer so etwas o. ä. bemängelt.

von heinrikk am 20.09.2011, 12:12



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Ich finde sowas total schade, habe aber auch gehört, dass es so läuft. Wichtig ist weniger, was gesagt wird, als WIE es vorgebracht wird. Mich wundern die vielen Schaumschläger und Nichtssagenden, die ihre Beiträge mit viel Selbstbewusstsein und Selbstgefälligkeit in die Welt plärren, jedenfalls nicht mehr. Bei uns wird die mündliche Mitarbeit im Gegensatz zur schriftlichen ja auch mit 60 % bewertet.Dazu dann die von Dir geschilderte Beurteilung, dass es auf den "Auftritt" ankommt, und das Elend ist perfekt.

von MartaHH am 20.09.2011, 12:45



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Also, ich finde das ingesamt sehr gut, dass auch Auftreten gewertet wird, sofern es auch geuebt wird. In der "richtigen Welt" zaehlt auch das "wie" ganz entscheidend, und man kann noch so kompetent sein, wenn man das nicht richtig herueberbringen kann, wird man nicht ernstgenommen. Ich kenne viele "Experten", die immer wieder einen katastrophalen Eindruck hinterlassen, weil sie nicht anstaendig kommunizieren und auftreten koennen. Insofern nutze diese Gelegenheit, Deiner Tochter zu erklaeren, dass die Art und Weise der Informationsuebermittlung sehr wichtig ist. Und let's face it, eine 2 in einer muendlichen Abfrage ist ja nun auch nicht gerade ein Beinbruch. Gruss FM

von Foreignmother am 20.09.2011, 13:40



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Hallo, mein Sohn hat bereits seit der 1. Klasse bei Präsentationen, Vorträgen von Gedichten etc.Rückmeldung sowohl von den Mitschülern, als auch von den Lehrern erhalten. Insofern ist das also von Anfang an geübt worden. Jeder hat die Chance an sich zu arbeiten. Und wenn der Eindruck, den man hinterlässt mitbenotet wird, ist das eben so. Eine 2 ist doch eine prima Note. Gruesse Ceca2

von Ceca2 am 20.09.2011, 16:47



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warst du dabei?? nein. wenn du begründete zweifel hast, dann frag doch den lehrer selbst, denn nicht immer stimmt das empfinden der schüler mit dem des lehrers überein.

von Sakra am 20.09.2011, 18:26



Antwort auf Beitrag von heinrikk

Ob der Lehrer das so bewerten darf, weiß ich nicht. Aber sinnvoll ist das sicher nicht. Ich halte ständig Vorträge vor wechselndem Publikum und kann aus eigener Erfahrung sagen, daß eine negative Bewertung meines Auftretens nicht wirklich förderlich ist, für mein nächstes Auftreten. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Je besser ich bewertet werde, desto sicherer bin ich beim nächsten Mal. Selbstbewußtes Auftreten läßt sich doch nicht fördern indem ich dem Betreffenden sage, daß er ganz offensichtlich unsicher ist. Im Gegenteil. Wenn du jemandem sagst er sollte sich beim Reden nicht so oft mit den Fingern durch die Haare fahren, dann ist der beim nächsten mal nur noch damit beschäftigt zu kontrollieren, wie oft er sich durch die Haare fährt. (Denken sie NICHT an rosa Elefanten! ) LG ahm

von amadeus_hates_music am 20.09.2011, 20:42



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Aber genau dieses Feedback braucht man doch. Ich war und bin immer noch sehr, sehr nervös wenn ich etwas vortragen muss, sogar via PC! Dennoch ist es wichtig konstruktives Feedback zu bekommen. Wenn jemand zu leise ist oder immer nur auf die Zimmerdecke starrt, lange Pausen macht etc. ist es doch hilfreich zu wissen, wie man auf die Zuhörer wirkt. Nichts anderes lernt man auf Rhetorik-Seminaren. Und wenn dies Bestandteil der Benotung ist, muss man es auch hinnehmen können. Gruesse Ceca2

von Ceca2 am 20.09.2011, 21:10



Antwort auf Beitrag von Ceca2

Eine schlechtere Note auf Grund von unsicherem Verhalten ist doch alles andere als konstruktive Kritik! Rhetorik Seminare sind Coachings für Erwachsene deren Verhalten bereits manifestiert ist. Reines Training. Kennst du ein Rhetorik Seminar bei dem man abschließend eine Note auf der Teilnahmebestätigung bekommt? Ich nicht.. In vorliegenden Fall würde ich erst einmal versuchen rauszufinden WAS denn genau der vorgeschriebene Bestandteil der Benotung ist. Dann kann ich immer noch entscheiden ob ich das hinnehmen MUSS, weil ich es nicht ändern kann obwohl es Bullshit ist oder ob es okay war. LG ahm

von amadeus_hates_music am 20.09.2011, 23:21



Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

Meine Güte, man kann doch nicht wegen jedem Sch... zur Schule rennen. Ich gehe erstmal davon aus, dass der Lehrer konstruktiv kritisiert hat. Wegen einer 2 rege ich mich erstmal gar nicht auf. Ausserdem ist es immer einfacher schriftliche Arbeiten nachzuvollziehen, als mündliche Benotung. Ich würde meinem Sohn auch grundsätzlich Einsen geben, weil er wirklich viel weiss - aber: weiss ich wie er sich im Unterricht einbringt? Ne, weiss ich nicht. Gruesse Ceca2

von Ceca2 am 21.09.2011, 08:26



Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

Ceka versteht es halt nicht...aber ich bin sicher, würden wir uns alle jetzt gegenüber stehen, würde sie ihre Aussage TOTAL selbstsicher und ganz überzeugend rüberbringen. Darauf kommt es ja schließlich an, gell...

von MartaHH am 21.09.2011, 13:24



Antwort auf Beitrag von Ceca2

Ceca, Es ist doch überhaupt keine Rede davon wegen "jedem Scheiß" zur Schule zu rennen. Du hast nicht verstanden worum es geht. Es geht nicht darum, daß man mit einer 2 auch leben kann. Es geht darum ob es sinnvoll ist für eine nicht völlig souveräne Körpersprache eine Note abzuziehen. Sollte das Ziel sein dem Kind ein souveränes Auftreten vor Publikum beizubringen, dann halte ich das für einen sehr kontraproduktiven Weg. ahm

von amadeus_hates_music am 21.09.2011, 14:16



Antwort auf Beitrag von MartaHH

Oje, der Punkt ist doch, dass mal wieder eine Mutter nicht schlucken kann, dass das Töchterchen, welches zu den Klassenbesten gehört, kritisiert wird und vielleicht doch nicht 100% alles richtig war. Gruesse Ceca2

von Ceca2 am 21.09.2011, 19:07



Antwort auf Beitrag von heinrikk

Sei mir nicht böse, wenn ich das so sage, aber wird schon nen Grund gehabt haben. Ich denke nicht, dass er deine TOchter auf dem Kieker hat und ihr deshalb ne 2 gegeben hat. Ich kenne das Problem übrigens auch. Letztes Jahr hatten wir die gleiche Situation und meine TOchter hatte alles richtig beantwortet und ne 2. ICh war zufälligerweise die Woche drauf bei der Lehrerin zum Gespräch (war Zufall!) und ich hab natürlich nachgefragt (serh vorsichtig und freundlich) und sie hat es mir erklärt. Ich fand es schade, dass es dafür ne 2 gab, aber ich hab kein Ton gesagt und geschluckt, denn dieses Bewertungssystem gillt für alle gleich und wer ne 1 haben will, der muss hat der Überflieger sein. Und dass wollen wir wiederum nicht sein! Sondern nur ganz normal!

von Mariakat am 21.09.2011, 08:16



Antwort auf Beitrag von Mariakat

Der Lehrer hat jetzt übrigens doch eine 1 gegeben. Er ist noch Referendar und hat inzwischen mit seinem Fachberater gesprochen. Nun laufen die mündl. Abfragen z. B. so, dass die Schüler auch auf ihrem Platz sitzen bleiben können (ist bei anderen Lehrern auch eher üblich).

von heinrikk am 09.10.2011, 07:33