Thema:
Mündlich immer eine Note schlechter, wegen nicht still sitzen können...
huhu,
ich finde es irgendwie traurig als meine Tochter mir sagte, dass bei der Hälfte der Lehrer sie antstatt einer 1 eine 2, und antstatt einer 2 eine 3 bekommt.
Es sind auch gute Noten, aber ihr und mir geht es um das Prinzip. Für etwas mitbewertet zu werden, obwohl man es nicht absichtlich macht. Sie sagt, ich bemühe mich so dolle, und schön ist das auch nicht wenn das bei der Verteilung in der Klasse gesagt wird. Sie soll gute Beiträge geben, und manchmal sagen die Leher dann auch, eigentlich stehtst du z.B auf 1 oder 2, wenn du es schaffst nicht zu zappeln, ansonsten 2 oder eben 3, jenachdem.
Die dreien die ja in vielen Fächern mehr zählen weil ja mündlich 60 Pro, machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Dann wird es trotz einer geschreibenen 2 und manchmal sogar 1 eine 3. Wie gesagt, nicht schlimm, ist rotzdem gut, aber ich finde das traurig. Sie meint, was soll ich tun, es ist so, als würden mich kleine Leute in mir quälen. Ich meine Menschen mit einer Behinderung die gute Arbeit machen aber eben vieleicht vor sich hinmurmeln kann man doch auch nicht einfach benachteiligen oder?
Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht?
LG
von
disi
am 17.06.2016, 12:33
Hallo,
ich kann Dir leider nicht weiterhelfen, wollte aber fragen, ob es eine Ursache für dieses zappelige gibt? Habt Ihr das mal von einem Arzt abklären lassen? Der Satz:als würden mich kleine Leute in mir quälen würde mich etwas beunruhigen. Vielleicht ein Tic? Wenn was medizinisches dahinter steckt, könnte man sich ja vielleicht einen Attest holen und bei den Lehrern ganz anders auftreten, daher meine Frage. Stört sie denn damit den Unterricht oder die Mitschüler? Oder nervt es einfach die Lehrer? Hast Du schon mal mit denen darüber gesprochen? Ich wäre auch sehr traurig, wenn ich einsen Schreibe und zweien auf dem Zeugnis bekomme, mit lauter schriftlichen zweien wäre das selbe raus gekommen, finde ich nicht fair.
VG
mauki
von
mauki
am 17.06.2016, 12:46
Hallo!
Nun was soll man da sagen .... mein Sohn bekommt auch regelmäßig eine Note weniger als er "Leistung brächte" wegen (absichtlich) vergessener HAs.
Ich kenne da auch nur eine Lösung: HAs nicht vergessen und bei Euch: Mund aufmachen und sich beteiligen am Unterricht!
Im Übrigen war mein Sohn auch so einer der Sorte ich kann alles also brauche ich in der Stunde auch nicht mit der Lehrerin zu schwätzen. Als er gecheckt hat, das es sich massiv auf die Note auswirkt und ich ihm noch erklärt habe, dass er eh im Unterricht sitzen muss, dann kann er auch den Mund auftun macht er das auch so.
Was anderes ist es wenn das Kind mutistisch ist ....
LG, 2.
von
2auseinemholz
am 17.06.2016, 13:03
Sie bekommt den Notenabschlag für ihre Zappelei und nicht wegen mangelnder Beteiligung.
von
Petra28
am 17.06.2016, 16:07
Zwischendurch zappelt sie eben.
Sie macht es nicht aus Spaß .
Mündlich soll sie sogar gute Beiträge leisten.
Sie stört auch nicht den Unterricht oder nervt die Lehrer.
Sie ist eben nur hibbelig.
Lg
von
disi
am 20.06.2016, 19:08
Gut aufgepasst
von
disi
am 20.06.2016, 19:25
Das habe ich noch nie gehört.
Hast du selbst mit den Lehrern gesprochen?
von
kanja
am 17.06.2016, 13:11
Es hieß , sie macht gut mit, mit guten Beiträgen.
Ist eben nur zwppelig, aber nicht irgendwie ungezogen oder so, und mit diesen ständigen, wenn du aufhörst zu zappeln gibt es die eigentlich verdiente Note , denken Sie Ihr dabei zu helfen, dass sie es nicht mehr tut.
Sie macht es aber nicht aus Spaß...
Was soll man da machen, ich kann sie ja nicht fesseln.
Lg
von
disi
am 20.06.2016, 19:11
Zunächst einmal wäre es wichtig, beide Seiten zu hören. Hast du denn schon Gespräche mit den Lehrkräften geführt? Nur fürs Zappeln bekommt deine Tochter nicht schlechtere Noten. Die Angabe von 60% ist außerdem schlicht falsch, nirgendwo im Lehrplan finden sich Prozentangaben, es heißt nur, die mündlichen und schriftlichen Unterrichtsbeiträge (melden, Hausaufgaben, Referate, Einzel- und Gruppenarbeit im Unterricht) "sollen überwiegen". Ich würde also schnellstmöglich mit den Lehrkräften sprechen. Sollte deine Tochter vielleicht wirklich arge Konzentrationsprobleme haben, würde ich dann mit ihr zum Kinderarzt gehen und mich beraten lassen. Es gibt ja auch Diagnosen wie ADHS (wobei ich nicht sagen will, dass deine Tochter ADHS hat), dann hätte sie selbstverständlich einen sogenannten Nachteilsausgleich in der Schule und bekäme z.B. für Klassenarbeiten länger Zeit...LG, Pia-Lotta
von
Pia-Lotta
am 17.06.2016, 16:14
Bei uns wird die Gewichtung innerhalb der Fachschaften direkt an der Schule festgelegt.
Dabei zählt das Schriftliche in der Regel mehr als das Mündliche oder 50:50.
von
Vreni1982
am 18.06.2016, 22:08
Das ist doch gar nicht zulässig...So etwas kann und darf eine Fachschaft nicht entscheiden. Bin selbst Fachleitung für Deutsch...
von
Pia-Lotta
am 19.06.2016, 21:05
Falsch, bei uns ist die Gewichtung Fachschaftssache, darüber wird zu Beginn des Schuljahres in der Fachschaftssitzung beraten und beschlossen. Gewichtung, Klassenarbeiten, Tests, ein mehr oder weniger flexibler Rahmen für die Benotung...
Ist dann wohl bundesland-, vlt auch schulabhängig.
Und danke, ich weiß schon, was er dürfen und was nicht
von
Vreni1982
am 19.06.2016, 21:59
Die Klassenarbeiten soll sie sogar im zügigen Tempo abgeben.
Auch das ist kein Problem , sie schreibt sie und zappelt auch da ab und an, nur da kann man nun keine Punkte abziehen, das sehe ich, und würde auf die Barrikaden gehen. Das würde zu weit gehen.
Lg
von
disi
am 20.06.2016, 19:13
Meine Kinder sind eher zurückhaltend, sich vor die Klasse stellen und etwas vortragen ist für sie das schlimmste und wird auch ggf. verweigert.
Das zeigt sich dann auch an den Noten aber man kann kein Zappelkind dazu bringen etwas ruhig vorzutragen, wie man zurückhaltende Kinder nicht dazu bewegen kann den ausdrucksvollen Entertainer zu geben.
Traurig finde ich das auch, dass sie leider immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass zurückhaltend und "nett" sein oft ein Nachteil ist.
von
mf4
am 17.06.2016, 17:04
Ich kenne das zu gut. Ich war auch sehr zurückhaltend, auch weil ich mich nicht getraut habe, zu sprechen ( komme ursprünglich aus einem anderen Land) und hatte Angst ausgelacht zu werden. Also habe ich mich auch nie gemeldet und am Unterricht beteiligt.
Die Lehrerin (Geschichte und Sozialkunde) verteilte jeden Monat eine mündliche Note. Bei mir immer eine 6. Ich schrieb mit kleinen Ausnahmen nur 1, vor allem in Geschichte, hatte aber immer eine 4 auf dem Zeugnis!Das war so schlimm für mich.....ich habe Rotz und Wasser geheult zu Hause!
Auch wenn ich die verstehe, hätte sie doch etwas anders werten können.Sie hat ja auch gesehen,dass ich immer mental anwesend war (da gab es ganz andere Exemplare) , den Stoff beherrschte. Sie hätte einfach mal mit mir sprechen sollen!
Das ging 2 Jahre so,dann fing ich an,mich am Unterricht zu beteiligen. Aber selbst da gab es mündlich immer 3 o. 4, weil es ihr nicht oft genug war bzw. ich mich nicht in Diskussionen durchsetzen konnte! Trotzdem hatte ich ab da im er meine 2 auf dem Zeugnis.
von
angelok82
am 18.06.2016, 07:29
kommen trotzdem gute mündliche Noten.
Ungerecht ist es, aber man kann nix ändern.
von
Charlie+Lola
am 18.06.2016, 09:16
Oder was meinst du damit?
von
kanja
am 18.06.2016, 12:19
Da kann sie ihre kreativität einsetzten und reden wie sie will, im stehen, das findet sie super, sitzen ist nur nicht einfach. Da gibt es dann auch immer die Verdiente Note .
Lg
von
disi
am 20.06.2016, 19:17
Hallo
ich denke irgendeinen Haken findet man bei jedem - wenn man es möchte - wenn man nicht möchte, übersieht man die Macken einfach..... auch das gibt es in der Schule u. im Beruf.
Leider habe ich keinen Tipp für dich. Mein Sohn hatte ein einziges Mal einen Teil der Hausaufgaben vergessen in Reli (die Bildchen sollten noch angemalt werden) u. schon bekam er eine Note schlechter ins Zeugnis - was solls, wenn der Lehrer meint es sei so sei es sein Himmelreich - man kann auch mit ner 3 in Reli leben
viele Grüße
von
RR
am 18.06.2016, 08:35
War das die Aussage des Lehrers oder die Aussage deines Sohnes, dass die Relizensur wegen einer einzigen vergessenen Hausaufgabe heruntergesetzt wurde???
von
Pia-Lotta
am 18.06.2016, 10:15
Hi Disi!
Ja,genau diese Erfahrung haben wir auch gemacht. Mein Sohn ist auch sehr unruhig, lässt sich leicht ablenken und quatscht viel im Unterricht. ABER: Er macht trotzdem mit, und zeigt oft auf (macht sich inzwischen Listen wie oft er aufzeigt, gerade auch im Vergleich zu anderen Kindern, die wesentlich besser benotet werden, obwohl sie sich fast gar nicht beteiligen aber still sind).
Lt. NRW Schulgesetz darf eine Note durch diese Faktoren nicht beeinflusst werden. (Den genauen Wortlaut kenne ich nicht mehr). Na ja, bei uns wird dann so argumentiert, dass er nicht wegen seiner Unruhe schlechter benotet wird, sondern wegen der Konsequenzen darauf. Sprich: Er bekommt öfter mal was nicht mit etc.
Tja, für mich wieder mal ein Zeichen, dass unser Schulsystem in den letzten Jahren nichts dazugelernt hat. Die Kinder müssen in eine Schublade passen, und wer das nicht tut, hat Pech gehabt.(Another brick in the Wall)
Kennst du das Buch Schülerjahre von Remo Largo? Der bringt es ganz gut auf den Punkt.
Uns bleibt wohl nichts übrig als mit den Lehrern zu sprechen. Ich habe letztens mal mit seiner Lehrerin darüber gesprochen, dass wir alle lebhafte uns spontane Kinder wollen, aber wohl nicht im Unterricht. Da müssen sie mit 10 Jahren schon angepasst, ruhig und hochkonzentriert sein, besonders wenn sie den gymasialen Weg gewählt haben. Im Prinzip hat sie mir recht gegeben.
Nichtsdestotrotz habe ich meinem Sohn zu verstehen gegeben, dass er diese Noten aufgrund seines Verhaltens entsprechend verschuldet und es an ihm liegt sich mehr Mühe zu geben. Es wird im Leben immer Dinge geben, die nicht ganz gerecht sind oder wo man sich - möchte man mitspielen - anpassen muss.
Wicchtig ist mir jedoch auch, ihm zu vermitteln, dass er - auch wenn er diesbezüglich Schwierigkeiten hat - in anderen Dingen besser ist als viele andere Kinder (bei uns ist der Sport und die Musik). Jeder Mensch ist anders und hat woanders seine Fähigkeiten. Und das ist gut so!
Und noch mal ganz zum Schluss: NIEMANDEN interessiert es in ein paar Jahren, welche Noten dein Kind in der 5.,6. oder 7. Klasse hatte.
Lieben Gruß
von
banffgirl
am 19.06.2016, 11:50
"Tja, für mich wieder mal ein Zeichen, dass unser Schulsystem in den letzten Jahren nichts dazugelernt hat. Die Kinder müssen in eine Schublade passen, und wer das nicht tut, hat Pech gehabt.(Another brick in the Wall)"
Immer mehr Schüler und auch Schülerinnen kommen in größeren sozialen Gruppen überhaupt nicht mehr zurecht. Sie haben nicht gelernt, sich auch einmal zurückzunehmen, anderen zuzuhören, Kompromisse einzugehen, kurz: Viele Schüler sind derart ich-bezogen und agieren so nach dem Lustprinzip, dass sie gar nicht 45 min. auf einem Stuhl sitzen können, wenn es sich nicht immer um sie selbst dreht oder sie das Thema nicht wirklich fesselt. Insofern hast du natürlich Recht, wenn du sagst, das Schulsystem arbeitet dieser Entwicklung entgegen...
von
Pia-Lotta
am 19.06.2016, 21:25
Oh, das hört sich jetzt so an, als wärst du Lehrerin und fühlst dich angegriffen?!
Aber du scheinst meinen Sohn ja zu kennen und kannst deshalb beurteilen dass er nur nicht still sitzen kann weil sich nicht alles um ihn dreht...
Was ich mit Probleme im Schulsystem meinte, führt jetzt hier zu weit. Nur ein Beispiel: Mein Sohn musste mit 5 Jahren eingeschult werden obwohl sich Schulleiter, Kita-Erzieher und auch wir als Eltern uns einig waren dass er besser noch ein Jahr gewartet hätte - eben weil er noch so lebhaft und verspielt war. Das ging aber nicht, da er ja das "gesetzliche Alter" erreicht hatte und von der Intelligenz her schulfähig war. Dazu kommt G8, bei dem von den Kindern auch viel mehr erwartet wird als früher.
Und nochmal: Ich meinte das Schulsystem und nicht die Lehrer. Denn mir ist bewusst, dass es für diese ebenfalls schwierig ist.
Kennst du das Buch von Remo Largo? Hier mal ein Link:
https://www.perlentaucher.de/buch/martin-beglinger-remo-h-largo/schuelerjahre.html
Gruß
von
banffgirl
am 20.06.2016, 12:20
Nein, angegriffen fühle ich mich überhaupt nicht ...Deinen Sohn habe ich mit keinem Wort erwähnt, wie kommst du darauf? Ich sprach ganz allgemein von "vielen Schülern", natürlich könnte ich mir gar kein Urteil über deinen Sohn erlauben.
LG, Pia-Lotta
von
Pia-Lotta
am 20.06.2016, 20:58
Ist Fakt, dass sie gut mitmacht, auch Referate toll präsentiert, da es im stehen toll ist wenn man nicht wie ein Soldat stehen muss, jedoch bei manchen, nicht bei allen Lehrern sozusagen erzogen werden soll, mit der Hoffnung, dass sie eben das zappeln lässt. Sie macht nicht böses, oder stört den Unterricht, wurde auch noch nie vor die Tür gesetzt, das ist sonst Tagesordnung.
Ich wollte einfach nur mitteilen, dass ich es traurig finde, alles andere läuft super, in den schriftlichen Arbeiten zappelt sie auch manchmal, aber da kann ihr nichts abgezogen werden, sie arbeitet auch zügig, so habe ich es beim sprechtag gesagt bekommen.
Lg
von
disi
am 20.06.2016, 19:23
Wenn das tatsächlich so ist, dass dein Kind aufgrund der Zappelei schlechter bewertet wurde, und dir das auch von den Lehrkräften bestätigt wurde, dann wäre das wirklich traurig und anfechtbar, denn motorische Unruhe allein darf selbstverständlich nicht in die Bewertung eingehen. Ich würde vielleicht darauf drängen, dass deine Tochter z.B. einen Knautschball mitnehmen darf in die Schule, auf dem sie herumdrücken kann. Einem meiner Fünftklässler, der ebenfalls sehr unruhig ist, hilft das beim Abreagieren. Vielleicht solltest du auch für deine Tochter einen Entspannungskurs für Kinder buchen, hier werden Yoga-Kurse oder Kurse für autogenes Training angeboten. LG, Pia-Lotta
von
Pia-Lotta
am 20.06.2016, 21:12