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"Grüppchen"-Bildung 5. Klasse

Thema: "Grüppchen"-Bildung 5. Klasse

Ich brauch mal euren Rat. Meine Tochter geht nun seit dem 15.08. auf eine Gesamtschule in die 5. Klasse. Es sind 8 Mädchen und 16 Jungs in der Klasse. Sie ist zusammen mit einer Freundin dort "eingeschult" worden. Nun fängt es an das drei Mädchen eine "Gang" gebildet haben. Unter anderem eben auch die Freundin meiner Tochter. Sie beachten meine Tochter und noch ein Mädchen überhaupt nicht mehr, reden kein Wort und lästern in einer Tour. Jetzt ist noch ein viertes Mädchen hinzugekommen, mit der sich meine Tochter eigentlich gerade angefreundet hat, aber nun spricht dieses Mädchen auch nicht mehr mit ihr. Ihre "Freundin" kennt sie morgens im Bus wenn sie zusammen zur Schule fahren, dann wird gequatscht was das Zeug hält, aber sobald sie in der Schule sind und die anderen Mädchen dabei.. wird meine Tochter komplett ignoriert. Sie hat auch schon gefragt was los sei.. was sie gemacht hat? Aber sie wird mit Nicht-Beachtung "bestraft".. Mir zerreisst es das Mutterherz, sie hat sich so wohl gefühlt in der Schule, aber das zieht sie nun natürlich auch ziemlich runter. Die anderen Eltern kenne ich nicht und die Mutter ihrer Freundin, mit der kann man nicht reden, da berfürchte ich eher, dass alles nur noch schlimmer wird.. Was soll ich tun? Ich bin echt verzweifelt.. ich meine, dass sich Gruppen bilden, ist ja irgendwie normal... aber sowas ? Meine Tochter ist sicherlich kein Unschuldsengel.. aber ich hab sie mehfrach gefragt ob was vorgefallen sei, was sie verneint hat. Ich muss dazu sagen, dass meine sehr vernünftig ist und momentan auch sehr zielstrebig in der Schule ist.. vllt. ist das uncool?? Boah.. ich krieg von sowas echt ein Magengeschwür.. Was meint ihr dazu?? Liebe Grüße

von Joelinchen2000 am 05.09.2011, 13:38



Antwort auf Beitrag von Joelinchen2000

hallo, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder in der Schule oft ganz anders sind als zu Hause und selbst wenn man nachfragt, erzählen sie nichts bzw. sie wissen ja auch nicht, was los ist. Meine Tochter hatte einen Jungen in der Klasse, in der 5. warn sie gut befreundet, er war auch oft hier. Er scheint sich aber in der Schule so extrem aufzuführen, dass nun in der 6. keienr mehr mit ihm was zu tun haben wollte. Meine Tochter ist Klassensprecher und das ist sie u.a. deshalb ,weil sie eibetnlich jeden und seine Eigenschaften schätzt und sich drauf einstellt. Aber der Junge scheint sich so extrem entwickelt zu haben, dass sie ihn sogar hier im Haus (er ist mittlerweile mit meinem Sohn befreundet) kaum zur Kenntnis nimmt. Die Eltern wissen auch von nichts und beäugen umgekehrt meinen Sohn mit Argus-Augen, ob der irgend was im Umgang mit ihrem Sohn falsch machen könnte.... Bist Du sicher, dass es kein Einzelereignis gab? Okay, die Zicken reagieren bestimmt über, aber oft ist es irgend etwas, was schuld ist an dem Verhalten. Und ansonsten würde ich doch einfach mal die Freundin einladen, mit den zweien einen Nachmittag verbrignen und dann das Thema allgemein ansprechen, so ungefähr: wahre Freunde halten zueinander. eva

von eva+kids am 05.09.2011, 14:57



Antwort auf Beitrag von Joelinchen2000

Hallo, sprich doch einmal die Klassenlehrerin darauf an. Sie hat zum einen Einblick und kann zum anderen auch Einfluss darauf nehmen. Gerade in der 5. Klasse kann man ja noch sehr gut und sollte man sehr früh reagieren. Bei meinem Sohn gab es so etwas ähnliches, aber da haben Eltern und Lehrer an einem STrang gezogen und die Kinder haben sich am Ende zusammengerauft. da wird keiner mehr ausgeschlossen und trotzdem müssen sich nicht alle gern haben. gruß Tina

von Tinai am 05.09.2011, 15:11



Antwort auf Beitrag von Joelinchen2000

Oh weih, das klingt arg! Ich denke auch, da muss erst mal wieder eine "Hackordnung" hergestellt werden. Vielleicht sollte deine Tochter ihre Freundin im Bus auch ignorieren? Ich finde die Umstellung jetzt in der 5. Klasse auch recht schroff. Meine Maus ist in eine Klasse gekommen, in der die Mädchen sich bis auf wenige Ausnahmen schon kennen. Und sie klammert sich jetzt an so eine Ausnahme, sprich an eine totale Außenseiterin, die zu nichts Bock hat. Demzufolge lässt der "Bock" meiner Tochter auch stark nach. LG Pem, die mit dir fühlen kann, leider aber auch nicht den entscheidenden Tipp hat.

von Pemmaus am 05.09.2011, 16:09



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Hallo, diese Cliquen-Bildung ist leider normal, das ist in der Klasse meiner Tochter auch so, und auch in meiner Schulzeit war es schon so. Kinder schließen sich gern um gewisse Leitfiguren herum zu Gruppen zusammen. Und leider gehört es zu diesem Zusammengehörigkeitsgefühl auch oft, andere Kinder auszuschließen. Das ist menschlich nicht besonders wertvoll, aber offensichtlich ein starker Impuls - man gehört dazu und da macht es Spaß, diese erhöhte Stellung im Klassen-Rang auch zu demonstrieren. Auch Erwachsene tun dies ja ausgiebig. Auch Kiga- oder Schulmütter bilden oft Sympathie-Gruppen, und viele Mütter haben es schon erlebt, dass sie kaum beachtet bzw. nicht zurückgegrüßt werden, wenn sie sich zu so einer Gruppe dazu stellen. Einen ultimativen Rat habe ich auch nicht für Dich. Ich glaube aber, dass Du trotz allen mütterlichen Herzblutens das Seelenleid Deiner Tochter nicht zu schwer nehmen musst. Wir können und müssen unsere Kinder nicht vor dem Leben schützen. Auch solche negativen Erfahrungen gehören dazu. Deine Tochter wird mit der Zeit Lösungsstrategien entwickeln, vertraue ihr. Im Laufe der Monate wird sie sich vermutlich anderen Mädchen anschließen und eine Alternative zu der treulosen Freundin finden. Übrigens kann man die Beobachtung machen, dass diejenigen Kinder und Jugendlichen, die nicht immer in einer der Leitcliquen waren, später die interessanteren Persönlichkeiten sind und sogar die besseren Berufe haben (natürlich nicht pauschal). Wenn ich meine eigenen ehemaligen Schulkameraden anschaue: Diejenigen, die damals die Alpha-Mädchen waren und in ihrer Clique den Ton angaben etc., haben es seltsamerweise oft viel weniger weit gebracht, als die etwas individuelleren Kinder, die nicht in einer solchen Gruppe waren, sondern eher wenige, dafür aber gute Freundinnen hatten. Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube, wir Mütter leiden manchmal fast mehr unter solchen Erfahrungen unserer Kinder, als diese selbst. Kinder sind viel flexibler als wir denken. Sie können nicht nur negative Erfahrungen ohne Langzeitschäden wegstecken und verarbeiten, sondern lernen auch, damit umzugehen. Und das müssen sie auch. Denn auch im Berufsleben muss man ja mit Problemen wie unangenehmen Zeitgenossen, mit Gruppenbildung etc. umgehen können. Die heile Welt, in der ein Kind nie seelisch verletzt wird, gibt es nicht - und Kinder sind von ihrer Psyche her deshalb auch so ausgestattet, dass sie das verkraften können. Hab' keine Angst! LG

von Mijou am 05.09.2011, 16:27



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Stärke deine Tochter, aber misch dich nicht ein. Mal ehrlich....Cliquenbildung, Gelästere, Oppurtunismus, Gehässigkeit,....das haben wir doch früher auch erlebt und durchgestanden. Und wir sind daran gewachsen Meinen Eltern wäre nicht im Traum eingefallen, deswegen zu den Lehrern zu stapfen. Meine Tochter besucht auch die fünfte Klasse und erlebt auch, dass sich ihre beste Freundin mehr und mehr anderen Kindern zuwendet. Sie ist auch häufig traurig deshalb, aber so hart es auch klingt-das ist normal und ein Lernprozess. Wir reden viel zu Hause und ich gebe ihr -falls gewünscht- Tipps. Ihre Freunin ist schon auch noch oft hier, aber nie im Leben würde ich dies Entwicklung her zum Thema nachen. Das sillen die Mädels untereinander klären und fertig. Nicht zu sehr helikoptern, deine Tochter schafft das!

von sumse am 05.09.2011, 21:35



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von sumse am 05.09.2011, 21:36



Antwort auf Beitrag von Mijou

... denn bislang nahm ich an, ich habe eine sehr individuelle Beobachtung gemacht. Aber offensichtlich bestätigst Du dies mit Deiner Beobachtung, dass oftmals Kinder - die nur nicht zur leading-group - gehören, später vielschichtige interessante Persönlichkeiten werden mit oftmals sogar den 'besseren' Berufen. Sehr interessant... LG Andrea

von AndreaL am 05.09.2011, 21:53



Antwort auf Beitrag von AndreaL

Hallo ihr lieben ich danke euch sehr für eure zahlreichen und doch sehr unterschiedlichen Antworten und Meinungen. Ich hab nun gestern abend noch ein langes Gespräch mit meiner Tochter, die im übrigen bald 11 wird, geführt. Sie selbst stört es gar nicht sonderlich. Sie sagt. Die Mädchen sind peinlich. Schminken sich heimlich in der Schule, laufen total aufgetakelt rum und lästern den ganzen Tag über andere. Da WILL ICH GAR NICHT dazu gehören.. ich muss zu geben, dass es mich ein wenig stolz gemacht hat, dass sie das so sieht. Zeigt doch eigentlich nur wie gefestigt sie ist. ich finde es gibt nichts schlimmeres als Mitläufer und Ja-Sager. Klar, sie ist "vernünftig" und sicherlich auch langweilig für diese Mädchen, somit eckt sie natürlich an. Aber dann doch lieber so, als sich für andere / falsche Menschen zu verstellen?! ich werde es auf jeden Fall weiter beobachten und ggf. eingreifen, aber ich denke erstmal werde ich es so laufen lassen.. ich glaube ich hab da mehr ein Problem mit als meine Tochter, denn die sieht das wirklich entspannt. Das einzige ist halt, dass sie sagte, sie versteht nicht warum Menschen so sind.. gerade auch von ihrer "Freundin".. Meine Tochter hat ihre Freundin gestern morgen im Bus angesprochen: Duuuuu.. wieso redest du jetzt wieder mit mir und in der Schule nicht? Soll ich dir mal was sagen, ich glaube du redest in der Schule nicht mit mir, weil Mädchen X mich doof findet und wenn du dann mit mir reden würdest, dann würde sie dich evtl. auch doof finden.. Ihre Freundin guckte nur auf den Fußboden und zuckte mit den Schultern.. tja, sagt doch alles... Man gut, dass man sich Freunde aussuchen kann... Ich danke euch allen :-) lg

von Joelinchen2000 am 06.09.2011, 11:07



Antwort auf Beitrag von Joelinchen2000

Hallo, wenn Deine Tochter das nicht weiter stört, ist es gut. Ich kenne aber im Bekanntenkreis Fälle, bei denen ist das nicht so gut abgelaufen: Eine Freundin meiner Tochter wurde durch Mobbing (und das, was Du beschreibst ist sogenanntes "stilles Mobbing") magersüchtig und ist jetzt in einer Klinik untergebracht. Ihren Schulabschluss (Abitur) wird sie in der Klinikschule machen. Auch bei einer weiteren Freundin stellten sich Depressionen ein, die wird jetzt ebenfalls an der Klinikschule beschult und in einer Wohngruppe untergebracht. Ein Dritter ist durch Mobbing zum Alkoholiker geworden. Nicht dass man mich falsch versteht: Sie hat durchaus noch andere Freunde, adoptiert aber gerne solche verletzten Seelen. Man muss aufpassen, dass diese Mädchen nicht plötzlich dafür sorgen, dass in der Schule niemand mehr mit ihr sprechen will. Insofern würde ich schon mit der Lehrerin sprechen. Die hat das nämlich vielleicht noch gar nicht bemerkt. Was das Argument betrifft: Das war früher auch schon so. Leute, das kann ich nicht mehr hören! Früher saßen wir auf den Bäumen und klaubten uns die Läuse aus dem Pelz! Es ist Sache der Schule, für ein angenehmes Lernklima zu sorgen und solches Ignorieren, Mobben und Ärgern gehört a b g e s t e l l t ! Frag mal in der Schule, ob es den 'No Blame approach' gibt bzw. eine Unterstützergruppe, die Kindern in Bedrängnis hilft. LG

von MamaMalZwei am 07.09.2011, 10:03



Antwort auf Beitrag von Joelinchen2000

Hallo, im Moment würde ich dann auch nichts unternehmen, deine Tochter scheint damit gut umzugehen. Aber ich würde nicht grundsätzlich sagen, das man sich nicht einmischen soll. Wenn ich merken würde, das mein Kind darunter extrem leidet, würde ich den Weg über den Lehrer gehen. Bei uns an der weiterführenden Schule ist das auch eindeutig erwünscht und es wird viel für den Klassenzusammenhalt getan. Gerade die Mädchen halten in der nun 8. Klasse von Anfang an zusammen, haben sich stets alle zum Geburtstag eingeladen (17 Mädchen) und schließen niemanden aus. Gruß Birgit

von Birgit 2 am 08.09.2011, 21:24