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Griechisch oder Französisch als 3. Fremdsprache?

Thema: Griechisch oder Französisch als 3. Fremdsprache?

Mein Sohn ist in der 7. Klasse Gymnasium (Bayern) und steht nun vor der Zweigwahl. Naturwissenschaftlich und Musisch wird es nicht werden. Er hat Latein als 1. Fremdsprache, kommt sehr gut damit klar (schriftlich 1), Englisch mag er auch (schriftlich 2). Generell ist er mündlich sehr zurückhaltend und beteiligt sich wenig. Nun steht einmal Griechisch als 3. Fremdsprache zur Wahl, dort findet der Unterricht auf deutsch statt, Kommunikation in der Zielsprache also sehr wenig. Französisch als 3. Fremdsprache lebt von der Kommunikation. Das ist nicht so sehr sein Ding. Vokabeln zu lernen fällt ihm leicht. Er schwankt zwischen Griechisch und Französisch. Hat hier jemand Erfahrungen, die er teilen möchte? Die Sprache müsste 3 Schuljahre genommen werden (8,9,10).

von Lieschen42 am 19.03.2019, 20:32



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Altgriechisch nehme ich an wird gelehrt? Das ist angeblich vom Unterrichtsstil dem Lateinunterricht sehr ähnlich. Kenne ich nur vom Erzählen. Ich selbst hatte Englisch, Latein und Französisch. Ich mag alles, Französisch ist bezüglich der Rechtschreibung äußerst anspruchsvoll. Eine lebendige Sprache. Ich finde es für meine Kinder in der heutigen, globalen Welt wichtig, 2 lebende Sprachen zu können. Latein gerne unbedingt dazu. Interessiert er sich sehr für die Antike, dann Altgriechisch. Damit kann man sich aber wohl in Griechenland nur rudimentär verständigen.

von KKM am 19.03.2019, 21:43



Antwort auf Beitrag von KKM

Damit kann man sich, glaube ich, gar nicht verständigen. Die Aussprache ist ganz anders.

von stjerne am 19.03.2019, 21:50



Antwort auf Beitrag von KKM

Genau, Altgriechisch ist gemeint.

von Lieschen42 am 20.03.2019, 14:53



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Meine Tochter hat sich für Altgriechisch entschieden. Sie interessiert sich für die Antike und mag Grammatik und Sprachtheorie. Sie ist sehr glücklich über ihre Wahl, es ist eines ihrer Lieblingsfächer.

von stjerne am 19.03.2019, 21:47



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Hallo, wenn dein Kind einigermaßen sprachbegabt ist,dann finde ich es schon gut, eine zweite lebendige Sprache zu lernen!

von rabe71 am 19.03.2019, 21:54



Antwort auf Beitrag von rabe71

Hallo, mein zweiter Sohn hat als 3. Fremdsprache Altgriechisch gehabt (Latein als 1. Fremdsprache). Vom Unterricht her ist es tatsächlich ähnlich wie Latein. Mein Sohn hat sich schon immer für die Antike und alte Geschichte interessiert und von daher war es für ihn keine Frage, Altgriechisch zu nehmen. Er hat dann auch in Latein und Griechisch Abitur gemacht und studiert jetzt klassische Archäologie. Man sollte aber schon etwas Interesse für die Antike, die griechische Götterwelt und auch die griechische Philosophie haben, denn es werden ja dann auch diese Texte übersetzt. Viele Grüße Dagmar

von 123mami am 19.03.2019, 22:22



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Geht es um Altgriechisch? Wenn er nicht so der Fremdsprachentyp ist, sich in Sprachen nicht so leicht tut, und das Franzoesisch voraussichtlich nicht wirklich im Leben brauchen wird, ist griechisch eine tolle Wahl. Nicht nur, dass er mit Latein und Griechisch fast alle Fremdwoerter in der Tasche hat, eine humanistische Bildung ist (besonders heutzutage) wirklich Gold wert. Ich wuenschte, statt eigenen Zweigen haette jeder Lehrplan einen Teil humanistische Bildung fix enthalten. lg niki

von niccolleen am 20.03.2019, 09:33



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Ja, es geht um Altgriechisch. Er tut sich in Sprachen eigentlich schon leicht (Latein 1, Englisch 2), aber seine mündliche Mitarbeit ist noch verbesserungswürdig. Französisch ist sehr auf Kommunikation ausgerichtet, es gibt dort auch mündliche Klassenarbeiten. Das schreckt ihn definitiv ab. Mal sehen, wie er sich entscheiden wird.

von Lieschen42 am 20.03.2019, 14:57



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

ich stand auch mal vor der Wahl und habe mich (leider) für französisch entschieden, weil ich besser in englisch als in Latein war, aber großes Interesse an der geschichte hatte. für mich war es die falsche Wahl, aber wenigstens war abifahrt nach Griechenland

Mitglied inaktiv - 20.03.2019, 10:04



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

da ich selber 3 jahre nur im französischunterricht anwesend war aber nie was wirklich konnte, würde ich minime zu griechisch raten aber nur aufgrund meiner erfahrung. hier gibt es spanisch oder latein , dafür gab es je 3 schnupperstunden ,ehe entschieden werden sollte

Mitglied inaktiv - 20.03.2019, 10:16



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Zu Altgriechisch kann ich nichts sagen, das wird in meinem Bundesland nur an wenigen Schulen angeboten. Mein Sohn hat als 1. FS Englisch und als 2. Französisch, obwohl er ein extrem zurückhaltender Mensch ist und sich mündlich ebenfalls nur sehr wenig am Unterricht beteiligt. Seine mündlichen Noten sind durchgehend schlechter als die schriftlichen, in den beiden Sprachen ist der Unterschied allerdings interessanterweise nicht so groß. Er ist in beiden Sprachen sehr gut und hatte nie Interesse an Latein. Man sollte den Stellenwert der Kommunikation in den lebenden Sprachen nicht überbewerten. Ich hatte nie den Eindruck, dass da besonders viel gesprochen wird, es wurde immer eher Wert auf den schriftlichen Ausdruck gelegt. Mein Sohn ist schon in der Oberstufe, hat immer noch beide Sprachen, eine davon als LK. Als er in der 10. Klasse war, gab es immer noch Mitschüler, die Französisch auch nach fünf Jahren Unterricht nicht richtig aussprechen konnten. Soviel also zum Stellenwert des Sprechens...

von Salkinila am 20.03.2019, 10:49



Antwort auf Beitrag von Salkinila

Ich befürchte, bei den wenigen Schulstunden in Fremdsprachen, die zumindest hier in NRW wöchentlich auf dem Stundenplan stehen, bleibt überhaupt keine Zeit zum Sprechen, zum Üben und zum Korrigieren der Aussprache. Spätestens ab der 9. Klasse sind es drei Wochenstunden. Viel zu wenig. Dazu waren zumindest bei meinen Kindern teils über 30 Schüler im Französischkurs, da kann kein mündliches Üben stattfinden. Unfassbarerweise gab es bei meiner Jüngsten zwei riesige Französischkurse und zwei halb so große Lateinkurse. Ich nehme an, hier war es eher möglich, die Aussprache zu üben.... Zum eigentlichen Thema: es lernt sich besser, wenn einen etwas interessiert und eher erfolgreich ist. Also hier wohl Altgriechisch.

von Tai am 20.03.2019, 11:24



Antwort auf Beitrag von Salkinila

Danke für Deine Erfahrungen, dann scheinen sich unsere Kinder in Bezug auf die mündliche Mitarbeit ähnlich zu sein. An dieser Schule wird sehr viel Wert auf die Kommunikation gelegt. Das wurde gestern nochmal betont. Das Sprechen hat oberste Priorität.

von Lieschen42 am 20.03.2019, 15:00



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Ich persönlich finde französisch ganz ganz fürchterlich. Ich habe auch eine Tochter die Latein liebt und sehr gut darin ist und in Englisch so naja...ich würde ihr Altgriechisch empfehlen oder Spanisch. Gibt's denn keine Probestunden? Im Zweifel lieber Griechisch, das ist ähnlich wie Latein. Da macht er nichts verkehrt. Bei französisch musst du noch bedenken dass als weiterer Punkt neben dem Sprechen auch die Schrift dazu kommt, das muss man ja auch korrekt schreiben können um gute Noten zu erzielen.

von lilly1211 am 20.03.2019, 11:23



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Aber Griechisch ist doch, was die Schrift betrifft, noch schwieriger. Immerhin werden im Französischen lateinische Buchstaben verwendet.

von Salkinila am 20.03.2019, 12:20



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Leider wird kein Probeunterricht angeboten, was sowohl mein Sohn als auch ich sehr schade finden. Ich persönlich sehe ihn mehr bei Altgriechisch als Französisch, letztendlich muss er eine eigene Entscheidung treffen.

von Lieschen42 am 20.03.2019, 15:03



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

ich kenne beide Seiten. Ich selbst habe mich damals in der selben Situation für Französisch entschieden, obwohl mir Latein sehr lag. Heute profitiere ich davon, aber gebraucht hätte es das nicht. Mein Mann hatte Alt-Griechisch, und meine beiden Jungs sind (freiwillig!) an einer Schule, die NUR die Sprachenfolge Latein / Englisch / Altgriechisch anbietet. M.E. ist es ganz wichtig, wie selbständig Euer Junior lernt, denn wenn kein Elternteil Altgriechisch lesen oder die Grammatik kann, dann kann das mühsam werden (frag mal, wie sehr sich meine Jungs kaputtlachen, wenn ich sie griech. Vokabeln abfrage..). Zum Glück kann mein Mann helfen und tut das auch sehr gerne, wenn mal Not am Mann ist. Wenn man eh ein Faible für Latein hat, dann ist Altgriechisch auf jeden Fall nicht verkehrt. Ulrike

von u_hoernchen am 20.03.2019, 13:57



Antwort auf Beitrag von u_hoernchen

Vielen Dank für Deine Erfahrungen. Unser Sohn lernt weitestgehend selbstständig. Ich hoffe, das bleibt dann auch bei Altgriechisch der Fall. Ich hatte 7 Jahre Französisch, da könnte ich zumindest etwas helfen, wobei ich grundsätzlich der Meinung bin, dass das nicht ausschlaggebend für seine Wahl sein sollte.

von Lieschen42 am 20.03.2019, 14:52



Antwort auf Beitrag von Lieschen42

Ich kann Neugriechisch. Dei Rechtschreibung ist schwer. Da haben sogar die Griechen Probleme mit. Im Altgriechischen gibt es mehr Akzente. Das stelle ich mir schwieriger vor. Dazu kommt noch die ungewohnte Schrift. Bei Franzoesisch kann man ev. auch mal einen Urlaub in dem Land verbringen. Bei Altgriechisch geht das nicht. Mir wurde mal gesagt, dass sich Altgriechisch zu Neugriechisch so wie Latein zu Italienisch verhaelt. Wir haben unserem Kind von Altgriechisch abgeraten. Da kein Franzoesisch angeboten wird, wird Kind als 2. Fremdsprache Deutsch lernen (ist eigentlich die 3., da er schon 3 Jahre Franzoesisch hatte udn Englisch ohnehin weiter machen wird).

von germanit1 am 20.03.2019, 17:57