Zehn bis Dreizehn

Forum Zehn bis Dreizehn

die konkreten Abstimmungspunkte für/gegen G8/9

Thema: die konkreten Abstimmungspunkte für/gegen G8/9

Wie erfolgt die Abstimmung? Die Eltern stimmen jahrgangsweise anonym darüber ab, ob sie für ihr Kind G8 oder G9 haben wollen. Sollten alle Eltern einstimmig G9 wünschen, kann die Schule für diesen Jahrgang G9 einführen. sorry, aber ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen... Wir sind 5 Klassen a 30 Schüler und eine mit 20. das sind 170 Schüler im Jahrgang. Die andere Schule hat nur 4 Klassen a 35 Schüler, also 140 Schüler. - Sollten 1- 15 Eltern sich für den Verbleib bei G8 aussprechen, bleibt der ganze Jahrgang bei G8. - Sollten sich 16 oder mehr Eltern für G8 aussprechen, kann dafür eine separate Klasse eröffnet werden, wenn der Beschluss der Schulkonferenz dies vorsieht. - Finden sich bei der konkreten Anmeldung weniger als 16 Schüler für die G8-Klasse, bleibt der gesamte Jahrgang bei G8. Wenn also nur EIN EINZIGER für G8 ist, dann wird der ganze Jahrgang bei G8 bleiben? wenn aber mehr als 16 G8 wollen, dann kann man eine extra Klasse dafür aufmachen? Was ein Blödsinn... ich bin für Mehrheitsentscheidung, das wäre wenigstens gerecht... und wenn es 50/50 steht kann man immer noch überlegen ob 3 Klassen so und 3 Klassen anders... Noch dazu: Was ist, wenn aus der Französischklasse 10 Kinder in G8 bleiben möchten, der Rest aber G9 will? 2 Französischklassen kann es nicht geben, denn nur mit 10 Kindern macht man keine Klasse auf... und wechseln können die auch nicht mehr in eine andere Klasse, da die anderen ja Englisch hatten das ganze Schuljahr?!?

von Keksraupe am 19.03.2014, 07:27



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Welche Punkte müssen in einem Konzept der Gesamtkonferenz berücksichtigt werden? - Das Kultusministerium hat bereits angekündigt, dass bei einer Aufteilung eines Jahrgangs in G8- und G9-Klassen Klassenstrukturen aufgehoben werden müssen. Was bedeutet das für die Klassengröße der übrigen Klassen? Werden diese größer, um die anderen Kinder aufzunehmen oder wird es zusätzliche Klassen geben (der Teiler ist bei 30 Kindern)? - Woher kommen die Räume und (Fach)Lehrer für diese zusätzliche(n) Klasse(n)? Die Stadt Frankfurt hat eine Übernahme von Kosten bislang abgelehnt. - Was geschieht, wenn im Laufe der Zeit die Anzahl der Schüler in der G8-Klasse unter 16 sinkt? - Wie wird für den ersten, nicht mehr vollständigen G8-Jahrgang ein gutes Angebot an Grund- und Leistungskursen in der Oberstufe gewährleistet? Erst die folgenden Jahrgänge können mit den G9-Klassen eine gemeinsame Oberstufe bilden. - Schüler der 6. und 7. Klasse haben die 2. Fremdsprache bereits gewählt. Was geschieht, wenn die Sprachenfolge der Schüler einer neu zusammengesetzten G8-Klasse nicht die gleiche ist? Wie werden die Fragen des Unterrichts in der 2. Fremdsprache selbst gelöst? Auch wenn beide Systeme in Klasse 6 mit der 2. Fremdsprache beginnen, werden die G8- Schüler schneller voranschreiten (müssen), da sie insgesamt ein Jahr weniger Zeit haben. Entsprechendes gilt für jene Schulen, die bereits in Klasse 5 mit zwei Fremdsprachen beginnen. - Wie werden Benachteiligungen der G8-Klassen bei der Wahl der 3. Fremdsprache in Klasse 9 vermieden? Wie wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die G8-Klassen auch in der 3. Fremdsparche schneller voranschreiten als G9-Klassen („Einfädeln“ in G9-Klassen ist nicht möglich)? - Welche Auswirkungen hat ein Wechsel auf das Wahlunterrichtskonzept? - Was geschieht mit Wiederholern einer G8-Klasse, wenn es im darauffolgenden Jahrgang keine G8-Klasse mehr gibt? Nach bisherigem Stand müssen diese Schüler nicht nur ein, sondern 2 Jahre länger die Schule besuchen. Ein Verweis auf andere Schulen ist in der Mittelstufe nicht möglich, da nach dem Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs vom 5. August 2009 jeder G8-Schüler das Recht hat, die gesamte Mittelstufe des verkürzten Bildungsgangs an seiner Schule zu durchlaufen. - Was geschieht mit den Stunden, die die Klassen 5, 6 und 7 aufgrund der Konzepte für G8 bereits erhalten haben? Gelten sie als erteilt - dann hätten die Schüler in Klasse 9 oder 10 nur noch sehr wenig Unterricht - oder erhalten sie den nach der Stundentafel für G9 vorgesehenen Unterricht? - Wie lange werden die Kinder der G9-Klassen nachmittags betreut, wenn sie weniger Pflichtunterricht haben? - Wie wird sichergestellt, dass für die bei G8 verbleibenden Klassen - auch in den Stufen 8-11 - das Konzept für G8 weiterentwickelt und optimiert wird? Für alle oben aufgelisteten Fragen muss das Konzept der Gesamtkonferenz eine Antwort vorsehen. Auch die Schulleiter und Schulleiterinnen haben vom Hessischen Kultusministerium einen Leitfaden erhalten, der ihnen aufgibt, auch die Besonderheiten des eigenen Schulprofils zu berücksichtigen.

von Keksraupe am 19.03.2014, 08:26



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Hätte einer sich mal so viele Gedanken gemacht wie Du bevor das G8 eingeführt wurde. Hätte man das G8 richtig geplant und keine Angst davor gehabt das gesamte Schulsystem neu zu organisieren ( man hätte schon bei der Grundschule anfangen müssen mMn), dann hätten wir jetzt nicht ein solches Drama. Hätte, hätte, Fahrradkette. Falsche Planung - eigentlich untypisch für Deutschland. Das lustige bei diesem Problem ist, daß es das G8 zu hauf (ohne Probleme) im EU-Ausland und im ehemaligem Osten gab/gibt und da scheint es zu funktionieren. Wie kann dies sein? Ich war übrigens selber auf ein G8 (auch mein Vater in den 1940igern) und ja wir mussten viel Lernen und arbeiten aber irgendwie empfinde ich es hier als unorganisiert (Referendare, Fehlstunden...) und die Schüler werden am G8 sehr früh schon fast wie Studenten an der Uni behandelt, der Stoff wird "durchgepeitscht". Ich gebe Nachhilfe und bin manchmal richtig entsetzt. Ich glaube nicht mehr daran, daß es irgendwann besser wird und habe mich fatalistisch "arangiert". Wir bringen unsere Jungs hoffentlich durch.

von Eileen am 19.03.2014, 09:00



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Ich habe gerade Mitleid mit Dir. Ich sehe keinen wirklichen Vorteil durch die Einführung von G8. Da ich aber durchaus einige Nachteile sehe, würde ich meine Kinder auf ein G9-Gymnasium schicken, wenn es hier noch ein solches gäbe. Gibt es bei uns nicht, also leben wir mit G8. Finde ich nicht toll, aber ok. Aber was da bei euch läuft, finde ich irrsinnig. Ich würde es wie gesagt begrüßen, wenn ich zwischen G8/G9 hätte wählen können, aber bestimmt würde ich keine Schule wählen, die versucht, beides gleichzeitig zu sein. Was gibt das für ein Chaos.

von Häckse am 19.03.2014, 12:18



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Ich finde den ganzen Kuddelmuddel furchtbar. Hier in der Region (auch Hessen) haben wir drei Gymnasien. Eins ist bereits im letzten Jahr zurück zu G9, das zweite im kommenden Jahr. Auf der Schule meiner Tochter heißt es noch "wir bleiben bei G8" Ich bin ja gespannt, wie sich das auf die Anmeldungen für das kommende Schuljahr auswirkt... Mir Graut es vor so einer Abstimmung. In einem Jahrgang G8 und G9 parallell... da ist doch das Chaos vorprogrammiert. Ok zweimal Nachmittagsunterricht ist nicht wirklich schön, aber machbar. HA sind dann oft schon in der Mittagspause erledigt. Auf G8 hätte ich verzichten können, aber in anderen Ländern geht es ja auch und mittlerweile hat es sich doch auch eingespielt. Ich wünsche mir wirklich, dass es hier so bleibt, wie es gerade ist

von einafets am 19.03.2014, 14:56



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Hallo, die zitierten Infos zur Abstimmung stammen aus einem Brief des Stadtelternbeirats Frankfurt an die betroffenen Eltern in den Gymnasien, die laufende Jahrgänge 5-7 umstellen können. Das sind die Fragen, auf die das Konzept der Gesamtkonferenz des jeweiligen Gymnasiums eine Antwort finden muss. Ich bin froh, dass der Steb so rührig ist und das so gut zusammengestellt hat. Knackpunkt wird wohl die Finanzierung einer Umstellung der laufenden Jahrgänge sein, da die Jahrgänge 6 und 7 ja schon einiges an Mehrstunden hatten. Da es aber keine zusätzlichen Gelder gibt, um auch in G9 in den höheren Stufen dann noch vollen Unterricht zu ermöglichen, müssten den Schülern dann die Stunden dort wieder eingespart werden. Also ist das de facto wohl ein Witz unserer lieben Politiker, denn die Schulen dürfen zwar auf dem Papier nun entscheiden und man ist ja dem Elternwillen nachgekommen - aber G9 für laufende Jahrgänge kann nicht finanziert werden. Also ich wäre sehr daran interessiert zu hören, ob es tatsächlich Gymnasien in Hessen gibt, die die laufenden Jahrgänge 6 und 7 noch umstellen wollen und wie das Konzept dazu aussieht. Ich sage nur, liebe Politiker, vielen Dank für die Verdummung, die hier hier mit euren Wählern betreibt.

von SimoneB am 19.03.2014, 16:39