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Bewertung Aufsatz 7te Klasse Gymnasium im Bayern

Thema: Bewertung Aufsatz 7te Klasse Gymnasium im Bayern

Hallo zusammen, Mein Sohn hat Note 6 für Aufsatz bekommen. Ich bin selbst die Ausländerin, so manchmal tue ich schwer diese System zu verstehen. Ich habe seine Arbeit abfotografiert und meine Bekannte Deutschlehrerin, die aber nicht in der Gymmi unterrichtet gezeigt. Nach ihrer Meinung er hat viele Rechtschreibfehler : mit kleinen Buchstabe geschrieben, mit großen, zusammen, getrennt geschrieben, Koma nicht auf dem richtigen Platz. Aber sieht so aus, was besonders nervt den Lehrer, ist sein Handschrift (z.B. im Brief steht Muster und Lehrer sieht ein Mucks, oder in Brief steht sehr geehrter und e oder I steht nicht eindeutig und Lehrer unterzeichnet das als Rechtschreibfehler , obwohl der Handschrift von der Lehrer nicht viel besser ist - ich konnte die Begründung von der Lehrer am Ende nicht richtig verstehen. Der Inhalt weiß ich wie mann beurteilt Hat jemand Tipps für uns? Mit freundlichen Grüßen, Mamasohn

von Mamasohn am 18.07.2022, 08:21



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Naja, die Handschrift des Lehrers steht halt nicht zur Bewertung - die kann so schlimm sein wie sie will. Aber wenn die Handschrift eures Sohnes eben so unordentlich ist, dass man raten muss, ob da sehr geehrte oder sehr geehrter steht, ist das ein Fehler. Ich kenne es auch noch so, dass zu viele Fehler /Rechtschreibung, Kommasetzung etc) zu Punktabzügen und damit schlechterer Note führen. Wenn euer Sohn also eigentlich eine 4 bekommen hätte für den Inhalt, aber so viele grundlegende Fehler in der Rechtschreibung und Zeichensetzung hat, kann das dann sehr gut eine 6 werden. Mein Rat: übt das mit ihm!! In der Schule wird das nicht mehr gemacht werden. Die Grundregeln sind in der Grundschule vermittelt worden. So etwas wie Groß- und Kleinschreibung wird in der 7. nicht mehr gelernt, dass muss sitzen. Ebenso muss er dann eben tatsächlich auf eine bessere Handschrift achten. Ich wundere mich nur, dass diese vielen Fehler noch nie vorher ein Thema waren? Oder war das jetzt nur ein Ausrutscher und eigentlich kann er es viel besser?

von cube am 18.07.2022, 12:26



Antwort auf Beitrag von cube

Vielen Dank für ihre Antwort und einige Tipps. Er hat früher Rechtschreibfehler gehabt, aber wir haben mit ihm in der Grundschule sehr viel geübt, somit er Übertritt ins Gymnasium hat geschafft. Über Legasthenie ich habe früher gedacht, aber abgeklärt, weil mein Mann hat gesagt er ist einfach zu faul und es liegt nicht an Legasthenie. Aber jetzt ich will ihn doch abklären lassen. Übertritt von 5te bis 6te Klasse hat er geschafft, aber dann war 1,5 Jahre Homeschooling - innerhalb des sechsten Klasse nur eine Ex haben die geschrieben. Und ab Beginn der 7te Klasse beginnt nun ein Horror - eine 5 oder 6 nach anderen in vor allem in Hauptfächern: Latein, Mathe, Deutsch. Deutsch war immer schwierig, weil er besser in der Mathe und in Technischer Fächern immer war. English ich habe ihn als Kind beigebracht und da hat er nur Schreibfehler, aber sonst immer gut. Seit einem halben Jahr bekommt er Nachhilfe, was nur im Mathe hat ihm was gebracht.

von Mamasohn am 18.07.2022, 13:17



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Kontaktiere den Lehrer! Bei einer 6 sollte ein Gespräch stattfinden. Dann soll er dir das Problem erklären. Für eine 6 muss man eigentlich das Thema komplett verfehlt haben. Oder es war unleserlich.

von Shanalou am 18.07.2022, 18:03



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Wie ist es denn zu der Gymnasialempfehlung gekommen? Wie viel habt ihr geübt-täglich oder nur vor Klassenarbeiten? Mit welchen Noten in den in Bayern wichtigen Fächern ist er denn übergetreten? War er in einer eher leistungsstarken oder eher leistungsschwachen Klasse? Das ist oft das Problem an diesem festen Notendurchschnitt. Der spiegelt nicht unbedingt das wieder, was das Kind alleine kann. Was ich mich aber auch frage: Es gibt doch auch in Bayern bald Zeugnisse. Gab es bei diesen schlechten Noten denn keine Information bezüglich Sitzenbleiben oder freiwilligem Wiederholen? Bei drei so schlechten Hauptfächern müsste da doch Kontakt zur Schule bestehen.

von 3wildehühner am 19.07.2022, 18:10



Antwort auf Beitrag von Shanalou

Mein Sohn hat den Lehrer gefragt wegen Kontakt und er wollte mit mir nur telefonisch sprechen, was ich für sinnlos halte. In anderen Fächern ja auch nur in 7te Klasse die Problemen gekommen. Aus Latein früher wenn Direktor unterrichtet und war was über römischen Geschichte mein Sohn möchte es sehr gerne. Und wenn es nur zum rein theoretischen Fach, nur zum Grammatik gekommen hat er Interesse verloren. Zusätzlich wir haben neue Baby in unserem Familie bekommen und physikalisch schaffen nicht noch genug Aufmerksamkeit dem älteren zu schenken. Nach Übertrittszeugnisse in den 6ten Klasse war alles gut - meistens 2 und selten 3, in 5te Klasse mehrere 3. Meinem Sohn gefällt es in der Gymmi und vor allem er mag seine Freunde. Mit dem Deutsch er immer Probleme gehabt aber im Mathe und in Technischen Fächern war er immer besser. Anfang des Jahres hat er ja auch vertrödelt - die Kinder aus seiner Klasse spielen viel Mainkraft. Ich war immer gegen Computerspiele, aber mein Ehemann ist Programmierer und spielt immer noch und er kein Problem damit gehabt und nie seine tägliche Aufgaben wegen spielen vergessen hat. Aber für meinen Sohn das war echt schlecht und jetzt wegen schlechten Noten hat er überall begrenzte Bildschirmzeit. Er hat vieles am Anfang des Jahres verpasst und nicht mehr ausgleichen konnte. Er bleibt sitzen in der 7te Klasse Gymnasium. Über Schulwechsel ich habe selber nachgedacht. Aber wegen Korona Klassenfahrt nach Alpen. Wir schauen weiter, ob es sinnvoll in Gymmi weiter bleiben. Mein Mann war selber in der Realschule und meint man muss nicht in Gymnasium sein um die Studium in der Uni weiter zu bekommen. Ich bin Ausländerin und Ärztin, deswegen habe ich Latein als 2te Fremdsprache ausgewählt. Aber heutzutage braucht man kein Latein für Medizinische Studium. Außerdem mein Sohn befindet sich in der Pubertät und die Eltern für ihn sind kein Vorbild mehr und streitet viel mit uns wegen seiner Meinung. Von meiner Seite ich will auf ihn kein Druck ausüben.

von Mamasohn am 20.07.2022, 07:35



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Meine Tochter stand zum Übertritt in Deutsch auf 2,5. Ab der 5. Klasse Realschule nie besser als 4 im Zeugnis, oft auch auf 5. Bis zum Schluss. Im Abschlusszeugnis hat sie eine 4 in Deutsch. Klar fehlt da mehr als die Rechtschreibung. Ich selber hatte, ganz ohne Rechtschreibprobleme, auf dem Gymnasium in Deutsch auch nie was Besseres als 3, sehr oft 4 (Übertritt mit 1,0). Mein Mann auf der Realschule genauso, nur dass der auch Probleme mit der Rechtschreibung hatte, wie unsere Tochter. Nur in Berichten waren wir alle sehr gut.

von Häsle am 20.07.2022, 08:51



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

wie er euren Sohn einschätzt insgesamt. Hat er auch in anderen Fächern Probleme? Wie war das Homeschooling? Für manche Kinder war das toll - für andere furchtbar und sie haben wenig gelernt oder evt. auch den Spaß am Lernen verloren. Aber mir fällt noch etwas anderes auf bzw. ein: du schreibst, ihr habt mit ihm geübt, damit er auf´s Gymnasium gehen kann. Die 5. & 6. Klasse sind die Erprobungsstufen - in der 7. zieht es dann idR deutlich an. Hätte er aus eigenem Antrieb die Noten für´s Gym gehabt oder hat er es nur auf´s Gym geschafft, weil ihr viel geübt habt? Also nicht nur in einem Fach geübt habt, sondern praktisch alles zu Hause verbessern musstet, damit es mit dem Gym klappt. Evt. ist das Gymnasium die falsche Schulform für ihn. Natürlich gibt es Kinder, die sind einfach nur etwas faul und brauchen immer etwas Druck, um ihre Leistungsfähigkeit auch abzurufen. Aber selbst dann muss man sich fragen, ob Kind vom Typ her eben für´s Gym geeignet ist. Kind muss auch ein Stück weit von sich aus wollen - sonst wird das ganze Schulleben eine einzige Qual. Es ist nicht jeder dafür gemacht und das heißt genau NICHT, dass Kind dann zu dumm wäre! Es ist eben nur vom Typ her eher (noch) kein kleiner Akademiker. Oder aber, er ist eben tatsächlich überfordert mit den Anforderungen auf dem Gym. Und das sorgt auf Dauer dafür, dass er total zu machen wird. Es ist kein schönes Gefühl, nie einfach mal gut genug zu sein, immer extra üben zu müssen und dann doch keine 2 zu schreiben. Mir macht der Satz "mit ihm geübt, damit er es auf´s Gym schafft" etwas Sorge. Redet auf jeden Fall mit dem Lehrer. Redet aber auch mit eurem Kind - wie fühlt er sich auf der Schule? Wo sieht er selbst Probleme bzw. was macht ihm Probleme? Und fragt euch selbst noch mal, ob das Gym tatsächlich auch sein Wunsch war oder vielleicht doch nur eurer. Als Eltern will man ja das Beste für´s Kind - manchmal schießt man dabei aber über´s Ziel hinaus oder überfordert sein Kind in bester Absicht.

von cube am 19.07.2022, 08:14



Antwort auf Beitrag von cube

Nach der 4.Klasse wissen Kinder oft gar nicht was sie wollen vom kognitiven Wissen her, sondern wollen halt dahin wo die Freunde hingehen. Und nicht immer liegt der Lehrer richtig. Nicht immer liegt man als Mutter richtig. Was einem aber auf jeden Fall guttut, such etwas zu entspannen. Meine Kinder schaffen von 5-2 alle Noten auf dem Zeugnis, im selben Fach - nur abhängig vom Lehrer. Da bedarf es Geduld, gutem Zureden und vor allem keinen Druck. Meine 9.Klässlerin spornte ich bezüglich der letzten Arbeit an, indem ich ihr erklärte, sie könne eine 6 in Physik schreiben. Denn eine 5 im Zeugnis kann sie locker ausgleichen. Mit den Wissen schrieb sie eine 3,75. Kein Mensch interessiert die Note in Klasse 9. Mal davon jetzt aber ab, werden Aufsätze in Bayern so verschieden zu anderen BL gewertet? Rechtschreibung und Grammatik sind in einem Aufsatz hier in BaWü nur ein Bestandteil der Benotung eines Aufsatzes. Bei einer 6 muss da schon mehr schief laufen als „nur“ die Rechtschreibung.

von Caot am 19.07.2022, 10:06



Antwort auf Beitrag von Caot

Naja, darauf zielt ja mein Hinweis auf evt. Überforderung auch ein wenig ab: mehr Entspanntheit kann halt auch heißen, Kind nicht unbedingt auf´s Gym bringen zu wollen, nur weil man meint, dass dies so irre wichtig wäre ;-) Und ja: für eine 6 muss schon mehr schiefgegangen sein. Wie ich weiter oben schrieb: wenn der Inhalt evt. schon "nur" eine 4 war oder 4-, dann können einen viele Fehler plus unleserliche Schrift (= weiter Fehler) eben auch so richtig reinreißen. Ich denke, es wäre auf jeden Fall wichtig, auch mal mit dem Kind zu reden, was denn los ist. Wobei auch die Frage ist: hat er nur in deutsch Probleme oder sind es mehrere Fächer?

von cube am 19.07.2022, 10:25



Antwort auf Beitrag von cube

Sie schreibt weiter oben: "eine 5 oder 6 nach der anderen, vor allem in Hauptfächern, Mathe, Deutsch, Latein" und daß die Nachhilfe nur in Mathe etwas gebracht habe. Das klingt nicht nach einem exklusiven Deutschproblem. Ich glaube, ein Schulwechsel wäre zumindest eine Überlegung wert. Lieber jetzt freiwillig Realschule, vielleicht mit Fachabitur als dann eine Komplettverweigerung des Sohnes riskieren. Grüße, Jomol

von Jomol am 19.07.2022, 13:48



Antwort auf Beitrag von Jomol

Ihr Akzent klingt für mich gefakt. Eventuell irre ich. Davon aber mal abgesehen, mit so schlechten Leistungen die Empfehlung in Bayern bekommen? Klingt für mich, sofern es wahr wäre, nach kurios. Versagen auf allen Ebenen. Seitens der Schule und der Eltern. Das nicht immer alles g‘schmeidig in der Schule läuft, man Nachhilfe benötigt und auch Durststrecken zu bekämpfen gilt, aber gleich überall so schlechte Noten - ich find‘s irgendwie komplett schräg.

von Caot am 19.07.2022, 16:06



Antwort auf Beitrag von Caot

Der Gedanke kam mir auch schon...

von Jomol am 21.07.2022, 14:52



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Besonders aktuell kann die Note nicht sein, da ja sogar Bayern inzwischen Notenschluss hat. Ansonsten: Wie sieht der Satzbau aus? Evtl sehr einfach? Das führt schnell zur Note 6. Rechtschreibung ist selten das Hauptproblem. Man sieht diese Fehler nur am meisten… Gibt es eurer Schule „Sprachbegleitung“? Das Programm kann helfen. Und natürlich spricht man mit der Lehrkraft. Bücher, Podcasts… Alles, was an Sprache Spaß macht.

von magistra am 20.07.2022, 06:54



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Hallo, ja, auch ich würde eine Legasthenie abklären lassen. Du kannst den/die SchulpsychologIn ansprechen, die regelmäßig an die Schule kommt (meist einmal wöchentlich). Sie kann sagen, wo man testen lassen kann. Sage dem Klassenlehrer, dass Du mit dem Schulpsychologen kurz reden musst und frage, wann das möglich ist. Gleichzeitig ist jetzt die Sprachförderung: Achte zum Beispiel darauf, dass Dein Sohn viele deutsche Bücher liest. Dass er also nicht am Computer oder der Play Station hängt, sondern spannende Bücher benutzt. Das ist die allerbeste Möglichkeit, deutsche Rechtschreibung ganz nebenbei zu üben. Wenn er Bücher nicht so mag, darf er auch Comics oder Graphic Novels (echte Bücher in Comicform) lesen, da sind Bilder drin. Egal was - Hauptsache, er liest. Wenn er keine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat, kann er auch normale Nachhilfe nutzen. Viele Schulen haben ältere Schüler, die Nachhilfe anbieten. Oder man nimmt einen Studenten. Wichtig ist also, dass Du jetzt aktiv wirst. Mit einer 6 in einem Hauptfach kann es sonst passieren, dass er das Gymnasium nicht schafft. Denn die schlechte Rechtschreibung wirkt sich ja auch in anderen Fächern aus. LG

von Banu28 am 20.07.2022, 08:51



Antwort auf Beitrag von Mamasohn

Wenn ich du wäre würde ich ihm Bücher vor die Nase stellen damit er familiär mit korrekter Rechtschreibung wird. Mein Sohn hatte damals auch eine Rechtschreibschwäche, diese wurde aber behoben als wir ihn beim Lesen förderten. Ich hoffe, dass es beihilflich war. LG Jenny

von jenny.kainrich1985 am 24.08.2022, 22:18