Schlafbedarf: wie viel Schlaf brauchen Kinder?

Schlafbedarf: wie viel Schlaf brauchen Kinder?

© Adobe Stock, S.Kobold

Schläft es schon durch? Das werden frischgebackene Eltern häufig gefragt. 

Eine Frage, die man sich angesichts der Augenringe, die manche Mütter und Väter mit sich herumtragen, eigentlich sparen kann. Und doch gibt es auch immer wieder welche, die dann antworten: ja klar - von Anfang an.

Die Eltern mit den Augenringen kommen dann ins Grübeln und fragen sich: Haben wir was falsch gemacht? Ist es normal, dass unser Kind so wenig schläft? Was dann schnell zu der Frage führt: Wie viel Schlaf braucht ein Kind eigentlich?

Unterschiedliche Schlaftypen

Eine Frage, die man so pauschal eigentlich gar nicht beantworten kann. Denn bei Kindern ist es wie bei Erwachsenen: Da gibt es die einen, die mit vier, fünf Stunden Schlaf pro Nacht im Job Höchstleistungen vollbringen, und die anderen, die noch nach neun Stunden kaum aus dem Bett kommen. Auch bei Säuglingen findet man schon unterschiedliche Schlaftypen. Manche schlafen - sehr zum Leidwesen der geplagten Eltern - von Anfang an wenig, oft nur kurze Zeiten am Stück und unregelmäßig über Tag und Nacht verteilt.

Andere wiederum sind regelrechte Murmeltiere und wachen in den ersten Wochen und Monaten gefühlt nur zum Trinken auf. Dennoch kann man natürlich ein paar ungefähre Richtlinien nennen, was das Schlafbedürfnis von Babys und Kleinkindern angeht. Darüber hinaus möchte ich Ihnen weiter unten aber ein paar bewährte Tricks verraten, wie Sie Ihren kleinen Schlafmuffel zumindest zu einem regelmäßigeren Schläfer erziehen können. Denn: den Schlafbedarf eines Kindes kann man nicht beeinflussen, sein Schlafverhalten aber schon.

Durchschnittlicher Schlafbedarf von Kindern in 24 Stunden

  • Neugeborene bis 3 Monate: ca. 16-18 Stunden, gleichmäßig auf Tag und Nacht verteilt
  • Babys ab 3 Monaten: ca. 14-15 Stunden, mehr in der Nacht als am Tag
  • 6 bis 12 Monate: ca. 14 Stunden, Beginn des Durchschlafens, aber meist noch mind. 2 Tagschläfchen
  • 18 Monate bis 2 Jahre: ca. 13 Stunden, ein Mittagsschlaf
  • 3 bis 4 Jahre: ca. 12 Stunden, oft kein Mittagsschlaf mehr
  • 5 bis 6 Jahre: ca. 11 Stunden
  • Schulkinder: ca. 9-10 Stunden

Aber wie gesagt kann man hier nur Durchschnittswerte angeben. Eine Abweichung von etwa 2 Stunden mehr oder weniger Schlaf gilt als völlig normal.

Ein paar Tricks, damit es das Einschlafen besser klappt:

Feste Schlafenszeiten einführen und einhalten

Kinder schlafen besser, wenn sie einen regelmäßigen Schlafrhythmus haben. Deshalb sollten Sie möglichst schon in den ersten Monaten anfangen, Ihr Kind immer zur gleichen Uhrzeit hinzulegen, sowohl tagsüber wie auch abends. Das erfordert anfangs etwas Geduld, zahlt sich aber sehr schnell aus. Natürlich muss man diese Zeiten hin und wieder dem veränderten Schlafbedürfnis anpassen.

Regelmäßig hinlegen bevor das Kind übermüdet ist

Eltern von schlechten Schläfern übersehen oft den Zeitpunkt, wenn ihr Baby müde ist. Gerade unruhige, nervöse Kinder finden noch schwieriger in den Schlaf, wenn sie überdreht sind. Deshalb legen Sie Ihr Baby am besten immer ins Bettchen, sobald es Zeichen der Müdigkeit zeigt: Z.B. sich die Augen oder Ohren reibt, den Kopf wegdreht, gähnt, beim Spielen anfängt zu quengeln.

Rituale zum Einschlafen

Abendrituale helfen vor allem den zappeligen, lebhaften Kindern, abends zur Ruhe zu finden. Gestalten Sie die letzte halbe Stunde vor dem Schlafengehen möglichst angenehm für Sie und Ihr Kind - aber ohne allzu viel Abwechslung und Aufregung. Vorlesen oder gemeinsames Kuscheln ist sehr schlafförderlich, Kitzelattacken, spannende Spiele und Fernsehen hingegen eher kontraproduktiv!

Nachmittags an die frische Luft

Kinder, die tagsüber viel draußen herumtoben, schlafen nachts erwiesenermaßen besser. Bei schlechten Schläfern lohnt es sich also, lieber noch mal auf den Spielplatz zu gehen als den Nachmittag im Haus zu verbummeln.

Die Sache mit dem Mittagschlaf

Mütter genießen die Zeit des Mittagsschlafes. Eine Stunde, in der man in Ruhe einen Kaffee trinken, ein paar Dinge erledigen oder sich selber noch mal kurz hinlegen kann. Doch schlafen Kinder tagsüber zu viel, dann gehen sie abends später ins Bett und schlafen nachts weniger. Denn der Schlafbedarf eines Kindes errechnet sich immer auf 24 Stunden. Falls Ihr Kind anfängt, die Nacht zum Tage zu machen oder abends partout nicht ins Bett will, ist es langsam an der Zeit, das Mittagsschläfchen zu reduzieren oder ganz abzuschaffen.

Übrigens, wundern Sie sich nicht: Viele Kindergartenkinder sind anfangs so überwältigt von den Eindrücken und so erschöpft, dass sie plötzlich wieder einen Mittagsschlaf brauchen, auch wenn sie diese Gewohnheit schon länger aufgegeben hatten.

Viele weitere Tipps rund um Babys Schlaf finden Sie auch in unserem großen Bereich Baby und Kleinkind.

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