Saugroboter - eine nützliche Anschaffung?

Saugroboter - eine nützliche Anschaffung?

© Adobe Stock, okinawakasawa

Bei Familien mit Kindern muss der Boden besonders regelmäßig gereinigt werden. Staub und Schmutz sammeln sich in Nullkommanix an.

Das zeitraubende und laute Staubsaugen zählt aber nicht unbedingt zu den Lieblingsarbeiten im Haushalt. Deswegen liebäugelt sicher so mancher mit der Anschaffung eines kleinen Roboters, der das Saugen übernimmt. Aber ist ein Saugroboter tatsächlich eine nützliche Anschaffung? Vorteile hat der kleine Staubsauger, der durch einen Akku betrieben wird, damit automatisch durch die ganze Wohnung fährt und staubsaugt, einige, aber saugt er auch wirklich gründlich?

Der Saugroboter saugt selbstständig - und Sie sparen Zeit

Zunächst spart Ihnen der Saugroboter natürlich Zeit. Denn während er selbstständig und dabei viel weniger laut als ein normaler Staubsauger durch die Räume saugt, können Sie Wäsche aufhängen, bügeln oder Essen kochen. Oft sind Startzeit und die Dauer des Staubsaugens am Roboter auch durch eine Zeitschaltuhr einstellbar. Sie stellen die gewünschten Daten ein, dann können Sie sogar das Haus verlassen und zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen.

Nach einem bestimmten Muster fährt der kleine Helfer über Fliesen, Teppich, Parkett und Laminat. Einige Saugroboter arbeiten einen Raum dabei bahnenweise ab, andere saugen nach einem auf den ersten Blick nicht erkennbaren Muster kreuz und quer durchs Zimmer. Sobald der Sauger an einen Widerstand trifft, dreht er und fährt in anderer Richtung weiter. Dazu sind in einer gepolsterten Stoßleiste Sensoren integriert, so dass Möbel, Stehlampen und Bodenvasen keinen Schaden nehmen.

Manche Roboter schätzen Entfernungen auch direkt mit Infrarotlicht oder Ultraschall und fahren dann sehr vorsichtig an die Gegenstände heran. Bestimmte Sensoren verhindern auch, dass der Sauger eine Treppe erkennt und nicht herunterfällt. Hat der Saugroboter alles gesaugt oder der Akku ist leer - je nach Modell und Saugprogramm kann ein Akku nur etwa 90 Minuten vorhalten - fährt das Gerät selbstständig in die Aufladestation. Diese muss sich zwingend im selben Zimmer befinden, sonst kann der Roboter sie nicht orten. Das Aufladen des Akkus ist dann leider sehr zeitaufwendig, es kann schon mal bis zu drei Stunden dauern. Aber anschließend saugt der Roboter sofort weiter, bis er sich zum Schluss einfach selbst abschaltet. Insgesamt benötigt der automatische Saugroboter aber länger für das Saugen eines Raumes als würde man das Zimmer mit einem herkömmlichen Staubsauger reinigen.

Moderne Optik und leichte Handhabung

Die Optik bringt Pluspunkte: Während ein normaler Staubsauger groß, unhandlich und schwer ist, haben die kleinen Geräte oft ein modernes und dezentes Design und sind allesamt recht klein und flach. Sie haben eher die Form einer Scheibe von etwa 30 cm Durchmesser, daran rotieren die Bürsten. Die Saugroboter sind auch viel leichter, damit leicht tragbar und in der Ruhezeit gut zu verstauen. Wobei sowohl der Saugroboter als auch die Ladestation bei häufigem Gebrauch in einem Haushalt meist dauerhaft aufgestellt bleiben und damit die Optik schon eine gewisse Rolle spielt.

Zudem sind Saugroboter umweltfreundlicher: Der Stromverbrauch der automatischen Staubsauger ist geringer. Manche Roboter werden auch ohne Beutel betrieben, dann muss nur der Auffangbehälter geleert werden, dies ist umweltverträglicher und kostengünstiger.

Für die Bedienung eines Saugroboters und das Installieren der Ladestation muss man von Technik nicht viel verstehen, dies ist im Allgemeinen recht unkompliziert und für jeden machbar. Bei den meisten Staubsaugern kann man zwischen verschiedenen Reinigungsprogrammen wählen, etwa die Intensität oder die Fläche, wenn man nur kleinere Bereiche saugen möchte. Einige Saugroboter verfügen auch über eine Fernbedienung, damit lassen sie sich etwa zu ganz bestimmten Punkten im Zimmer dirigieren.

Saugkraft und Reinigungsleistung - saugt ein Saugroboter wirklich gründlich?

Doch wie gründlich saugt der Saugroboter nun wirklich? Hier kann man klar sagen: Eine gewisse Grundreinigung eines leicht verschmutzten Bodens ist mit jedem Gerät möglich. Oft bleiben aber größere Verschmutzungen zurück. Dies liegt in der geringeren Saugkraft der kleinen Helferlein begründet, sie ist nicht mit der eines klassischen Staubsaugers zu vergleichen. Gegen sehr groben Dreck, Sand und beispielsweise Katzenhaare kann ein normaler Saugroboter oft nicht viel ausrichten. Auch ein Saugroboter im mittleren Preissegment lässt noch Krümel liegen oder treibt Staub schon mal eher vor sich her als ihn einzusaugen.

Ein Problem für den runden Saugroboter sind naturgemäß Ecken. Verfügt ein Gerät nicht über rotierende Seitenbürsten, können Zimmerecken nicht gut gereinigt werden, hier bleibt der Schmutz liegen und man muss mit einem herkömmlichen Staubsauger noch einmal nachsaugen. Mit den Seitenbürsten gelingt es insgesamt besser, den Schmutz aus den Ecken zu kehren und ihn an den Kanten unter den Sauger zu leiten, wo er eingesaugt wird. Ebenfalls schwierig: Wendet ein Roboter vor einem Hindernis automatisch, kommt er natürlich ebenso nicht bis in eine Ecke hinein oder direkt an die Wand heran. Das Saugen direkt an der Wandkante gelingt ohnehin nur den wenigsten Saugrobotern, schließlich muss das Gerät einen Sicherheitsabstand halten. Falls Sie eine Anschaffung planen, wählen Sie also besser ein Gerät mit Seitenbürsten und mit gegenläufig rotierenden Walzenbürsten, diese lösen Schmutz besser, die Saugroboter arbeiten gründlicher.

Vorteil: ein flacher Saugroboter fährt unter die Möbel

Ein toller Vorteil eines Saugroboters: Dieser kann problemlos auch unter Schränken, Sofas, Betten etc. saugen - Sie müssen sich dazu nicht mehr bücken und anstrengen. Schauen Sie also, wenn Sie sich für einen Saugroboter entscheiden, auf jeden Fall auf die Höhe des Geräts. Messen Sie vorher vielleicht die Höhe unter Schränken, Betten und Sitzmöbeln, wie viel Platz darunter ist und wie flach dementsprechend der Saugroboter sein muss. Schließlich wäre es schade, wenn nur wenige Zentimeter fehlen und der Roboter nicht unter die Möbel fahren kann.

Herausforderung: herumliegende Kabel und hohe Teppiche

Auf dem Boden liegende Kabel sind für Saugroboter häufig ein Problem: Zum einen können sich die Geräte darin leicht verfangen und festfahren. Roboter mit schwacher Leistung müssen dann erst befreit werden, nur Sauger mit höherer Leistung können sich aus eigener Kraft selbst befreien. Außerdem stellen die Kabel natürlich eine Gefahr dar, wenn der Sauger damit Gegenstände herunter reißen könnte. Und zum anderen erkennt der Sauger das Kabel möglicherweise als Hindernis, dreht um und der Bereich dahinter bleibt ungereinigt. Deshalb sollte man die Kabel besser zuvor verstauen und befestigen.

Eine andere Schwierigkeit stellen hohe Teppiche dar, die meisten Saugroboter kommen mit solch einem Untergrund nicht gut zurecht. Hier gestaltet sich zuerst der Übergang vom Boden über die hohe Teppichkante auf den Teppich als schwierig. Denn der Roboter muss zunächst hochklettern, die Kletterhöhe sollte man am Sauger einstellen können. Das Reinigen eines hochflorigen Teppichs bringt dann aufgrund geringer Saugleistung oft nicht das gewünschte Ergebnis. Dagegen sind kurzflorige Teppiche für Saugroboter problemloser zu reinigen. Nur einzelne Läufer oder leichte Matten können auch mal mitgeschleift werden.

Für wen kann sich ein Saugroboter lohnen?

Saugroboter können einen herkömmlichen Staubsauger nicht wirklich ersetzen. Als Zweitgerät kommen sie aber durchaus infrage. Vor allem einfach geschnittene Zimmer ohne viel Inventar kann das Gerät gut reinigen. Für Berufstätige sowie Menschen, die viel unterwegs sind, kann sich so ein Roboter dann schon lohnen. Gerade weil ein umherfahrendes Gerät bei Anwesenheit in der Wohnung schon schnell stört. Kehrt man aber abends heim in eine frisch gesaugte Wohnung, ist das ein schöner Effekt. Wer mag das nicht, einen Roboter, der die Zeit verkürzt, die man mit Hausarbeit verbringt? Dazu ist ein Saugroboter für ältere Menschen oder Firmen interessant.

Falls Sie eine Anschaffung in Erwägung ziehen, müssen Sie nicht zu den teuersten Modellen greifen, diversen Tests zufolge liefern nicht unbedingt die teuersten Modelle zugleich die besten Ergebnisse. Die günstigsten Modelle kann man bereits ab 50 Euro kaufen, Saugroboter im mittleren Preissegment bekommt man für 300 bis 500 Euro und die hochpreisigen Saugroboter gibt es dann ab 1000 Euro aufwärts.

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