Mücken: so vertreiben Sie die Plagegeister!

Mücken: so vertreiben Sie die Plagegeister!

© Adobe Stock, Vitaliy Hrabar

Ein lauer Sommerabend im Freien kann so gemütlich sein - nur wenn Mücken um den Tisch summen, ist die Gemütlichkeit schnell dahin. Die lästigen Plagegeister können ein penetrantes Ärgernis sein - dann müssen wir dringend eine Gegenwehr auffahren, um nicht aufgefressen zu werden.

Wärme, Wasser und Menschen - das mögen Mücken

Mücken lieben Wärme, Feuchtigkeit und den Geruch von Menschen. Manche Menschen scheinen dabei auf Mücken besonders anziehend zu wirken. Das ist auf den Geruch der Haut zurückzuführen. Jeder Mensch riecht anders und Mücken haben einen ausgeprägten Geruchssinn: Die Mischung aus Milchsäure, Ammoniak und Fettsäuren entscheidet, ob wir den Insekten Appetit machen oder nicht und dadurch werden manche Menschen mehr und andere weniger gestochen. Es ist übrigens nicht wissenschaftlich belegt, dass Frauen grundsätzlich mehr gestochen werden als Männer.

Duschen - aber mit Duschgel ohne blumigem Duft

Beim Toben kommen die Kids schnell ins Schwitzen - das zieht Mücken an. Selbst wenn uns bei der Gartenarbeit oder beim Sport die Schweißperlen auf der Stirn stehen, übt das auf Mücken eine ganz starke Anziehungskraft aus. Schließlich ist die Haut warm, sondert Feuchtigkeit ab, dazu Kohlendioxid und Milchsäure - perfekt für Mücken. Deshalb: nach Anstrengung besser duschen! Selbst wenn das nur zeitlich begrenzt hilft und den eigenen Geruch nur kurzzeitig übertüncht.

Dabei benutzt man besser keine Duschgels mit fruchtig, blumigem Duft, wenn man Mücken nicht anlocken möchte! Genauso wählt man auch Lotions, Parfums und Sonnencreme eher ohne solch eine berauschende Duftnote. Wer auf Weichspüler beim Waschen verzichtet, ist Mücken gegenüber auch im Vorteil.

Zu empfehlen: lange helle Kleidung

Anschließend ist die richtige Kleidung angesagt: Helle Farben wirken auf Mücken weniger lockend als dunkelblau und schwarz. Lange Hosenbeine und Ärmel sind natürlich ein Muss, die Kleidung sollte nicht zu eng anliegen und nicht zu dünn sein, sonst stechen die Mücken ungerührt durch den Stoff. Die Sachen sollten feste Bündchen und einen hohen Kragen haben, damit sie gut abschließen, vor allem auch am Hals.

Anti-Mücken-Mittel: Aber welches?

Viele greifen als Nächstes zu einem chemischen Abwehrmittel, ein Spray, Creme, Stift oder Pflaster soll die Mücken abwehren. Vorsicht, ist man empfindlich, kann eine allergische Reaktion auftreten. Ansonsten sind Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) die erste Wahl, das DEET sollte etwa 30 Prozent des Mittels ausmachen. Nach vier bis fünf Stunden muss es erneut aufgetragen werden, da die Wirkung dann verflogen ist. Laut Experten sollen damit Mücken zuverlässig abgehalten werden. Als Alternative kommen außerdem noch Anti-Mücken-Mittel mit dem Wirkstoff Icaridin in Betracht. Diese chemischen Mittel sollen ebenfalls zur zuverlässigen Mückenabwehr taugen.

Kokosöl - schreckt Mücken auf natürliche Weise ab

Wer chemische Mittel eher vermeiden will, sollte vielleicht lieber diesen Tipp probieren: Kokosöl. Es besteht zu 50 Prozent aus Laurinsäure, dessen Geruch für uns nicht wahrzunehmen ist, aber der Mücken vertreiben soll. Darüber hinaus legt sich der typische Kokosduft auf den körpereigenen Geruch und damit werden Mücken auch nicht weiter angelockt. Weiter wirkt Kokosöl auch wenn esbereits zu spät ist und der Mückenstich schon passiert ist: Etwas Öl auf die Einstichstelle mindert den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend.

Das Kokosöl kann man einerseits in den Händen schmelzen lassen und dann pur auf die Haut reiben. Wählen Sie am besten ein kaltgepresstes Bio-Kokosöl mit möglichst viel Laurinsäure und schauen Sie, dass alle unbedeckten Körperstellen "eingecremt" werden. Da auch hier der Geruch mit der Zeit verfliegt, muss man das Prozedere nach einigen Stunden wiederholen.

Andererseits kann man das Kokosöl auch mit einem ätherischen Öl mischen und somit die Wirkung verstärken. Das ätherische Öl sollte aber nur zu maximal drei Prozent in der Mischung stecken, also geben Sie etwa auf einen gehäuften Esslöffel Kokosöl vielleicht gerade mal drei bis vier Tropfen ätherisches Öl. Hier wählen Sie zum Beispiel Teebaumöl oder Neemöl. Es kommen auch Pfefferminzöl, Lemongras- oder Zitronellaöl in Frage. Aber Vorsicht: Bei kleinen Kindern unter drei Jahren sollten ätherische Öle nicht zur Anwendung kommen.

Mückenabwehr mit Pflanzen: Probieren Sie es aus

Neben ätherischen Ölen können auch Pflanzen der Mückenabwehr dienen - selbst wenn das umstritten ist. Ein Versuch ist es allemal wert. So gelten Lavendel, Rosmarin, Basilikum, Katzenminze, Knoblauch, die Blüten der Ringelblume, Duftgeranien und ein Walnussbaum als abschreckend gegen die Plagegeister. Mancher hat auch gute Erfahrungen mit Tomatenpflanzen gemacht: Stellen Sie abgeschnittene Blätter der Tomatenpflanze in eine Vase und diese auf den Tisch oder ein, zwei Tomatenpflanzen direkt neben den Esstisch - dies soll Mücken abschrecken.

Ebenfalls scheinen Mücken zitronige Düfte nicht zu mögen, deshalb sollen Zitronenmelisse, Zitronengras und Zitronengeranie geeignet sein, um sie fern zu halten. Stellen Sie die besagten Pflanzen oder eben auch Zitronella-Duftkerzen oder Räucherstäbchen mit dieser Duftnote am besten auf die Terrasse oder auf die Fensterbank, damit der Geruch direkt seine Wirkung entfalten kann. Laut einer Expertin kann es sogar schon helfen, eine halbierte Zitrone mit getrockneten Gewürznelken zu spicken und ans Fenster zu legen.

Keine Ultraschallgeräte und Handy-Apps

Wovon einhellig abgeraten wird, sind technische Geräte, wie Ultraschallgeräte sowie UV-Lampen. Diese sind laut Stiftung Warentest wirkungslos. Stattdessen ziehen die Lampen nützliche Insekten an, die dann an dem Gerät festkleben und verenden.

Auch Abwehr-Armbänder und Smartphone-Apps, die hohe Pfeiftöne aussenden, bringen keinen Nutzen. Denn die Weibchen sind bei den Mücken fürs Stechen zuständig und sie sind schwerhörig.

Elektrische Geräte, die Insektizide verdampfen, als so genannte Mückenstecker bekannt, braucht man ebenso nicht anzuschaffen. Die Gifte belasten die Luft und können vor allem bei Kindern Kopfweh und Schwindel auslösen, sie sind insgesamt für Menschen und Haustiere gesundheitsgefährdend.

Den Innenraum schützen: Schutzgitter anbringen

Praktisch sind dagegen aber Insektenschutzgitter. Sie verhindern, dass Mücken ins Haus schwirren können. Es gibt sie sehr preisgünstig im Handel, man kann sie unkompliziert per Klettband am Fensterrahmen fixieren und hat zumindest im Innenbereich Ruhe vor den summenden Tierchen. Eine andere Möglichkeit sind Insektengitter, die gleich mit Rahmen verkauft werden. Im Schlafzimmer und im Kinderzimmer können zudem Moskitonetze über dem Bett eine wirklich gute und nützliche sache sein.

Kein stehendes Wasser: Wasserreste entsorgen

Mücken lieben Wasser, deshalb sind an Flüssen, Seen und Teichen besonders viele von ihnen. Wichtig im Garten und auf dem Balkon: Lassen Sie kein Wasser in der Gießkanne stehen und gießen Sie das alte Wasser aus den Blumenuntersetzern ab. Dieses abgestandene Wasser ist sehr nährstoffreich und ideal um als Brutstätte für unzählige neue Mücken zu dienen.

Außerdem sollten die Regentonne und andere stehende Gewässer mit einer Plane abgedeckt werden. Eine andere Möglichkeit ist, eine mikrobiologische Tablette mit dem Wirkstoff Bacillus thuringensis israelensis (Bti) hineinzugeben. Das Mittel wird in Baumärkten und in Gartenfachgeschäften angeboten und ist bedenkenlos einsetzbar, es kommt selbst in Naturschutzgebieten zur Anwendung. Das Wasser aus der Regentonne kann später auch problemlos zum Gießen genutzt werden.

Gartenteich: tierische Unterstützung nutzen

Besitzen Sie einen Gartenteich? Dann können Sie ein paar Goldfische oder andere karpfenartige Fische, wie zum Beispiel Kois darin schwimmen lassen, für sie sind Mückenlarven eine Delikatesse. Auch Nistkästen für Vögel in der Nähe des Teiches können sich auszahlen, denn Vögel können ebenso helfen, die Mücken in Schach zu halten. Des Weiteren sind Frösche für die Mückenabwehr sehr nützlich.

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