Wie können wir das Stillen und Schlafen wieder angenehm gestalten?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie können wir das Stillen und Schlafen wieder angenehm gestalten?

Hallo, mein Sohn ist 13 Monate alt und wird schon von "anfang an" (seitdem er nach Frühgeburg kräftig genug zum saugen war) nur gestillt, er hat bis auf die ersten Tage nie irgendwelche künstliche Milchnahrung bekommen. Mit 7/8 Monate fing er an normal vom Familientisch mit zu essen und nimmt nun alle Mahlzeiten mit uns ein, Er ist zwar nicht ein großer Mampfer, aber die Portionen sind ausreichend. Dazu trinkt er tagsüber Wasser oder mal verdünnten Fruchtsaft aus Schnabelfläschchen. Ich stille ihn trotz allem immer vor dem Einschlafen, auch Mittags zum Mittagschlaf finde ich es ok,dass er mal stillt. Je nachdem ob wir zu Hause sind und Zeit haben klappt das Mittags sehr gut, man merkt es ist eher ein Schmusen als eine wichtige Ernährungsquelle. Nun zu meinem Problem warum ich schreibe. Er wacht seit er Krabbeln kann wieder öfters nachts auf, anfangs war es einmal gegen 3 Uhr und dann nochmal morgens um 7 Uhr (danach schläft er noch eine Stunde und dann stehen wir auf). Das wäre so noch gut zu verkraften, aber seit ca. 1 Monat wacht er noch häufiger auf. Er geht gegen 21 Uhr schlafen, ist aber spätestens um 1 Uhr das erste Mal wach und wacht dann alle 1-2 Stunden auf. Dazu hat er kleine scharfe Beißerchen die er im Halbschlaf gern mal vergisst. Mittlerweile habe ich schon sehr wunde Brustwarzen. Was kann ich machen, dass wir das Stillen beibehalten aber die Häufigkeit wieder für mich erträglich gestalten? Wasser nimmt er mir nachts nicht ab, somit kommt wirklicher Durst nicht in Frage. Darüber hinaus würde ich gerne mal einen Abend bspw. ins Kino gehen. Wir haben es probiert, dass sein Papa ihn ins Bett legt (natürlich ohne Stillen). Das hat nicht wirklich funktioniert. Auch mit einer warmen Kuhmilch kann man ihn nicht kommen, er will an die Brust und dorf dann auch abschalten und einschlafen. Was können wir da machen? Kurze Info zur Schlafsituation: Er schläft im umgebauten Kinderbettchen, dass wir als Beistellbett an unser Bett angebaut hat. Er ist somit sehr dicht bei mir und kann schnell kuscheln. Diese Schlafvarriante ist für uns als Familie sehr schön und wir würden die gern beibehalten. Ich stille gerne und möchte eigentlich noch nicht aufhören (ich wüsste auch nicht wie das abstillen funktionieren sollte, er besteht darauf), aber ich würdeesgern angenehmer für uns gestalten. Ich bin über holreiche Tipps sehr dankbar. Viele Grüße Steffi

von Steffinchens am 21.11.2014, 22:39



Antwort auf: Wie können wir das Stillen und Schlafen wieder angenehm gestalten?

Liebe Steffi, ihr braucht vor allem Geduld: Dein kleiner Mann kann lernen, dass es nachts mal eine Weile lang auch ohne Brust gehen muss. Es ist absolut normal, dass er häufiger wach wird, wenn er gerade mitten in einem Entwicklungsschub steckt. Aber es ist dein gutes Recht, regulierend einzugreifen, wenn es für dich jetzt nicht gut ist. Es dauert schon ein paar Tage, bis ein Baby eine Stillpause verinnerlicht und akzeptiert hat, darum müsst ihr mit ein paar noch unruhigeren Nächten als bisher rechnen. Ein Kind reagiert aus Intelligenz mit Wut und Ablehnung auf alles, was nicht die Brust ist, einfach weil es instinktiv weiß, dass Milch und Brust das Beste sind. Alternativen sind im besten Fall second-best... Schau, was sich für dich gut anfühlt, und dann sag das auch so deinem Kind. Schreib es vielleicht auf ein großes Plakat, das du an eine Wand hängst, und dann liest du es ihm immer wieder vor, wenn ihr dran vorbei geht: "Schau, hier steht, wir stillen nach dem Baden, und wenn der Radiowecker angeht (den stellst du dann z.B.auf 7 Uhr), Zwischendurch gibt es keine Brust, denn die will auch schlafen in der Nacht, wie die Mami". Je souveräner du das rüberbringst, desto schneller überzeugst du dein Kind. Natürlich wird er erst einmal jammern und quengeln, egal ob mit oder ohne Tränen. Das zeigt, wie klug er ist, dass er weiß, er hat eine "Verhandlungschance". Bleib cool, nimm es ihm nicht übel, und versuche ihn zu trösten, ohne nachzugeben und ohne schlechtes Gewissen zu haben. Und wenn dann um 7 (wie gesagt, ist nur ein Beispiel) der Radiowecker (oder irgend ein anderes Zeichen, das du beeinflussen kannst) losgeht, dann gib ihm auch aktiv Bescheid, dass jetzt gestillt werden kann. So kannst du generell weiterstillen (tagsüber, zum Einschlafen, wenn du da bist, morgens), und trotzdem ruhigere Nächte bekommen. Kennst du die Ratgeber von Elizabeth Pantley? "Ab ins Bett!: Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder" und ist speziell für die etwas älteren Kinder gedacht. Vielleicht kann das euch weitere gute Tipps geben? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 21.11.2014



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