Hallo, ich weiß gerade nicht genau was ich machen soll. Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und ich stille ihn abends zum einschlafen und nachts, wenn ich mittags zuhause bin auch zum Mittagsschlaf, sonst geht es auch ohne. Nachts im Moment alle drei Stunden, er würde aber gerne auch schon nach 1,5 oder 2 Stunden stillen. Er hat auch schon 7 bis 9 Stunden durchgeschlafen aber seit ein paar Monaten ist es leider ziemlich oft. Mir wird das zu viel und ich bin echt fertig. Jetzt überlege ich nachts abzustillen, weiß aber nicht genau wie, bzw halte ich es nicht durch ihn schreien zu lassen und so zu trösten, da bekomme ich dann ja auch noch weniger Schlaf. Ich weiß nicht ob es nicht besser wäre ganz abzustillen, dann könnte ich immerhin nicht mehr zurück und würde nicht immer einknicken. Andererseits möchte ich es ihm auch noch nicht nehmen. Akzeptieren es Kinder, nur abends und morgens gestillt zu werden? Oder versuchen sie es nachts trotzdem immer wieder?
Ich muss auf jeden Fall etwas ändern, weil ich wirklich nicht mehr kann.
Noch zur Info, er akzeptiert weder Flasche noch Schnuller.
Vielen Dank
von
0steffi0
am 05.10.2015, 21:01
Antwort auf:
Nachts Abstillen?
Liebe 0steffi0,
es ist absolut legitim, wenn du mit 13 Monaten auch mal wieder etwas länger als eine Stunde am Stück schlafen magst - und schaust, ob sich nicht etwas ändern lässt an euren unruhigen Nächten. Du kannst ja dein Baby tagsüber weiter stillen, und Nachts zur "stillfreien Zeit"erklären. Dazu kann ich dir die Bücher "Schlafen statt Schreien" und auch "Ab ins Bett" von Elizabeth Pantley empfehlen. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Von Pantley stammt auch die Idee zur Einführung einer stillfreie Zeit. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest.
Ich hoffe, das hilft!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.10.2015