mein sohn trinkt nicht mehr richtig und ich habe zu wenig milch

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: mein sohn trinkt nicht mehr richtig und ich habe zu wenig milch

hallo, seid ein paar tagen trinkt mein kleiner nicht mehr richtig.er ist jetzt fast 17 wochen alt.wie stillen seid der geburt mit hütchen und die letzten 5-7 minuten stillen wir ohne hütchen,damit er nochmal was raus bekommt.die milch läuft bei mir nicht durchgängig,sondern etappenweise.die komplette stillmahlzeit schafft er nicht ohne hütchen.manchmal denke ich,das er keine lust hat an der brust zu trinken,denn anch ein paar minuten fängt er an zu erzählen und dreht sich immer weg (erzählen und weg drehen aber auch nicht immer) oder fängt an zu weinen.kann es vielleicht sein,das er gerade wieder einen wachstumssprung durchmacht und deshalb nich vernünftig trinkt?ich habe schon von anfang an nicht genug milch und da er ja nicht vernünftig trinkt habe ich nun bedenken,das es noch weniger wird.häufiger anlegen,bringt bei uns gar nichts,denn wenn nach ein paar minuten nichts mehr kommt,fängt er an zu weinen.die seiten öfter wechseln funktioniert auch nicht um die milch anzuregen.ich versuche wirklich alles,malzbier,stilltee,stillöl und viel viel trinken,sogar dattel habe ich gelesen sollen was bringen. ich hoffe sie können mir bei beiden sachen einen tip geben. lg

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 13:11



Antwort auf: mein sohn trinkt nicht mehr richtig und ich habe zu wenig milch

Liebe finnluca2802, als stillende Mutter müssen Sie nicht extrem viel trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens wenn überhaupt zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Am besten richten Sie sich nach Ihrem Durstgefühl. Sie schreiben, dass Ihr Baby an der Brust immer wieder weint, das klingt nach einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vorsichtshalber würde ich den Kleinen noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 23.06.2010



Antwort auf: mein sohn trinkt nicht mehr richtig und ich habe zu wenig milch

Hallo, finnluca2802! In erster Linie: Entspanne dich! Je entspannter du bist und mit viiiiiiiel Geduld dabei bleibst, desto entspannter wird auch dein Sohn beim Stillen sein. Mir fallen bezüglich des Verhaltens deines Sohnes zwei Möglichkeiten ein: 1.) eine Saugverwirrung oder beginnender Stillstreik durch das Stillhütchen oder eventuell einen Schnuller ausgelöst? Oder durch zuviel Ablenkung? Folgendes kann dann helfen: -Schnuller weglassen -Vor dem Anlegen den Milchspendereflex durch warme Umschläge, Entspannung, Massage und Streicheln der Brust auslösen -auf eine richtige Stillposition achten: Baby und Mutter sind immer Bauch an Bauch (egal bei welcher Stillposition), die Arme sind abgestützt, die Mutter sitzt ganz bequem ohne jede Anspannung, evtl die Beine auf einen Hocker legen, Rücken anlehnen. So sitzen, dass du das stundenlang gut aushalten könntest. -Brusthütchen aus Latex (!) abschneiden, bis nach einigen Tagen nur noch der Rand steht (also Entwöhnung vom Stillhütchen). Nicht mit Silikonhütchen machen, da hier die Ränder zu scharfkantig bleiben. Ohne Brusthütchen kommt die Brustwarze weit genug in den Mund des Kindes, so dass es wirksam saugen kann. 2.) Die Ungeduld deines Kindes rührt vielleicht auch daher,dass du es zu spät anlegst und der Hunger schon zu groß ist, um auf den Milcheinschuss warten und hinarbeiten zu können. Das klingt für mich deshalb auch danach, weil du sagst, nach kurzer Zeit des Trinkens fängt er an zu weinen. Das heißt also, bevor die Milch einschießt?! Achte auf die Zeichen deines Kindes, dass es Hunger bekommt und lege es an, bevor es die Milch lautstark einfordert. Solche Zeichen können sein: Unruhe, Schmatzen, Saugen an den Fingern Außerdem wichtig: Die richtige Stillhaltung von euch beiden (s.o.) und deine Entspannung. Generell gilt: Achte auf eine störungsfreie Umgebung beim Stillen. Keine Ablenkung, vielleicht sogar zuhause ein fester Platz zum Stillen. Kein Fernsehen, kein Radio, keine Ablenkung durch andere Personen, die mit euch sprechen oder andere interessante Dinge tun. Nicht lesen. Schenke deinem Kind deine volle und entspannte Aufmerksamkeit. Zum Thema "ich habe nicht genügend Milch": Die Milchproduktion kannst du am besten ankurbeln, indem du nach Bedarf stillst. Also jederzeit. Du kannst auch mal einen Tag wie im Wochenbett verbringen: Mach es dir mit deinem Sohn mit viel Hautkontakt im Bett gemütlich: Er nur eine Windel, du nur einen Slip. Lass ihn nach bedarf nuckeln und trinken. Der Hautkontakt fördert die Milchbildung durch die Ausschüttung von Prolaktin. Trinke - wenn überhaupt - nur max. 2-3 Tassen Stilltee pro Tag. Mehr Tee kann genau das Gegenteil bewirken. Der einzige wirklich gute Milchbildungstee ist der von Weleda, denn er ist der einzige mit dem für die Milchbildung wichtigen Bockshornklee. Auch sonst würde ich nicht zuviel trinken, dass kann sich ebenfalls nachteilig auswirken. Eine stillende Mutter trinkt ausreichend, wenn sie sich nicht ausgedörrt fühlt. Trinke also nach eigenem Bedarf. Iss reichhaltig, vor allem Kohlenhydrate können zu einer reichhaltigen Milch beitragen. Vermeide destruktive Gedanken, dass du nicht genügend Milch hast. Du stillst voll, dein Kind hat volle Windeln und entwickelt sich gut, oder? Also: Keine Panik! Du kannst weiter stillen. Gib nicht auf, bleibe dabei und glaube daran, dass du in der Lage bist, dein Kind voll zu stillen. Denn es gibt keinen Grund dafür, warum das nicht so sein sollte. Es sei denn, du trinkst Pfefferminztee oder Salbeitee, denn die wirken milchhemmend. Dein Körper ist für das Stillen deines Kindes gebaut worden. Vertraue auf die Natur. Alles Gute! Frederike

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 14:35



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