Liebe Stillberaterin, ich bin ein bisschen verzweifelt. Meine Tochter ist knapp 13 Wochen alt. Sie ist drei Wochen zu früh zur Welt gekommen, hatte Anpassungsstörungen und wurde zwei Tage mit der Magensonde ernährt. Danach haben wir uns Schritt für Schritt zum stillen gearbeitet, über Muttermilch aus der Flasche, Stillen mit Stillhütchen und seit ungefähr 6 Wochen stillen wir ganz normal. Ungefähr vor 6 Wochen hatte ich auch meinen ersten Milchstau. Die Hebamme konnte den Knoten gut wegmassieren und nach 36 Stunden hatte ich auch kein Fieber mehr. Damals habe ich Phytolacca C6 und Salbeitee genommen. Zwei Wochen später hatte ich einen neuen Knoten an der gleichen Brust, aber an einer anderen Stelle. Nur erbsengroß, er wurde nach abpumpen und massieren kleiner, ist aber nie ganz weggegangen. Seit nun drei Wochen habe ich drei Knoten, der erbsengroße hat sich nicht verändert. Zwei neue sind hinzu gekommen. Ich habe wieder alles ausprobiert: anlegen mit dem Kinn in Richtung der Knoten, massieren vorher, warm vorher, kalt im Anschluss, Phytolacca C6, Quarkwickel, Weißkohl auflegen, Retterspitzumschläge. Hatte jetzt auch eine Biopsie, um bösartiges auszuschließen. Dabei wurde die Flüssigkeit aus einem Knoten entfernt, es war nur Milch. Jetzt will meine Frauenarzt in , dass ich abstille. Aber das möchte ich auf keinen Fall. Was hätte das denn für einen Sinn? Haben sie noch eine Idee? Ich bin für alles offen. Habe so gekämpft, um die Kleine stillen zu können, ich will nicht aufhören. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße
von
luciemyriam
am 26.02.2015, 22:58
Antwort auf:
Knoten über mehrere Wochen?
Liebe luciemyriam,
erst einmal möchte ich Sie virtuell umarmen, denn da haben Sie wirklich viel Schmerz und Angst durchstehen müssen!
Oft liegt es am Stress, dass eine Frau vermehrt mit einem Milchstau reagiert.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten.
Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 27.02.2015
Antwort auf:
Knoten über mehrere Wochen?
Hallo nochmal, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! !
Aber egal wie macht doch in meiner Situation abstillen keinen Sinn, oder? Die Verhärtung ist mittlerweile wieder gerötet. Meine Hebamme war heute nochmals da. Sie weiß auch keinen Rat mehr. Lecithin und Vitamin C nehme ich bereits. Meine Tochter toleriert leider die rechte Brust kaum noch, geschweige denn mit dem Kinn in Richtung der größten Knuppel anlegen.
Wenn sie noch eine Idee haben, mache ich Freudensprünge. Was denken Sie über die Einnahme von Schüssler Salzen? Bringt eine Behandlung mit Ultraschall etwas? Vielen Dank für eure tolle Arbeit! Ganz liebe Grüße luciemyriam
von
luciemyriam
am 27.02.2015, 22:11