Hallo,
meine Tochter ist jetzt 45 Wochen alt und sie hat sich selbst langsam abgestillt (letzte Woche hat sie gezahnt und wieder gestillt werden wollen). Ich hab oft sie nachts stillen müssen, bis ich ihr am Morgen zum Frühstück eine Scheibe Vollkornbrot mit Butter und Obst gegeben und sie anschließend gestillt habe. Dann hat sie nachts nicht mehr gebraucht bis auf die Zeit mit dem Zahnen.
Ich biete ihr mittlerweile Vollmilch mit Wasser zum Trinken an, am Morgen und am Abend. Im Moment mag sie nicht viel davon trinken, lieber vom Tee.
Die Frage ist, bekommt meine Tochter überhaupt genug Milch? Ich möchte nicht mit Milchpulver anfangen.
Oft sehen die Mahlzeiten so aus:
Morgens: Babymüsli mit Milch und Wasser oder Brötchen/Brot mit Butter, halbes Obst und Milch
Mittags: Kartoffel, Gemüse und Fleisch/Haferflockenbällchen
Nachmittag: GOB
Abends: Brötchen/Brot mit Butter, rohes Gemüse und Milch, anschließend etwas Milchbrei (die sie auch nicht immer aufisst)
Ich lese immer, dass Babys 400ml Milch essen/trinken sollen, aber meine Tochter kommt nicht mal auf 300 ml.
Was kann ich machen, damit sie Milch trinkt.
Danke!
Viele Grüße
Mo
von
Moflo
am 02.07.2013, 20:37
Antwort auf:
Genug Milch nach dem Stillen
Liebe Mo,
um den Milchbedarf eines über einjährigen Kindes zu decken, muss das Kind nicht zwingend Milch trinken oder Milchbrei essen. Viele Kinder mögen keine Vollmilch (auch Kinder, die nie gestillt wurden). Dein Arzt hat recht, es muss keine flüssige Milch sein, Käse und Frischkäse sind ebenfalls geeignet.
Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen die Milch einer anderen Art weiterhin auf seinem Ernährungsplan stehen hat. Wobei dies keineswegs überall so ist, auch heute noch gibt es Kulturen, in denen keinerlei Milch nach dem Abstillen mehr verwendet wird. Es ist möglich nach dem ersten Geburtstag ein Kind milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung entsprechend gestaltet wird. Darüber solltest Du dich jedoch falls eine milchfreie Ernährung gewünscht oder notwendig ist oder das Kind wirklich jegliche Milch und Milchprodukte ablehnt mit einer Ernährungsberaterin sprechen, da das Wissen um eine ausgewogene milchfreie Ernährung in unserer Kultur meist nicht allgemein vorhanden ist.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant.
Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind).
Sprich einmal mit dem Arzt, was Du bis zum ersten Geburtstag machen sollst.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.07.2013