Wimpern-Wachstumsserum in der Stillzeit unbedenklich?

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Wimpern-Wachstumsserum in der Stillzeit unbedenklich?

Sehr geehrter Herr Paulus, leider sind mir teilweise die Augenbrauen ausgefallen und ich würde gerne mit einem Serum das Wachstum fördern (nur zur Anwendung auf der Haut). Da ich meine Tochter noch stille (neben Beiskost), möchte ich natürlich sicher gehen, dass die Anwendung unbedenklich ist. Können Sie etwas zu folgenden Inhaltsstoffen sagen - natürlich nur zu den bedenklichen Stoffen? Aqua, Caprylyl Glycol und Phenoxyethanol, Hydrolyzed Glycosaminoglycans, Panthenol, Biotin, Hyaluronic Acid, C12-15 Alkyl Benzoate, Triethanolamine, Acrylates/C10-30 Acrylate Crosspolymer, Black Sea Rod Oil, Methylamido Dihydro Noralfaprostal, Sodium Lactate (and) Sodium PCA (and) Sorbitol (and) Proline, Sodium Chloride, Alcohol, Rose Menthol, Sodium Phosphate Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre tolle Arbeit hier im Forum und natürlich auch für Ihre Mühe! Besten Dank, mamilo

von Mamilo82 am 09.10.2015, 09:04

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Antwort auf: Wimpern-Wachstumsserum in der Stillzeit unbedenklich?

Der in dem Wimpernserum enthaltene Wirkstoff Methylamidodihydronoralfaprostal ist verwandt mit dem Arzneimittel Bimatoprost. Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2-alpha aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Nach äußerlicher Anwendung am Auge wird nur ein geringer Anteil des Wirkstoffes in die Blutbahn aufgenommen, so dass relevante systemische Effekte unwahrscheinlich sind Da Studien zur Anwendung von Methylamidodihydronoralfaprostal in der menschlichen Schwangerschaft fehlen, wird von der Anwendung in der Stillzeit grundsätzlich abgeraten. Allerdings dürften sich angesichts der äußerlichen Anwendung vermutlich keine bedenklichen Wirkstoffspiegel in der Muttermilch bilden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 12.10.2015

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