Hallo Dr. Paulus,
ich musste vor kurzem 2 Monuril-Behandlungen aufgrund von zu vieler Bakterien in der Blase machen. Ferner bereits 4 Vaginalpilz-Behandlungen mit Kadefungin Kombi bzw. Biofanal.
Heute rief meine FÄ an und berichtete, dass vereinzelt Streptokokken Typ B im Vaginal-Abstrich gefunden wurden und mein Ferritin-Wert bei 18 liegt.
Ich fühle mich seit etwa 1 Woche sehr schlapp und habe auch das Gefühl, mein Immunsystem ist geschwächt und/ oder mir fehlen Nährstoffe.
Meine chinesische Ärztin (Ärztin der chinesischen sowie westlichen Medizin), die bereits Akkupunktur bei mir macht, schlug mir vor - zusätzlich Vitamin-Spritzen für das Immunsytem zu verabreichen. In der Vergangenheit hat mir das in ausgelaugten Phasen sehr geholfen.
Sie würde gerne Medivitan spritzen, sprach aber auch von Vitamin B 12 und Selen, Zink.
Was meinen Sie dazu?
1. Wären diese Spritzen in der Schwangerschaft erlaubt?
2. Sollte ich vielleicht Eisen auf 2 Tardyferon tgl. erhöhen?
3. Was kann ich gegen die Streptokokken unternehmen?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
von
Rosa-Zebra
am 05.09.2014, 15:41
Antwort auf:
Vitamin-Spritzen in der Schwangerschaft o.k.?
Die Streptokokken der serologischen Gruppe B (GBS) sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Infektionen des Neugeborenen. Die meisten kindlichen Infektionen erfolgen bereits über das kolonisierte Fruchtwasser. Die frühe Form der Infektion, die im Mittel binnen 20 Stunden nach der Geburt zu ersten Symptomen führt, äußert sich bei den Neugeborenen als Sepsis (Blutvergiftung) und Pneumonie (Lungenentzündung) und seltener als Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Arthritis.
GBS werden bei 10% bis 30% von in der Regel symptomlosen Schwangeren im Bereich der Vagina und/oder des Anus nachgewiesen. Während der Schwangerschaft kann es zu einem chronischen oder einem vorübergehenden Nachweis von GBS kommen.
Da die Keime häufig wiederkehren, wird eine Antibiotikagabe unter der Geburt empfohlen. Zur Vorbereitung sollte ein Vaginalabstrich zwischen SSW 35 und SSW 37 erfolgen.
Penicilline oder Cephalosporine werden für diesen Zweck seit langem erfolgreich eingesetzt.
Der Ferritin-Spiegel sollte bei Frauen zwischen 22 und 112 ng/ml liegen. Demnach besteht wohl bei Ihnen ein Eisenmangel, der auch Ihre Müdigkeit erklären kann.
Die Vitamin-Spritzen könnten allenfalls bei einem Mangel an Vitaminen und Spurenelementen helfen.
Für die Stärkung der Vaginalflora wäre das Einführen von Präparaten mit Milchsäurebakterien günstig.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.09.2014