Hallo Dr. Paulus,
mein Anliegen dreht sich nicht um ein Medikament sondern vielmehr um eine Impfung die ich selbst bekommen habe.
Zuerst muss ich erklären, dass ich noch nicht hunderprozentig weiß, ob ich schwanger bin. Allerdings bin ich schon lange überfällig und ich habe ein paar SS-Anzeigen.
Jetzt zu meinem Anliegen:
Ich habe am 10. Juli eine MMR-Auffrischungsimpfung bekommen und ca. 10Tage drauf hatte ich meinen Eisprung und evtl. die Befruchtung.
Wie schädlich könnte das jetzt für die Schwangerschaft sein? Wo hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Fötus geschädigt ist und das Kind evtl. behindert wird? Können Sie mir das sagen?
Lg, Kathrin
von
KathrinH
am 22.08.2014, 20:32
Antwort auf:
MMR-Impfung in der SS
Der Masern-/Mumps-/Röteln-Impfstoff (MMR) enthält abgeschwächte Lebendviren von Masern, Mumps und Röteln. Die Hersteller empfehlen vorsichtshalber ein Intervall von drei Monaten zwischen Impfung und Empfängnis, auch wenn bisher kein Nachweis von Fruchtschäden vorliegt.
Seit 1971 findet sich in den Beipackzetteln der Rötelnimpfstoffe der Hinweis, dass eine Schwangerschaft zum Zeitpunkt einer Rötelnschutzimpfung auszuschließen und bis zu 3 Monate nach der Impfung zu vermeiden ist. In den USA wurde offiziell die Zeit, in der eine Schwangerschaft nach Rötelnimpfung zu vermeiden ist, auf 28 Tage reduziert (CDC 2001).
Bei Rötelnimpfstoff handelt es sich zwar um abgeschwächte Lebendviren, doch konnte bei über 2.000 beschriebenen Anwendungen kurz vor oder in der Schwangerschaft bisher kein Fall einer kindlichen Schädigung durch den Impfstoff festgestellt werden.
Nach der aktuellen Datenlage müssen Sie keine Auswirkungen der Impfung auf die kindliche Entwicklung befürchten, auch wenn die Impfung kurz vor oder nach Eintritt der Schwangerschaft erfolgte.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 23.08.2014