Sehr geehrter Herr Dr. Paulus.
Ich stille meinen Sohn (9 Monate) noch abends und nachts also insg. max. 3 Mal. Am Abend nehme ich 7,5 mg Mirtazapin. Ich wollte fragen, ob es vertretbar ist sehr selten bei extremen Schlafschwierigkeiten auch mal eine Tavor 1mg Tablette zusätzlich zu nehmen.
Herzlichen Dank für die Beantwortung.
von
Madonna
am 20.03.2015, 14:05
Antwort auf:
Lorazepam in der Stillzeit
Unter den Benzodiazepinen sind bei kurzfristiger Anwendung Substanzen mit hoher Plasmaeiweißbindung und kürzerer Halbwertszeit vertretbar, bei denen der Säugling weniger als 5% einer gewichtsbezogenen Erwachsenendosis über die Muttermilch erhält. Um Lethargie, Trinkunlust und Schläfrigkeit beim Säugling zu vermeiden, sollten Wirkstoffe wie Alprazolam, Lorazepam, Oxazepam, Flunitrazepam oder Nitrazepam bevorzugt werden.
Bei Lorazepam gehen kleine Mengen in die Muttermilch über (Whitelaw et al 1981; Johnstone 1982; Summerfield & Nielsen 1985). Die kurzfristige Anwendung in der Stillzeit wird daher von der WHO Working Group on Human Lactation als relativ sicher eingestuft.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 22.03.2015