Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich bin nun in der 32. Schwangerschaftswoche und meine Frauenärtzin legte mir eine Auffrischungsimpfung für Keuchhusten ans Herz, weil die sächsische Impfkommision es empfiehlt. Meine letzte Impfung bekam ich erst vor 2 Jahren.
Ich bin generell gegen das Impfen in der Schwangerschaft (außer Grippe), weil ich große Angst vor Folgen für das Baby habe.
Wie sicher und unbedenklich ist diese Impfung wirklich? Denn schließlich hieß es doch noch vor ein paar Jahren, es sollte in der Schwangerschaft nur geimpft werden, wenn es UNBEDINGT nötig ist!
Und in Deutschland steht sie doch auch eigentlich noch in den Kinderschuhen oder?
Danke für ihre Antwort!
Katha
von
Katha0886
am 27.11.2015, 11:41
Antwort auf:
Keuchhustenimpfung
Bei dem Pertussisimpfstoff handelt es sich um gereinigte Antigenstrukturen, also nicht um Lebendimpfstoff. Fruchtschädigende Effekte sind nicht bekannt.
Eine Impfung während der Schwangerschaft wird in einigen Ländern für alle Frauen (England & Wales, USA) oder wenn vor der Schwangerschaft nicht geimpft wurde (Schweiz, Australien) explizit empfohlen. Erste Ergebnisse aus England und den USA zeigen keine Sicherheitsbedenken und höhere Pertussis-Antikörpertiter bei den Säuglingen der geimpften Mütter. Es wurden bislang keine nachhaltigen negativen Effekte der maternalen Antikörper auf die Immunantwort der Säuglinge auf Impfungen mit pertussishaltigen Kombinationsimpfstoffen beobachtet. Die vorläufigen Ergebnisse aus England zeigen zudem, dass die Impfung der Schwangeren zu einem guten klinischen Schutz vor der Erkrankung bei den Säuglingen führt.
Da der Impfschutz ca. 10 Jahre anhält, wäre eine erneute Impfung nicht erforderlich, wenn Sie erst vor zwei Jahren geimpft worden sind.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 01.12.2015