Frage: Herzstolpern aufgrund von Flutiform?

Hallo Herr Paulus, ich nehme seit Jahren Flutiform 250µg weil mein Lungenvolumen anfangs nur bei 67% lag. Durch das Medikament ist es besser geworden und deswegen ist mein Lungenarzt der Meinung, dass die hohe Dosierung auch während der Schwangerschaft nicht reduziert werden musst, obwohl es mir richtig gut geht und ich keinen einzigen Asthma Anfall bisher hatte. Leider habe ich mich auf seine Aussage verlassen und erst vor ca. 3-4 Wochen herausgefunden, dass in der Schwangerschaft empfohlen wird die Dosierung zu reduzieren... Das habe ich dann gestern Abend dann einfach mal gemacht und habe 1 Hub weggelassen. Jetzt zu meinem Anliegen: Seit Anfang der Schwangerschaft habe ich mehrmals am Tag Herzstolpern und zwar so heftig, dass ich es richtig spüren konnte. Mein Frauenarzt hat bisher immer gesagt, das wäre normal und auch im Internet lies man das sehr oft. Mir ist heute morgen allerdings aufgefallen, dass es zwar immer noch da ist aber jetzt nicht mehr so heftig und auch nicht mehr so oft. Kann das vielleicht an die hohe Dosierung von Flutiform gelegen haben als es so heftig war? Und wenn ja, kann es dem Baby geschadet haben? Vielen Dank für Ihre Antwort. Vg aus Rheinland-Pfalz

Mitglied inaktiv - 06.10.2017, 10:50



Antwort auf: Herzstolpern aufgrund von Flutiform?

Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Das Präparat Flutiform enthält die beiden Wirkstoffe Fluticason und Formoterol. Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Tokolyse). Am besten verträglich sind Substanzen mit einer nur geringen Restwirkung auf die ß1-Rezeptoren, die sich in einer Steigerung der Herzaktivität manifestiert. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol und Salmeterol durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclometason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen (Witlin 1997; Dombrowski 1997; Jana et al 1995). Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Eine retrospektive Studie zur Medikation mit Triamcinolon, Beclometason bzw. Theophyllin bei Asthma in der Schwangerschaft ergab für keinen Wirkstoff einen Zusammenhang mit Fehlbildungen (Blais et al 1998). Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg der Inzidenz angeborener Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei mäßigem bis schwerem Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004). Sie könnten die Anwendung von Flutiform auch in der Schwangerschaft fortsetzen. Bei gutem Befinden kann man durchaus versuchen, die Dosis etwas zu reduzieren, doch ist dies wegen der Schwangerschaft nicht zwingend erforderlich. Die Herzrhythmusstörungen müssen nicht unbedingt mit dem inhalativen Präparat in Verbindung stehen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.10.2017



Antwort auf: Herzstolpern aufgrund von Flutiform?

Guten Morgen Herr Paulus, ich glaube ich habe am Freitag etwas überreagiert... die Angst ist irgendwie mein ständiger Begleiter seit ich schwanger bin, weil ich mir dieses Kind so sehr wünsche. Mein Hausarzt hat am Donnerstag sehr lange mit mir über das Medikament gesprochen und es irgendwie geschafft mir meine Angst wegen der hohen Dosis zu nehmen mir aber trotzdem gesagt, dass ich ruhig mal reduzieren kann solange ich gut Atmen kann. Daher jetzt Die Dosierung 2-0-1 und wenn das ein paar Wochen gut klappt gehe ich auf 1-0-1. Seit Freitag ist mein Herzklopfen/Herzstolpern wie gesagt zwar immer noch da aber nicht mehr so stark und nicht mehr so häufig... allerdings bin ich auch nicht mehr so aufgeregt wie in den letzten 3-4 Wochen wo ich geglaubt habe, dass die hohe Dosis nicht gut für mein Baby war. Das heißt, ich denke seit dem auch nicht ständig darüber nach und mach mir auch keine sorgen ums Baby. Meinen Sie meine Beschwerden kamen eher von der das kam eher Aufregung als von der Dosierung? Ich habe noch 5 Monate vor mir und keine Ahnung wie ich es schaffe in der Zeit nicht verrückt zu werden.... Wünsche Ihnen einen schönen Sonntag

Mitglied inaktiv - 08.10.2017, 09:18