Frage: Grippeimpfung

Ich bin jetzt in der 21. SSW und habe in der kommenden Woche meinen nächsten Kontrolltermin bei der Frauenärztin. Da ich Lehrerin bin und täglich mit vielen Menschen in Kontakt komme, hat sie mir zu einer Grippeimpfung geraten. Jetzt sagte mir eine Kollegin, dass sie sich in der Schwangerschaft extra nicht impfen lassen hat, weil sie auf Impfungen schlecht reagiert und die Krankheit bei ihr dann ausbricht, in diesem Fall eben auch Fieber. Ich bin jetzt sehr unsicher, ob ich mich impfen lassen soll. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich schon einmal eine Grippeimpfung bekommen habe. Ich meine, ich habe es einmal machen lassen und kann mich an keinen Krankheitsausbruch danach erinnern. Mein Mann hat allerdings schon einmal auf eine Grippeimpfung mit Krankheitssymptomen reagiert, auch mit Fieber. Gibt es besondere Impfstoffe für Schwangere, bei denen das nicht passieren kann? Was würden Sie mir raten?

Mitglied inaktiv - 20.09.2013, 16:06



Antwort auf: Grippeimpfung

Die üblichen saisonalen Influenzaimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren. Berichte über mehr als 4.000 Impfungen kurz vor oder während der Schwangerschaft lassen keinen Zusammenhang mit kindlichen Komplikationen erkennen (Heinonen et al 1973, Deinard & Ogburn 1981, Sumaya & Gibbs 1979, Munoz et al 2005, Sheffield et al 2004). 1998 stuften die amerikanischen Centers for Disease Control den Impfstoff als sicher für Schwangere ein, deren gesundheitliche Verfassung sich bei einer Influenzainfektion bedrohlich verschlechtern könnte. 2004 wurde die Empfehlung zur Impfung grundsätzlich auf Schwangere – unabhängig vom Schwangerschaftsalter – ausgeweitet (Centers for Disease Control 2004). Auch das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG 2004) unterstützt die Influenzaimpfung in Schwangerschaft und Stillzeit. Inzwischen haben sich die Experten (STIKO, RKI) auch in Deutschland dieser bewährten Strategie angeschlossen. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, bei einer Influenzavirus-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. Gesunde Schwangere sollen die Impfung vorzugsweise ab dem 2. Trimenon erhalten. Für Schwangere mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer chronischen Grundkrankheit (z. B. Immunschwäche, Asthma bronchiale) wird die Impfung ab dem 1. Trimenon empfohlen. Bei allen Impfstoffen sind individuell unterschiedliche Reaktionen (z. B. lokale Rötung oder Schmerz an der Injektionsstelle, kurzfristige Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen) möglich, der Nutzen wird bei intaktem Immunsystem jedoch als deutlich höher eingestuft, sofern in der Vorgeschichte nicht massive Impfreaktionen aufgetreten sind.

von Dr. Wolfgang Paulus am 24.09.2013



Antwort auf: Grippeimpfung

Ich habe beim Stöbern in Ihrem Forum gesehen, dass Sie sich gerade ziemlich ausführlich mit dem Thema "Amalgam" auseinandergesetzt haben. Diesbezüglich habe ich auch eine Frage und hoffe, Sie haben trotz der wie gesagt ausführlichen Behandlung des Themas noch die Muße, meine Frage ebenfalls zu beantworten. Im letzten Jahr (im August/September) wurden meine letzten beiden Amalgamfüllungen entfernt. Im Mai diesen Jahres bin ich schwanger geworden und befinde mich nun in der 21. SSW. Ich hatte damals vor der Amalgamentfernung mit meiner Gynäkologin gesprochen, weil ich vorhatte, bald die Pille abzusetzen. Sie hat sich schlau gemacht und gesagt, dass von der Amalgamentfernung bis zum Einsetzen einer Schwangerschaft kein Sicherheitsabstand nötig sei und dass man zur Not sogar in der Schwangerschaft eine oder auch zwei Amalgamfüllung entfernen lassen könne. Nun las ich in einer Ihrer Antworten, dass sich Amalgam auch im Fettgewebe einlagern kann, wenn es über den Verdauungstrakt aufgenommen wird. Bei der Entfernung damals wurden keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, es wurde herausgebohrt und mit einem Sauger aufgenommen. Dennoch meine ich mich zu erinnern, dass ich beim Ausspülen noch kleine Plättchen Amalgam am Zahnfleisch hängen hatte, die ich ausgespuckt habe, ich hatte dabei aber auch das Gefühl, ein oder mehrere dieser Plättchen bereits verschluckt zu haben. Ich bin der Meinung, der Zahnarzt sagte mir damals, dass diese Reste mit dem Verdauungsbrei wieder ausgeschieden würden und ich habe mir darüber keine weiteren Gedanken mehr gemacht und war froh, dass ich das Amalgam los war. Schwanger geworden bin ich wie gesagt erst ca. 8 Monate später und bin davon ausgegangen, dass bis dahin auch keine erhöhte Quecksilberbelastung mehr vorliegt. Jetzt mache ich mir aber wieder Sorgen, dass sich das Quecksilber in meinem Körper abgelagert hat und zu kindlichen Schädigungen führen kann (und auch, dass das Quecksilber längerfristig in meinem Körper verbleibt und bei mir das Krebsrisiko erhöht). Beim Screening letzte Woche war alles in Ordnung mit dem Baby, ich weiß allerdings natürlich nicht, ob Schäden durch Quecksilber dort überhaupt zu Auffälligkeiten geführt hätten.

Mitglied inaktiv - 21.09.2013, 06:47



Antwort auf: Grippeimpfung

Ich kann mich nur den Aussagen Ihrer Ärzte anschließen. Eine relevante Langzeitbelastung durch die Amalgamentfernung sehe ich nicht, auch wenn eine kleine Menge verschluckt worden ist.

von Dr. Wolfgang Paulus am 24.09.2013



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