Frage: Erhöhung Methyldopa i.O.?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, seit ca. 10 Jahren (ich bin nun 29 und in der 35. SSW) bin ich auf Blutdrucktabletten angewiesen. Zuletzt nahm ich Enalapril und seit meinem Kinderwunsch Methyldopa. Kurz vor Pfingsten veranlasste mein FA eine Kontrolluntersuchung beim Kardilologen, der nach einer Kontrolluntersuchung die Dosis von 2 auf 3 * 250 mg erhöhte (2-1-0, da der Blutdruck nachts i.O. ist). 2 Wochen später erfolgte die zweite Langzeitmessung, nach welcher der Blutdruck gut eingestellt sei. Da bei meinem FA nach einer halben Std im Liegen der Blutdruck wieder bei 160/100 war, hat er mir geraten die Dosis nochmal zu erhöhen (2-2-0), ZUuhause zu messen und die Werte aufzuschreiben. Der Ruheblutdruck liegt im moment bei 140-145/90 im Schnitt. Ich habe eben bei meinem Kardiologen angerufen, da mein FA heute frei hat und um noch eine Messung gebeten, da der Blutdruck ja dann tagsüber wenn ich mich nicht ausruhe noch viel höher ist. Nun zu meinen Fragen: Sind solche Blutdruckwerte in der Schwangerschaft schädlich? Bei den Doppleruntersuchungen war die Durchblutung des Kindes sowohl der Plazenta, des Kopfes, als auch der Nabelschnur gut. Die Durchblutung der Plazenta auf meiner Seite war wohl mittelmäßig. Stimmt es, dass man den Blutdruck nicht zu sehr senken sollte, da mein Körper sich bereits daran gewöhnt und darauf eingestellt hat? Sollte die Dosis nochmal erhöht werden, kann dann die Menge an Tabletten bzw. die Dosis einen Schaden beim Kind verursachen? Stimmt es, dass Kinder, bei denen die Mütter in der Schwangerschaft Blutdrucktabletten einnehmen mussten oft kleiner zur Welt kommen und schlechter entwickelt sind? (Aussage einer Bekannten). Und eine letzte Frage: Ich habe vor allem abends und nachts starke Schmerzen in den Armen und ein Taubheitsgefühl, kann dies von den Tabletten kommen? Bitte entschuldigen Sie den langen Text und im Vorraus vielen Dank für Ihre Antwort!

von Madita2015 am 03.07.2015, 09:37



Antwort auf: Erhöhung Methyldopa i.O.?

Bluthochdruck in der Schwangerschaft ist oft mit dem Krankheitsbild der Präeklampsie verbunden, was wiederum häufig mit einer mangelhaften Funktion der Plazenta und kindlichen Wachstumsdefiziten verbunden ist. Das niedrigere Geburtsgewicht beruht i. A. auf der mütterlichen Grunderkrankung, nicht auf der Medikamenteneinnahme. Nach den aktuellen Leitlinien ist in der Schwangerschaft eine medikamentöse Einstellung des Blutdruckes bei systolischen Werten über 160 mm Hg bzw. diastolischen Werten über 100 mm Hg erforderlich. „Kosmetische“ Veränderungen am mütterlichen Blutdruck führen nicht zu einem besseren kindlichen Befinden. Schmerzen und Taubheitsgefühl in den Armen entstehen oft durch Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft, die zur Einengung von Nervenbahnen führen. Das Blutdruckmittel dürfte dafür nicht verantwortlich sein. Methyldopa in Tagesdosen bis 2 g stellt das Blutdruckmittel erster Wahl in der Schwangerschaft dar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 06.07.2015



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