Frage: Ernährungsplan 18 Monate

Liebe Frau Neumann, meine Tochter, 18 Monate, ist an sich eine sehr wählerische Esserin. Nun war sie ständig krank und es ist grad irgendwie noch schwieriger als vorher. Leider steht sie nicht so auf Gesundes. Zum Frühstück gibt es entweder Vollkorntoast oder Brötchen dünn mit Nutella beschmiert oder mit Salami belegt. Was anderes will sie nicht. Dazu trinkt sie Milch. Mittags gab's bisher immernoch Milchbrei. Da sie den sehr gut und viel aß, war ich immer ein wenig beruhigt. Nun möchte sie ihn plötzlich nicht mehr. Im Moment gibt es jeden Tag Eierkuchen. Diesen bereite ich aus halb und halb hellem Mehl und Vollkornmehl zu. Etwas Ei, Milch und Obstmuss mit rein. Schmeckt eher neutral, aber sie mag es. Ist das ok? Sie ist ja damit täglich etwas in Fett gebratenes. Auch wenn ich sparsam bin. Obst mag sie wenig. Nachmittags gibt es einen Fruchtriegel und je nachdem noch etwas Mandarine, Weintraube oder Blaubeeren. Viel mehr mag sie nicht. Am WE auch mal süßes GeBäck. Abends kochen wir dann. Sie isst eigentlich keinerlei Fleisch. An Gemüse nur Erbsen und Bohnen. Und am liebsten mag sie Nudeln oder selbstgemachte Pommes. Wie finden sie diese Tageszusammenstellung? Ein weiteres Problem ist: man kann ihr keine Auswahl bieten. Erstens traut sie sich fast nicht an Neues ran und zweitens sucht sie sich IMMER nur eine Sache aus und diese isst sie dann ausschließlich. Sie trinkt gern Möhrensaft. Kann ich den regelmäßig geben? Und warum sollte ich ihn verdünnen?

von stardust82 am 17.02.2015, 15:17



Antwort auf: Ernährungsplan 18 Monate

Hallo stardust82 Möhrensaft kannst du schon täglich geben, wenn das deine Tochter gerne trinkt. Verdünnen musst du ihn im Alter deiner Kleinen nicht. Du kannst den Möhrensaft als Gemüseportion rechnen. Vielleicht mag deine Tochter auch Rote Bete Saft? Und ich empfehle dir, es auch einmal mit frisch gepressten Mandarinensaft (bzw Clementinen oder was auch immer es im Supermarkt zu kaufen gibt) zu versuchen. Denn der schmeckt süß und mild, überhaupt kein bisschen sauer. Ganz besonders fein wird der Saft, wenn du ihn durch ein Haarsieb streichst, so dass etwaige Fruchtstückchen entfernt werden, wodurch die Konsistenz ganz flüssig wird. Obstsalat: 1/2 Banane, 1Kiwi, 1Apfel, 1 Birne in kleine Stückchen schneiden. Mit 2 TL Bourbon-Vanillezucker bestreuen, 100 ml Orangensaft (am besten frisch gepresst) zugeben. Umrühren. Essen. Eine Krankheit bringt manchmal leider liebgewonnene Gewohnheiten durcheinander und nach einer Krankheit braucht der kleine Körper manchmal etwas Zeit, bis der rechte Appetit wieder da ist. Noch dazu kommt, dass deine Tochter, wie du schreibst, auch vorher schon etwas weniger aufgeschlossen gegenüber neuen Speisenangeboten gewesen ist, Ihre Auswahl sich eher auf Weniges beschränkte. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Darum ist der gedeckte Familientisch so wichtig. Lebe deiner Tochter ein gutes Essverhalten vor, und sei ihr ein Vorbild - ohne Worte - Mit einem regelmäßigen Angebot von 5 Mahlzeiten ( = 3 Hauptmahlzeiten plus 2 ZMZ) liegst du immer richtig. Das Angebot bei Tisch sollte gesund sein und neben den vermehrt familientypischen Gerichten und Lieblingsspeisen auch einfache und vondeiner Tochter gut essbare Einzelheiten beinhalten. Bspw Brot und Butter mit Milch oder Joghurt, Brotbelag, den deine Tochter i.d.R. gerne isst, und auch beim Mittagessen können einfache Beilagen wie Nudeln, Brot, Salatgurken, Tomaten den Esstisch bereichern. Als Mama kannst und solltest du bestimmen, was auf den Tisch kommt und deine Kleine darf bestimmen, wie viel sie davon isst. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant.... Koche also ruhig solche Sachen (kleinkindgerecht), die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulinarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Sie müssen sich ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist aber die Basis für den später daraus resultierenden Appetit. Denn nur über das Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Auf diesen Erfahrungen beruht genussreiches Essen und darauf basiert widerum die Appetisteuerung. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Ein einziges Reiskorn, eine halbe Karoffel, ein Löffelchen Kartoffelbrei... Dein Kind kann sich so langsam an Geschmack, Konsistenz, Mundgefühl, Verdaulichkeit, Bekömmlichkeit herantasten. Ganz langsam durch Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken...so findet das neue und unbekannte Essen gute Akzeptanz. Zusammenfassung - Kurzversion :-) Lass dein Kind das Essen selbständig entdecken. Statt eines belegten Brotes oder jeden Tag "nur" Pfannkuchen, kannst du ihr einzelne Zutaten und Speisenkomponten hübsch auf einem Teller anrichten. Gib ihr wenige, mundgerechte Happen, die zum Anfassen verleiten. Der Weg in den Mund wird nicht lange dauern... Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 19.02.2015



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