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Schlagen im Kindergarten

Thema: Schlagen im Kindergarten

Huhu, Mein Sohn ist 4,5 und im Mai kommt seine Schwester. Begeistert ist er davon nicht. Sagt er auch ist, dass er lieber einen Bruder haben will. Bisher ist er noch Einzelkind Nun aber zu folgendem Problem: Und zwar erzählte mir gerade eine Erzieherin (ist aber nur die eine), dass mein Sohn immer mal wieder die anderen Kinder schlägt und sich danach nicht entschuldigen will. Er versteht dann nicht warum er es machen soll. Auch wenn es ums Aufräumen geht, dann legt er sich wohl erstmal auf den Boden...in welchen Situationen er haut konnte sie mir nicht genau sagen. Sie sprechen dann des öfteren für ein paar Tage mal baueckenverbot oä. aus. Davon erzählt er dann auch zu hause und wenn ich frage warum, kann er mmir nicht genau sagen warum. Kommt aber dann auch vor, dass er dann auch länger nicht hingeht, da er denkt, da er noch Verbot hat. Da ja zur Zeit keine Leitung da ist, sind viele Aushilfen da und da testet er es halt aus. Bei ihr selber kommt es eben nicht vor. Sie fragte mich wie es zu Hause ist und da meinte ich, dass wenn ich was sage (vorallem entschuldigen, wenn ich ganz klar gesehen hab, dass er angefangen hat oder auch aufräumem) ich darauf dann auch bestehe. Zwar macht er es erst auch nicht, aber ich wiederhole es dann bis er es dann macht. Hab ihr auch erzählt, dass er letzte Woche so eine blöde Mama und Papa Phase hatte, wo er mal alles raus lassen musste und es ihm dann wieder gut ging. Sie meinte, dass er jemand ist, der nichts in sich reinfrisst sondern gleich alles rauslässt. Finde ich ja auch echt gut, aber schlagen geht nicht und das weis er auch, da ich es ihm immer wieder sage und erkläre, dass er mit mir oder demjenigen reden kann. Er hat wohl noch nicht die Mittel sich da zu äussern, aber wie kann man ihm da helfen? Sie arbeiten da gerade dran und sie weiß auch, dass es gerade schwer für ihn ist wegen dem Baby und ich sollte mal zu Hause mit ihm Reden. Habe ihr gesagt, dass sie mit den Kollegen auch Reden soll und ihnen sagen, dass sie da konsequenter sein sollen. Da ist wohl auch die ein oder andere Aushilfe, die der Meinung ist, dass man "sich von Herzen" entschuldigen soll. Da rollte ich nur mit den Augen. Sie sagte, dann selbst, dass sie ihr dann erklärten, dass das Kinder erst lernen müssen und ihr gesagt haben, dass sie da konsequent drauf bestehen soll, dass er es lernt. Ich sagte ihr halt auch, dass es für mich schwer ist das zu beurteilen, da ich ja nie dabei bin und zu Hause kommt es eher seltener vor. Wie ist es bei euch so? Ich werde ihn heute beim Mittagessen mal fragen, was da im Kiga los ist, ob er mir da etwas zu sagen kann und ihm nochmal erklären, dass schlagen gar nicht geht.

von MamaMitHerz2013 am 22.03.2018, 09:20



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Mit 4,5 hatte unser Sohn auch eine Phase, in der er gegen vieles rebelliert hat bzw. einfach erst lernen musste, das Dinge werfen nicht das erste Mittel der Wahl sein sollte ;-) Es hat viel Geduld gebraucht, ihm zu vermitteln, daß es auch hilft, seinen Frust verbal auszudrücken. Das er gerne in seinem Zimmer wüten kann, wenn es denn nicht anders geht - aber nicht im Wohnzimmer etc. Das hatte bei uns weniger etwas mit Konsequenz zu tun als vielmehr mit Geduld und Verständnis. Denn er sollte nicht das Gefühl bekommen, er darf nicht wütend/sauer/enttäuscht sein oder daß er dann nicht bei uns sein darf. Was das "entschuldigung" sagen angeht: was bringt es, das zu konditionieren, er aber gar nicht versteht, warum er das tun soll? Ja, irgendwann wird er es sagen - aber nicht, weil er versteht, daß er etwas blödes gemacht hat, sondern nur, weil es verlangt wird und er endlich seine Ruhe hat. Viel wichtiger wäre gerade in diesem Alter Empathie zu vermitteln. Gespräche darüber, wie er sich fühlen würde, wenn xy ihn einfach schlägt etc. Empathie ist Kindern nicht in die Wiege gelegt und kann auch nicht anerzogen werden. Sie kann nur geweckt/vermittelt werden. Sich in andere hineinzuversetzen gehört dazu. Die Aussage "weiß nicht, warum" kommt oft von Kindern, die sich zu unrecht beschuldigt fühlen und/oder aber so langsam eine Ahnung davon bekommen, das sie etwas nicht ganz so gut gelöst haben. Er fühlt sich vermutlich wirklich ungerecht behandelt. x nimmt ihm evt. etwas weg, er sagt 2 mal "gib das wieder her", x reagiert nicht, also haut er. x ist schuld - aber er soll sich entschuldigen? Leider passiert genau das im KiGa oft - anstatt zu fragen, was denn überhaupt passiert ist, ist automatisch der schuld, der gehauen hat, ganz egal, was der andere gemacht hat. Das schafft aber nur zusätzlich Frust

von cube am 22.03.2018, 11:52



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Meine Tochter ist 4 und war gerade 3 als ihre kleine Schwester kam. Sie ist dadurch in eine richtige Krise gerutscht, schon vor der Geburt und es war wirklich schwer für uns. Ich habe mir sogar Hilfe von Organisationen geholt weil sie mir erstens so leid tat und ich zweitens mit den Nerven am Ende war. Das nur mal dazu... Ein geschwisterkind kAnn manchmal die Welt auf den Kopf stellen. Meine Tochter rebelliert gerade auch viel. Ich versuche über alles zu sprechen und ihr zuzuhören. Schwierig finde ich das er sagt er weiß gar nicjt warum. Da muss es doch ein Gespräch im Kindergarten geben!! Denn ganz im Ernst, ich würde mich auch nicht entschuldigen wollen, wenn ich nicjt weiß weshalb. Vielleicht wurde er auch gehauen?! Oder er fühlte sich bedrängt oder oder oder. Hauen ist nicjt ok, ganz klar, aber habt ihr mal über Alternativen gesprochen? Meine Tochter wurde letzte Woche geschubst ubd hat sich dann vor dem 6 jährigen Mädchen aufgebaut und gesagt "stop!!! Lass das, ich mag das nicht. Wenn du nicht aufhörst schubse ich zurück" Zum Thema entschuldigen sehe ich das leider ganz anders als du. Ich kann zu meiner Tochter sagen, dass ich es schön fände wenn sie sich entschuldigt, aber zwingen würde ich sie nicht. Eine nicjt ernst gemeinte Entschuldigung ist doch doof ud das spürt ja auch das andere Kind. Da ich mich aber andauernd bei ihr entschuldige (wenn ich mal wieder blöd war weil icj so gestresst war usw) ist sie auch großzügig mit Entschuldigungen. Wenn sie es denn so meint.... ich finde das ich wie mit Bitte und Danke sagen. Ich habe als Kind dieses "sagst du jetzt danke!" Echt gehasst. Und alle haben dich angeguckt ud gewartet. Schrecklich. Meist kommt es von ihr alleine oder ich bedanke mich. Gucke sie dann an und wenn sie es vorher vergessen hatte kommt zu 95% dann doch noch ein Danke. Nimm da mal den Druck raus, entschuldigen ist nur sinnvoll wenn er das auch so fühlt. Und dafür muss er es ja überhaupt mal verstehen....

von LooRelai am 23.03.2018, 14:17



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Hallo Also...entschuldigen finde ich so eine Sache. Wenn man erklärt, dass es dem anderen Kind durch eine Entschuldigung besser geht, mag das ja noch irgendwelchen Nutzen haben, aber drauf bestehen und mit aller Macht und Konsequenz eine Entschuldigung erwirken halte ICH für unangebracht. Ich finde es sinniger, wenn dem Kind erklärt wird warum es nicht hauen darf und Wege aufgezeigt werden, wie er es umgehen kann. Z.B. wenn ihm ein Spielzeug weggenommen wurde ider ein anderes Kind angefangen hat oder er geärgert wurde oder was auch immer. Ich glaube auch, dass er vielleicht noch keine anderen Wege kennt, um sein Ziel zu erreichen und deshalb haut. Eine erzwungene Entschuldigung löst das Problem ja nicht, erstmal muss man das warum klären und Lösungen suchen. Wenn ein anderes Kind den Weg versperrt ist es natürlich einfacher dem Kind eine über zu braten, damit man durchgehen kann, aber es gibt bessere Wege da seinen Willen zu bekommen. Und ich gkaube, die sollten deinem Sohn gezeigt werden. Aufräumen genau so. Hat er den Sinn dahinter verstanden? Räumt ihr Zuhause gemeinsam auf? Nach dem Prinzip, wenn ein Spiel fertig ist, wird es zusammengeräumt, bevor man ds nächste rauskramt, halte ich da für sinnvoll und so wird es auch (zumindest hei uns) im Kindergarten praktiziert. Hat ein Kind erstmal verstanden, dass das fester Bestandteil vom Spielen ist und zwar IMMER, gibt es da nur noch sehr sehr wenige Diskussionen und weniger Widerstand. Das könntet ihr Zuhause üben. Genau wie an der Kommunikation arbeiten. LG

von mama-nika am 22.03.2018, 14:24



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Ja, Stimme dir voll und ganz zu. Ich finde dieses erzwungene entschuldigen auch überhaupt nicht zielführend. Was auch gut hilft: sich auch mal selbst bewusst beim Kind entschuldigen. Denn auch Erwachsene vergreifen sich mal im Ton, haben nicht verstanden, das Kind eigentlich gar nicht ärgern wollte etc

von cube am 22.03.2018, 14:37



Antwort auf Beitrag von mama-nika

Zuhause war es von Anfang an So, dass erst ein Spiel weg geräumt wird bevor das nächste genommen wird. Wir räumen gemeinsam sein Zimmer auf und auch im Alltag war es immer So, dass z.b. am essenstisch der eigene Teller abgeräumt wird und mindestens 1 Sache mit weg geräumt wird. Macht er auch automatisch bzw. Fragt schon "darf ich jetzt den Teller weg bringen?" - sogar wenn Besuch da ist kommt es vor, dass er von sich aus den Tisch abräumt ohne dass wir was gesagt haben. Wenn spielerisch da war oder wir bei wem ist es Regel, bevor man geht aufzuräumen. Ich erwarte absolut keine Perfektion aber ein paar Sachen weg räumen ist Pflicht. Und ich bestehe auch auf Umgangsformen wie anständiges "Hallo" sagen oder richtig verabschieden bzw. Tschüss zu sagen. Bezüglich entschuldigen Handhabe ich es immer So, dass ich mir zunächst anhöre was passiert ist. Wenn ich mitbekommen Habe, dass mein Sohn angefangen hat und er dem anderen Kind weh getan oä. Dann sage ich zu ihm, dass es ihm jetzt weh getan hat bzw. Erkläre ihm die Situation was da nicht richtig gelaufen ist und möchte dann aber auch, dass er sich entschuldigt. Meistens Frage ich ihn dann auch selbst ob er auch so behandelt werden möchte und dann kommt es meistens schon, dass er Nein sagt und sich dann auch entschuldigt. Danach warte ich meist die Reaktion vom gegenüber ab und wenn es die Situation dann ergibt sage ich so Dinge wie "siehst du jetzt geht es XY schon besser "

von MamaMitHerz2013 am 22.03.2018, 14:39



Antwort auf Beitrag von mama-nika

Ich wollre dir nicht untetstellen dein Kind nicht zu erziehen oder auf Umgangsformen etc zu achten. Es hätte ja sein können, dass ihr Zuhause erst abends aufräumt idet du das alleine machst, weil es schneller geht oder oder oder.... Es kann auch einfach an der bevorstehenden Veränderung liegen, dass er im Kindergarten bockt. Nur wird man auch da nicht viel mit konsequentem Bestehen auf eine Entschuldigung erreichen. Ich kann nur empfehlen das Problem bei der Wurzel zu packen und das ist das Aufzeigen von anderen Wegen und Frustabbau im Alltag. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn ein Geschwisterchen anstand oder frisch war, wenn ich dem/den größeren Kind/ern auch wieder mehr geholfen habe. Sie willten dann plötzlich auch wieder viel von mir "erledigt" haben wie Schuhe anziehen, Pulli ausziehen, Essen geschnitten usw also Dinge, die sie eigentlich schon können. Ich höre das auch im Freundes- und Bekanntenkreis oft, dass die Großen auch wieder klein sein wollen, wenn sie sehen, wie das Baby betüdelt wird.

von mama-nika am 23.03.2018, 11:21